Nachrichten aus aller Welt (Gewalt; Opfer; Rechte)

Das Frauenschutzzentrum ist Anlaufstelle für Frauen und deren Kinder, die von Gewalt durch Ihre Partner oder Familienangehörige betroffen sind.
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blackdog
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Nachrichten aus aller Welt (Gewalt; Opfer; Rechte)

Beitrag von blackdog »

Katalonien: Bei häuslicher Gewalt verfällt Anspruch auf Erbe

Neues Gesetz gilt auch bei ausbleibenden Alimenten - "Stabile Lebensgemeinschaft" ausschlaggebender Faktor

Madrid - Wer sich in Katalonien der häuslichen Gewalt schuldig macht, hat keinen Anspruch mehr auf ein Erbe. Das sieht ein neues Gesetz vor, das das Regionalparlament in Barcelona am Mittwoch einstimmig verabschiedet hat.

Wer wegen Totschlags oder versuchten Totschlags an seiner/m Partner/in rechtskräftig verurteilt worden ist, wird demnach des Erbes für "unwürdig" befunden. Dasselbe gilt bei Gewaltanwendung oder schwerer Freiheitsberaubung, Beeinträchtigung der moralischen oder sexuellen Integrität von Partner/in, Kind, Eltern oder Großeltern.

Egal ob hetero- oder homosexuelle Beziehung

Ebenso führt zur Enterbung, wenn jemand nicht seiner familiären Verantwortung gerecht wird, etwa weil er/sie gerichtlich angeordnete Alimente nicht zahlt. Im selben Gesetz wird geregelt, dass jede/r erben könne, dessen Lebensgefährte/Lebensgefährtin gestorben ist - unabhängig davon, ob das Paar verheiratet war oder nicht und ob es eine hetero- oder homosexuelle Verbindung war.

Faktoren

Entscheidend seien eine "stabile Lebensgemeinschaft" und "emotionale Verbindungen", heißt es in dem Gesetzestext. (APA/Ag.) ... gefunden in "die Standard"

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Beitrag von blackdog »

Israel:
Ultra-Orthodoxe auf "Keuschheits-Streife"
Sittenwächter wegen Verdachts auf Misshandlungen an Frau festgenommen, die durch "nicht mit Religion vereinbares Verhalten" aufgefallen war

Jerusalem - Die israelische Polizei hat in Jerusalem zwei Sittenwächter der sogenannten "Keuschheits-Streife" festgenommen. Die beiden ultra-orthodoxen Juden sollen eine Frau misshandelt haben, wie die Polizei am Montag mitteilte. Ein weiteres Mitglied der Gruppe wurde festgenommen, weil es ein Kleidungsgeschäft in einem ultra-orthodoxen Stadtviertel in Brand gesetzt haben soll.

Von NachbarInnen wegen unorthodoxem Verhalten angeschwärzt

Das 31-jährige Opfer, eine geschiedene Frau, sei seit Juni Angriffen der Sittenwächter ausgeliefert gewesen, nachdem sich NachbarInnen über das in ihren Augen nicht mit der Religion vereinbare Verhalten der Frau beschwert haben sollen. Nach Angaben der ErmittlerInnen fesselten die Täter die ebenfalls ultra-orthodoxe Frau, schlugen sie und drohten ihr mit Mord, sollte sie das Viertel nicht verlassen. Sie hätten ebenfalls ihr Mobiltelefon konfisziert, um die Spur der Männer zu verfolgen, mit der die Frau Kontakt pflegte.

Die Frau hatte nach ihrem Umzug aus dem Viertel Anzeige erstattet. Bereits in der letzten Woche war ein 29-Jähriger festgenommen worden, dem vorgeworfen wird, die Frau misshandelt und dafür etwa 1.300 Euro kassiert zu haben, wie die Zeitung "Jerusalem Post" berichtete.

Seit mehr als zehn Jahren patrouillieren Sittenwächter in Israel, vor allem in Vierteln mit ultra-orthodoxer Bevölkerung. (APA/AFP)

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Beitrag von blackdog »

Türke hielt 25-jährige Tochter gefangen

Er wollte nicht, dass sie einen Nicht-Muslim heiratet: Tagelang hielt ein Vater seine erwachsene Tochter in der Türkei gefangen und soll sie sogar gezwungen haben, die Beziehung zu beenden. Nun steht der 45-Jährige wegen Geiselnahme und Freiheitsberaubung in Stuttgart vor Gericht.

Stuttgart - Seit der Angeklagte von der Beziehung und den Heiratsabsichten seiner Tochter und ihres Freundes erfahren hatte, soll er diese unter Druck gesetzt haben. Er habe erreichen wollen, dass sie ihre Beziehung beendet, erklärte die Staatsanwältin am Mittwoch vor Gericht. Während einer Türkei-Reise habe er das Paar dann bedroht, angegriffen und den 26 Jahre alten Partner seiner Tochter gezwungen, allein nach Deutschland zurückzureisen.

