Menschenhandel vs. Migration

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Marc of Frankfurt
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nichtsexuelle Ausbeutung migrantischer Arbeitskräfte

#221

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zwangsbauarbeiter


Im Vergleich zu sog. Zwangsprostituierten hier Ausbeutungserfahrungen von Zwangsbauarbeitern:

"Das türkische Subunternehmen suchte sich in der Türkei Bauarbeiter, die dann über das Unternehmen eine sogenannte Werkvertragsarbeitnehmererlaubnis als Ausnahmegenehmigung vom Arbeitsamt bekamen. Das heißt, für die Zeit, die sie in Deutschland für das betreffende Unternehmen arbeiten, haben sie auch eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis. Das türkische Subunternehmen suchte sich speziell Leute, die eine geringe Bildung, dafür aber eine große Arbeitserfahrung auf dem Bau hatten. Viele von ihnen können nicht lesen oder schreiben. Noch in der Türkei wurde dann der Lohn ausgehandelt: Immer zwischen 4,50 und 7,00 Euro pro Stunde, also weit unter dem Mindestlohn von 8,30 Euro netto. Aber für viele immer noch mehr, als sie in der Türkei verdienen würden. Als sie schließlich in Deutschland waren, erhielten sie nach einiger Zeit nicht einmal mehr den vereinbarten Stundenlohn.

...

Schon in der Türkei müssen sie jede Menge Unterlagen für die Einreise nach Deutschland unterschreiben. Dabei schiebt ihnen das Unternehmen auch Schuldscheine unter - natürlich unter dem Vorwand, dass die nie eingelöst werden. Auf dem Papier steht so aber schon vor Arbeitsantritt fest, dass die Arbeiter dem Unternehmen Geld schulden. Unter diesen Voraussetzungen trauen sich viele nicht, ausstehenden Lohn einzufordern."
-Nihal Ulusan

Die 32-jährige Münchner Rechtsanwältin kämpft vor Gericht gegen die Ausbeutung türkischer Bauarbeiter auf deutschen Baustellen.


Mehr über Lohnbetrug und 'professionelle Kriminalität' der Arbeitgeber:
http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/352/491716/text/





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nina777
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BKA

#223

Beitrag von nina777 »

28.10.2009

Das Bundeskriminalamt teilt mit:

Bundeslagebild Menschenhandel 2008

Bundeskriminalamt veröffentlicht aktuelle Zahlen für Deutschland


Im Jahr 2008 wurden in Deutschland 482 Ermittlungsverfahren wegen Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung abgeschlossen. Dies bedeutet einen erneuten Anstieg der Verfahrenszahlen, im Vergleich zum Vorjahr um 6 % (2007: 454). Die Anzahl der registrierten Opfer lag mit 676 um 2 % niedriger als im Jahr 2007 (689).

Entsprechend der Entwicklung in den vergangenen Jahren stammte auch 2008 der Großteil der Opfer (90 %) aus dem europäischen Raum. Bei den ausländischen Opfern wurde eine auffällige Steigerung bei rumänischen, bulgarischen und nigerianischen Staatsangehörigen festgestellt. 24 % der Opfer waren minderjährig, wobei die Zahl der 14- bis 17-jährigen Opfer auf 146 gestiegen ist und sich damit gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt hat.

Die Zahl der wegen Verdachts des Menschenhandels registrierten Tatverdächtigen stieg 2008 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls an. Mit 785 Tatverdächtigen wurden 10 % mehr als 2007 festgestellt. Bei den Tatverdächtigen dominierten mit einem Anteil von 40 % erneut deutsche Staatsangehörige (316 von 785). Den größten Anteil bei den ausländischen Tatverdächtigen stellten bulgarische, rumänische und türkische Staatsangehörige.

Daneben bleiben Ermittlungen gegen schwarzafrikanische Tätergruppierungen relevant. Im vergangenen Jahr führte das Bundeskriminalamt (BKA) im Auftrag der Staatsanwaltschaft Aachen erneut ein Ermittlungsverfahren gegen Angehörige einer nigerianischen Tätergruppierung wegen Verdachts des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und damit verbundener Straftaten. Die Ermittlungen ergaben, dass die Gruppierung wiederholt die Schleusung von Frauen nigerianischer Staatsangehörigkeit nach Deutschland organisiert und diese hier der Prostitution zugeführt hatte, wobei sie den Prostitutionserlös einbehielt. Daraufhin kam es im September dieses Jahres zu umfangreichen Exekutivmaßnahmen; mehrere Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse wurden vollstreckt.

Trotz des wiederholten Anstiegs der Ermittlungsverfahren ist nach wie vor von einem erheblichen Dunkelfeld im Bereich des Menschenhandels auszugehen. Die größte Herausforderung liegt in der Schwierigkeit, Opfer von Menschenhandel zu identifizieren und auf neue Tatbegehungsweisen zu reagieren. So sehen sich die Strafverfolgungsbehörden zunehmend mit dem Phänomen konfrontiert, dass sich Staatsangehörige aus den neuen EU-Beitrittsländern, aus denen die meisten ausländischen Opfer von Menschenhandel stammen, mittlerweile legal in Deutschland aufhalten und der Prostitution als selbständiger Dienstleistung nachgehen können. Überprüfungen wegen des Verdachts auf Verstöße gegen aufenthaltsrechtliche Bestimmungen – in der Vergangenheit zugleich ein wichtiger Ermittlungsansatz bei Verdacht auf Menschenhandel – sind damit weitgehend entfallen. Bei Opfern aus schwarzafrikanischen Ländern beobachten die Strafverfolgungsbehörden zudem besondere Formen der Einschüchterung – beispielsweise bringen die Täter die Opfer durch Voodoo-Rituale in eine psychische Zwangslage. Die Folge ist, dass die Betroffenen in der Regel nicht bereit sind, mit der Polizei und den Fachberatungsstellen zu kooperieren bzw. ihre anfänglichen Zeugenaussagen oftmals wieder zurücknehmen.

