HIV => AIDS

Hier soll eine kleine Datenbank entstehen, die sich vornehmlich mit über den Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten und dem Schutz vor ihnen beschäftigt
Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#81

Beitrag von nina777 »

8.4.2009

Aggressivität des HI-Virus wächst

Eine gezielte antiretrovirale Therapie war früher erst Jahre nach der Ansteckung mit dem HI-Virus nötig. Heute scheint der Erreger das Immunsystem schneller zu schwächen und die Behandlung muss früher einsetzen.


Zwischen der HIV-Infektion und der Notwendigkeit, eine umfassenende antiretrovirale Kombinationstherapie zu starten, konnten bisher Jahre verstreichen. Denn das Virus belastete das Immunsystem in den ersten Jahren kaum. Eine Studie, die Experten vom San Diego Naval Medical Center durchführten, kommt zu dem Ergebnis, dass Infizierte jetzt bereits nach kürzerer Zeit immungeschwächt sind. Marker ist dafür die Anzahl der CD4-Zellen im Blut. Sie gehören zum Immunsystem und nehmen im Verlauf der HIV-Infektion immer weiter ab.

Die Wissenschaftler verglichen in ihrer Studie die Daten von 2000 HIV-positiven Patienten – einmal aus dem Jahre 1985 und einmal aus dem Jahr 2007. Die Anzahl der CD4-Zellen war unter den Betroffenen der 80er-Jahre bei der Erstdiagnose noch wesentlich höher als unter den später diagnostizierten Aids-Infizierten. 25 Prozent von ihnen wiesen bereits so niedrige CD4-Spiegel auf, dass die antiretrovirale Therapie einsetzen musste. In der ersten Gruppe war das nur bei zwölf Prozent der Patienten nötig.

Auch Europa betroffen

Dies ist die erste amerikanische Studie, die zeigt, dass die Anzahl der Immunzellen unter kürzlich diagnostizierten HIV-Patienten im Verlauf der Aids-Epidemie dramatisch gefallen ist. Dieses Ergebnis deckt sich mit Resultaten weiterer europäischer Studien und beweist, dass die Entwicklung weitverbreitet ist.

„Leider stimmt es nicht mehr, dass viele Jahre verstreichen zwischen der Diagnose und der Notwendigkeit, behandeln zu müssen“, bedauert Studienautorin Nancy Crum-Cianflone.

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 88324.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Melanie
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1924
Registriert: 31.07.2008, 23:06
Wohnort: OVP
Ich bin: Keine Angabe

#82

Beitrag von Melanie »

http://www.hiv-integrase.de/hiv_inhibit ... rapie.html

Ein Meilenstein in der HIV-Therapie
HIV-Behandlungsmethoden zielen auf verschiedene Stadien des HIV-Vermehrungskreislaufs, um die HIV-Infektion zu kontrollieren. Diese Internetseite bietet eine Übersicht der Vor- und Nachteile heutiger HIV-Behandlungsmethoden und stellt die Integrase-Hemmung als einen neuen Weg zur HIV-Bekämpfung vor.
Derzeit gibt es drei Arzneimittelklassen zur Behandlung von HIV: Reverse-Transkriptase-Hemmer verhindern, dass HI-Viren eine virale Erbsubstanz in einer neu infizierten Zelle bilden
Protease Hemmer verhindern die Reifung viraler Proteine und den Zusammenbau neuer Viren
Eintritts-Hemmer verhindern den Eintritt von HIV in die Zelle

Integrase-Hemmer gibt es, um die Integration ins Visier zu nehmen, jenen Schritt, der es ermöglicht, dass mehrfache Kopien der HIV-Erbsubstanz und neue Viren in einer infizierten Zelle entstehen
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#83

Beitrag von nina777 »

19.5.2009

Wirkstoff aus grünem Tee schützt vor Aids


Die Entdeckung von Hamburger Forschern könnte vor allem Frauen helfen: Ein Wirkstoff aus grünem Tee soll, in Vaginalcremes verpackt, eine sexuelle Übertragung von HIV verhindern. Nun muss unter anderem noch untersucht werden, ob der Samen des Mannes durch den Wirkstoff keinen Schaden nimmt.

Neue Hoffnung im Kampf gegen Aids: Ein in grünem Tee enthaltener Wirkstoff kann bei Frauen das HIV-Ansteckungsrisiko beim Sex drastisch senken. In konzentrierter Form könnte dieser Stoff in Vaginalcremes eingesetzt werden und Frauen so vor der sexuellen Übertragung des Virus schützen, wie das Heinrich-Pette-Institut (HPI) für Experimentelle Virologie und Immunologie an der Universität Hamburg jetzt bei Laborexperimenten herausfand.

Virologin Ilona Hauber warnte jedoch vor falschen Vorstellungen: „Es nutzt nichts, große Mengen an grünem Tee zu trinken und dann zu glauben, damit sei man vor HIV geschützt! Der Wirkstoff EGCG muss in höherer Konzentration mit Samen in Berührung kommen, und das ist als Wirkstoff in Vaginalcremes vermutlich am besten zu erreichen“, erklärte sie. „Wir hoffen, dass sich so vielleicht verbesserte Cremes entwickeln lassen, die auch für den afrikanischen Markt als kostengünstige Prophylaxe geeignet wären!“

Bevor es soweit ist, muss allerdings noch viel geforscht werden, wie die Wissenschaftlerin sagte. Bereits angelaufen ist dazu eine Studie in Zusammenarbeit mit dem Aidszentrum des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf (UKE). „Wir brauchen dafür sehr viele Samenspender. Gesunde, aber auch HIV-Infizierte in den verschiedensten Erkrankungsphasen und unter den verschiedensten Behandlungsformen“, meinte Hauber. An deren Spermaproben soll die Wirksamkeit des Stoffes jeweils untersucht werden.

