sexworker.at/exit = Aus- Umstieg, Huren-Karriere Management

Du willst aus dem Sexbusiness aussteigen und einen "bürgerlichen" Job annehmen - oder noch besser: dich gemeinsam mit anderen Aussteigern selbstständig machen? Möglicherweise wirst du hier entdeckt...
Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Prostitutionsfeindlichkeit als Antrieb zur Entwicklungshilfe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie Ausstiegshilfe als prohibitionistische Propaganda dient


Kommentar zu diesem Artikel eines Hilfsprojektes in Afrika:
"Fahrradverleih statt Prostitution":
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=57996#57996


Klingt erstmal interessant, liegt aber möglicherweise auf der selben Schiene wie die Nähkurse für Ex-Sexarbeiter (z.B. von SOLWODI), die die selbstbestimmten Sexarbeiter von EMPOWER in Thailand und von www.apNSW.org ablehnen. Sie wollen Entdiskriminierung und faire Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit statt humanistisch-religiös etikettierte Almosen, Bevormundung und Stigmatisierung.

Warum funktioniert denn das Fahradbiz? Weil es eine riesige Transferleistung darstellt. Geldwerte Güter, fürs Land neue Technologie und damit Wissen werden aus der reichen Welt in die arme Welt verbracht.

Wenn die Sojapflanzkonzerne kommen und Geldinvestitionen und Maschinen geben, um den Urwald abzuholzen und Plantagen für Futter unsere Massentierhaltung zu bauen, schaffen sie es auch die lokalen Menschen von ihrem bisherigen armseelig-subsitenten Tun wegzulocken. Beide Projektkategorien sind letztlich vergleichbar. Es sind Formen des Kolonialismus, wenn nicht sichergestellt wird, daß Selbstbestimmung der indigenen, betroffenen Menschen in ausrechendem Maße stattfinden (Sexworker-Inklusion und Selbstinteressen-Selbstbestimmung).

Man wird beim Projekt genauer hinschauen müssen als es der Artikel vermittelt, um zu sehen ob und wo neue Handlungsfreiheiten und Wohlstand entsteht aufkosten von welchen Einschränkungen, Abhängigkeiten und Opfern.



Bild



Förderung und Bildung sind immer gut und notwendig um Chancengleicheit und Teilhabegerechtigkeit wiederherzustellen. Aber warum gegen Sexwork?

Der hier konstruierte Gegensatz zur Prostitution zementiert nämlich gleichzeitig wie er Probleme der Armut lösen will, die Stigmatisierung von Prostitution. Damit aber wird das Arbeitsfeld Prostitution erst ausbeutungsanfällig und armseelig und wird zur sog. Falle Prostitution. Dabei könnte man Sexwork auch von der prekären Überlebensstrategie zum profitablen Geschäftsmodell fortentwickeln indem man Sexworker-Akademien einrichtet...





Die Kombination von Entwicklungshilfe mit Prostitutionsfeindlichkeit ist abzulehnen.

Eine akzeptable Analyse von Armutsursachen, Genderverhältnisse und Sexualität wird nicht angegangen.


Ist der Artikel letztlich doch nur eine getarnte Propaganda gegen Prostitution?

Ist die emotionsgeladene Aufregung gegen Prostitution der zentrale Antrieb für das Hilfsprojekt?





.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Mimikry/Diakonie in München

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wenn das Rotlicht erlischt

Ausstieg aus der Prostitution



Von Johann Osel

"Welthurentag": Etwa 400.000 Frauen sollen in Deutschland anschaffen gehen und träumen vom großen Geld. An später denken die wenigsten, doch mit dem Alter kommt oft die Armut.

Da hilft auch kein Gesetz.
prostituierte warten auf freier

Mit Prostitution lässt sich zuweilen gutes Geld verdienen. Wer denkt da an Altersvorsorge? (Foto: Reuters)

Wann genau der Abstieg begann, kann Ingrid nicht mehr sagen. Es war ein schleichender Prozess. Mit Mitte 20 hatte sie, die in Wirklichkeit anders heißt, damit begonnen, ihren Körper zu verkaufen - angelockt durch die vermeintlichen Reichtümer, die eine Bekannte auf dem Strich verdiente. Von Jahr zu Jahr wurden die Einnahmen weniger. Die Gesetze des Strichs sind simpel: Je jünger desto lukrativer. Und umgekehrt. Vor wenigen Jahren war dann für die heute 56-Jährige endgültig Schluss: "Da war nichts mehr los", sagt Ingrid in breitem Bairisch, "auch nervlich ging gar nichts mehr, die Depressionen halt."

Ihre Lebensgeschichte erzählt die Frau mit der blonden Lockenmähne und der abgewetzten Lederjacke langsam und leise, sie flüstert beinahe: wie sie zweimal mit einem Messer bedroht wurde und nur knapp dem Tod entging - "sowas bleibt hängen". Wie sie ihren Bekannten und Nachbarn immer wieder vorgaukelte, sie arbeite in einer Gaststätte. Nach dem Ausstieg aus der Szene stand Ingrid vor dem Nichts: keine Rentenversicherung, keine Ersparnisse, keine Perspektive. Sehr vielen Huren geht es im Alter so.


Vor etwa sieben Jahren hat der Bundestag das Prostitutionsgesetz verabschiedet, damals ein Prestigeprojekt der rot-grünen Koalition. Es sollte die rechtliche Stellung von Prostitution als Dienstleistung regeln und den Ruch der Sittenwidrigkeit beseitigen. Das Kernanliegen des Gesetzes aber ist de facto gescheitert: Prostituierten den Zugang zu Sozial- und Rentenversicherungen zu schaffen, im besten Falle gar feste Arbeitsverhältnisse mit einklagbarem Lohn und allen Rechten und Pflichten eines Arbeitnehmers. Statistische Angaben über die Zahl der Prostituierten, die als versicherungspflichtig beschäftigt gemeldet sind, gibt es nicht - die Sozialversicherungsträger führen keine Dateien unter der Kategorie Huren, sondern dokumentieren sie unter einer Sammelbezeichnung.


Eine Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums stellt allerdings fest, dass nur 0,9 Prozent der befragten Prostituierten einen Arbeitsvertrag haben. Gerade einmal 43,3 Prozent der Befragten, die hauptberuflich anschaffen, verfügen über eine Rentenversicherung oder eine andere Vorsorge. Ob sich die Angaben der Studie auf den gesamten Berufsstand hochrechnen lassen, ist fraglich. Denn wie viele Huren es in Deutschland gibt, weiß niemand so genau, zumal viele Frauen vorübergehend oder gelegentlich anschaffen. Gewagte Schätzungen gehen von bis zu 400.000 Prostituierten bundesweit aus.


Das Geld zerrinnt in den Fingern

Ingrid, die in München fast 30 Jahre "mal hier, mal dort" anschaffen war, hat sich um ihre Altersvorsorge nie Gedanken gemacht. Das Prostitutionsgesetz war zwar noch ganz neu, als sie dem Strich den Rücken gekehrt hat. Eine private Versicherung oder Sparen fürs Alter war aber auch nie ein Thema - "bei uns Mädels auf der Straße hat das keine gemacht". Und das Geld zerrinne einem in den Fingern, Schulden waren abzustottern. Seit dem Absprung aus dem Milieu lebt sie von Hartz IV. Einen Job, sagt Ingrid, könne sie nicht mehr annehmen mit den Depressionen und wenn - sie macht eine kurze Pause, räuspert sich - "würde mir ja sowieso keiner einen geben". In der Zeit vor dem Strich hat sie gekellnert, eine Ausbildung hat sie nicht.

Jeden Dienstag um die Mittagszeit ist Ingrid zu Besuch bei Mimikry, einer sozialen Stelle für aktive und ehemalige Huren in München. Die Beratung der Einrichtung, die in evangelischer Trägerschaft ist und von der Stadt München bezuschusst wird, läuft zwar anonym ab, aber die Frauen legen meist alle Karten auf den Tisch. "Wir wissen über die Vergangenheit der Frauen Bescheid. Sie können uns vertrauen", sagen Carmen Jörg, die Leiterin der Einrichtung, und Ingrids Betreuerin Sabine Skutella. Mimikry bietet nicht nur Beratung bei der Lebensplanung, sondern auch Hilfe bei Behörden sowie Lebensmittelspenden der Tafel. Ingrid ist auf die wöchentlichen Essenspakete angewiesen. "Das Hartz IV reicht hinten und vorne nicht", sagt sie und nimmt gerne mit, was da ist. An diesem Tag sind es unter anderem Brot, Würstchen, Suppe und Blumenkohl.

Knapp 900 Beratungskontakte im Jahr registriert die Einrichtung, manchmal nur eine Frage, schüchtern am Telefon gestellt. Da sind Migrantinnen, die sich kaum verständigen können. Es sind Frauen mit psychischen Erkrankungen darunter, es geht um HIV-Infektionen, Alkoholismus und Obdachlosigkeit. Und immer wieder um das gleiche Problem: fehlendes Denken an die Zukunft. Es gibt durchaus Prostituierte, die etwa durch eine Eigentumswohnung oder eine Lebensversicherung vorsorgen. Meist sind das Edelhuren oder Dominas, die "empfohlen" werden und sich die Freier quasi selbst aussuchen. "Je professioneller die Berufsausübung, desto gezielter wird vorgesorgt", sagt Carmen Jörg.

Der Regelfall sei das nicht. Viele junge Frauen würden, wenn das Geschäft gut läuft, "sehr konsumorientiert leben". Die Arbeit auf dem Strich geht körperlich und seelisch an die Substanz, als Entschädigung dafür wollten viele zumindest ein gutes Leben führen. "Teurer Schmuck, Kleidung, Autos, Urlaube", zählt Jörg auf. Wenn die goldenen Zeiten vorbei sind, ist meist nichts mehr übrig - außer die tiefen Spuren des Jobs, Armut oder Krankheiten.

Jörg und Skutella halten die Intention des Prostituiertengesetzes für gelungen, es habe den Strich aus der Sittenwidrigkeit und damit aus der Tabuisierung herausgeholt. Die Erwartungen der Politik seien aber zu hoch gewesen. "Da gibt es kein Hopp oder Topp von heute auf morgen", meint Jörg. Viele Huren wollten für ihre Arbeit gar keinen offiziellen Charakter, sie befürchteten weniger Selbständigkeit und den Verlust der Anonymität. Und kaum ein Bordellbetreiber wünsche sich wohl eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, wenn die Sexarbeiterinnen nichts für ihn einbringen. Arbeitsverträge bedeuten mehr Kosten und Pflichten. Das sind auch Gründe, warum das Gesetz kein Renner wurde.


Hilfe für den Ausstieg

Auch bei der Bundesregierung weiß man nicht so recht Rat. "Hinsichtlich des Zugangs zur gesetzlichen Sozialversicherung und der Möglichkeiten der freiwilligen Absicherung sind Prostituierte rechtlich gegenüber anderen Arbeitnehmerinnen nicht mehr benachteiligt", heißt es in der Studie des Familienministeriums. Insoweit bestehe "kein weiterer gesetzgeberischer Handlungsbedarf", wohl aber für Verbesserungen. Zunächst müsse die Regierung, so heißt es, "politischen Willen" zeigen, ob man die Ziele überhaupt weiter realisieren wolle.

Zumindest ein Anfang ist in Sicht: Im Familienministerium wird derzeit an einem Modellprojekt gebastelt, das Huren beim Ausstieg unterstützen und dann in den Arbeitsmarkt bringen soll. An drei bis vier Standorten bundesweit sollen Programme zur Qualifizierung angeboten werden. Bis jetzt existiert das alles nur auf dem Papier, Ende März war Schluss mit der ersten Bewerbungsphase, in der Projektskizzen dafür beim Ministerium eingereicht werden konnten.