Als Reaktion auf diese Problematik hat das Kriminalistische Institut des BKA ein Forschungsprojekt zur Verbesserung der Opfererkennung initiiert, das im Rahmen von drei Teilprojekten Optimierungsmöglichkeiten untersucht: Aus der Perspektive der Opfer wird untersucht, welche Faktoren ihre Aussagebereitschaft determinieren.

Aus polizeilicher Perspektive werden die derzeitigen polizeilichen Bekämpfungsstrategien untersucht - insbesondere im Hinblick auf die Frage, wodurch die Ermittlungsverfahren typischerweise ausgelöst wurden. Aus übergeordneter Perspektive erfolgt die Erhebung nationaler und internationaler strategischer Konzepte und Aktivitäten zur Bekämpfung des Menschenhandels zum Zweck sexueller Ausbeutung. Ziel ist, die Ergebnisse und Empfehlungen des Forschungsprojekts möglichst zeitnah Vertretern aller an der Bekämpfung von Menschenhandel beteiligten Behörden und den Fachberatungsstellen für die Betreuung der Opfer zur Verfügung zu stellen.

Seit 2005 ist auch Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft strafbewehrt. Im vergangenen Jahr wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) insgesamt 27 Fälle registriert (2007: 92). Dies entspricht einem Rückgang der Fallzahlen um 71%. Nach wie vor ist die (illegale) Arbeitsaufnahme in Deutschland ein wesentlicher Antrieb für Migration. Es zeigt sich, dass die Delikte schwerpunktmäßig im Gaststättengewerbe und privaten Haushalten zum Nachteil von Ausländern verübt werden, die sich illegal in der Bundesrepublik aufhalten. Auch in diesem Phänomenbereich muss von einem großen Dunkelfeld ausgegangen werden, da auch hier eine besondere Abhängigkeit der Opfer von den Tätern besteht, die die Opfer in ihrer Kooperationsbereitschaft mit den Strafverfolgungsbehörden einschränkt.

BKA-Präsident Jörg Ziercke: „Menschenhandel ist ein Kriminalitätsphänomen, bei dem die Täter ein Abhängigkeitsverhältnis ausnutzen und ihre Opfer durch physische und psychische Gewalt gefügig machen. Die Aussagen der Opfer sind von zentraler Bedeutung, um gegen die Täter ermitteln zu können. Nur wenn es uns gelingt, das Vertrauen der Opfer zu gewinnen und sie zur Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden zu bewegen, können wir den Kreislauf aus Unterdrückung, Einschüchterung und Abhängigkeit zwischen Opfern und Tätern durchbrechen. Eine professionelle Opferbetreuung und die enge Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden mit Fachberatungsstellen ist daher von zentraler Bedeutung.“

Weitere Einzelheiten finden Sie auf der Homepage des BKA unter www.bka.de unter Berichte und Statistiken / Kriminalitätslage.

http://www.bka.de/

MENSCHENHANDEL
Bundeslagebild 2008


- Pressefreie Kurzfassung -

http://www.bka.de/lageberichte/mh/2008/ ... h_2008.pdf
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

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#224

Beitrag von Marc of Frankfurt »

BKA-Präsident Jörg Ziercke hat geschrieben:Nur wenn es uns gelingt, das Vertrauen der Opfer zu gewinnen und sie zur Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden zu bewegen, können wir den Kreislauf aus Unterdrückung, Einschüchterung und Abhängigkeit zwischen Opfern und Tätern durchbrechen.

Wie kurzsichtig systemgefangen im Opfer-Täter-Denken diese Aussage doch ist.


Frage muß lauten: Wie verhindern wir Opfer?

- Faire Migration, z.B. Greencard

- Fairer Welthandel

- Arbeitsrechte für Sexworker

- Gewerkschaften für Sexworker

- Akzeptanz-/Toleranzkampagene Sexwork

- Akzeptanzkampagne Migration

- Bezahlbare inländische Altenpflege

- Steuerliche Benachteiligung von Dienstleistung gegenüber Maschinen aufheben

- Menschenrechte

- Bedingungsloses Grundeinkommen

- Verteilungsgerechtigkeit

- ...



Zum Voodoo-Vorurteil:
viewtopic.php?p=40631#40631

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#225

Beitrag von Marc of Frankfurt »

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PICUM in Brüssel

EU Newsletter Migration seit 2001


Deutsch und Ausländisch:

http://www.picum.org/?newsletters=1





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#226

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Nathalie Rothschild

‘Rescue’: a new PC term for repatriation

As the sex-trafficking scare is exposed as a tissue of lies, Nathalie Rothschild spells out the need for full freedom of movement for migrants.

http://www.spiked-online.com/index.php/ ... icle/7625/





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Gewaltsame Migration

#227

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Staatlicher Kinderhandel:


Die vergessenen Australier

Deportation von britischen Kindern



15.11.2009, 17:41
Von Wolfgang Koydl
Süddeutsche Zeitung



Bis in die sechziger Jahre deportierte Großbritannien arme Kinder nach Australien, wo diese häufig misshandelt wurden. Nun wollen sich beide Länder erstmals offiziell entschuldigen.

Für manche war es fast so schlimm wie der Tod am Galgen, und tatsächlich war sie jahrzehntelang eine der schwersten Strafen im Arsenal britischer Richter: Schon für verhältnismäßig kleine Vergehen konnten Kriminelle nach Australien deportiert werden.