Ebenfalls festgestellt werden soll laut Hauber, „ob der Samen durch den Wirkstoff keinen Schaden nimmt“, ob damit also Kinder gezeugt werden können. Denn während Kondome zwar sicher vor HIV-Infektionen schützen, verhindern sie natürlich auch eine möglicherweise gewollte Schwangerschaft: „Gerade in Afrika wollen die Frauen ja Kinder haben“, betonte die Forscherin.

Auch um dieses Dilemma aufzulösen, gibt es seit längerem Versuche, Virus-abtötende Vaginalcremes zu entwickeln, die bisher aber alle gescheitert waren. Mit den neuen Erkenntnissen der Hamburger könnte es nun einen Weg geben. Weil Frauen damit aktiv eine HIV-Ansteckung verhindern könnten, würden sie zudem unabhängig davon, ob ihr Sex-Partner ein Kondom verwenden will oder nicht.

„Eins und eins zusammengezählt“

Für den neuen Ansatz, der jetzt im renommierten Fachjournal „PNAS“ veröffentlicht wird, haben die Hamburger Forscher eigentlich nur „eins und eins zusammengezählt“, wie die Virologin sagte, nämlich Erkenntnisse über Eiweißbruchstücke im menschlichen Samen einerseits und einem Wirkstoff, der eben solche Eiweißbruchstücke abbauen kann, andererseits.

Bereits vor zwei Jahren fanden Ulmer Wissenschaftlern nämlich heraus, dass im menschlichen Sperma feinste Proteinfäden, sogenannte amyloide Fibrillen, enthalten sind, die in einer Wechselwirkung mit HIV und der Zelloberfläche die Infektiosität des Aids-Erregers um das mehr als 1.000-fache erhöhen.

Die Hamburger Virologen suchten daraufhin nach einem Hemmstoff, der diese SEVI genannten Fibrillen abbaut und unschädlich macht und so die Ansteckung mit HIV bei der sexuellen Übertragung verringern würde.

Hauber wurde hellhörig, als sie Studien über den Wirkstoff EGCG im grünen Tee las, der Proteinablagerungen und feinste Fibrillen in Blutgefäßen abbauen kann. „Es war eher ein Zufall, dass ich gesagt habe: ,Versuchen wir das mal'“, sagte sie, „aber dann waren die ersten Experimente so gut, dass ich einfach weitermachen musste.“

Sie und ihre Team testeten den Wirkstoff „in hochreiner und konzentrierter Form an Zellen in Anwesenheit von SEVI und stellten fest, dass die Infektion von Zellen mit HIV-1 dramatisch sank“.

http://de.rsspress.info/article/922c94a ... 0aids.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Ein Virus migriert

#84

Beitrag von nina777 »

20.5.2009

Erstmals zurückverfolgt: So breitete sich Aids in Europa aus

Wissenschaftler haben die Ausbreitung von HIV in Europa auf einer Karte abgebildet. Und nennen die Länder, die die grossen Exporteure des Virus sind.

Durch die Analyse von HIV-Proben aus 17 europäischen Ländern konnten die Wissenschaftler um Dimitrios Paraskevis von der Universität Athen die Wanderung des Virus über den Kontinent nachzeichnen. Die HIV-Landkarte zeigt, dass Griechenland, Portugal, Serbien und Spanien grosse Exporteure des Virus sind. Viele Reisende in diese Länder und Migranten verlassen sie demnach mit einer Infektion.

Verbreitung via Schweiz

Die Studienautoren teilen die verschiedenen Länder in Gruppen auf. Dabei zählt die Schweiz mit Grossbritannien, Israel, Norwegen, Holland und Schweden zu jenen Ländern, die sowohl als Exporteure wie auch als Importeure gelten. Länder wie Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland und Luxemburg sind laut der Studie vor allem Importeure. In Polen ist HIV in sich abgeschlossen. Seine Ausbreitung innerhalb des Landes findet vor allem über die von Drogensüchtigen benutzten Nadeln statt.

Für die Erstellung der Landkarte konzentrierten sich die Wissenschaftler auf eine in Europa am meisten verbreitete HIV-Form, auf den HIV-1 Subtyp B. Details der Studie wurden in dem Fachmagazin Retrovirology veröffentlicht.

Forderungen der Forscher

Die Wissenschaftler zeichneten die HIV-Verbreitung durch einen Stammbaum des Virus nach. Dabei konzentrierten sie sich auf die detaillierten genetischen Charakteristiken, die zeigen, wie sich das Virus im Laufe der Zeit entwickelt hat.

Paraskevis erklärte, dass sich Viren mit den Reisenden weiter verbreiten. Aus diesem Grund sollten die Gesundheitsprogramme in diesen Ländern sich nicht nur auf die lokale Bevölkerung konzentrieren. Präventionsprogramme sollten auch Migranten, Reisende und Touristen erfassen. Sie seien Hauptquellen und Hauptziele des Virus.

Die Bilddarstellung dazu


Die Länder der Studie


HIV-Exporteure:

Griechenland, Spanien, Portugal, Serbien

HIV-Ex- und Importeure:

Schweiz, Grossbritannien, Israel, Norwegen, Holland, Schweden

HIV-Importeure:

Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Luxemburg


http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medi ... y/15014713

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 00775.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe
Kontaktdaten:

#85

Beitrag von Aoife »

... und hier der link zum Original-abstract:

http://www.pnas.org/content/early/2009/ ... 6.abstract

Liebe Grüße, Eva
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#86

Beitrag von nina777 »

25.5.2009

HIV-Infektionen

Die Zahl bleibt fast unverändert

25. Mai 2009 In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Deutschland fast verdoppelt - von 1443 im Jahr 2001 auf 2774 im Jahr 2007. Nun hat sich der Trend erstmals verlangsamt. Bis zum 1. März wurden dem Robert-Koch-Institut in Berlin für das Jahr 2008 insgesamt 2806 neu diagnostizierte Infektionen gemeldet - nur 34 mehr als 2007.