Für die Münchnerin Ingrid dürfte dies alles ohnehin zu spät sein. "Na klar", sagt sie, "würde ich die Zeit gerne zurückdrehen." Ihr fallen viele Fehler ein, wenn sie über ihre Zeit auf dem Strich nachdenkt. "Ich hab da halt als junges Mädel falsch gedacht." Von ihrer Betreuerin Sabine Skutella verabschiedet sie sich am Ende mit einer Umarmung. Man müsse die Schicksale der Frauen "stets professionell behandeln", hatte Skutella zuvor gesagt, und dennoch sieht die Szene ein wenig so aus, als würden sich zwei Freundinnen nach einem Plausch verabschieden. Mit Brot und Blumenkohl im Gepäck macht sich Ingrid auf den Nachhauseweg. Nächsten Dienstag um die Mittagszeit wird sie wiederkommen.

www.sueddeutsche.de/leben/50/470596/text/


Hilfe vom selben Projekt für Stricher:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=64157#64157

Artikel im BISS Magazin 2009
"Im Alter im Abseits - Wer im Rotlichtmilieu arbeitet, muss selbst für später vorsorgen. Viele schaffen das nicht. Das Risiko zu verarmen ist besonders hoch":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=100667#100667





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 25.06.2011, 12:50, insgesamt 4-mal geändert.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Urteil VG Stuttgart

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Falle Prostitution
oder
wie delikat man/frau den Berufswechsel gestalten kann der dann versperrt wird:



Table-Dancing rechtfertigt die Ablehnung einer Bewerberin für den Polizeidienst


Das hat das Verwaltungsgericht Stuttgart mit Beschluss vom 18.02.2009 entschieden und den Eilantrag einer Bewerberin für den Polizeivollzugsdienst zum Frühjahr 2009 gegen das vom Bereitschaftspolizeipräsidium Baden-Württemberg vertretene Land auf zügige Fortsetzung ihres Bewerbungsverfahrens abgelehnt.


Nach Auffassung der 9. Kammer des Verwaltungsgerichts hat das Bereitschaftspolizeipräsidium das Bewerbungsverfahren zu Recht abgebrochen.

Denn es bestünden Zweifel an der charakterlichen Eignung der Bewerberin.

Dem Bereitschaftspolizeipräsidium seien nämlich anonym Auszüge aus einem Internet-Forum mit über einer Million Nutzern zugeleitet worden. Dort habe sich die Bewerberin noch während des Auswahlverfahrens schon als Polizeimeisteranwärterin bezeichnet und Fotos eingestellt gehabt, die jedenfalls wie „Table-Dancing“ vor Publikum wirkten. Der Vortrag der Bewerberin, dass diese Fotos inzwischen gelöscht seien, auch habe sie nur in der einen Bar bedient und in Stiefeln und Bikini zum Amüsement der z.T. auch jugendlichen Gäste getanzt, ändere daran nichts.

Die Zweifel an der charakterlichen Eignung der Bewerberin würden sich aus die für viele Internetnutzer einsehbare Verknüpfung zwischen einer (auch nur künftigen) Tätigkeit bei der Polizei und ihren Aktivitäten als „Table-Dancerin“ ergeben.

Denn diese Verknüpfung lasse vermuten, dass sich die Bewerberin durch die Angabe der (künftigen) Berufstätigkeit einen stärkeren Zulauf bei ihrem Job als Kellnerin versprochen habe, worin ein merkwürdiges Verständnis des Verhältnisses von Beamtenstatus zu etwaigen Nebentätigkeiten liegen dürfte.

Auch sei inzwischen ein Ermittlungsverfahren gegen sie wegen des Verdachts des Missbrauchs von Dienstbezeichnungen anhängig.

Gegen den Beschluss (Az.: 9 K 384/09) ist die Beschwerde an den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim gegeben. Sie ist innerhalb von zwei Wochen nach Bekanntgabe der Entscheidung einzulegen.

http://vgstuttgart.de/servlet/PB/menu/1 ... OT=1192939





.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Saafe Exit

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Getting out


Kurzer Aufsatz mit wesentlichen Tipps von englischen Sexworkern.
Er zeigt Fallen und regt an vorsichtig zu sein schon beim Beginn der Sexarbeit:
http://www.saafe.info/gettingout.htm

Übersetzungswerkzeug:
http://www.google.de/language_tools


www.saafe.info





.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Porno-Karriere-Management

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Studierter Ex-Pornograph warnt per Comix:

7 Stufen einer kurzen Darstellerkarriere






Bild
Mehr ...






Buch und zugehörige Website von Sam Benjamin:

"Confessions of an Ivy Leage Pornographer"


www.ivyLeaguePornographer.com





Auch vertreten in dieser Anthologie:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=63448#63448

Das Elend der Pornodarsteller in Gay Produktionen in Prag:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=69706#69706

Oder in USA:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=30169#30169





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 15.11.2009, 03:39, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

SWAN Northampton

Beitrag von Marc of Frankfurt »

So kann der Ausstieg, das Sexworker Outplacement klappen

Ein langer schmerzvoller Prozess nicht nur für Beschaffungsprostituierte.
From prostitute to legal secretary



By Jane Elliott
Health reporter, BBC News




Artikel auf Deutsch lesen:
http://translate.google.de/translate?u= ... e&ie=UTF-8

Street worker
Street workers face violence from clients


Just over a year ago Jo was a [street based] prostitute in Northampton.

She faced daily abuse and violence and had been badly beaten by customers.

Her four children had all been taken away from her and she was addicted to crack cocaine after seven years of selling sex.

Today she is finally free of drugs, off the streets and due to start a course to train as a legal secretary.





Off the street

She credits her change in fortune to local organisation Sex Workers Around Northampton (Swan), which aims to get female sex workers off the street.

In the past five years, Swan - funded by several partners, including Northamptonshire County Council, the primary care trust and drug support groups - has encouraged between 120 to 150 women like Jo to give up prostitution.


I now have a lot more respect for myself
Jo

"I started working on the streets in my 20s and I am in my mid-30s now," said Jo.

"I used to see the Swan team giving out condoms and used to speak to them.

"It was getting very dangerous on the streets and I had been attacked a few times. I got a broken jaw and broken heel in attacks and there came a time when enough was enough."





Getting a life

And so she turned to Swan for help.

For the past 12 months she has been meeting with the group's support workers on a regular basis and has been put in touch with a host of other services.

At first she started dropping in for complementary treatments, such as accupuncture and hopi ear candles to help her sense of well-being.

But after a while the support workers convinced her to tackle her crack cocaine and parenting problems by going to drop-in centres and having voluntary drug tests.

They liaised with social services to help show that she was clean and ready to be a responsible full-time parent again.

Prostitutes often place themselves in danger
Swan has helped between 120 and 150 women to get off the streets

Jo said the turnaround has been remarkable.

"I looked horrible before. I was skinny and looked gaunt. I would sleep all day and then would go out to work.

"Now I have got one of my kids back and am trying to get the other two back - the fourth has been adopted.

"I do kick-boxing, boxing, self defence and I go to the gym. I feel a lot better, I look a lot better and feel more confident in myself.

"I now have a lot more respect for myself.

"When I got my daughter back I wanted to show a good example.

"I really appreciate Swan. They give you their mobile numbers and are there for you in every way."

Swan was a finalist in the last NHS Institute for Innovation and Improvement's Health and Social Care Awards.





Health checks

Sam Benfield, health improvement coordinator at Swan, said Jo's case had been a difficult one.

"It was a really long journey we had engaged with her on and off for four years," she said.

"She had a partner who was very violent and is currently in prison.

"There was a lot of co-dependency, but when her partner went into prison we started to see some engagement from her. She was starting to show she was ready.

"It was a long process of her reducing her sex working and her drugs she was having."

Sam said the sex workers coming to them are sometimes need help registering with a doctor or dentist.

"Health is always the last issue for the women," she said. "They never come in and say 'I need a GP', or 'my teeth are falling out' or 'I have an ulcer on my leg'.

"They come in and say 'I have no money or housing' or 'I am worried about prison' and health issues can be lost, but it is about health as well."

[Prostitution als schiere Überlebenssexualität. Reduktion auf reines Überleben und Existenzsicherung ist leider ein wesentlicher Faktor für Bereiche der Sexarbeit jenseits der selbstbestimmten, erfolgreichen, stolzen Sexarbeiter. Diese Bereiche sollten klar unterschieden werden, um nicht Sexarbeiter und Sexarbeit indirekt zu diskriminieren. Anm.]


http://news.bbc.co.uk/2/hi/health/8130368.stm

Es existiert keine Homepage außer:
http://www.tin.nhs.uk/events-calendar/f ... nshire-pct

Sozialpreis für das SWAN Projekt 2008:
http://www.tin.nhs.uk/EasySite/lib/serv ... pgid=11120
(pdf des Projektantrages, 7 pages)

SWAN mahnt auch die sozialen Verarmungsursachen zu verändern und nicht nur die Menschenhandelsthematik zu verfolgen.
viewtopic.php?p=29083#29083 (Länderberichte UK)

Outlaw Poverty - not Prostitutes

Danke an Aurum, der den Artikel gefunden hat.





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 16.10.2009, 03:14, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

nichtverurteilende sondern liebende Hilfe für SW

Beitrag von Marc of Frankfurt »

So kann christliches Streetwork und Sexworker-Hilfe auch ablaufen:


Die Helfer versprühen Liebe für die Sexworker und geben die Lehren für Selbstliebe im Geist Jesus Christus weiter.
Outreach lavishes love on women in the sex industry and teaches that Jesus loves them too.


Jesus & strippers
Hope Award: I Am a Treasure lavishes the love of Christ on women in the sex industry



by Emily Belz


LOS ANGELES—Los Angeles. Near midnight. Industrial buildings. Empty streets. Full parking lot. Men wander into a nondescript building, "Fantasy Castle." Bouncers stand at the door. Inside, on stage. women dance to earn their rent. Men watch in the dark. Booze, perfume, and loneliness.

A group of young women with fistfuls of flamingo pink gift bags approach the bouncer and offer him cookies—yes, cookies. This is the second strip club they have visited, pulling up in a church minibus: They have five more on their list as they canvass neighborhoods north of Long Beach, south of Compton. The bouncer takes the cookies and lets them inside to the bar, the customers, and the dancers, who are all lined up on the stage.


Bild
Harmony Dust
Ex-Stripper verspüht christliche Liebe und Hilfe für Sexworker
Treasure, San Francisco, USA
I am a Treasure - Ich bin unendlich wertvoll
www.IamaTreasure.com - Hilfsprojekt
www.scarsandStilettos.com - Ihre Biographie als Buch



"I hated lining up—like a cattle call," remarks Harmony Dust outside the club. Dust, a former stripper, started slipping notes on the windshields of dancers six years ago telling them "you are loved"—and her ministry, I Am a Treasure, was born. Along with other women including former strippers, she lavishes love on women in the sex industry and teaches that Jesus loves them too. On this night, several of the dancers turn away from customers to give the gift-baggers bear hugs and tell them their real names.

Treasures—that's what most people call the ministry [Predigtamt, Pfarrer]—has a simple recipe: Bring gifts of lip gloss, jewelry, and handwritten cards into dressing rooms in strip clubs. Wait for phone calls, texts, or emails from the women that often come in just hours after the visit. "This is largely a seed-sowing ministry," said Dust—and when sprouts appear, volunteers help with childcare and rides to church. They listen, talk, mentor, wait, and hope.