Diese sogenannte transportation wurde 1868 abgeschafft, aber eine Abart der Zwangsverschickung dauerte an bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts: Tausende britische Kinder aus benachteiligten und armen Familien wurden von Amts wegen ihren Eltern weggenommen und nach Australien geschickt.

Doch das versprochene bessere Leben fanden die meisten von ihnen dort nicht vor. Stattdessen wurden sie häufig körperlich, seelisch und sexuell misshandelt und zu schweren Farmarbeiten herangezogen.

Nun wollen sich erstmals die Regierungen in Canberra und London offiziell für den Skandal entschuldigen, wobei sich Premier Gordon Brown nach Angaben der BBC Zeit lassen will bis zum nächsten Jahr. In einem Brief an den Gesundheitsausschuss des Parlaments hat er zwar eingestanden, dass "jetzt die richtige Zeit" für eine Entschuldigung sei. Brown bat jedoch um weitere Informationen. Australiens Regierungschef Kevin Rudd hingegen wird schon an diesem Montag eine Entschuldigung an die "Vergessenen Australier" aussprechen.

Dazu gehören neben einer halben Million Kindern, die zwischen 1930 und 1970 in Waisenhäusern und Kinderheimen misshandelt wurden, auch jene 7.000 britischen Jungen und Mädchen, die gegen den Willen und meist ohne das Wissen ihrer Eltern auf die andere Seite des Globus verschickt worden waren [175 Kinder x 40 Jahre. Anm.]. Die jüngsten dieser Kinder waren drei Jahre alt.





Sandra Anker war eine dieser Deportierten. Sie war sechs Jahre alt, als sie im Jahr 1950 in England ein Schiff bestieg, von dem sie glaubte, dass es sie zu einem Abenteueraufenthalt nach Afrika bringen würde. Stattdessen endete sie in Melbourne, wo sie in ein Waisenhaus gesteckt wurde. "Jahrelang habe ich gewartet, ob endlich jemandem auffallen würde, dass ein Fehler gemacht worden war", erklärte sie nun unter Tränen in einem Interview mit der BBC. "Jahrelang habe ich gewartet, dass endlich jemand kommen würde und mich wieder abholt und nach Hause bringt."

Doch niemand kam, und heute nennt Sandra Anker die Zwangsverschickung "eines der Verbrechen des Jahrhunderts. Es war furchtbar, es waren Jahre und Jahre absoluten Elends".

In vielen Fällen hatte man den Eltern der verschickten Kinder vorgelogen, dass ihre Jungen und Mädchen von wohlsituierten Mittelklassefamilien in England adoptiert worden seien. Den Kindern hatte man mitgeteilt, dass ihre Eltern gestorben seien.

Die beteiligten Behörden, die mit karitativen Einrichtungen zusammenarbeiteten, unternahmen alles Menschenmögliche, um zu verhindern, dass Kinder und Eltern einander wiederfinden könnten. Dazu gehörte die Praxis, Geschwister bei der Ankunft in Australien voneinander zu trennen.

Die Kinder-Deportationen kamen sowohl den britischen wie den australischen Regierungen jener Zeit gelegen. London entledigte sich kostspieliger Sozialfälle, Canberra importierte problemlose neue Immigranten.

"Das Kind ist der beste Einwanderer", lautete damals ein populärer australischer Slogan. Bei den Kindern aus Britannien, so hieß es, handele es sich um "guten weißen Bestand".

(SZ vom 16.11.2009/sonn)
http://www.sueddeutsche.de/politik/177/494512/text/





Oben in Beitrag #22 schreibt ein nach Australien ausgewandertes deutsches Heimkind:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=42334#42334





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Trotz Polarisierung, Entwarnung von der Behörde

#228

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Untersuchungsergebnis der Prostitutions-Kontrollbehörde (PLA) Queensland, Australien:
Kein Menschenhandel, sog. Zwangsprostitution oder sex. Ausbeutung in den lizensierten Betrieben während der letzten 9 Jahre festgestellt!

Asian brothels cleared of sex trafficking



CHRISTINE KELLETT
November 16, 2009


Queensland's sex industry regulator says it has found no evidence of of illegal sex trafficking in any of the state's 25 licensed brothels, despite a fourfold increase in the number of Asian-only bordellos.

In its annual report to State Parliament, the Prostitution Licensing Authority, which is responsible for issuing brothel licenses and ensuring compliance in Queensland, noted a "marked" jump in brothels offering the services of Asian sex workers, with three new speciality Asian establishments opening in just the last 12 months.

As a result, the PLA joined with the Department of Immigration and Citizenship and Queensland Police's Prostitution Enforcement Taskforce for a snap inspection of one unnamed Asian brothel earlier this year.

"No evidence of sexual servitude [Knechtschaft] or foreign nationals working illegally was revealed," the report found.

"More generally, compliance officers are always on the lookout for any signs of sexual servitude when conducting audits and inspections of licensed brothels. There has not been a single instance of sexual servitude in a licensed brothel in the nine year history of the authority."

Legal sex workers enjoyed a generally trouble-free year, according to the PLA's report, with only 84 "corrective actions" orders issued from 205 compliance checks. None involved a serious breach of the law.

And while industries including construction and mining took a hit from the global financial crisis, the world's oldest profession defied the odds [den Tatsachen trotzen].

Two new brothels opened for business in the 2008-2009 financial year and a third is yet to open its doors, while five applications to open new brothels were lodged [festklemmen].

Local councils are also helping the industry expand, granting eight separate development approvals, however, these premises have not yet sought licenses to operate.

Licensees pay about $28,000 [18.000 EUR = 50 EUR/Tag] a year for permission to sell sex in brothels.

Brisbane is likely to be home to two new bordellos in the near future, with development approval given for premises in Coopers Plains and Eagle Farm.