In dem am Montag veröffentlichten Epidemiologischen Bulletin sind aber auch wenig erfreuliche Entwicklungen nachzulesen: So nahmen in Berlin die HIV-Erstdiagnosen innerhalb eines Jahres um zehn Prozent zu, zugleich stieg in der Hauptstadt die Gesamtzahl der Syphilis-Neudiagnosen um 44 Prozent. „Dies sollte als Warnung dienen“, heißt es beim RKI. Ein Anstieg der Syphilis-Häufigkeit auch in anderen Regionen (von einer Syphilis-Welle ist unter anderem in Hamburg die Rede) könnte in den nächsten Jahren wieder zum Ansteigen der HIV-Infektionen führen.

Frauenanteil rückläufig

Verglichen mit dem Vorjahr blieb 2008 die Zahl der Neudiagnosen sowohl bei Frauen (2008: 459, 2007: 448) als auch bei Männern (2008: 2317, 2007: 2302) nahezu unverändert. Der Anteil der Frauen betrug rund 16,4 Prozent. Vor wenigen Jahren lag er noch zwischen 20 und 25 Prozent. Der rückläufige Frauenanteil beruht indes fast nur auf einer stärkeren Zunahme der Infektionszahlen bei Männern. Hauptbetroffen bleiben Männer, die Sex mit Männern haben (2008: 1555, 2007: 1552). Die Zahlen sinken bei Personen die angeben, sich bei heterosexuellem Verkehr infiziert zu haben (von 418 auf 403) und bei Konsumenten intravenös verabreichter Rauschgifte (von 154 auf 123). Sie steigen bei Migranten aus sogenannten Hochprävalenzländern (von 253 auf 296) - damit erreichen sie fast wieder das Niveau des Jahrs 2006 (309) - sowie in der Gruppe der Personen, bei denen keine Angabe zum Infektionsrisiko vorliegt (von 371 auf 418).

2008 wurden zudem 21 HIV-Infektionen bei Kindern und Neugeborenen diagnostiziert, die sich über ihre Mutter angesteckt haben. Elf von ihnen wurden in Deutschland geboren, bei sechs war kein HIV-Test während der Schwangerschaft vorgenommen worden. Zehn der Kinder reisten schon infiziert nach Deutschland ein. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 615 Infizierte als neu an Aids erkrankt erfasst. Damit steigt die Gesamtzahl der seit Beginn der Epidemie an Aids erkrankten Personen auf 26.837 Personen.

http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422 ... googlefeed

Epidemiologisches Bulletin RKI 25. Mai 2009 / Nr. 21 (pdf)
HIV-Infektionen/AIDS: Jahresbericht 2008
Stand: 01.03.2009


http://www.rki.de/cln_091/nn_196014/DE/ ... /21_09.pdf

Entwicklung der HIV-Epidemie in Deutschland im Jahr 2008

http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/HI ... richt.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#87

Beitrag von nina777 »

10.6.2009

Jährliches Bevölkerungsscreening könnte HIV-Epidemie stoppen

Bethesda – Die US-Behörden wollen prüfen, ob jährliche HIV-Tests bei Jugendlichen und Erwachsenen die HIV-Epidemie stoppen könnten. Das teilten Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) im US-amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2009; 301: 2380-2382) mit.

Anfang des Jahres hatten Mathematiker der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Lancet (2009; 373: 48-57) vorgerechnet, dass jährliche HIV-Tests der gesamten Bevölkerung (ab einem Alter von 15 Jahren) die HIV-Inzidenz und Mortalität in Hochendemieländern wie Südafrika innerhalb von zehn Jahren um mehr als den Faktor 20 senken könnten, vorausgesetzt alle HIV-Positiven würden danach eine antiretrovirale Therapie erhalten.

Innerhalb von 50 Jahren könnte die Epidemie erfolgreich eingedämmt werden, hatte Reuben Granich von der HIV/Aids Abteilung der WHO in Genf prognostiziert. Diese Studie löste eine intensive Diskussion in der Fachwelt aus.

Die Skepsis überwog, doch nach Ansicht von Anthony Fauci, dem Leiter des NIAID und Carl Dieffenbach, der die Aids-Abteilung der Behörde leitet, sollten die Vorschläge weiter geprüft werden. Zu überlegen sei, ob eine universelle HIV-Testung überhaupt umsetzbar ist, was gerade in vielen Ländern Afrikas zweifelhaft ist.

Wichtig für die Beurteilung der Erfolgschancen einer Test-and-Treat-Strategie sei auch, wie infektiös die Patienten während unterschiedlicher Stadien der HIV-Erkrankung sind und in welchem Ausmaß eine antiretrovirale Therapie das Übertragungsrisiko senke. Zu bedenken sei ferner, dass eine frühe Therapie die Zahl der Resistenzen erhöhen könnte und die Tests auch zu einer Zunahme von Risiko-Sex (“Behavioral disinhibition”) führen könne.

Dann müssten die HIV-Infizierten davon überzeugt werden, dass die antiretrovirale Therapie für sie von Vorteil ist. Und schließlich dürfte auch die Frage der Kosteneffektivität eine Rolle spielen. Alle diese Fragen sollen jetzt im Rahmen einer neuen Strategie überprüft werden, die noch zwei weitere Komponenten umfasst.

Das NIAID untersucht, ob Hoch-Risiko-Patienten durch eine Präexpositionsprophylaxe mit antiretroviralen Medikamente vor einer Ansteckung geschützt werden könnten. Schließlich geht die Behörde der Frage nach, wie es den HI-Viren gelingt, eine latente Infektion aufrechtzuerhalten.

Argumente für eine generelle Testung der Bevölkerung sieht auch das American College of Physicians. In einer Stellungnahme fordert es jüngst die US-Ärzte auf, alle ihre Patienten auf freiwilliger Basis zu testen mit der Aussicht auf eine rechtzeitige antiretrovirale Therapie. Bei einigen Patienten sollten nach einem Negativergebnis die Tests regelmäßig wiederholt werden.

http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=36911

http://www3.niaid.nih.gov/news/newsrele ... _treat.htm
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe
Kontaktdaten:

#88

Beitrag von Aoife »

Hier ein link zu einem Artikel, der aufzeigt, wie wichtig save-Bewußtsein sein kann:

http://news.doccheck.com/de/article/167 ... r-shedder/

Besonders erschreckend:
Die "nackten Tatsachen" sind bereits seit über 6 Jahre bekannt,
werden aber erst jetzt vom Medizinbetrieb wahrgenommen.