The world of strip clubs, prostitution, and pornography, underground by design, is also sprouting. The United States by one count has 2,700 strip clubs. The $13 billion-a-year pornography industry has 200 production companies in its epicenter, California.

In an unscientific 2007 survey taken by www.XXXChurch.com , which addresses pornography among Christians, 70 percent of Christians admitted to struggling with porn in their daily lives. Another poll by Rick Warren's www.pastors.com in 2002 showed 54 percent of pastors had viewed pornography within the last year. Eric Schlosser's book The Business of Pornography estimates that the number of strip clubs in the United States has doubled since 1987

[Verdopplungszeit 22 Jahre heißt umgerechnet:
100ln2/20 = 69,3/20 = 70/20 = 3,47 % Wachstum pro Jahr
und damit viel Weniger als an den Finanzmärkten, die uns gecrasht haben!!! Anm.]
,

and that Americans spend more of their money on strip clubs annually than on ballet, theater, opera, and classical and jazz concerts combined.


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=KEEt83YIz4w[/youtube]


For three years men threw money to see Harmony Dust on stage. Her background was all too common in the sex industry: molested as a child and later raped, abandoned by her father, and repeatedly abused by other men and women. As a teenager she entered the foster care system [Heimkarriere, brocken home background]. In her early 20s she was desperate to keep one man at her side, an abusive boyfriend [vulg. Zuhälter], and would give him any amount of money to keep him happy, until there wasn't any left.

Dust was a college student, studying psychology. When she considered stripping to make ends meet, she asked one of her professors if he thought it would jeopardize her professional future if she went into the sex industry. She isn't just a pretty face; Dust is really smart and never stumbles over her words—in fact, she'll finish your sentences for you if you struggle to be articulate. She hoped the professor would say she shouldn't do it, tell her she was better than that, but she recalls his response: "I don't see a problem with it—you don't have to put it on your resumé."

She started stripping under the name Monique at a club by the airport and managed to complete her undergraduate degree even while she was working in the sex industry at night. "You do everything you can to disconnect. I would literally be dancing and in my head be studying for a test I had the next day. . . . My life felt like a withered branch [verwelkter Zweig]."

She would want customers to cross the line—touching her—so she could physically beat them, which she did with her stiletto. A few months after she started, she was pole dancing on stage and saw her professor in the audience.

Dust danced to pay the bills, and she brought her work ethic to stripping—she would come to the club and do 40, sometimes 80 dances in a night, only pausing for bathroom breaks, then leave with aching feet from the high heels—and go to class the next day. That life went on for three years, then in 1998 a friend brought her to a Los Angeles church, Oasis Christian Center, that meets in the Oasis Theatre on Wilshire Boulevard, one of the original United Artists theaters. She recalls being mortified when she heard that the pastor had learned she was in the industry: "I didn't know much about Christians, but I was pretty sure they didn't like strippers." On Sunday, though, the pastor simply greeted her and said he was glad to see her back—no discomfort in his bearing, and no once-over either—a simple interaction that broke her hostility.

For a time she attended church on Sunday but kept stripping: After three years in the business, she struggled to leave. Suddenly one night at the club she walked out on stage and felt naked for the first time. "Purple Rain" by Prince, the song she first auditioned to at the club, came on and she realized she had been stripping for far too long. She quit on the spot.

[Wie bestimme ich den richtigen Ausstiegszeitpunkt zum Sexworker Outplacement, Karrierewechsel?! - Bauchgefühl und vorausschauendes Planungswissen !!!]


Over the next several years she garnered a master's degree in social work from UCLA, studying the backgrounds of women in the sex industry. At church one of the first people she met was John, a new Christian who would become her husband. Together they changed their last name to Dust. "God made man from dust," she explained. "It's perfect. It's from the ground up."

[War sie auch extrem benachteiligt durch fehlende schützende Familie und sexuellen Mißbrauch,
so hat sie Chancen in der Sexindustrie gesucht und gefunden und gleichzeitig die Gefahren erkannt.
Gleichzeitig konnnte sie strukturelle Vorteile für sich gewinnen durch ein Studium (d.h. berufliche Perspektive und damit Zukunftsversicherung) und christliche Gemeinschaft und Ehepartner. Was will man/frau mehr?

Die Sexindustrie ist für Sexarbeiter sowohl Chance als auch Risiko.
Sie kann persönliches Bailoutprogramm, profitables Geschäfsfeld als auch Falle und Ausbeutung bedeuten.
Nur eine liebende Auseinandersetzung und gesellschaftliche Integration wie Harmony Dust sie hier vorlebt sind hilfreich.]






In 2003, while driving to the airport to pick John up, she drove by the same club where she used to strip—but she couldn't pass it by. Filled with emotion and conviction, she pulled into the parking lot, and the security guard let her put notes on the women's windshields telling them that they are loved. Then she couldn't pass by clubs anymore, and she and others who joined her work began building relationships with dancers. She saw women eagerly reach for that same love she found in Jesus.

Dust doesn't see her role as trying to get women out of the industry or tell them that their jobs are sinful. No one needs to tell them, she said—anyone in the industry feels a certain sickness in her soul. What they need is someone to extend the gospel through love.
But she's quick to say that Treasures volunteers don't see themselves as strippers' "saviors."

"I have nothing—I have lip gloss," Dust said, laughing. "And I probably only have that because of Jesus." The organization functions off a skeleton of a budget—under $100,000 a year—and Dust won't apply for federal funds because she doesn't want anything to interfere with "preaching the Word."

Treasures trains a network of churches around the country on how to accept and support members of the sex industry. Dust works under a board that includes pastors and staff from Oasis, the first place to welcome her when she was trying to get out of stripping. She forbids men to join Treasures' outreach to strippers because of the level of distrust women in the sex industry generally feel toward men, though men in her church, Oasis, do what they can by stuffing gift bags, praying, supporting.

She's seen the gospel soften the hearts of even the most hardened employees of the sex industry: "There's no life that's too 'far gone'—I wouldn't even use that term—for God to do His work." But the Treasures women have had their share of heartbreak. One woman the staff has been mentoring in the industry was drenched in gasoline and set on fire in the parking lot of a strip club several months ago. She is rehabilitating from the brink of death now, and Treasures takes her two children to church. Another woman escaped her pimp only to be drugged and raped shortly after.

One night, before leaving for the clubs, Treasures women prayed for Melissa, who began stripping in Los Angeles at age 21. Melissa had joined Treasures and this night, 11 years later, was her first return to the scene—but she and I sat in the church minibus while others went inside. She could not bring herself to go into any of the clubs we visited, and she still has dreams about her time in the club. "I started to feel slimy," she said about the work. "I would have slime on my skin."

That was a change. Before, "I was filled with lust—not just sexual, but lust for the world," she said. She planned just to make a little bit of extra cash stripping and then quit, but she stayed at the club for almost a year. Melissa's family still doesn't know that she, a lovely Christian from the Midwest, was ever in the industry. She had dropped out of high school, packed her bags, and driven to Los Angeles with only $40 to her name and a handful of McDonald's gift certificates.

One night she broke down, got on her knees, and began praying for God to help her get out. The next night a man came into the club and she approached him as usual to see if he would pay for a dance, but he did something odd: Instead of scrutinizing her body he talked to her about Christianity. They started going to church together, each feeling their own brokenness—him in going to the strip club, her in being employed there.

Melissa soon quit her job. She and that man recommitted their lives to Christ and got engaged. They've been married for 10 years, but she says she has a hard time not treating him like a customer, still putting that distance in their relationship. She's working with Treasures and its over-seeing church, Oasis, to heal. Her eyes filled with tears more than once as she talked and watched the neon-lit clubs pass in the night.

But one club didn't have its lights on—it had closed since the last time the Treasures women had visited. One woman nodded. "That's good." In the early hours of the morning, Dust left the clubs to return home to her sleeping husband and 1-year-old daughter.

For more information on this year's Hope Award for Effective Compassion and to read profiles of other nominated organizations from this year and previous years:
http://www.worldmag.com/compassion/





I Am a Treasure

Vision: To reach women who are working in the sex industry of Los Angeles. "Our desire is that these women would experience the breaking of chains and healing of wounds through a personal relationship with Jesus Christ."

Reach: Treasures women visit 150 strip clubs in Los Angeles every year.

Budget (2007): $60,000

What's next: Harmony Dust hopes to open a residential program for women, because leaving the sex industry often requires an entire lifestyle change.
www.iamaTreasure.com
www.myspace.com/harmonydust


Quelle:
Copyright © 2009 WORLD Magazine
http://www.worldmag.com/articles/15914

Gefunden bei:
http://www.nodo50.org/Laura_Agustin/jes ... -strippers

Ausführliche Buchrezension:
http://www.jhsiess.com/2010/06/23/book- ... -stilettos





Australische Sexworker demonstrieren erfolgreich gegen Diskriminierung durch Heilsarmee:
viewtopic.php?p=57598#57598

Östereichische Sexworker demonstrieren erfolgreich gegen Diskriminierung durch EU-Initiative:
viewtopic.php?t=2849

Prostitutionsfreindliche, die aktiven Sexworker schwächende Ausstiegshilfe (Retterindustrie) von SOLWODI e.V.:
viewtopic.php?t=3698

Kritik einer Sexarbeiterin:
http://blog.welcometomycrisis.com/?p=124





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 23.09.2010, 00:06, insgesamt 3-mal geändert.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Sexwork als Exitstrategie

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hilfe für Sexworker wird meist als Ausstiegshilfe definiert und auf diese beschränkt.

Dabei ist Sexwork selbst für manche Arbeiter in noch prekäreren Situationen wie z.B. als Hausbedienstete die Exitstrategie ihrer Wahl

Und es sollte Einstiegshilfen mit akzeptierendem Ansatz geben, damit sich unbedarfte Newcomer z.B. nicht beim ersten Kunden ihre Gesundheit für ein ganzes Leben ruinieren oder beim ersten Fotoshooting Gefangene von Profiteuren werden...
Die Definition von Ausstiegshilfsangeboten, so nützlich sie sind, stellen eine strukturelle Diskriminierung von Sexarbeit dar.

Den SexarbeiterInnen ständig die Frage der angeblich fehlenden Wahlfreiheit i.V.m. Mißbrauchserfahrung zuzuschustern entlarvt die Definitionsgewalt gegenüber scheinbar anarchistisch selbstvermarkteter Sexualität und körpernahen Dienstleistungen im Gegensatz zu abhängigen Beschäftigungsbeziehungen eines gleichgeschalteten Massenarbeitslosenmarktes.





.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Abhängigkeiten erkennen - Visionen pflanzen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Warum Veränderung so schwer ist und bisweilen von Sucht zu sprechen ist?


Da gibt es einmal die grundsätzliche Trägheit so wie das Gesetz der Massenträgheit in der Physik, analog auch in der Psyche eines Menschen oder im Verhalten von Gruppen und Gesellschaften. Neues bedeutet Verunsicherung und Aufwand neue Verhaltensweisen zu erproben. Auch der politische Kampf zwischen Konservativen und Progressiven dreht sich um diesen universellen Widerspruch.

Für eine Bahnkorrektur oder Lebensveränderung braucht es nunmal Energie, die einer unternehmerischen Investititon gleichkommt. Es braucht also Rücklagen oder zumindest kreditwürdiges Potential (Jugend, Bildung, Netzwerk, Plan), wenn man sich Geld leihen können will, oder man muß ganz neu und von vorne und ganz unten wieder Anfangen...