"Although the licensed brothel industry experienced a slight contraction in 2007-08, during the last year an additional two brothels have commenced operation, bringing the total number of operational brothels in the state to 25," PLA Chairman Manus Boyce QC said.

"Despite the economic downturn, not a single brothel in the state ceased operation, although the authority is aware that a number of licensees are struggling financially."

Regulation of the industry continues to be tight despite interest from speculators.

Figures show 126 separate bids have been made to open brothels in Queensland since regulation began in 2000, with only 25 ever gaining permission.

Opposition also remains strong, with 205 Queensland towns being given permission from Police Commissioner Bob Atkinson to refuse development applications for brothels.

Permission to open a brothel in Toowoomba in February attracted public protest, with local church and community leaders taking particular exception to a sausage sizzle and "open day" held by the owner.

The establishment, Deviations at Harlaxton, has been trading since September.

"The community reaction to the development application for a brothel in Toowoomba demonstrated that prostitution remains a controversial and divisive issue, capable of arousing strong passions from detractors and supporters alike," Mr Boyce said.

"Whilst community concern is understandable, it has been the experience of the authority that at worst licensed brothels have a negligible impact on community amenity [Annehmlichkeit]."

He said despite opposition, the PLA was "firmly convinced" that legalised prostitution was the safest way to protect sex workers from coercion, violence and disease.

Of 76 complaints lodged with the PLA last year, more than half pertained to advertising and suspected illegal activity.

http://www.brisbanetimes.com.au/queensl ... -ihrq.html


Laura Agustín:
http://networkedblogs.com/p18155421 =
http://www.nodo50.org/Laura_Agustin/all ... queensland

Prostitution Licensing Authority (PLA)
www.pla.qld.gov.au

Lokalnachrichten Australien:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=918





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Menschenhandelshysterie und repressive SW-Gesetze

#229

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Mama Cash - Informationsveranstaltung:


  • "Wenn man mir das Recht nimmt, Ja zu sagen zur Prostitution,

    wieviel Wert ist dann ein Nein?"


    -Ruth Morgan Thomas
    Ex-Sexworker, Leiterin der Sexworker Academy
    Edinburgh, Scotland, UK
    www.scot-pep.org.uk
Bild

Sexworker, Ex-Sexworker und Sexwork Advocaten informieren.

Auch in den Niederlanden droht eine Gesetzesverschärfung:
Registrierungspflicht für Sexworker,
Kriminalisierung von Kunden von sog. Zwangsprostituierten.


Bericht:
http://blog.iwhc.org/2009/11/rights-not ... -sex-work/

Einladung zu dieser Veranstaltung:
viewtopic.php?p=68432#68432

Bilder:
http://www.facebook.com/photo.php?pid=9 ... 6052760507 (members-only)


Mama Cash
Weltältester Frauen-Fond für sozialen Wandel
seit 1983
Amsterdam
www.mamaCash.org





Vgl. auch diese Veranstaltung:
viewtopic.php?p=53312#53312





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 26.06.2010, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Filmfestival der Menschenrechte in Wien 3. - 13.12.2009

#230

Beitrag von ehemaliger_User »

This Human World 03. - 13. 12. 2009 in Wien

http://www.thishumanworld.com/jart/prj3/thw/main.jart

this human world findet in spezieller Kooperation mit dem Gründungsmitglied Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte statt


VERANSTALTUNGSORTE

Schikaneder
Margaretenstr. 24, 1040 Wien

Top Kino
Rahlgasse 1, 1060 Wien

Burg Kino
Openring 19, 1010 Wien
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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Eröffnungsfilm

#231

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Darin der Film "Fatal Promisis" von der jungen östereichischen Regisseurin Katharina Roher gemeinsam mit ihrer Mutter Anneliese über Skaverei im 21. Jahrhundert und Menschenhandel aus Osteuropa.

Interview in der Festivalzeitung S. 26-27

www.fatalPromises.com

www.facebook.com/pages/Fatal-Promises/47330885786

www.greenkatProductions.com
www.rohrer.tv





Emma Thompson’s Journey

FATAL PROMISES zeigt auch die Entstehung der Kunstinstallation
„The Journey“, einer umstrittenen interaktiven
Präsentation des Themas Menschenhandel, ins Leben gerufen
von der britischen Schauspielerin Emma Thompson
und der Helen Bamber Foundation. In sieben Containern
nimmt „The Journey“ die BesucherInnen mit auf die
psychische und physische Reise einer jungen Moldawierin
mit Endstation: Bordell in London. Die Container
spiegeln die sieben Stationen wider, die ein Mädchen wie
Elena durchlebt: die Hoffnung zu Beginn: die Reise in ein
neues Land; der zerstörte Traum und die Konfrontation
mit der Realität; die Kunden; das Bett, in dem sie immer
und immer wieder vergewaltigt wird; der Verlust ihrer
Identität und schließlich die Ablehnung ihrer Umgebung.

Während Besucher die Ausstellung im Februar 2008 am
Wiener Heldenplatz betroffen verließen, wurde sie von
den offiziellen TeilnehmerInnen des Vienna Forums (die
größte Konferenz bis jetzt zum Thema Menschenhandel,
von UN.GIFT) weitgehend ignoriert. Eine „Karaoke für
besorgte Menschen“ sei das Vienna Forum gewesen,
äußerte sich Emma Thompson über den Kongress und
brachte damit ihre Frustration über die Delegierten, die
abgeschirmte Konferenz und die Politiker zum Ausdruck.