Liebe Grüße,Eva
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#89

Beitrag von nina777 »

19.6.2009

Vertrieb und Durchführung von HIV-Schnelltest gesetzlich neu geregelt

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat auf das vom Deutschen Bundestag verabschiedete Gesetz zur Änderung medizinprodukterechtlicher Vorschriften hingewiesen, dessen Neuerungen ab dem 21. März 2010 in Kraft treten. Eine Regelung dieses Gesetzes tritt jedoch aller Voraussicht nach bereits Ende Juli in Kraft, wenn sie den Bundesrat passiert hat:

Für den HIV-Schnelltest ist nun geregelt, dass die Test-Kits zukünftig generell nur noch an Ärzte, ambulante und stationäre Einrichtungen im Gesundheitswesen sowie an die Deutsche AIDS-Hilfe und Gesundheitsbehörden abgegeben werden dürfen. Festgeschrieben ist außerdem, dass eine ärztliche Beratung sichergestellt sein muss. Den Internet-Handel mit HIV-Tests wird die Regelung nicht unterbinden können. Sie kann aber dazu beitragen, die Qualität des HIV-Tests als wichtiges Mittel der Prävention zu sichern.

Die DAH hatte in der Vergangenheit immer wieder vor HIV-Heimtests aus dem Internet gewarnt, die i.d.R. über ausländische Anbieter ausgeliefert werden: Testverfahren, die eine HIV-Infektion nachweisen können, gehören in die Hände von Fachleuten und sind nicht für den häuslichen Gebrauch geeignet. Auch die notwendige individuelle Beratung und Interpretation des Ergebnisses ist im privaten Umfeld nicht gegeben. Bereits kleine Fehler bei der Anwendung können falsche Testergebnisse mit erheblichen Folgen für die oder den Getesteten zur Folge haben. Diese neue gesetzliche Regelung ist daher ausdrücklich zu begrüßen.

Auskunft über den HIV-Test geben z.B. die Beraterinnen und Berater der Aidshilfen unter der bundeseinheitlichen Telefonberatungsnummer 0180-33 19411 oder online unter www.aidshilfe-beratung.de.


http://www.ondamaris.de/?p=10993
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#90

Beitrag von nina777 »

14.07.2009

Weibliches Sexualhormon hilft Aids-Viren

Frauen reagieren heftiger auf eine HIV-Infektion als Männer. Das Sexualhormon Progesteron kurbelt das Immunsystem an, vermuten Forscher. Zunächst wird so die Virenausbreitung unterdrückt, später aber lässt das Hormon die Krankheit im Frauenkörper schneller ausbrechen als bei infizierten Männern.

Frauen reagieren stärker auf eine HIV-Infektion als Männer. Diese Aktivierung des Immunsystems ist in der frühen Phase der Infektion vermutlich günstig, weil sich das Virus auf diese Art weniger stark vermehrt. HIV-positive Frauen haben deshalb anfangs geringere Konzentrationen an Viren in ihrem Blut als infizierte Männer.

Später dann aber beschleunigt der Effekt die Erkrankung: Sobald sich das Virus nämlich in die Zellen des Immunsystems eingenistet und deren Erbgut manipuliert hat, verbreitet es sich aufgrund der Immunaktivierung schneller, weil sich dann nicht mehr nur gesunde Abwehrzellen vermehren, die das Virus bekämpfen können, sondern auch infizierte Abwehrzellen, über die sich das Virus verbreitet.Die Folge: HIV-positive Frauen erkranken schneller an Aids als Männer.

Grund für diese Entwicklung ist vermutlich das Sexualhormon Progesteron, berichten Wissenschaftler um Marcus Altfeld vom Ragon Institute in Boston im Fachmagazin "Nature Medicine". Über ein Signalmolekül aktiviert das Hormon die sogenannten pD-Zellen. Diese gehören zu den ersten Zellen, mit denen das Immunsystem auf HI- und andere Viren reagiert. Die Aktivierung von pD-Zellen löst die Produktion wichtiger Abwehrstoffe des Immunsystems aus.

Die gleiche Virenmenge scheint bei Frauen mehr pD-Zellen zu aktivieren als bei Männern, zeigen die neuen Ergebnisse. Dadurch werden mehr Abwehrstoffe produziert, und Frauen haben im Anfangsstadium der Erkrankung weniger Viren im Blut.

Aus früheren Studien war bekannt, dass das Sexualhormon Progesteron die Aktivität der pD-Zellen beeinflusst. Je mehr Progesteron, desto stärker die pD-Zellaktivierung, vermuteten die Forscher. Das Sexualhormon bereitet bei Frauen unter anderem die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Auch Männer haben das Hormon, doch kommt es bei ihnen in viel geringerer Konzentration vor.

Erst nach der Menopause sind die Progesteron-Konzentrationen bei beiden Geschlechtern etwa gleich hoch. Wie die Forscher zeigen konnten, produzieren Frauen nach der Menopause nach einer HIV-Ansteckung tatsächlich etwa gleich viele Immunabwehrstoffe wie Männer.

Altfeld und seine Kollegen hoffen nun auf neue Therapieansätze: "Wenn wir das Augenmerk stärker auf Prozesse der Immunaktivierung und nicht auf die Vermehrungsmechanismen des Virus lenken, könnten sich dadurch möglicherweise neue Therapiemöglichkeiten ergeben."

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 38,00.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#91

Beitrag von nina777 »

3.8.2009

Neue HIV-Variante entdeckt

London. Forscher haben ein menschliches Immunschwächevirus (HIV) entdeckt, das wahrscheinlich von Gorillas stammt. Die neue Form eines HI-Virus (Human Immunodeficiency Virus) sei bei einer Frau aus Kamerun gefunden worden.