Der türkische Staatsbürger habe seine Tochter, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, auf diese Weise dazu zwingen wollen, ihre Beziehung zu dem Nicht-Muslim zu beenden. Laut Anklage stornierte er den Rückflug seiner Tochter und ließ sich von ihr Mobiltelefon und Pass aushändigen, um sie bis zur endgültigen Beendigung der Beziehung unter der Aufsicht von Verwandten in der Türkei festzuhalten.

Der Verlobte habe die Polizei eingeschaltet, nachdem die Frau nicht zum vereinbarten Datum wieder in Stuttgart erschien. Der 45-jährige Vater wurde bei seiner Rückkehr aus der Türkei festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft erklärte. Erst nach dem Eingreifen der Behörden habe er dann auch die Rückreise seiner Tochter zugelassen.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart erhob gegen den Türken aus dem Raum Ludwigsburg Anklage wegen Geiselnahme, Freiheitsberaubung, Raub, Körperverletzung und Nötigung. Bei Geiselnahme droht eine Mindestfreiheitsstrafe von fünf Jahren.

jjc/AP/ddp (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 02,00.html)

Vielen Dank an certik! Hat mir diesen Link zugesandt.

Leider erlebe ich es beruflich auch immer wieder, dass türkische Väter ihre Töchter im Ausland festhalten (lassen). Je öfter es aber diesbezüglich Anzeigen gibt, umso mehr kann man diesem Verbrechen Einhalt gebieten.

LG blackdog

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Beitrag von Zwerg »

blackdog hat geschrieben:Je öfter es aber diesbezüglich Anzeigen gibt, umso mehr kann man diesem Verbrechen Einhalt gebieten.
Wo soll ich unterschreiben? Jeder verurteilte Verbrecher ist eine Bedrohung weniger und hat auch entsprechende abschreckende Wirkung - es wird dadurch aufgezeigt, dass es so nicht geht - dass Frauen um ihre Rechte Bescheid wissen und diese auch durchsetzen!

Christian

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Erste Weltkonferenz für Frauenhäuser in Alberta

Beitrag von Zwerg »

Erste Weltkonferenz für Frauenhäuser in Alberta
Gewaltexpertinnen Logar und Rösslhumer vertreten Österreich und wollen auch auf die demokratiepolitische Bedeutung von Frauenhausarbeit hinweisen

Wien - Häusliche Gewalt ist weltweit die häufigste Todesursache von Frauen. In Europa sind etwa 20 Prozent aller Frauen im Laufe ihres Lebens direkt von dieser Art von Gewalt betroffen, die in Europa vorhandenen 1500 Frauenhäuser können aber bei weitem nicht alle betroffenen Frauen aufnehmen. Auch in Österreich fehlen Schutzeinrichtungen, vor allem im ländlichen Bereich. Laut Empfehlungen des Europarats mangelt es an rund 250 Betreuungsplätzen, um Frauen und deren Kindern ein gewaltfreies Leben garantieren zu können.

800 ExpertInnen aus 51 Ländern

Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig übernationale Kooperation und Vernetzung sind. Deswegen findet zwischen 8. und 11. September im kanadischen Alberta die erste Weltkonferenz für Frauenhäuser statt, die von ACWS – Alberta Council of Women's Shelters organisiert wird und bietet knapp 800 ExpertInnen aus 51 Ländern erstmals Gelegenheit, sich auf internationaler Ebene auszutauschen und zu vernetzen.

Demokratiepolitische Bedeutung

Das europäische Netzwerk WAVE (Women against Violence Europe) unterstützt seit 1994 europäische Organisationen im Kampf gegen Gewalt an Frauen und wird durch Rosa Logar, eine der Gründungsfrauen von WAVE und des ersten Wiener Frauenhauses, die auch bei der Weltkonferenz vertreten sein werden. Maria Rösslhumer vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser – AÖF wurde eingeladen, um die österreichische Situation – unter anderem auch die mangelhafte Finanzierung durch die einzelnen Bundesländer – zu skizzieren. Die Referentinnen werden die Gelegenheit nutzen, um auch auf die demokratiepolitische Bedeutung von Frauenhausarbeit hinzuweisen, hieß es in einer Aussendung.

In ihrer Arbeit behindert

Die beiden Expertinnen betonten, dass Gewalt gegen Frauen aus der historisch gewachsenen und strukturell bedingten Ungleichheit der Geschlechter resultiere, und eine Menschenrechtsverletzung von gesellschaftlicher Relevanz und keine Privatsache sei. Feministisch zu denken und zu agieren sei ebenfalls ein Menschenrecht, und dennoch würden immer wieder Frauen-NGOs in ihrer Arbeit diskriminiert und behindert, so Logar und Rösslhumer.

Zudem meinten sie, dass die Weltkonferenz in Kanada ist nur ein erster Schritt sein könne. Zur Erhaltung des kritischen Diskurses müsse die Kooperation auf übernationaler Ebene fortgesetzt und immer weiter verbessert werden. (red)

http://diestandard.at/?url=/?id=1219938795999