„The Journey“ war von 9. – 16.11.2009 zu Gast in New
York und wird ab 9.12.2009 in Madrid zu sehen sein.
Mehr Infos unter: Helen Bamber Foundation:
www.helenBamber.org





Laura on the moralising exhibition
http://www.lauraagustin.com/anti-traffi ... age-really
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 22.07.2010, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Aus dem Programmheft

#232

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Weitere Filme zum Thema Sexwork:

SACRIFICE

BURMA
Thailand / Burma, 1999,
Dokumentarfilm
DVD, 50 Min. (OmeU)
Regie: Ellen Bruno

In ihrem ernüchternden, aber dennoch poetischen Film Sacrifice präsentiert Ellen Bruno die
außerordentlich bewegend erzählten Geschichten von vier jungen Mädchen aus Burma, die aus
ihren Dörfern nach Thailand verschleppt und zu einem Leben in Prostitution gezwungen wurden.
Wie in all ihren Filmen geht Bruno mit der Absicht, harte Wahrheiten aufzudecken, an schwierige
Themen heran, um Menschen, die allzu oft marginalisiert werden, eine Stimme zu geben.
Gold Apple – National Educational Film Festival; Grand Prize – Religion Today Film Festival,
Italy; Golden Spire Award – San Francisco International Film Festival; Documentary Film
Competition – Sundance Film Festival; Jury Award – Charlotte Film Festival





Busted
(Pecah Lobang)

Gay And Lesbian
Malaysia, 2008, Dokumentarfilm
BETA SP, 30 Min. (OmeU)
Regie: Poh Si Teng
EUROPA PREMIERE

Pecah Lobang, zu deutsch „erwischt“, behandelt das Leben einer moslemischen transsexuellen
Prostituierten in Malaysia. Die Dokumentation begleitet Natasha, die sich weigert
als Mann zu leben. Durch Diskriminierung verlor Natasha ihre Arbeit und musste sich
prostituieren, in ständiger Furcht vor Polizei und religiösen Autoritäten, denn in der Scharia
gilt „Crossdressing“ als Verbrechen. Lange Zeit wurde dieses Gesetz in Malaysia nicht angewandt,
doch nun wird hart gestraft. Der Film begibt sich auf die Suche nach den Gründen
dafür.





Meine Hölle Europa
Thw Lokal
Deutschland, 2007, Dokumentarfilm
Beta SP, 85 Min. (OmeU)
Regie: Lukas Roegler

Der Film erzählt die Geschichte von Faith, Linda, Betty und Queen, vier nigerianischen
Mädchen, deren Traum von einem besseren Leben in Europa zu einem Prostitutionsalptraum
auf den Straßen Italiens wird. Vom vermeintlichen Reichtum Europas verführt, geraten sie
in die Fänge brutaler Frauenhändler und müssen sich zunächst daheim einem okkulten
„Juju“-Ritual in einem Schrein unterziehen. Erniedrigt und eingeschüchtert schwören sie
ihren Peinigern in einer blutigen Zeremonie bedingungslose Treue. Wer die anschließende
gefährliche Reise durch die Sahara, die Einführung in die Prostitution in Mali oder Marokko
und die Überfahrt nach Europa überlebt, landet sofort als Sexsklavin auf den Straßen von
Turin, Rom oder Verona.
Audience Choice Award World Documentary Filmfest USA & Nigeria; Golden Gong für Lukas
Roegler





Green Pastures
Thw Lokal
Österreich, 2006, Dokumentarfilm
DVD, 24 Min. (OmU)
Regie: Joana Adesuwa Reiterer,
Michael Sokolar

Osas, eine junge Nigerianerin, sieht ihre Chance ein neues Leben aufzubauen, als Ben ihr
anbietet sie nach Spanien zu bringen. Viel zu spät erkennt sie, was Ben wirklich mit ihr
vorhat, und nach einer langen Reise von Moskau nach Wien ist ihre einzige Chance die
Prostitution.





Performing The
Border

Ciudad Juárez
Schweiz, 1999, Dokumentarfilm
Mini-DV, 43 Min. (OmeU)
Regie: Ursula Biemann

Das Video-Essay Performing the Border der Künstlerin Ursula Biemann dokumentiert am Beispiel
der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez, einem Zentrum der globalen High-Tech-
Produktion, die Situation der dort beschäftigen ArbeiterInnen. Vor dem Hintergrund der durch
die rasche Industrialisierung drastisch veränderten Gesellschaftsstruktur wirft die Zunahme
der Prostitution und eine seit 1993 ungeklärte Serie von hunderten Frauenmorden die Frage
nach der Verknüpfung zwischen Massentechnologie und dem Warencharakter des weiblichen
Körpers auf. Anhand eigener Videoaufnahmen, Interviews mit Frauen, TV-Dokumentationen
und Polizeiberichten entsteht ein vielschichtiges Bild der Grenze als diskursiver Raum, das
sowohl die Überwachungsstrategien der Firmen als auch die Schaffung eigener alternativer
Räume im Spannungsfeld zwischen (weiblicher) Subjektivität und Kapital beschreibt.





Remote Sensing
Ciudad Juárez /
Der Kritische Blick
Schweiz, 2001, Dokumentarfilm
Mini-DV, 43 Min. (OmU)
Regie: Ursula Biemann

Remote Sensing durchstreift die Territorien des globalen Sexgewerbes und gibt uns Einblick
in das Leben der Frauen von Osteuropa bis Ostasien. Ursula Biemann entwickelt eine
feministische, mediale Topografie, indem sie ihre Video-Perspektiven der Sexarbeiterinnen
und deren “persönliche Daten” mit Satellitenbildern der fernen Erde versetzt. Remote
Sensing zeigt, was es bedeutet, die Welt aus entrückter Ferne zu erkunden und schildert die
Ambivalenzen der Technologien zur medialen „Fernerkundung” von Frauenkörpern. Biemann
navigiert durch kritische Dialoge über das globale Sexgewerbe, die feministische Geografie
und den medialen Aktivismus.