Dies berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature Medicine" (vorab veröffentlicht). Nun müsse geprüft werden, ob das Virus schon weiter verbreitet sei oder ob es bisher erst vereinzelt Infizierte gebe.

Bekannt sind bisher zwei Arten von HI-Viren: HIV-1 und HIV-2. Sie entstanden aus unterschiedlichen bei Affenarten vorkommenden Viren. Die HIV-1-Viren werden in drei Gruppen eingeteilt: M, O und N. Das neue Virus sei nun die vierte Gruppe, P genannt, schreibt das Team um Jean-Christophe Plantier von der Universität Rouen im Norden Frankreichs.

Die 62-jährige Frau sei vor etwa fünf Jahren von Kamerun nach Paris gezogen, kurz darauf wurde die Ansteckung mit HIV diagnostiziert. Da sie in der Folgezeit keinerlei Aids-Symptome zeigte, musste sie bislang nicht behandelt werden. Das bei ihr entdeckte Virus ähnele sehr dem SI-Virus (Simian Immunodeficiency Virus) von Gorillas, schreiben die Forscher.

Die Frau habe sich sehr wahrscheinlich nicht direkt bei Affen angesteckt, da sie in der Hauptstadt Kameruns, Yaoundé, gelebt habe - ohne Kontakt zu Affen oder Affenfleisch. Zudem weise die schnelle Vermehrung im Körper darauf hin, dass das Virus schon länger an den Menschen adaptiert sei. Die neue Gruppe sei demnach vermutlich auch bei weiteren HIV-Infizierten in Kamerun - oder auch schon in anderen Ländern - zu finden. Dies müssten nun weitere Tests zeigen.

Die Ergebnisse seien zudem ein Hinweis darauf, dass nicht nur Schimpansen, sondern auch Gorillas die Immunschwäche auf den Menschen übertragen können. Es müsse vor allem im Westen Zentralafrikas besser überwacht werden, ob neue HIV-Varianten in der Bevölkerung auftreten, fordern die Forscher.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... deckt.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#92

Beitrag von nina777 »

6.8.2009

Struktur des HIV-Genoms entschlüsselt

Chapel Hill – US-Forscher haben die räumliche Struktur des Genoms des HI-Virus entschlüsselt. Die Publikation in Nature (2009; 460, 711-716 ) verspricht neue Einsichten in die Pathogenese der Erkrankung.

Das HI-Virus gehört wie das Influenza-, Hepatitis C- und das Polio-Virus zu den einsträngigen RNA-Viren. Im Unterschied zur doppelsträngigen DNA etwa des Menschen ist die einsträngige RNA wesentlich komplexer aufgebaut.

Sie lagert sich stellenweise zu Doppelsträngen zusammen oder bildet kleine Schleifen. Diese dreidimensionale Struktur hat einen Einfluss auf das Verhalten des Virus und seine Vermehrung in den T-Helferzellen des Menschen, glaubt die Gruppe um Ronald Swanstrom vom Linenberger Cancer Center an der Universität von North Carolina in Chapel Hill. Ihr ist es nun gelungen, die genaue Struktur der beiden RNA-Stränge des HI-Virus zu entschlüsseln, was angesichts der Größe von jeweils 10.000 Nukleotiden nicht einfach gewesen sein dürfte.

Die dreidimensionale Struktur des Virus erwies sich als derart komplex, dass die Forscher sicher sind, dass ihre neuen Erkenntnisse weitreichende Auswirkungen auf das Verständnis der Vermehrungsstrategien haben werden.

Ob sich neue Einblicke in die „Tricks“ des HI-Virus und vielleicht neuen Therapie daraus ergeben werden, wie die Autoren schreiben, lässt sich nicht vorhersagen. Im nächsten Schritte wollen die Forscher im Labor kleine Änderungen in der RNA-Sequenz des Virus einfügen und die Auswirkungen auf die Infektiosität untersuchen.

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... esselt.htm

UNC Lineberger News Release
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#93

Beitrag von nina777 »

14.8.2009

Gen kann Aids bei Frauen verzögern

Forscher haben bei Frauen eine Genvariante aufgespürt, die den Verlauf einer Aids-Erkrankung verzögert. Bei HIV-positiven Männern hat das veränderte Gen allerdings keine hilfreiche Wirkung.


Bei manchen HIV-infizierten Frauen bricht die Immunschwächekrankheit Aids viel später aus als bei anderen. Ein internationales Forscherteam um Michael Krawczak vom Zentrum für molekulare Biowissenschaften der Universität Kielhat nun herausgefunden, dass dies auch genetische Ursachen hat. Eine Genvariante auf dem X-Geschlechtschromosom verlangsamt demnach den Krankheitsverlauf - die Immunzellen gehen in diesem Fall langsamer zugrunde als bei Frauen ohne die hilfreiche Genvariante.

Bei einigen HIV-Infizierten kann es nach der Ansteckung mehr als zehn Jahre dauern, bis eine medikamentöse Behandlung nötig wird, rund die Hälfte braucht aber spätestens nach zwei Jahren Medikamente.

Patientinnen mit der nun gefundenen Gen-Variante auf einem ihrer zwei X-Chromosomen bleibt vier Mal mehr Zeit - durchschnittlich acht Jahre, wie die Forscher im "American Journal of Human Genetics"
berichten. Sie spürten das Gen auf, als sie Makaken-Affen untersuchten, die mit dem SI-Virus infiziert waren und dennoch keinerlei Aids-Symptome entwickelten.

Auch Männer haben ein X-Chromosom, allerdings nur in einfacher Ausfertigung. Erstaunlicherweise zeigte sich bei Männern mit der Gen-Variante auf ihrem X-Chromosom kein verlangsamter Verlauf der Aids-Erkrankung. Krawczak und seine Kollegen vermuten daher einen geschlechtsabhängigen Mechanismus. Frauen mit zweifacher Ausfertigung des Gens haben sie allerdings nicht untersucht.