Hinzu kommt daß bei manchen liebgewonnenen Lebensweisen eine riesige Hürde zur Veränderung entstanden ist, die man Sucht nennen könnte, wo stoffliche Umbauprozesse Gehirnfunktionen quasi umprogrammiert haben. Aber daß muß gar keine stoffliche Abhängigkeit sein. Es kann auch eine sich aufgetürmte Altlast sein vergleichbar einer Verschuldungsfalle. Da jede Berufskarriere in abhängiger Beschäftigung im 1. Arbeitsmarkt eine kontinuierliche Ansparleistung von Berufserfahrung, Systemkonformität und Verantwortungsübernahme bedeutet, die sich z.B. in Renomée und Rentenanwartschaften zeigt, tut sich hier für einen beruflichen Aussteiger oder Sexworker ein riesiger Graben zum abgekopelten Mainstream auf.

Hinzu kommt bei einer entwickelten eingefahrenen Lebensweise die große Effizienz, die jeden Neuanfang oder Veränderung als Absturz erscheinen lassen muß.

Ein cleveres eingelaufenes Sexworkergeschäftsmodell kann sowas von angenehm und lukrativ sein, daß viele die Mühen einer Zusatzqualifikation oder Zukunftsvorbereitung scheuen oder übersehen, zumal es keine Kultur des sich nachhaltig und langfristig um Sexworker kümmerns gibt (Frischfleich bzw. Ausgrenzung vs. Huren Karriere Management).

Die Effizienz einer Droge zur Gefühlsbefriedigung oder Sexwork zur Einkommenserzielungsbefriedigung möchte ich vergleichen mit der Abhängigkeit unserer Gesellschaft vom Öl. Manche argumentieren, daß die industriell-kulturelle Revolution und heutige Bevölkerungsexpolsion hauptsächlich Folge der Erdölenergie ist. Kein Verbrennungsstoff hat eine derartige Energiedichte. Nur deshalb hat das Öl die Sklaverei abschaffen d.h. ersetzen können.

Die Energie in einem Faß Öl (1 Barrel kostet derzeit ca. 70 $) entspricht der körperlichen Jahresarbeitsleistung von 12 Arbeitern (12 Mannjahre, 25.000 Arbeitsstunden). D.h. für 70 $ kann man sich das Leistungsäquivalent eines Arbeitssklaven für 12 Jahre kaufen). Diese um einen zig tausende großen Faktor gesteigerte Kaufkraft bzw. Leistungsdichte, ist der wahre Grund für unsere Sucht und Abhängigkeit vom Öl.
[Hinzu kommen die monetarismus-kapitalistischen Gründe, warum wir eine prinzipiell süchtige Gesellschaftskultur sind, die der Verschuldungsfalle nicht entkommt.]

Es kommt mir so vor, als wenn ein Drogensüchtiger, der eine neue bequeme Emotionskontrolle und Überlebensweise sucht oder ein erfolgreicher Sexworker, der ein ebenso sexy-erfolgreiches Nachfolge-Businessmodell sucht in genau denselben großen Transformationsproblemen steckt wie unsere Gesellschaft, die sich für die Zeit nach dem Öl fit machen sollte aber es kaum schafft und in die Klimakatastrophe schlittert...





Wie man einen Perspektivenwechsel und eine Lebensveränderung hinbekommt:

Visionautiker und Coach helfen



Der Preis der Faulheit - Ziele, Zeitvertreib und Burnout

http://www.connection.de/artikel/lebens ... rnout.html


Studiengang Visionautik - Menschen helfen ihre Visionen umzusetzen...

http://www.connection.de/artikel/gesell ... autik.html





.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Wenn's nicht klappt wird frau zum Gegner

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Scheitern - Ausstieg - fragwürdiges Engagement:

Ein Neuanfang aufkosten von Sexworkern?



Viele Prostituierte, die keine nachhaltige Geschäftstätigkeit als Dienstleisterin im Sexbiz etablieren konnten, werden zum Ausstieg gezwungen. Aus ökonomischen Gründen.


Warum Sexwork scheitert, kann viele Gründe haben. Hier sind einige:
  • Ihnen wurde keine adäquate Ausbildung ermöglicht.
  • Man war gar nicht dafür geeignet oder berufen und hat es aus Not gemacht.
  • Sie konnten keine positive Identität ausbilden, die gegen die penetranten gesellschaftlichen Anfeindungen zu imunisieren vermochte.
  • Ein Geschäftsmodell, welches nur auf Vermarktung von Jugendlichkeit aufsetzt, kann keine Nachhaltigkeit entfalten.
  • Sie wurden ausgenutzt.
  • Ein Geschäftsmodell, welches auf schnelle-ungezügelte Gewährung heiliger Intimität basiert, wurde nicht ressourcenschonend, weitschauend werterhaltend, sondern zu preiswert verscherbelt.
  • Veränderte Marktbedingungen oder Gesetzeslage.
  • Fehlende berufsbegleitende, betriebswirtschaftliche Fortbildung.
  • Es gelang nicht ein soziales Unterstützungsnetzwerk zu knüpfen.
  • ...




Deswegen orientieren sich manche Ex-Prostituierte um:
- Eröffnen ein neues anderes Geschäft
- Lassen sich umschulen
- Leben von Sozialhilfe
- Lassen sich wegheiraten
- Begehen Suizid
- Engagieren sich gegen Prostitution
· Das hilft negative Erlebnisse nachträglich indirekt zu verarbeiten
· Das schafft neue Identität
· Das schafft menschliche Kontakte zu helfenden Gutmenschen
Hier ein fragwürdiges Beispiel, weil es zu einem gewissen Teil auf Kosten derer geht, die nach wie vor ihren Lebensunterhalt in der Sexarbeit bestreiten (müssen) und unter einem feindlichen gesellschaftlichen Klima leiden müssen, falls nicht klar eine Abgrenzung d.h. Bekenntnis zur freiwilligen, selbstbestimmten Sexarbeit abgegeben wird:


Ex-Prostituierte engagiert sich bei den Abolutionisten:

http://www.youtube.com/watch?v=aCs__1Ro83I

REED (Resist Exploitation Embrace Dignity)
in Vancouver Kanada
mit der Kampagne "Buying Sex is not a Sport"
www.embraceDignity.org





.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Radio Vatikan 06/11/2009 15.05.49

Vatikan:

Kirche muss Prostituierten helfen



„Die Kirche muss Frauen helfen, aus der Prostitution auszusteigen.“ Das fordert eine europäische Konferenz zur Straßenpastoral, die jetzt in Rom zu Ende ging.

Das Schlussdokument fordert, den Frauen auf der Straße mit einem „menschlichen Gesicht“ gegenüberzutreten.

Auch in den Pfarreien sollen sich die Frauen „aufgenommen und akzeptiert“ fühlen.

Im Hintergrund müsse ein Lebensstil stehen, der „die Sexualität als einen konstitutiven und würdevollen Teil des menschlichen Lebens“ respektiere.

[konstruktiv = Zeugungssexualität, würdevoll = nicht verkäuflich. Anm.]

Darüber hinaus fordert das Schreiben eine „neue Kultur der Rechte und Aufgaben zwischen Männern, Frauen und Kindern“.

(rv 06.11.2009 ds)
http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=332293





Daß der Verlust der Würde mit der vielfach scheiternden Ausstiegsproblematik eng verquickt ist, ist eine unbestreitbare Erkenntnis. Doch die Ausstiegsproblematik entsteht gerade erst aus kirchlisch forcierter Stigmatisierung und Ausgrenzung in Folge der ständigen Predigt doch blos Auszusteigen.

Dabei behält sich Kirche die Definitionsmacht grundsätzlich vor was Würde ist und spricht den SexarbeiterInnen ein Selbstbestimmungsrecht und autonome Lebensweisengestaltung ab.

Selbstbestimmte Sexdienstleistung jedoch anzuerkennen als gottgefällige Arbeit am Geschlechtsgenossen, wäre der geforderte respektvolle Ansatz das Stigma einzureißen, soziale Integration und natürlichen Berufswechsel ermöglichen zu können.

Dabei könnten bessere Arbeitsbedingungen in einer respektierten Branche, Ausbildung zum kompetenten Einstieg, Starthilfe für Sexworker-Gewerkschaften, Künstlersozialversicherung, Stellenvermittlung, Mikrokredite, Sexworkerraifeisenkassen, Zugang zur anonymen und nicht entwürdigenden Heilführsorge, Selbstverwaltungseinrichtungen der Branche für Qualität und gegen Ausbeutng und überhaupt praktizierte Menschenrechte den Venuspriesterinnen viel eher die Würde zurückgeben, als wie gefordert den gefallenen Mädchen und Frauen auf der Straße mit "menschlichem Gesicht" gegenüberzutreten.

Die Spaltung in Prostituierte und gegen Prostitution d.h. Hilfe für Prostituierte ja, aber Prostitution bekämpfen, das ist der Kern der Scheinheiligkeit und Ursache des Übels der immernoch herrschenden christlich, romisch-katholischen Diskriminierung.





Sexwork und Menschenrechte:
viewtopic.php?t=3754

Entgegnung auf Solwodi-Wahlkampf:
viewtopic.php?t=3698





.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Aufsuchende Hilfe für Frauen in Bordellen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ausstiegsprogramm von Solwodi Oberhausen:

Soziales
Kleines Geld, großer Einsatz



Oberhausen, 19.11.2009, Hannes Fritsche


Von der Hilfe für Prostituierte bis zum Tanz für Jugendliche – in der City werden zwölf „Mikroprojekte” gefördert.

Zum ersten Mal ging Tanja S. (Name von der Redaktion geändert) vor einem guten halben Jahr in die Flaßhofstraße, und die Angst, die sie dabei verspürte, können wir nur erahnen. Doch davon ließ sich die junge Frau nicht abhalten. Sie klopfte an die Fenster, sprach mit den Prostituierten und bot ihre Hilfe an.

„Potenziale stärken: Frauen aus der Prostitution in den Arbeitsmarkt”, heißt das Mikroprojekt, das sich daraus entwickelte. [...]

Wir dürfen davon ausgehen, dass Tanja S. immer noch nicht unbeschwert das Bordell betritt.

[Warum eigentlich? Welche Ängste sollen mit so einer Formulierung geschürt oder gar zementiert werden? Anm.].

Aber sie ist inzwischen einen ganzen Schritt weiter, hilft bei rechtlichen Fragen und durfte sogar im Gemeinschaftsraum des Hauses [des Bordells?] Deutsch unterrichten, was der erste Schritt für einen Ausstieg aus dem Milieu sein könnte.

[...]

„Die Frauen, die dort arbeiten, sind zu 80 Prozent Ausländerinnen aus Südost-Europa”, erklärt die Sozialarbeiterin von „Solwodi e.V” [ist das die Tanja S. von oben, deren Name verändert wurde? Anm.], einem Verein, der sich für Frauen und Mädchen in Not engagiert.

„Die Prostituierten sind Mütter, die ihre Töchter im Heimatland unterstützen, oder Töchter, die ihren Familien helfen. Studentinnen, Abiturientinnen, Analphabetinnen”, sagt Tanja S., die dann auch gleich noch die Gelegenheit nutzt, um auf ihre Hotline hinzuweisen:
015 77-18 53 021 (Deutsch/Rumänisch) und
015 78-42 92 635 (Bulgarisch/Deutsch).


Wie es für das Projekt weiter geht, steht noch in den Sternen.

Bis zum 15. Februar 2010 müssen die Anträge gestellt werden, eigentlich nur für neue Projekte, „denn die Maßnahmen dürfen nicht verstetigt werden”, erklärt Ute Jordan-Ecker vom koordinierenden Projekt-Team City.