Peep Tempel
Thw Lokal
Österreich, 2009, Dokumentar- /
Experimentalfilm
Mini-DV, 14 Min.
Regie: Susanne Quehenberger,
Michaela Schweighofer

In Peep Tempel wird die Szenerie einer mittlerweile aufgelassenen Wiener Peepshow anhand
von Gesprächen mit verschiedenen Personen – einer Mitarbeiterin, dem Betreiber und einem
Kunden – rekonstruiert. Das Videobild besteht aus einer Kamerafahrt durch den Originallageplan
der Peepshow. Die Analyse der räumlichen Ordnung auf Grundlage der Erfahrungsberichte
soll dazu dienen, einen Einblick in die Produktionsbedingungen von Sexarbeit zu
erhalten.





Erstmalig geht dieses Jahr ein Preis der Österreichischen Liga für Menschenrechte für
besonders couragierte Verdienste zur Bewahrung der Menschenrechte an Joana A. Reiterer,
die sich als Autorin und Aktivistin für die Rechte von nigerianischen Frauen, die als Opfer
von Frauenhandel zu Prostitution gezwungen werden, engagiert. Sie hat den Verein EXIT
gegründet, dessen wichtigste Anliegen die Aufklärung der afrikanischen und europäischen
Öffentlichkeit über Menschenhandel und Zwangsprostitution, sowie die Unterstützung
von Opfern von Menschenhandel in Österreich sind. Joana A. Reiterer hat mit dem 2007
produzierten Dokumentarfilm „Verkaufte Träume“ eine Aufklärungskampagne in Nigeria
durchgeführt, und recherchierte gemeinsam mit Corinna Milborn und Mary Kreutzer für das
Buch „Ware Frau: Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afrika nach Europa“. 2008 gab
sie ihre Autobiographie „Die Wassergöttin“ heraus. Zurzeit arbeitet sie an einem neuen
Film zum Thema Menschenhandel in Wien und an der Kampagne gegen die Folter von der
Hexerei beschuldigter Frauen.
Österreichische Liga der Menschenrechte:
www.liga.or.at

Adesuwa Initiative:
www.adesuwaInitiatives.org





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Artikel von Sexarbeiterin Catherine

#233

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Unequal protection under the law is what allows prostitutes to be pimped, enslaved, beaten, raped and murdered.


Ungleicher Schutz bei den bestehenden Gesetzen ist es, was Zuhälterei, Versklavung, Gewalt, Vergewaltigung und Mord an Prostituierte ermöglicht.




Das ist der Schlüsselsatz.



17. Dec., Soho London:
Sex worker singalong

by Catherine Stephens
iusw.org

http://www.newstatesman.com/human-right ... s-violence





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 13.12.2009, 03:47, insgesamt 1-mal geändert.

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beim Zeus, dem Stier

#234

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Menschenhandel und Vergewaltigung schon im Gründungsmythos von Europa?


Bild
Museum of Cycladic Art


Die Entführung Europas
Attic red-figure krater depicting the abduction of Europa.

Zeus, transformed into a white bull, carries the Phoenician princess on his back. Hermes leads, showing them the way to the island of Crete, while the winged Eros accompanies them





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 10.05.2010, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.

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#235

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Der italienische Günther Wallraff ist in die Maske eines afrikanischen Migranten geschlüpft und hat sich auf die lebensgefährliche Odyssee von Afrika ins gut bewachte Europa begeben:


Buch:
Bilal

Als Illegaler auf dem Weg nach Europa
von Fabrizio Gatti

Verlag Antje Kunstmann


http://aspekte.zdf.de/ZDFde/inhalt/8/0, ... 00,00.html





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Falsche Argumente der Abolutionisten

#236

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sex Trafficking: The Abolitionist Fallacy

[Menschenhandel: Der Betrug der Prostitutionsgegner]



By Ann Jordan. Edited by John Feffer, March 18, 2009

Economic hardship, discrimination, and violence have driven millions of women to work in the sex sector around the world, and their numbers will increase as a result of the current global economic crisis. Unless the underlying factors pushing women to opt for selling sex to support themselves and their families are remedied, many women will continue to have few other options.

Yet the Bush administration, supported by the evangelical right-wing and some radical feminists, spent eight years promoting laws to criminalize prostitution and clients as the means to abolish prostitution and stop human trafficking into the sex sector. The ideology-driven approach is notable for the absence of any concrete evidence that it works. Proponents of such an approach have also failed to demonstrate that it avoids harming women or provides other livelihoods for those it aspires to help. It reduces all adults in the sex sector (even highly paid "call girls" and those working legally) to victim status and considers all prostitution to be a form of trafficking.

Unfortunately for many of the women who are objects of this policy, the ensuing crackdowns have meant prison, violence, forced "rehabilitation" and no means to earn an adequate livelihood. At the same time, the policy has not achieved its goal of reducing the incidence of trafficking, prostitution, commercial sexual exploitation of children or HIV/AIDs. The only responses to date from the new administration are President Barack Obama's affirmation at the Saddleback Presidential Forum that human trafficking "has to be a top priority" and Secretary of State Hillary Clinton's statement at her confirmation hearing that she takes "very seriously the function of the State Department to lead our government through the Office on Human Trafficking to do all that we can to end this modern form of slavery."


The Abolitionists

The most politically active abolitionists in the United States are Michael Horowitz (Hudson Institute), Janet Crouse (Concerned Women for America), Donna Hughes (University of Rhode Island), Equality Now, and the Coalition Against Trafficking in Women (CATW). They have worked successfully over the last eight years to bring about many of the anti-prostitution legal and policy changes regarding human trafficking and HIV/AIDs.