Die Genvariante ist weltweit offenbar sehr ungleich verteilt: Anhand der Analysen folgern die Forscher, dass es in Afrika recht selten ist, auch in Europa trügen nur etwa 15 Prozent der Frauen die vorteilhafte Variante. In Asien hingegen komme sie bei bei jeder zweiten Frau vor.

Die Ergebnisse könnten helfen, Prognosen über den Krankheitsverlauf bei Aids-Patientinnen zu treffen. Außerdem könne die entdeckte Gen-Variante langfristig bei der Suche nach einem Medikament gegen Aids von Nutzen sein, sagte Krawczak. Nach wie vor seien aber etwa 85 Prozent der genetischen Faktoren, die den Aids-Verlauf beeinflussen, ungeklärt.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 12,00.html

Pressemitteilung

Genetische Variante im Geschlechtschromosom X verzögert das Auftreten von AIDS bei HIV-infizierten Frauen

Dr. Eberhard Fritz, Forschungskoordinator
Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI)

http://idw-online.de/pages/de/news328698
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#94

Beitrag von nina777 »

31.8.2009

Aids-Erreger

HIV-Subtyp lässt Demenzrisiko drastisch steigen

Eine HIV-Infektion schwächt nicht nur das Immunsystem des Menschen, sondern kann offenbar auch bislang ungeahnte Folgen haben. Forscher haben jetzt bei Untersuchungen in Afrika festgestellt, dass die Infektion mit einem bestimmten HIV-Subtyp das Risiko einer Demenz stark erhöht.

Baltimore - Das HI-Virus tritt in verschiedenen Formen auf - und der Viren-Subtyp hat offenbar auch Einfluss auf weitere Erkrankungen von Aids-Patienten. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler um Ned Sacktor von der Johns Hopkins University in Baltimore nach einer Studie in Uganda. Patienten mit einem bestimmten Subtyp des HI-Virus entwickelten häufiger eine Demenz als andere HIV-Patienten, schreiben die Forscher im Fachblatt "Clinical Infectious Diseases".

Die Subtypen des Aids-Erregers mit den Bezeichnungen von A bis K unterscheiden sich jeweils durch kleine Abschnitte in ihrem Erbgut. Bestimmte Subtypen kommen in einigen Gegenden der Welt gehäuft vor. So dominieren in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara die Subtypen A, C und D, in den USA ist dagegen Typ B am häufigsten. Verschiedene Subtypen werden außerdem mit einem schnelleren oder langsameren Ausbruch von Aids in Verbindung gebracht.

Die Neurologen um Ned Sacktor verglichen nun erstmals, wie das Risiko für eine Demenz mit verschiedenen HIV-Subtypen zusammenhängt. Dazu führten sie mit 60 Aidskranken in einer Klinik in Uganda verschiedene neurologische und psychologische Tests durch, mit denen sie das Gedächtnis und die geistige Leistungsfähigkeit der Patienten überprüften. Diese befanden sich in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium und nahmen an einer Studie teil, in der die Wirkung von Aids-Medikamenten untersucht wurde. Zum Testzeitpunkt hatten sie jedoch noch nicht mit der Einnahme der Medikamente begonnen.

Die meisten der 60 untersuchten Patienten trugen den HIV-Subtyp A oder D in sich. Bei 89 Prozent der Patienten mit Subtyp D stellten die Forscher eine Demenzerkrankung fest, während dies bei nur 24 Prozent der Subtyp-A-Patienten der Fall war. "Dieser dramatische Unterschied war für uns sehr überraschend", sagt Sacktor. "Wenn Ähnliches in ganz Schwarzafrika gelten würde, könnte eine durch HIV verursachte Demenz eine der häufigsten Demenzformen weltweit sein." Allerdings seien die Ergebnisse noch als vorläufig anzusehen und müssten in weiteren Studien überprüft werden.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 86,00.html

Clinical Infectious Diseases 2009;49:780–786

http://www.journals.uchicago.edu/doi/abs/10.1086/605284
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#95

Beitrag von nina777 »

3.9.2009

Schwachstelle von HIV entdeckt

US-Forscher haben einen neuen Ansatz für einen HIV-Impfstoff gefunden. Nach 20 Jahren Forschung entdeckten sie natürliche Breitband-Antikörper gegen den Erreger, die das Virus bezwingen können.


Das große Problem in der Bekämpfung von Aids ist die Tatsache, dass sich Viren schnell verändern können. Seit Langem forschen Wissenschaftler in aller Welt deshalb nach Antikörpern, die sich nicht nur an bestimmte, sondern an eine Vielzahl der sehr variabler Virusstämme binden und diese neutralisieren. Solche Antikörper mit der Bezeichnung bNAb treten in seltenen Fällen spontan unter infizierten Personen auf. Nach der Untersuchung von Blutproben von mehr als 1800 Infizierten aus Afrika, Asien, Großbritannien und den USA fanden die Forscher zwei Antikörpertypen, die nicht nur diese gesuchte Breitband-Wirkung zeigen, sondern auch stärker auf die Viren reagieren als die besten bisher gefundenen bNAbs.

Die Stoffe mit der Bezeichnung PG9 und PG16 binden sich wahrscheinlich an einen Teil der Erregerhülle, der bei den verschiedenen Virusstämmen relativ konstant bleibt. Das berichten Laura Walker vom Scribbs-Forschungsinstitut in La Jolla und Sanjai Phogat von der International Aids-Impf-Initiative in New York.