Insgesamt standen für die laufenden Maßnahmen 100 000 Euro bereit. Es fließen meist Fördersummen zwischen 3000 und 5000 Euro, wodurch sich letztlich auch der Name „Mikroprojekt” erklärt.

Tanja S. beispielsweise betreut derzeit acht Frauen aus der Flaßhofstraße, „vier davon kommen regelmäßig”.

[...]

Die Maßnahmen dürften nicht verstetigt werden, hieß es in bestem Verlautbarungsdeutsch. Um weiter an die Subventionstöpfe zu gelangen, ist also Kreativität beim Ausfüllen der Anträge gefragt.

Aber auch im Interesse der Zielgruppe wünscht man sich eine gewisse Sensibilität.

[...]

Bis 2011 sollen für die alte Mitte, aber auch für das Knappenviertel und Lirich noch eimal 100 000 Euro pro Jahr fließen, die zum weitaus größten Teil aus EU-Töpfen stammen. Er habe den Eindruck, in erster Linie solle die Belastbarkeit derjenigen geprüft werden, die dieses Programm in Anspruch nehmen, meinte City-Manager Franz Muckel. Der Aufwand für die Erfüllung aller Formalien ist offenbar gewaltig. Muckel: „Das geht bis zur Größe der Logos und ihrer Anordnung auf den Flyern.”

Dass knapp 20 Prozent der 100 000 Euro für die Koordinierungsstelle aufgewendet werden müssen, klingt viel, sei aber nicht zu vermeiden, erklärte Ute Jordan-Ecker. „Wenn wir beispielsweise bei der OGM einen Raum anmieten, müssen wir das auch bezahlen.”

Original mit Leserbriefen z.B. von mir:
http://www.derwesten.de/nachrichten/sta ... etail.html





Modellprojekte für Sexworker-Outplacement,
die vom Bundesfamilienministerium gefördert werden sollen:
viewtopic.php?t=4063

Kampagne von Solwodi, die den arbeitenden Sexworkern mehr schadet als hilft:
viewtopic.php?t=3698





.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Uni nach der Sexarbeit

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Toronto, Kanada:
Jura-Studenten sammeln und spenden für die Studiengebühr ihrer Kommilitonin und Sexarbeiterin Wendy Babcock

Ein ehemals mißbrauchtes Heimkind mit Power und Visionen - Eine Lebensgeschichte:


From selling sex to Osgoode Hall [School]

Wendy Babcock ran away from abuse and into a life of prostitution. Homeless just weeks ago, she's studying law and aims to change attitudes



Daniel Dale Staff Reporter
Published On Tue Nov 24 2009
http://www.thestar.com/news/gta/article ... -hall?bn=1


Bild

Friends and supporters raised $1,500 Nov. 23, 2009 to help Wendy Babcock, second from top left, pay for law school.
http://en.wikipedia.org/wiki/Wendy_Babcock
FOTO: DAVID COOPER/TORONTO STAR


Osgoode Hall Law School professor Alan Young paces leisurely. Standing before his Criminal Law I class, he begins to discuss a 1954 murder case.

"Here's a guy who's impotent," he says. "He goes to a prostitute ..."

"Sex worker."

Young stops. Dozens of eyes dart quizzically from laptop keyboards to the source of the brazen interruption.

Even at diverse York University, the woman in the front row is a curious sight. She takes notes on an unlined piece of white paper. Her arms are tattooed. Her brown hair is streaked pink. And her bespectacled gaze is firm.

In private, she will confess that Osgoode www.osgoode.yorku.ca scares her, that she doesn't know if she belongs, that she doubts she is the intellectual equal of her classmates – who "look like law school students and talk like law school students and have the background a law school student should have."

Here, staring impassively at Young from a distance of two metres, she appears to be daring an eminent lawyer to argue with her over semantics.

Prof. Young, the civil libertarian behind a constitutional challenge of Canada's prostitution laws, instead offers a smile. "I knew you were going to do that, actually," he says. "It's about the only time I actually say 'prostitute.' Anyway, let's stop politicizing now."

But this is not politics. This is personal. Young knows full well.

Before Wendy Babcock was one of his students, she was one of his witnesses.

Hooker with a heart of gold. It charms. It sells. And Babcock is now selling herself again.

Not her body. Her intellect, her work ethic, her tenacity as an advocate, her desire to rectify injustices. She is selling herself as an investment in Canada's future.

[To study at] Osgoode will cost $18,000 a year. Babcock was homeless as recently as September. She needs a benefactor or two. A fundraiser Sunday night at Goodhandy's, the Church St. "pansexual playground," raised about $1,500.

Babcock, an effervescent and articulate 30-year-old with a propensity for big hugs and an earnest desire to run for political office within the next decade, could make the Pretty Woman-meets-Legally Blonde movie pitch with ease.

She tells her story, perhaps perplexingly, with her perpetual smile intact. A defence mechanism, she explains. "I never wanted to show anyone pain," she says, "so I tried to show them normality."

Raised in an Etobicoke family she says was abusive, Babcock left home as a preteen, and entered the Children's Aid system at 13 or 14.

At 15, she says she began trading sex for the money she needed to pretend to be a "normal kid." With the cash she earned from the man who took her virginity, she paid for her high school semi-formal dress.

She dropped out at 16. She slept on the street and in shelters. Because the only respectable jobs available to her offered longer hours for less pay, she kept returning to sex work.

She quit in 2003, when her friend Lien Pham was murdered by a client. The world, she realized, did not much care about the lives of sex workers. She did. So she founded the Bad Date Coalition, a group that produces a monthly pamphlet with information about abusive clients, and runs an abuse hotline.

She found a job as a harm reduction worker with Street Health, where she earned a reputation as a tireless advocate for and counsellor to her former colleagues.

Taking an OSAP loan that she is still paying back, Babcock earned a sterling academic average at George Brown College.

She received a Public Health Champion Award from the City of Toronto. And she earned entrance into prestigious Osgoode, one of only 10 or so students in her class of 290 accepted without the years of university usually required.

With her degree, she wants to work on behalf of the marginalized and ignored to amend a justice system she sees as just only for the comfortable majority.

Through her personal and work experiences, she says, she has come to understand problems many do not know exist. "Some people see the most obvious barriers that laws can impose on people," she says. "I can see the other barriers."

She wants to fix Children's Aid. She wants to change the adoption rules that prevent her from contacting the now 11-year-old son she was forced to surrender when she was homeless in 2003.

She wants to protect sex workers, build affordable housing and create economic opportunity for both poor children and their parents – because, "of course, you can't eradicate child poverty until you eradicate adult poverty."

She is persuasive. She is endearing. But her life is nothing if not complicated.

Babcock faces an assault charge related to an August incident involving her then-boyfriend, Stephen Haggert. She says the charge will be dropped; Haggert says it was a minor, one-time occurrence and he never wanted her arrested.

He quickly scribbles down and reads a statement in which he praises her "ambition and focus," her "ability to succeed," and her commitment to mistreated children. "I feel strongly," he says, "that all those that become aware of Wendy and her mission should do whatever they can to support her."

Even though she is actively seeking financial support, Babcock says, unprompted, that she is not an especially good or altruistic person.

"No, no, no," she says. "That's not the case at all. I'm not."

But why, if not for a heart of gold, does she plan to devote her life to the betterment of others' lives?

Therapy. If she can eliminate the barriers that have made her existence so difficult, she says, the barriers will finally have meaning.

"I'm not like, 'I want to go law school so I can help everyone.' I'm like, 'I want to go to law school because it was really s----y growing up and this would make me feel better.' If I could change it, I could heal."

Babcock has countless boosters. Osgoode classmate Justin Dharamdial, a Queen's alumnus who attended the Sunday fundraiser, says she has prompted him to ponder issues he had never considered.

Street Health supervisor Mary Kay MacVicar, who insisted a skeptical Babcock apply to Osgoode, says she has become an inspiration to the agency's clients.

Michelle van Looy, a George Brown classmate, praises Babcock's get-it-done spirit and ability to make friends with the people with whom she disagrees.

"Wendy could move mountains. She just really needs support to be able to do it," says van Looy. "If we can just get enough money together to put her through law school, she can do incredible things."

But can Babcock get through Osgoode even if she gets the money? She has doubters, too.

She missed two weeks of school this fall when she was hospitalized for reasons she declines to discuss. Det. Wendy Leaver of the Toronto police sex crimes unit, with whom Babcock has done outreach work, said she is concerned Babcock's health issues might make the Osgoode workload overwhelming.

Babcock was dismissed as a spokeswoman at the advocacy group Sex Professionals of Canada in 2007. She says she and others clashed with executive director Valerie Scott; Scott says Babcock became unreliable despite her obvious gifts.

"There's just something in her – she has the drive, she has the intellectual capacity," Scott says. "I'd love to see her IQ level; that girl is far, far from stupid. I really hope she does well.

"But does she have the emotional maturity to handle the pressure of law school? That's my grave doubt. I don't want her to get chewed up by that machine."

In some ways, Babcock seems ideally prepared to use the machine. She appears to have memorized the statistical results of every study she has ever perused. She can tell you what is wrong with the laws of both Bob Rae and Venezuela.

She is convinced she will graduate and thrive.

Asked for a response to her skeptics, she points to her history of against-the-odds achievement. She knows school is difficult; she knows she is up to the task.

And yet, for all the confidence she projects, she cannot silence the stigmatizing judge inside her own head – the one who whispers to her, as she sits in her Osgoode classes, that she is still "Wendy the foster kid," "Wendy the group home kid," "Wendy the ho."

"I hope one day that goes away," she says.

And that it is replaced by, say, "Wendy the lawyer?"

"I'm looking forward," she says, "to the day when it's `Wendy Babcock.'"

She smiles. "Or Wendy Babcock, prime minister."



R.I.P.

Wendy beging vermtl. Selbstmord am August 9, 2011.
Vermtl. Angst nicht aus der finanziellen Not und dem Gefühl von Nichtakzeptanz jemals heraus zu gelangen. Sie war 32 Jahre alt und wäre in 2 Jahren mit ihrem Jurastudium fertig gewesen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Wendy_Babcock

Mehr über Kanada und Sexwork:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1495





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 14.08.2011, 06:58, insgesamt 4-mal geändert.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Erfolgreiche Porno-Karrieren:

Aufstieg von der Darstellerin zur Produzentin



- Dolly Buster
http://de.wikipedia.org/wiki/Dolly_Buster

- Jenna Jameson
http://de.wikipedia.org/wiki/Jenna_Jameson

- ...




Ein großteil der stattfindenden gesellschaftliche Ausbeutung in Sexbiz und Kapitalismus,
liegt begründet in manipulierenden Erfolgsversprechen,
welche wie bei Lottospiel oder Börsengeschäften oftmals nicht mehr sind als eine riskante Wette auf eine unsichere Zukunft.

Nachhaltiger wirtschaftliche Erfolg ist in vielen Bereichen längst nicht allen oder gar nur ganz wenigen überhaupt möglich.
Aber alle lassen sich verführen und in einen egoistischen Wettlauf um Erfolg einspannen.