The latest entrant to this crowded field of abolitionists is Siddharth Kara, a former investment banker and business executive who has written the book Sex Trafficking: Inside the Business of Modern Slavery (2008).
http://cup.columbia.edu/book/978-0-231- ... rafficking
Kara traveled to India, Nepal, Albania, Moldova, and elsewhere to research his book. But like his fellow abolitionists, he too falls short of producing evidence that criminalizing demand will stop trafficking or abolish prostitution. He supports criminalizing clients, in part, based on a visit to The Netherlands where prostitution is legal (but not to Sweden, where it is illegal and clients are criminalized). He quotes Suzanne Hoff of La Strada, an anti-trafficking organization, as reporting that the majority of the women selling sex in Amsterdam are trafficked. But, as Hoff told me, she did not and could not make such a statement "for the simple reason that there are not — and have never been — reliable figures on the number or percent of women being exploited or forced into the sex industry."

"If I had to choose a policy today," he writes, "I would choose the stance of the U.S. and Swedish governments: the criminalization of prostitution, including the purchase of sex acts and the owning, operating, or financing of sex establishments" because this approach "has a better chance of curtailing demand for sex slaves." Wishing won't make it so; neither is it a basis for sound policymaking.

Like similar travelers, Kara is deeply touched by the victims' stories and wants to mount a campaign to bring justice, assistance, and hope to the women and girls. The centerpiece of his campaign is the destruction of the economic basis of the trafficking business. The economic model he erects is built on several unexamined assumptions and unattributed statements of fact and data. The most seriously flawed assumption he makes is to equate human beings — trafficked persons and sex workers — with commodities. His economic model treats women as passive objects that are pushed and pulled by exploiters using forced labor to lower costs to meet demand, and ignores the poverty, discrimination, and violence that compel women to make risky decisions. Adults who make rational choices from among limited options are actors who don't fit a neat supply/demand economic model, and so they are factored out of the equation in order to situate trafficking as a commodity business.

Some of Kara's proposed solutions are dangerous, unworkable or unrealistic. For example, he advocates for private citizen community vigilance committees to go into brothels undercover to locate trafficked women and girls. But he was unsuccessful in going undercover and even chased away from one brothel area. He recognizes, on the one hand, that up to a third of victims are rescued by clients, and opines on the other that clients are looking "for a way to act out violent, racist, pedophiliac, or other antisocial traits."6 Yet, by opting to prosecute all clients, he ignores the fact that women and youth like those he met will continue to migrate and sell sex, no matter how many men are imprisoned. At the personal level, Kara also equivocates: While he advocates for raids to rescue trafficked women and girls, he nonetheless leaves a woman he believes has been trafficked in the United States to her fate because she "needed the money for her family and there was a threat of violence against her parents."

All of his proposed solutions suffer from a lack of input from the people who will be primarily affected: trafficked persons and adult sex workers. To develop effective, evidence-based, do-no-harm policies, advocates and policy makers must work collaboratively with persons who may be helped or harmed by the proposed laws and policies.


What Works

Effective change comes from the bottom up, within the affected community where the persons who are the most knowledgeable and motivated live and work. The only way to build sustainable movements for change is to empower and support a vibrant civil society. This is particularly important when the issues have social, cultural, and economic bases that are highly resistant to any attempt at regulation by criminal law. Sex worker organizations in the United States, India, Thailand, Cambodia, Mali, Brazil, South Africa, and elsewhere are the front-line actors, who have first-hand knowledge about how raids, anti-prostitution campaigns, "vigilance" committees, and law enforcement approaches impact their lives and undermine efforts to combat trafficking, child prostitution, and the spread of HIV/AIDs.

Instead of harassing and stigmatizing women in the sex sector, governments and civil society should recognize and value their accomplishments — such as removing children and trafficked women from brothels, creating adult literacy programs, organizing micro-enterprise programs so women can find other sources of income, setting up schools for their children, and raising awareness about HIV/AIDs and health issues.

The Obama administration should reject the ideology-driven policies, practices, and programs of the past eight years. Specifically, it should base all programs and policies on proven results and sound ideas derived from objective evidence. It should take into consideration the concerns and ideas of sex worker groups when developing new programs and policies. The administration should stop applying the anti-prostitution pledge in a way that prevents the funding of U.S. and foreign organizations that work with sex workers. Civil servants who have been trained to carry out the anti-prostitution agenda over the last eight years must abandon that agenda and operate under a new, more open and inclusive policy based on rights and evidence. And the government should remove all of its materials related to human trafficking, sex work, and/or HIV/AIDs that are inconsistent with the above recommendations from websites and distribution.

In this way, the new administration can create progressive, non-judgmental, rights- and evidence-based strategies in partnership with sex worker organizations and other experts to ensure that U.S. goals to stop human trafficking and the spread of HIV/AIDs are accomplished without causing further collateral harm.
Recommended Citation:

Ann Jordan, "Sex Trafficking: The Abolitionist Fallacy" (Washington, DC: Foreign Policy In Focus, March 18, 2009)
http://www.fpif.org/articles/sex_traffi ... st_fallacy





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#237

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Formen von Unfreiheit

Reinhard Jellen 25.12.2009

Interview mit dem Althistoriker Egon Flaig über alte und neue Sklaverei

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31712/1.html





"Sklaverei stirbt niemals von selbst ab"

Reinhard Jellen 26.12.2009

Zweiter Teil des Gesprächs mit Egon Flaig über sein Buch "Weltgeschichte der Sklaverei"

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31713/1.html





Mehr Theorie zu den sog. 7 historischen Produktionsverhältnissen wovon eine "Sklaverei" und eine andere "allg. Sklaverei" heißen:
viewtopic.php?p=72376#72376





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Vorbild für eine Sexworker-Revolte?

#238

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sklaverei heute:
in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion Europa.
Hier geht es teilweise schlimmer zu als in vielen Zwangsprostitutionsdokus.