Die neuen biochemischen Testmethoden, die es erlaubten, schnell große Probenmengen zu untersuchen und die zu diesem Fund führten, könnten ermöglichen, dass bald noch weitere, ähnliche Antikörper entdeckt werden. „Das ist ein aufregender Schritt in Richtung eines möglichen zukünftigen Aids-Impfstoffs“, kommentiert Wayne Koff von der Internationalen Aids-Impf-Initiative. „Es wurde ein neues Angriffsziel am HI-Virus identifiziert, und wo wir eines gefunden haben, werden wir auch noch mehr finden.“

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 32429.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#96

Beitrag von nina777 »

11.9.2009

Wie HIV die Immunzellen lähmt

Krankheitsmechanismus bei Infektion mit HIV entschlüsselt

Um Krankheitserreger abwehren zu können, müssen Immunzellen beweglich sein und Kontakt zueinander aufnehmen. Die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Oliver Fackler, Abteilung Virologie des Hygiene Institutes vom Universitätsklinikum Heidelberg, hat im Tiermodell einen Mechanismus entdeckt, wie der Aids-Erreger HIV die Immunzellen lähmt: Die Zell-Beweglichkeit wird durch das Nef-Protein des HIV gehemmt. Möglicherweise wurde damit ein neuer Ansatz für eine Therapie gefunden.

Über 30 Millionen Menschen weltweit sind mit HIV infiziert. Typischerweise vergeht nach der Erstinfektion mit akuten Symptomen eine mehrjährige Latenzzeit, bevor sich das erworbene Immundefektsyndrom (AIDS) manifestiert. Das HI-Virus hat zahlreiche Strategien entwickelt, um sich der körpereigenen Abwehr und den verabreichten Medikamenten zu entziehen. Voraussetzung für eine effiziente Virusvermehrung im Patienten ist das viruseigene Nef-Protein. Ohne Nef ist die Entwicklung von AIDS deutlich verlangsamt oder sogar komplett gestoppt. Der zugrundeliegende Mechanismus für diese Beobachtung war aber bisher völlig ungeklärt.

HIV modifiziert das Zellstruktursystem der Wirtszellen

Viren verändern die Stützstrukturen der befallenen Zellen, um besser in die Zelle eindringen zu können. Das Zellstrukturelement Aktin, das auch der Muskulatur ihre Beweglichkeit verleiht, verhilft den Immunzellen zu ihrer Motilität. Diese ist notwendig, damit die Abwehrzellen miteinander in Kontakt treten und das Virus bekämpfen können. Nach jeder Bewegung muss das Aktin wieder in seinen Ursprungszustand zurückversetzt werden, um erneut zur Verfügung zu stehen. HIV greift bevorzugt Immunzellen vom Typ der T-Helferzellen an. Diese unterstützen nicht nur die direkte "Feindabwehr", sondern sind auch notwendig, um ausreichend Antikörper gegen den Eindringling ausbilden zu können. Dazu sind sie auf ihre Beweglichkeit angewiesen.

Kurzschluss zweier verschiedener Signalwege in der Zelle durch Nef

Die Wissenschaftler untersuchten die Wanderung von Zellen bei lebenden Zebrafisch-Embryonen und konnten nachweisen, dass die Zell-Beweglichkeit durch das HIV Protein Nef gehemmt wird. In weiterführenden Versuchen an Zellkulturen klärten sie den zugrundeliegenden Mechanismus auf: Nef bringt ein Enzym, das sonst nichts mit der Zellbeweglichkeit zu tun hat, dazu, einen Regulator für die Aktin-Wiederherstellung zu inaktivieren. Nef sorgt also für einen Kurzschluss zweier zellulärer Maschinerien und verhindert damit, dass das Zellstrukturelement Aktin reorganisiert wird, und die Zelle sich bewegen kann. So können die betroffenen Immunzellen ihre Funktion nicht mehr wahrnehmen.

"Wir spekulieren, dass der negative Effekt von Nef auf die Beweglichkeit von T-Helferzellen weitreichende Konsequenzen für eine effiziente Antikörperbildung durch B-Lymphozyten im Patienten hat. Der von uns beschriebene Mechanismus könnte wesentlich an der bei AIDS-Patienten zunehmend stärker beachteten Fehlfunktion von B-Lymphozyten beteiligt sein", erklärt Professor Fackler. Bisher ist Nef noch kein Ziel antiviraler Therapiemaßnahmen. Da ein erster molekularer Mechanismus aber nun entschlüsselt ist, und die Bedeutung von Nef für die Erkrankung deutlicher wird, könnte sich das in Zukunft ändern.

Originalveröffentlichung: Bettina Stolp et al.; "HIV-1 Nef Interferes with Host Cell Motility by Deregulation of Cofilin"; Cell Host & Microbe, 2009 Aug 20;6(2):174-86

http://www.bionity.com/news/d/106170/?WT.mc_id=ca0067

Das Aktin Zytoskelett humaner T Lymphozyten (rot) in der Gegenwart des Stimulus CCL-19. Die Infektion mit HIV-1 (grüne Färbung des HIV-1 Proteins CA) führt zum Verlust der Reorganisation von Aktin und damit der Zellmotilität.
Bild: Hygiene Institut, Universitätsklinikum Heidelberg

Bild
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#97

Beitrag von nina777 »

9.9.2009

Verändertes Protein

Forscher blockieren Ausbreitung von HI-Viren


Nachtaffen haben ein Protein, das es dem HI-Virus schwer macht, sich auszubreiten. Auch Menschen haben dieses Eiweiß, doch in leicht abgewandelter Form. Nun haben Wissenschaftler es so modifiziert, dass es dieselbe hemmende Wirkung wie bei den Affen hatte.

Durch die Veränderung eines menschlichen Proteins haben Wissenschaftler die Ausbreitung von HI-Viren blockiert. Das modifizierte Protein greift sehr früh in den Zyklus des Virus ein und hindert es dadurch an seiner Ausbreitung.

Nachtaffen und Menschen besitzen beide ein ähnliches Protein, das in den Zyklus des HI-Virus eingreift. Die Proteine sind aber nicht vollkommen identisch. Das Affenprotein kann das HI-Virus besser bekämpfen, die Nachtaffen stecken sich deshalb nicht mit HIV an.

Die Forscher um Martha Neagu von der Columbia University in New York und ihre Kollegen schreiben im Fachjournal " Journal of Clinical Investigation", wie sie Zellkulturen mit dem veränderten Protein züchteten. Die konnten sich deutlich besser gegen das HI-Virus wehren als solche ohne das neue Protein. Bei ersten Versuchen mit Mäusen zeigte sich, dass die Methode auch bei lebenden Organismen funktioniert.