Nicht anders funktioniert Medienausbeutung junger Leute mit Sendeformaten wie "Deutschland sucht den Superstar" oder "Germanys next top model".
Nur für ganz wenige ist eine kurzzeitige Erfolgsstory realistisch.
Der Rest der Teilnehmer wird früher oder später enttäuscht zurückgelassen bzw. nur medial vermarktet und perfide benutzt incl. Stripplokal und kompromittierenden Pressephotos für die BILD-Zeitung wie in diesem Buch beschrieben:

"Sex, Drugs & Castingshows"
Buch von DSDS Star Martin Kesici u.a.
http://www.amazon.de/dp/3868830235

Einmal fand sich Martin Kesici eines Morgens als Privatperson auf dem Titel der Bild wieder, die Schlagzeile: „Sex-Skandal bei Sat1“.
Kein Zufall, sagt Martin Kesici: „Der Hintergrund war einfach, dass uns der Sender einen Entspannungsabend machen wollte, so: Hey, Ihr seid die letzten drei, geht mal so richtig Party machen, bevor der Ernst des Lebens anfängt und wir sind dann in einer dicken Limousine durch Berlin gefahren worden.“
Irgendwann ging es in ein Strip-Lokal. Mit einem Bild-Reporter im Gefolge. „Wir hatten auch noch keine Ahnung. Und der hat natürlich denn, als wir leicht alkoholisiert waren, auf die schönen Bilder gewartet oben im Separee und das war dann auf Seite eins: Bild bunt, über dem Knick.“

Keine Schnappschüsse, sondern bis ins Detail inszenierte Bilder. Für Sat1 eine perfekte Werbung - auf Kosten der Kandidaten.

http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archi ... ws102.html





.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Anmerkungen zur Sendung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wann Sexarbeit zur Falle wird


Angeregt wurde meine folgende Zusammenstellung von den im TV vorgetragenen Diensterfahrungen von Sabine Constable, Sozialarbeiterin im Gesundheitsamt Stuttgart. Sie betreut Prostitutierte in Not z.B. auch in der niederschwelligen Anlaufstelle des Prostituiertencafé La Strada der kath. Caritas am Leonhardsplatz in Stuttgart.

Sie ist fundamentalistische Postitutiongegnerin sicher nicht zuletzt deshalb, weil sie im Verlauf ihrer 17jährigen Berufskarriere hautnah zahlreiche gescheiterten Frauenschicksale miterleben mußte und das teilweise ohnmächtig, weil die Hilfsmöglichkeiten sehr begrenzt sind. So kann z.B. undokumentierten, migrantischen SexarbeiterInnen durch Hilfsorganisationen beim Kernproblem, der fehlenden Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, nicht geholfen werden. Auch dem Kernproblem des Zwangs zur Einkommenserzielung durch Verkauf der Arbeitskraft kann letztlich nicht ausgewichen werden...

Bild

Quelle: 2. Maischbergersendung "Soll die Prostitution abgeschafft werden?":
http://www.daserste.de/maischberger/sen ... seite=true
viewtopic.php?t=5594 (members only)
viewtopic.php?t=5531 (SW only)





Wann wird Sexarbeit zur Falle?
  • Wenn man nicht mehr anders kann als man will
    (Das ist erstmal nur die Definition von Falle).
  • Weil man gezwungen wird durch Gewalt oder verführt oder betrogen wurde durch Täuschung.

    Dergleichen ist umfassend und für Sexarbeit auf einzigartige und damit diskriminierende Weise im Strafgesetzbuch geregelt und dementsprechend formal zu ahnden (§§ Zuhälterei und Menschenhandel). Hilfe sollte dann rel. leicht und konkret möglich sein, wenn klare Opfer-Täter-Polarität vorliegt.
  • Biologische Uhr

    Der erste Stichpunkt weist darauf hin, daß die Bereitschaft für promiskuitiven Sex mit wechselnden fremden Partnern (Kennzeichen von Prostitution) mit dem Alter erwartungsgemäß abnimmt bzw. nicht wie ein Bürojob bis zum Renteneintrittsalter geleistet werden will.

    Geschäftsbedingt kann eine Sexarbeiterin die Sexualpartner nicht völlig frei wählen sondern wird ihrerseits vom Paysexkunden ausgewählt. Aber die herrschende öffentliche Meinung übersieht die Tatsache (denn in ihrer Definitionsmacht unterstellt sie fälschlicherweise den Prostituierten "Wahllosigkeit"), daß clever gestaltete Geschäftsmodelle eine sehr flexible Kundenauswahl ermöglichen und der Kunde z.B. nicht "eine Frau kauft", sondern ihren Marketingauftritt und Rolleninszenierung ihn wählen läßt. Die Kunst besteht also darin mit geschickter Werbung und Marketing einen ausreichend großen und adäquaten Bewerberstrom zu generieren, daß Klienten ausgewählt werden können, mit denen zu arbeiten Spaß bereitet und langfristig nicht zum SWBO führt (s.u.).

    Eine grundsätzlich mit dem Alter zu erwartende Abnahme von Sexbereitschaft hängt mit abnehmender Neugierde und Abenteuerlust und sinkender Libido zusammen, ebenso wie mit der nachlassenden Wirkung der eigenen körperlichen Attraktivität (Magie des Sexappeal). Denn je stärker die körperliche Attraktivität wirkt, umso leichter gestaltet sich die sexuelle Dienstleistungstätigkeit. D.h. ältere Frauen und Prostitutionsgegner die das übersehen oder gar leugnen, übertragen unzulässigerweise ihre eigene sexuelle Wahrnehmung und subjektive zwischenmenschliche Erfahrung und übersehen dabei völlig die andersgearteten energetischen Beziehungen, die erfolgreiche Sexworker zu ihren Gunsten profitabel, nachhaltig, fair und einvernehmlich ausbeuten können.
  • Weil man keine Ausbildung für andere Erwerbsarbeit hat und deshalb kein Ausstieg möglich ist.

    Das sind Gründe in den Randbedingungen von Erwerbs- oder Berufstätigkeit. Es sind Gründe in den gesellschaftlich bedingten Lebensbedingungen (keine anderen Einkommenserzielungsmöglichkeiten für sich sehen oder finden können i.V.m. nicht ein zum Lebensunterhalt ausreichend hohes Einkommen nicht erzielen können). Bei solchen Argumenten geht es um Armutsbekämpfung, Globalisierung, um Geschlechter- und Genderpolitik, um Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit und nicht um Prostitution. Das Konzept vom Bedingungslosen Grundeinkommen ist ein Lösungsversuch gegen eine hieraus resultierende Arbeitsversklavung in den modernen Fremdversorgungsindustrien. Prostituion wird hier lediglich als Sündenbock mißbraucht.

    Es geht sehr vielen Menschen über 40 oder 50 Jahren ebenso, daß ihnen kaum Jobwechselmöglichkeiten offenstehen. Als festangestellter oder verbeamteter Bürodiener oder Pförtner hätte man zumindest ein geregeltes kleines Einkommen, während eine Sexarbeiterin als selbstständige Unternehmerin wie im wildesten Manchesterkapitalismus jeden einzelnen Dienstleitstungskontrakt eigens sich erarbeiten sprich anbahnen muß (kobern). Und das funktioniert nunmal nur in jungen Jahren einfacher. Das ist quasi die biologistische Falle der Prostitution (s.o.). Der kann man nur vorbeugen, indem man die rechtzeitig eine Karriere einschlägt von der Arbeiterin im Sexbiz zur Vorarbeiterin (Hausdame, Telefonistin) oder Betreiberin und Vermieterin (Kapitalistin) oder eine Spezialisierungskarriere zu Facharbeiterin wie Domina, Masseurin, Sexcoach, Sexualpädagogin macht. Hierzu muß die gesellschaftliche Tabuschwelle zugunsten von Einstiegsberatung, berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung im Sinne des von mir konzipierten Huren Karriere Management (HKM) durchbrochen werden.

    Noch weitergehenden Sozialstaatszugriff zusätzlich zur lange vor der Legalisierung 2002 schon seit den 60er Jahren bestehenden Steuerpflicht für Prostituierte, böte die Form des kommunalen oder staatlichen Bordell mit verbeamteten Liebesdienerinnen. Eine Form zwischen Tempelprostitution und institutionalisierter Zwangsprostitution die der Markt, d.h. die Nachfrage wohl nicht akzeptieren würde. Aber weil sich Kunden keine Sexworker zwangsweise zuweisen und auf den Bauch binden lassen, halten Prostitutionsgegner die Nachfrager im Umkehrschluß für schuldig für die bestehenden Verhältnisse organisierter Vernachlässigung von SexarbeiterInnen.

    Stattdessen fordern wir Sexworker hier im Forum eine staatlich geförderte Sexworker-Infratstruktur incl. Projekten fürs Sexworker Outplacement. Etwa Starthilfe für selbstgeführte Unternehmen wie Sexworker-Galerien, Manufakturen, Boutiquen, Cafés, Kooperativen, Agenturen, Kulturzentren und die Abkehr von der bisherigen gesetzlich vorgeschriebenen Diskriminierungspolitik wo in Sozialberatungsstellen für Prostituierte durch selektierende akademische Eingangsvoraussetzungen kompetente berufserfahrene Sexworker an bezahlter Mitarbeit und Wissensweitergabe systematisch auszugrenzt werden. Die Sozialberatungsstellen beantragen einerseits Förderungmittel für sog. Ausstiegsprojekte, aber dulden andererseits systematische Ausstiegsbehinderung.
  • Wenn man nicht für die Zukunft ausreichend vorgesorgt hat.

    Das ist teilw. eigene Schuld, aber ein schwer feststellbarer weil schleichender Prozess, der vielfach unsichtbar bleibt, weil stigmabedingt Sexarbeiter meist isoliert arbeiten bzw. sich aus Diskretions- und Schamgründen nicht genügend in diesen Belangen bürgerlicher Berufstägigkeit austauschen (können). Und seitens der Sozialberatung die Kompetenzen und Mittelausstattung für betriebswirtschaftlich fundiertes Coaching von selbstständigen UnternehmerInnen fehlen.

    Und hier gibt es eine große strukturelle Mitschuld der Gesellschaft, vgl. Prof. Monika Frommel: "Sexworker werden systematisch verarmt" z.B. durch Wuchermieten, weil aufgrund von die Jugend schützen zu wollen vorgebenden Sperrgebietsverordnungen, die als flächendeckende Niederlassungsverbote realisiert sind, quasi eine Kasernierung der Sexworker in die Ghettos der Rotlichtviertel erzwungen wird und dabei die Entstehung pot. ausbeuterischer Vermietermonopole wissentlich inkauf genommen wird.
    Derartige schwer durchschaubare Mechanismen nenne ich die sog. Falle Prostitution oder strukturelle Zwangsprostitution.
  • Weil man faul oder hedonistisch war, weil unwissend und weil man die gesellschaftlichen Verhältnisse und sich selbst nicht zu durchschauen und zu erkennen vermochte.

    Die Gesellschaft hält zwar einerseits Frauen pauschal von der Sexarbeit ab mittels des moralischen Prostitutionsverdikts und dem früheren strafrechlichen Verbot der Förderung von Prostitution, verweigert mit diesem gespaltenen Verhältnis zur Geschlechtsarbeit den SexarbeiterInnen aber andererseits jegliche Wissens- und Kompetenzenvermittlung. Also gerade daß was sie bräuchten, um in einem schwierigen, ungeregelten und immer noch nur teilweise legalisierten Markt, langfristig erfolgreich unternehmerisch tätig sein zu können.

    Und all die scheinheiligen Versuche der Gesellschaft die Prostitution einzudämmen funktionieren und versagen, gegenüber den Pullfaktoren wie ökonomische Anfangserfolge vieler junger Sexworker bzw. deren Umfeld aus Partnern, Vermittlern oder Kunden oder jugendliche Allmachts- und Unbesiegbarkeitsgefühlen trotz Verboten pupertärer Neugier auf Tabuisiertes nachzugehen... All das zeigt die Ubiquität und Universalität des Phänomens und Tauschgeschäftes Prostitution, welches nicht abzuschaffen und deshalb das älteste genannt wird.