Menschenhandelsdrama und Migrantenrevolte

Schiere Ausbeutung von MigrantInnen durch Einheimische und Mafia
Politikversagen



Kleinstadt Rosarno in der süditalienischen Region Kalabrien.

2500-5000 Afrikaner, leben in der 15.000-16.000-Seelen-Gemeinde (16-31 %).
Ihre Zahl schwankt je nach Erntezeit, denn als mittellose Wanderarbeiter ziehen sie je nach Saison von Arbeit zu Arbeit. Im August ernten sie Tomaten in Apulien, während zu Winterbeginn Orangen und Mandarinen in Kalabrien und Sizilien an der Reihe sind.

Sie wohnen unter unvorstellbaren Bedingungen in ehemaligen Fabriken oder einfachen Baracken, ohne Matratzen, Licht und Heizung, oftmals mit nicht mehr als einer chemischen Toilette für 200 Menschen. [Ein unmenschliches Leben führen diese Wanderarbeiter, wie Obdachlose oder Flüchtlinge.]

Sie arbeiten 15 Stunden pro Tag für 25 Euro am Tag (1,60 Euro pro Stunde).

Viele Migranten werden von der 'Ndrangheta, dem kalabresischen Arm der Mafia, für kriminelle Aktionen eingesetzt. [Angeblich sollen sie von den 25 Euro auch noch 5 Euro Schutzgeld pro Tag bezahlen.]

Nur die Hälfte der Migranten hat eine Aufenthaltsgenehmigung. Als Illegale akzeptieren die meisten, was immer sie kriegen – auch Hungerlöhne. [Strukturelle Ursache der Ausbeutung.]





Aufstand der Ärmsten:

Auslöser des Aufstands war ein Vorfall vom Donnerstagabend: Wie die Medien berichteten, schossen Unbekannte aus einem Auto auf mehrere Immigranten, die von der Arbeit auf den Orangenfeldern heimkehrten. Dabei wurden mehrere Männer verletzt, unter anderem ein politischer Flüchtling aus Togo. Ein Mann musste ins Krankenhaus gebracht werden. Ein in Tränen aufgelöster 25-jähriger Marokkaner sagte: „Sie haben einfach auf uns geschossen, und niemand hat uns geholfen“. Die Schüsse brachten das Fass zum Überlaufen.

Am Freitagmorgen den 8. Jan. versammelten sich auf dem Marktplatz des kleinen Ortes Rosarno an der Westküste Kalabriens etwa 2.000 zumeist afrikanische Immigranten, um gegen ihre unmenschlichen Lebensbedingungen zu protestieren. „Mehr Schutz gegen die ständige rassistische Gewalt – wir sind nur hier, um zu arbeiten“, hatten die aufgebrachten Saisonarbeiter vom Polizeipräfekten des Ortes gefordert.

Unruhen waren nach Schüssen auf eine Gruppe von Einwanderern entflammt. Nach Berichten des Fernsehsenders Sky-TG 24 schoss ein Mann von seinem Balkon aus in die Luft, um die Saisonarbeiter zu vertreiben und seine Familie zu verteidigen. Bei den Unruhen wurde ein Afrikaner verletzt. Dutzende Afrikaner setzten daraufhin in Rosarno Autos in Brand, zertrümmerten Schaufenster und riefen "Wir sind keine Tiere". Der einheimischen Bevölkerung warfen sie Rassismus vor.

...

Vergeltungsaktionen seitens der Einwohner [Bürgerwehr, Selbstjustiz]: Zwei afrikanische Einwanderer wurden mit Schrotflinten angeschossen und dabei leicht verletzt. Zwei weitere Migranten wurden durch Schläge mit Eisenstangen schwer verletzt. Nach Angaben italienischer Medien fuhren Einwohner der Stadt außerdem fünf Afrikaner absichtlich mit ihren Autos an.

37 Verletzte –19 Immigranten und 18 Polizisten– ist die vorläufige Bilanz der Ausschreitungen.

...


http://www.focus.de/politik/ausland/mig ... 68977.html
http://diepresse.com/home/panorama/welt ... a/index.do
...





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#239

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Fachtatung gegen Menschenhandel

8. März Weltfrauentag
München Konferenzzentrum


10 Jahre Aktionsbündnis gegen Frauenhandel (sog. Zwangsprostitution) in Bayern



Vernetzungstreffen der Prostitutionsgegner,
die Sexwork als grundsätzlich gegen die Menschenwürde werten,
und von freiwilliger, pendelnder Migration in die lukrative Sexarbeit nichts wissen wollen


http://www.renovabis.de/1742/fachtagung ... auenhandel
(Renovabis der deutschen Katholiken leistet Wideraufbauhilfe der kirchlichen Strukturen in den Ländern des ehemals kommunistischen Ostblock.)





U.a. mit:

Sc. Dr. Lea Ackermann
Zur Arbeit von SOLWODI e.V.:
viewtopic.php?t=3698

Journalisten und Politikern ...

Prof. Dr. Jürgen Nautz, VWL, Uni Wien
http://www.univie.ac.at/vwl/Private%20P ... /home.html
Buch "Frauenhandel. Diskurse und Praktiken"
http://www.v-r.de/de/titel/389971317/?s ... blsc8uibk7

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Sexworker fühlen sich durch Forschung benutzt

#240

Beitrag von Marc of Frankfurt »

4 Buchbesprechungen zur Sexarbeit von einer Sexarbeiterin

Warum schreiben, forschen, helfen Leute zum Thema Sexwork?
Weil es eine Statuserhöhung ermöglicht!


Sex Work, Migration and Trafficking Identity Matters:
Non-Sex Workers Writing About Sex Work



Bild


review essay by Elena Jeffreys

http://intersections.anu.edu.au/issue23 ... -essay.htm





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