Die Forscher konstruierten aus den entscheidenden Genabschnitten des Affen- und Menschenproteins ein neues Gen namens hT5Cyp. Dieses schleusten sie mit Hilfe eines Virus, der als Gen-Taxi fungierte, in die zu schützenden Zellen ein. Anschließend produzierten sie das neu konstruierte Protein. Es funktionierte tatsächlich wie gewünscht: Es blockierte den Vermehrungszyklus des HI-Virus.

Nur die Zellen mit dem Protein überlebten

"Die beste Methode, HIV zu bekämpfen, wäre ein Impfstoff. Das Virus hat sich in dieser Hinsicht aber sehr widerstandsfähig gezeigt", erklären die Forscher: "Also versuchen wir, seine Vermehrung möglichst wirksam zu blockieren. Je früher im Virenzyklus dies geschieht, desto besser, weil das Virus so weniger Gelegenheit hat, Resistenzen zu entwickeln."

Die Forscher stellten also Zellen mit hT5Cyp her. Sie vermischten diese mit Zellen ohne das neue Protein und infizierten die Kulturen mit HIV. Nach einem Monat waren in den Petrischalen fast nur noch Zellen mit dem hT5Cyp-Gen zu finden, die anderen waren an dem Virus gestorben. Sie konnten also das Virus blockieren, bevor es sein Erbgut in die Zellen einbaute.

In einem weiteren Schritt injizierten die Wissenschaftler Mäusen menschliche Immunzellen, die hT5Cyp enthielten. Die mit HIV infizierten Tiere wiesen nach zwei Wochen dank des neuen Proteins deutlich mehr Immunzellen und weniger Virenzellen im Blut auf.

Viren wie HIV vermehren sich, indem sie ihr Genom in die Wirtszellen einschleusen. Anschließend produziert die Zelle neue Viren und geht irgendwann zugrunde. HIV ist besonders heimtückisch, weil es sich genau in denjenigen Zellen einnistet, die für die Bekämpfung von Eindringlingen zuständig sind - den Immunzellen.

Die Forscher hoffen, dass das Protein bald auch beim Menschen eingesetzt werden kann - als ein neuer gentherapeutischer Ansatz gegen Aids.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 30,00.html

Journal of Clinical Investigation

http://www.jci.org/articles/view/39354
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe
Kontaktdaten:

Doch nicht so doll

#98

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Genauerer Blick auf die Forschung relativiert die Entdeckung

Unrevealed Analysis Weakens Claim of AIDS Vaccine "Success"



http://blogs.sciencemag.org/scienceinsi ... -anal.html

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

#99

Beitrag von nina777 »

20.10.2009

HIV-Impfung

Erst bejubelt, jetzt relativiert
Vor einem Monat noch als Durchbruch im Kampf gegen Aids gefeiert, entpuppt sich die HIV-Impfung nun als wenig wirksam. Der lautstark propagierte „Erfolg“ basiert auf fraglichen Daten.


31 Prozent Schutz erzielte die Impfung gegen Aids angeblich in einem Großversuch mit 16 000 Teilnehmern. Diese hoffnungsvollen Daten veröffentlichten Wissenschaftler aus den USA und Thailand Ende September und feierten sie als Durchbruch in der Impfforschung gegen die Immunschwächekrankheit Aids. Bald tauchten in Fachkreisen jedoch Zweifel an der Aussagekraft des Zahlenwerks auf. Nun haben Aidsforscher auf einer internationalen Konferenz in Paris die Daten offiziell relativiert.

Die vollständigen Ergebnisse der Impfstudie aus Thailand zeigten einen nur „bescheidenen“ Erfolg: Von 16 000 Testpersonen zwischen 18 und 30 Jahren hätten sich insgesamt nur 125 mit dem Aids-Virus HIV angesteckt, davon 51 mit Impfung und 74 ohne diesen Schutz. Dies sei eine vergleichsweise kleine Gruppe, sagen unabhängige Wissenschaftler. Der Unterschied in der Ansteckungszahl sei nach wissenschaftlichen Kriterien für medizinische Studien nicht signifikant.

Die veröffentlichte Schutzquote von 31,2 Prozent war zwar knapp signifikant. Dabei hatten die Forscher allerdings sieben Männer mit einbezogen, die bereits zu Studienbeginn HIV-positiv waren. Zieht man sie von den Infizierten ab, sank die Erfolgsquote auf 26,4 Prozent – und damit auf eine statistisch nicht mehr bedeutsame Größe.

Keine Kenntnis über Langzeitwirkung

Den Impferfolg schmälere auch die Tatsache, dass die Wirkung des Impfstoffs mit der Zeit nachlasse, erklärte Oberst Nelson Michael, der das Aids-Forschungsprogramm der US-Armee leitet und an der fraglichen Studie beteiligt war. Er wisse nicht, wie die Langzeitwirkung des Vakzins sei. Für die Wissenschaft sei das Ergebnis der Massenimpfung dennoch ein Durchbruch – „für das öffentliche Gesundheitswesen aber bestimmt nicht“.

Parallel zur Tagung in Paris veröffentlichte das „New England Journal of Medicine“ die Studie in seiner Online-Ausgabe.

Auf der Pariser Aids-Konferenz beschäftigen sich Hunderte Wissenschaftler, Geldgeber und Entscheidungsträger aus aller Welt mit dem Impftest in Thailand. Sie gehen auch der Frage nach, wieso frühere Impfversuche gegen die Immunschwächekrankheit scheiterten. Die bis Donnerstag dauernde Fachtagung wird von der französischen Aidsforschungsstelle ANRS und dem Global HIV Vaccine Enterprise ausgerichtet, dem die wichtigsten Forschungseinrichtungen weltweit angehören.

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 46524.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe
Kontaktdaten:

#100

Beitrag von Marc of Frankfurt »


Antworten