    Die herrschende Doppelmoral, die Prostitution zwar tabuisiert und nicht angemessen sozial zu regulieren in der Lage ist, aber sie auch nicht ausrotten im Stande ist bzw. sogar gemäß den patriarchalen ungeschriebenen immer noch unterschwellig wirkenden Normen zugungsten eines unkomplizierten Paysexkonsums zugunsten der Männer duldet, bedingt für die schwächsten im System, die SexarbeiterInnen, dass ausbeuterische Verhältnisse wachsen können.

    Es gibt immer noch keine berufsbegleitende Sexworker-Akademie, keine Branchenverbände der Selbstverwaltung und Selbstkontrolle, keine etablierten Schnittstellen zur Politik (Deliberation), kaum nichtverurteilende, lebensweisenakzeptierende kompetente Einstiegsberatung, keine Sexworker-Raiffeisen, Spar- und Darlehenskassen mit Mikrokrediten, keine Coming-out-Gruppen, keine Gewerkschaften, keine Künstlersozialkasse, keine berufsgenossenschaftlichen Altenheime, keine Hurenkultur und selbstverwalteten Zentren ... Infrastrukturdefizite wohin man auch schaut.
  • Weil man mit seelisch-psychologischen Defiziten in die Sexarbeit gestartet ist (Du bist nichts wert, raus aus dem Elternhaus und der guten Gesellschaft, geh zu deinesgleichen) und es in der ausgegrenzten, hochgradig archaisch kompettitiv, selbstorganisierten Branche kaum Selbsthilfekultur gegenseitiger Führsorge gibt (Ausnahmen wie unser Forum bestätigen die Regel).

    Hier zeigt sich die ideologische Falle der Prostitutionsfeindlichkeit am deutlichsten. Die kultivierte Figur des Schimpfwortgebrauchs Prostitution als Negativfolie für alles moralisch und sozial unerwünschte und somit auch im übertragenen Sinne für nichtsexuelle Prostitution (wie Betrug, Vorteilsname, Korruption, Ausbeutung, Selbstverleugnung) bewirken, daß Prostitution als ein Sammelbecken für ausgegrenzte und gescheiterte Lebensweisen, Menschen und Profiteure sozial konstruiert und hegemonial zementiert wird.
  • Weil man ausgebrannt ist und nicht mehr arbeiten kann:
    Sex Worker Bourn Out (SWBO)

    Wer sozial eng mit fremden Menschen zusammenarbeitet und nicht regelmäßige Auszeiten der Entspannung, Regeneration und Supervision einhält bzw. sich vorausschauend organisiert, gerät irgendwann an einen solchen Punkt völliger Überforderung, Energieleere, Auswegslosigkeit und Lähmung. Also achtet auf Euch und eure Gesundheit. Reduziert Arbeitseinsatz und Einnahmen etwa indem gleichzeitig auch Ansprüche, Belastungen und Kosten gesenkt werden. Gebt dem Zwang nach, sich professionelle Hilfen und soziale Netzwerke entgegen der Ausgrenzungsrichtung selbst aufbauen zu müssen.

    Eine gesellschaftliche Grundposition gegen Prostitution verhindert hier sogar eine trennscharfe Diagnose. Hilfe im Sinne von freiwilliger selbstbestimmter Arbeit als Sexdienstleister bzw. Künstler im Adult Entertainment wird somit prinzipiell unmöglich gemacht.

    Die einzige Akut-Hilfe heißt Pause machen. Bitte wartet nicht so lange bis ihr jeden Lebensmut verlohren habt und zwei Monatsmieten im Zahlungsverzug seid.
    Tipps zum SWBO im SW-only.



Was kann getan werden:
  • Aufklärung, Dialog, Runde Tische, faire Deliberation, Bewustseinsbildung, Anti-Diskriminierungs-/Akzeptanzkampagne
  • Ausgebaute Hilfsnetzwerke, Covern, Coaching, niederschwellig akzeptierende Angebote, soziale Alarmsysteme, die tragfähige Vertrauensbeziehungen aufzubauen in der Lage sind, um Schambarrieren und Clandestinität zu überwinden, Infrastruktur für und von Sexworkern, Stigmamanagement, HKM, bundesweiter anonymer 24/7-Notruf mit Infozentrale zusätzlich zum Sexworker-Forum
  • Kompetenzenvermittlung, Förderung, berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung, Sexworker-Academy, brancheneigenes Forschungsinstitut, Organe der Selbstverwaltung
  • Inklusion, Toleranz und Akzeptanz, Respekt unserer Würde, Anerkennung für die täglich erbrachten Opfer und Leistungen von SexarbeiterInnen in und für die Gesellschaft



.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 15.07.2013, 12:24, insgesamt 2-mal geändert.

Melanie
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1924
Registriert: 31.07.2008, 23:06
Wohnort: OVP
Ich bin: Keine Angabe

profrida

Beitrag von Melanie »

FRAUEN/285: Erleichterungen für den Ausstieg aus der Prostitution (pro familia)


Sich selbst neu kennen lernen
Erleichterungen für den Ausstieg aus der Prostitution



Von Rita Kühn


Das bundesweit einmalige Modellprojekt profrida - "Prostituierte und von Gewalt betroffene Frauen in den Arbeitsmarkt" wurde von 2006 bis 2007 in Nordrhein-Westfalen durchgeführt.



Ziel des Projekts war es, Prostituierte und von Gewalt betroffene Frauen, die in einem Frauenhaus Zuflucht gesucht haben, bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Die Geschäftsführerin des pro familia-Landesverbands Nordrhein-Westfalen hat profrida geleitet.


Angesprochen wurden Prostituierte und von Gewalt betroffene Frauen, die ihre berufliche Situation verändern, verbessern oder etwas Neues lernen wollten.

Die Projekterfahrungen sollten für die Entwicklung und Fortschreibung arbeitsmarktpolitischer Programme nutzbar gemacht werden.
Unterstützt wurde das Projekt durch Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds.
Die Koordination erfolgte durch das Diakonische Werk Westfalen.


Kundenfreundlichkeit, Flexibilität, Verhandlungsgeschick, Konfliktmanagement, eigenverantwortliche Arbeitseinteilung und Menschenkenntnis sind nur einige Beispiele für Schlüsselqualifikationen, die Prostituierte besitzen.

Es sind Qualifikationen, die eigentlich einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt möglich machen sollten.
Die Realität sieht anders aus.
Die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Frauen werden durch potenzielle Arbeitgeber kaum als Qualifikationen wahrgenommen.


Hinzu kommt, dass Prostituierte, die ihre Situation verändern wollen, in der Regel nicht im SGB 11-Bezug sind.
Damit werden sie über die üblichen Instrumente der Agenturen für Arbeit kaum erreicht.
Nehmen sie an beruflichen Qualifizierungen teil, brechen sie diese zu einem sehr hohen Prozentsatz wieder ab.



Beratung in erreichbarer Nähe

Lücken in der Erwerbsbiographie, fehlende schulische bzw. berufliche Qualifikationen, geringe Verdienstmöglichkeiten in frauentypischen Berufen, all dies sind Faktoren, die Prostituierte benennen, wenn sie für sich keine Möglichkeit sehen, um aus der Prostitution auszusteigen.

Nur wenn sie davon wissen und ein Beratungsangebot für Prostituierte in erreichbarer Nähe ist, können sie bei der Klärung der wichtigsten Fragen unterstützt werden.


Aufgrund der sich schnell abzeichnenden hohen Nachfrage wurde statt der geplanten 50 Frauen die Aufnahme von 73 Frauen ermöglicht.
Während der Projektdurchführung wurde das Projekt von einem großen öffentlichen Interesse begleitet.


Offizielle Angaben gehen davon aus, dass 200.000 Frauen in Deutschland in der Prostitution arbeiten.
Es gibt andere Schätzungen, die diese Zahl doppelt so hoch ansetzen.
In NRW arbeiten danach zwischen 43.000 und 86.000 Frauen in der Prostitution.


Prostituierte wollen in der Regel nicht erkannt werden profrida konnte eine anonymisierte Teilnahme an der Projektarbeit ermöglichen (Geburtsdatum und Fantasiename).

Darüber hinaus wurde nicht vorausgesetzt, dass die Frauen ihre bisherige Tätigkeit aufgeben.



Die Akquise der Teilnehmerinnen und das Profiling fand zu Beginn der Projektdurchführung durch die beteiligten Frauenhäuser und die Beratungsstellen für Prostituierte, der Dortmunder Mitternachtsmission e.V. und Madonna e.V., Bochum, statt.


Die Frauen wurden gezielt über das Modellprojekt informiert. Dazu wurden intensive Beratungsgespräche, einzeln und in Gruppen geführt.


Erst nach der Entscheidung der Frauen für eine Teilnahme, erfolgte ein Profiling mit jeder einzelnen Frau.
Es wurde herausgearbeitet, welche Qualifikationen und Vorkenntnisse bei den Frauen vorliegen, welche Kompetenzen und Wünsche sie bezogen auf ihre zukünftige Tätigkeit haben. Es ging um die Überprüfung von Interessen und von Erfolgsaussichten.
Hier knüpfte die individuelle Maßnahmeplanung an.


Die Unterstützerinnengruppen waren während der gesamten 20 Monate der Projektlaufzeit für die Begleitung der Teilnehmerinnen, deren Beratung und Coaching zuständig.



Basis- und Fachliche Qualifizierungen

Von April bis Juli 2006 wurden den beteiligten Frauen Basisqualifizierungen angeboten.
Zu den Inhalten gehörten: Deutsch als Fremd- bzw. Fachsprache, Grundrechenarten, EDV-Kenntnisse, Telekommunikation sowie Bausteine der Selbstbehauptung und Selbststärkung.

Von Mitte August bis Mitte Juni 2007 befanden sich 41 Teilnehmerinnen des Modellprojektes in fachlichen Qualifizierungen, deren Curricula vom Netzwerk entwickelt wurden.


Die beteiligten Bildungsträger boten die Qualifizierungen in den Bereichen Marketing/Verkauf und im hauswirtschaftlichen/pflegerischen Bereich, sowie die Teilnahme an einem Praktikum in Institutionen und Einrichtungen an.


Frauen, die nicht an den fachlichen Qualifizierungen von profrida teilgenommen haben, wurden ebenfalls begleitet und betreut. Zum Teil nahmen sie an anderen Qualifizierungsmaßnahmen teil oder sie wurden bei der Arbeitsaufnahme, unabhängig von fachlichen Qualifizierungen, unterstützt.

Je nach örtlicher Gegebenheit wurde dazu gezielt Kontakt zu den Regionalstellen für Frau und Beruf, den Ämtern für Wirtschaftsförderung oder den AnsprechpartnerInnen bzw. FallmanagerInnen in den Agenturen für Arbeit aufgenommen.



Ausstieg aus der Prostitution


Ein weiterer Baustein war die Umsetzung von Maßnahmen zur Unterstützung von Existenzgründungen.

Hierzu wurde allen interessierten Frauen eine Informationsveranstaltung angeboten.

In einem nächsten Schritt erstellte jede Frau ein erstes Konzept für eine Gründung und setzte sich damit auseinander, welche Schritte sie für eine Konkretisierung gehen muss.


Die teilnehmenden Prostituierten haben sich vor allem im Zusammenhang mit der Praktikaakquise und - durchführung mit der Frage auseinandergesetzt, inwieweit "oute" ich meinen bisherigen Lebensweg.
Nicht alle Frauen haben sich getraut, ihre bisherige Tätigkeit zu benennen.


Die Frauen setzten sich während der Teilnahme an profrida - in unterschiedlichem Maße - mit der Frage auseinander, ob und wie wichtig für sie - individuell - der Ausstieg aus der Prostitution ist.



Ergebnisse

Eine häufig gestellte Frage war, was haben Prostituierte und (ehemalige) Frauenhausbewohnerinnen gemeinden Zielgruppen in einem Projekt ausschließlich vor dem Hintergrund eines besonderen Unterstützungsbedarfes - bei der Integration in den Arbeitsmarkt - zu sehen ist.


Die Frauen haben trotz ihrer Mehrfachbelastungen die angebotenen Qualifizierungen und gewählten Wege der Arbeitsmarktintegration durchgehalten.

Nur drei Frauen haben ihre Beteiligung an dem Modellprojekt vorzeitig beendet.

Im Verlauf der Projektarbeit erkannten und erfuhren die Frauen, dass sie vielfältige Kompetenzen und Fähigkeiten haben, sie entwickelten ihren individuellen Fahrplan für ihre weitere berufliche Zukunft.

Die Qualifizierungsmodule des Netzwerks wurden in Teilzeitform angeboten und es gab unterschiedliche Beginn- und Endzeiten. Es gab Selbstlernphasen unter Anleitung, die entweder vor dem Fachunterricht oder im Anschluss stattgefunden haben.


Damit konnten die Frauen selbst entscheiden, ob sie früh oder spät anfangen wollten.
Dies korrespondierte mit dem Zugeständnis an die Frauen, dass sie die Möglichkeit hatten, zwecks Sicherung ihres Lebensunterhaltes ihrer bisherigen Tätigkeit weiter nachgehen zu können.
Sie erhielten somit die Möglichkeit in einem geschützten Rahmen über ihre berufliche Zukunft zu planen.



Sie konnten erfahren, dass es in der Regel eine Frage des Selbstvertrauens und des Durchhaltens ist, wenn sie ihre berufliche Situation verbessern oder verändern wollen.


Das Thema: "Wie gehe ich mit meiner bisherigen Biographie um?", ist ebenfalls relevant.
Aus Sicht der Projektdurchführenden kann diese Thematik nur über die Stärkung der Persönlichkeit gelöst werden.

Die Auseinandersetzung mit den Lebensgeschichten der Anderen, mit ihren Problemlösungsstrategien, mit ihren Konfliktlösungsmustern brachte neue Verhaltensmöglichkeiten und Sicherheit im Vorgehen für die Frauen mit.




Aus dem Bereich der Prostitution kamen 44 Projektteilnehmerinnen.
Davon hatten 15 Frauen einen Pass aus ihrem Herkunftsland und 29 Frauen, davon eine (Spät-)Aussiedlerin, einen deutschen Pass.
25 Frauen konnten keinen Berufsabschluss und 14 Frauen keinen Schulabschluss vor weisen.
Erwerbstätig waren zum Maßnahmebeginn nur drei Frauen.



Mehr Unterstützung notwendig

Fazit: Nur das "Mehr" an Unterstützung durch profrida führte dazu, dass die Frauen die angebotenen Maßnahmen durchhalten und erfolgreich abschließen konnten.


Das "Mehr" speist sich aus der kontinuierlichen Beratung, der Begleitung und des Coachings der Teilnehmerinnen durch die Unterstützerinnengruppen.

Diese wiederum kennen die Arbeit mit den Zielgruppen sehr genau, dieses Erfahrungswissen wurde gleichzeitig für die Entwicklung der Module der fachlichen Qualifizierungen genutzt. Hier ergibt sich im Zusammenspiel mir den Bildungsträgern das "Gewusst wie".


Das Netzwerk hat die Anforderungen an berufsunterstützende Maßnahmen für Prostituierte und (ehemalige) Frauenhausbewohnerinnen, ausgehend von den Projekterfahrungen beschrieben.



Andrea: Die Möglichkeit, an dem Projekt profrida teilnehmen zu können, hat uns sehr viel gebracht, wir haben sehr viel über unser privates wie auch weiteres berufliches Leben dazu gelernt.
profrida gab uns die Möglichkeit, uns selbst neu kennen zu lernen.
Die Atmosphäre und das Miteinander waren sehr ausgeglichen und harmonisch.
Neue Sichtweisen, neuer Mut und neue Freunde sind das, was uns profrida mit auf den Weg gegeben hat.
Wir haben viele Kenntnisse in den Unterrichtsfächern EDV, Deutsch, Englisch, kaufmännisches Rechnen sowie in dem immer spaßigen Gruppencoaching kennen gelernt.
Unsere Dozentinnen waren immer sehr geduldig mit uns.
Obwohl das sicherlich nicht immer ganz einfach war, haben sie uns all das Wissen angeboten, was für uns in vier Monaten möglich war.



Gaby: Ich habe die Fachqualifizierung zur Hauswirtschafts- und Pflegehilfskraft erfolgreich abgeschlossen und bin für diese Maßnahme sehr dankbar.
Ich schreibe auch im Namen anderer Kolleginnen, die es für gut befanden, die Schule zusätzlich zur ausgeübten Tätigkeit zu besuchen, um somit den Weg über Hartz IV und das Arbeitsamt zu umgehen.
Dieses bezüglich der Diskussion, in der eine Mitarbeiterin des Arbeitsamtes uns nahe gelegt hat, wir sollen Schulungen und Ausbildungen über das Arbeitsamt machen.



Wir hoffen trotzdem, dass viele andere Kolleginnen die Möglichkeit auf ein weiteres Modellprojekt bekommen.

Der Ausstieg wird somit um ein Vielfaches erleichtert.


pro familia magazin 4/2008
Deutsche Gesellschaft für Familienplanung,
Sexualpädagogik + Sexualberatung e.V.


http://www.schattenblick.de/infopool/po ... ra285.html
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für die eingestellte Info.

Weiter oben (posting #25, Seite 2) gibts den offiziellen Abschlußbericht zum runterladen:
viewtopic.php?p=34558#34558

Das Ausstiegsmodell war zweifelsohne sehr engagiert aber weist dennoch viele fundamentalen Schwachstellen auf, die ich oben versucht habe zu benennen.





Ein neuer partizipativer Ansatz ist das von Sexworkern selbstorganisierte Lernen und berufsbegleitende Fortbilden in Kooperation mit unterstützenden Organisationen:
viewtopic.php?t=5618 (SW-only)

Auf solche weise professionalisierte Selbsthilfe kann sowohl für und im Beruf Sexarbeit als auch für den Übergang in nachfolgende Berufstätigkeiten angewendet werden ...

Das ist dann erstmals keine bevormundende Hilfe, die insgeheim den Opferstatus von gescheiterten Sexworkern unterstreicht.

Solche Vorurteile müßen strukturell abgebaut werden. Hast Du nicht auch Lust da als Ausbilderin nebenberuflich zu Deiner Sexarbeit tätig zu werden?





.

Melanie
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1924
Registriert: 31.07.2008, 23:06
Wohnort: OVP
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Melanie »

Hast Du nicht auch Lust da als Ausbilderin nebenberuflich zu Deiner Sexarbeit tätig zu werden?

Komisch : Die Frage wurde mir von Aussteigerinnen schon mal vor ca. einem halben Jahr gestellt.


Damals wußte ich nicht, wie ich solche Hilfe organisieren konnte, außer " nur " einer ehemaligen SW meine Hilfe anzubieten.


Die beste Alternative für ehemalige SW´s ist in meinen Augen die Altenpflege oder die Ausbildung zur Krankenschwester.

Beide Berufe, ob Prostitution oder medizinischer Bereich setzen im großen Masse die gleichen emonionalen Voraussetzungen.


Der enge körperliche und psychische Kontakt zum Patienten / Kunden.
Die Feinfühligkeit im Umgang und auch in beiden Bereichen Grenzen setzen zumüssen.

Ich kann unter den jetzigen Voraussetzungen / Umständen immer nur eine SW begleiten und bis sie ihren Weg wirklich gefunden hat und gefestigt ist - dauert es lange.


Aber natürlich hätte ich Lust das nebenberuflich zu meiner Sexarbeit zumachen.


Liebe Grüsse Melly
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Liste von Vorbildern?


Ranking der 10 besten Frauen im Umgang mit neuen Technologien

Top 10: Hottest Women In Tech



http://uk.askmen.com/top_10/dating/top- ... -tech.html


Ich habe es noch nicht genau studiert. Ist aber evt. eine interessante Liste von Karrierefrauen und Biographien im Feld "neue Medien/Internet".

Viele Sexworker müssen da ja berufsbedingt kompetent sein und manche sind sehr erfolgreich. Die so erworbene Kompetenz kann ein zweites Standbein für eine spätere Berufstätigkeit und Karriere bilden. Laßt Euch von den Lebensläufen inspirieren für eure eigenen Zukunftspläne.

Nicht wenige erfolgreiche Medienpersönlichkeiten hatten einen Berufsstart evt. im Sexbiz oder etwa in schmuddeligen Mode-/Modellagenturen ... Nur das erfährt heute keiner mehr. Also nicht entmutigen lassen.





.

Melanie
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1924
Registriert: 31.07.2008, 23:06
Wohnort: OVP
Ich bin: Keine Angabe

Die Grenzen kennen

Beitrag von Melanie »

19.12.2007

Angebote zum Aus- und Umstieg fehlen


Erst im Frühjahr diesen Jahres hat das Bundesfamilienministerium einen Bericht zu den Auswirkungen des neuen Prostitutionsgesetzes vorgestellt.


Nur ein Prozent aller Sexarbeiterinnen verfügt demnach über einen Arbeitsvertrag.


Krankenversichert sind immerhin 87 Prozent, ein Drittel davon jedoch als Familienangehörige und nicht unter ihrer Berufsbezeichnung.

Nach Ansicht von Familienministerin Ursula von der Leyen soll ohnehin der Ausstieg wichtigstes Ziel sein.


Dabei fehlt es bundesweit an Möglichkeiten.

„Es gibt nicht ein einziges Projekt, das den Frauen unter akzeptablen Bedingungen durch berufliche Weiterbildung einen Aus- und Umstieg ermöglicht“, kritisiert Emilija Mitrovic.


„Viele Frauen sagen, dass sie in zwei oder drei Jahren aussteigen wollen“, so die Gewerkschafterin.

Doch das läge nicht an der Arbeit an sich.
Der Grund sei, dass es sich nach wie vor um einen gesellschaftlich nicht geachteten Bereich handelt.



Die Grenzen kennen


„Die Tätigkeit erfordert ein hohes Maß an Bewusstsein über die eigenen Grenzen und viel Selbstwert“, sagt Katharina Cetin.


Wenn die Frauen ihre Arbeit nicht wertschätzen und gesellschaftliche Wertungen übernehmen, könne dies zu psychischen Problemen führen.


Branchenkennerin Natalie arbeitet mittlerweile als Türdame in verschiedenen Bordellen.
Spätestens mit 40 möchte sie endgültig aus dem Milieu aussteigen.
Ihr Traum ist es, im Ausland etwas ganz anderes zu machen.


Die Chance, in Deutschland jemals eine andere Beschäftigung zu finden, schätzt sie hingegen pessimistisch ein.

„Es sind einfach zu viele Jahre, für die ich nichts vorzuweisen habe“, sagt sie.



http://www.focus.de/karriere/perspektiv ... 30136.html
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe