Razzia-Blog (Sammelthema)

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Zwerg
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Re: erste Ergebnisse

Beitrag von Zwerg »

ETMC hat geschrieben:in diesem Falle scheinen Hilfsorganisationen also nicht willens zu sein den Opfern zu helfen....
So sehr ich Verständnis empfinde - darüber hinaus auch Zorn, da ich die betroffenen Frauen persönlich kenne und deshalb "Gesichter" hinter der Geschichte sehe - ich denke nicht, dass der Vorwurf an die Hilfsorganisationen in dieser Form gerechtfertigt ist - Die beiden Organisationen, die es in Wien gibt sind meines Wissens bisher nicht informiert worden. - Deshalb auch unsere generelle Forderung, dass bei "Kontrollen" NGO`s eingebunden werden sollen, damit Ähnliches nicht passieren kann.

Das am Wochenende Niemand erreichbar ist, liegt an der Finanzierung der Organisationen - es gibt dafür kein Geld. Mit anderen Worten: Die Organisationen können nicht da sein - ich weiß aber, aus etlichen Gesprächen, dass sie es wollten, wenn entsprechendes Personal vorhanden wäre. Auch die Einrichtung einer "Hotline" - einer Notrufnummer für SexarbeiterInnen ist eine Forderung von uns - zur Zeit gibt es in Österreich (und ich glaube auch in Deutschland) eine einzige Telefonnummer, die rund um die Uhr besetzt ist - Und dies ist meine Private (die hier in meinem Profil einsehbar ist). Fast alle unserer "Einsätze" kommen über diese Nummer rein - und ich selbst weiß aus eigener Erfahrung wie bitter es ist, wenn in der Nacht "Hilfe" von Dritter Seite benötigt wird. Es ist so gut wie Niemand erreichbar. Ein Missstand, der von Seiten der Politik schleunigst behoben werden sollte.

Auf Grund meiner Einblicke schätze ich die vorhandenen Ressourcen über alle Maßen und kann versichern, dass sie, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, bereit sind Hilfestellung zu gewährleisten.

Wie Gestern bereits telefonisch besprochen -> wir sind gerne bereit hier als "Sprachrohr" zu fungieren - Gerne kann ich auch versuchen unsere Kontakte darauf anzusetzen - sowie die entsprechenden Protokolle weiter zu geben. Sobald ich Dein OK habe, werde ich auch den derzeitigen Wissensstand am Montag an die mir bekannten Organisationen weiterleiten.

Liebe Grüße (auch an die betroffenen Frauen!)

Christian

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certik
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Re: erste Ergebnisse

Beitrag von certik »

Zwerg hat geschrieben:...Das am Wochenende Niemand erreichbar ist, liegt an der Finanzierung der Organisationen - es gibt dafür kein Geld. Mit anderen Worten: Die Organisationen können nicht da sein - ich weiß aber, aus etlichen Gesprächen, dass sie es wollten, wenn entsprechendes Personal vorhanden wäre. Auch die Einrichtung einer "Hotline" - einer Notrufnummer für SexarbeiterInnen ist eine Forderung von uns - zur Zeit gibt es in Österreich (und ich glaube auch in Deutschland) eine einzige Telefonnummer, die rund um die Uhr besetzt ist - Und dies ist meine Private (die hier in meinem Profil einsehbar ist)...

Hier muss ich leider die betreffenden Organisationen kritisieren.
Die Öffnungs-, bzw. Beratungszeiten entsprechen meist den "normalen" Bürozeiten - dass SW oft andere Lebens- und Arbeitszeiten haben wird ignoriert. (Ein Missstand, der uns auch immer wieder davon abhält irgendwelche Veranstaltungen, z. B. Hurenkongress, zu besuchen, da dort das Programm meist um 8.00h oder 9.00h beginnt. Eine für uns absolut nachtschlafene Zeit.)
Engagierte NGOs würden ihre Arbeitszeiten den Gegebenheiten anpassen und beispielsweise vom Nachmittag bis spät in die Nacht öffnen.

Es geht aber glücklicherweise auch anders:
Als Beispiel KARO in Plauen. Auch wenn ich nicht mit Allem einverstanden bin was KARO macht, bzw. publiziert oder über sich veröffentlichen lässt, so muss ich doch sagen: Hut ab! Dort gibt es ein 24 Stunden besetztes Hilfstelefon, das abwechselnd von einer der Mitarbeiterinnen mitgenommen wird. Sie wissen, dass sich Notsituationen nicht an Bürozeiten halten und opfern dafür einen Teil ihrer Freizeit.
Natürlich wäre es wesentlich besser, wenn das auch finanziell abgedeckt wäre. Ich denke jedoch, dass solange dies nicht der Fall ist, Engagement bewiesen werden kann, indem man hier "ehrenamtlich" auch ausserhalb der normalen Bürozeiten erreichbar ist!

Ich würde mich sehr freuen, wenn einige NGOs diese Kritik nicht als Angriff sondern als Inspiration sehen würden.

LG certik
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

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ETMC
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Beitrag von ETMC »

Meine Kritik richtet sich auch nicht an die Organisationen die Prostituiere sowieso betreuen (Sofie... etc) , ich meine damit die Damen und Herren, die im TV immer wieder auftreten, wie auch zuletzt im Club2 in Österreich und von armen, geschleppten Fraun reden, und die Wirklichkeit total verdrängen, dass es Sexworkerinnen gibt die nicht geschleppt, mißbrauch und vergewaltigt dem Job Sexwork zugeführt werden, sondern diesen freiwillig ausüben) - die Kritik an diesen Meinungsbildern, die dann auch noch öffentlich ihren Schwachsinn verzapfen sollte man mal ein Gespräch mit von Vater Staat seelisch mißhandelten Razzia Opfern empfehlen um sich eine wahre Meinung zu bilden.

Das Hilfsorganisationen lieber auf den populären Mißbrauchs Zug aufspringen um als Heilsbringer und Retter der geschleppten Frauen aufzutreten ist mir genauso unverständlich wie die politische Wahrnehmung und Behandlung der Problematik.

Ich werde mich in Zukunft engagieren um eine Hilfsoganisation zu unterstützen und/oder zu gründen bzw zu finden, die sich besonders der Opfer von Behördenübergriffen annimmt und sowohl rechtlihe als auch (und das ist viel wichtiger) seelische Unterstützung bietet.

Das wäre meiner Meinung nach eine Sache für Sexworker.at denn nur hier weiß man um die wirklichen Probleme der Sexarbeiterinnen wirklich Bescheid.


Die DiskutantINNEN in den diversen TV Sendungen haben Prostituierte bisher mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mal gesehen, geschweige denn mit Ihnen gesprochen.... reißen aber ihre Klappe unentwegt auf - um sich selbst ins strahlende Licht der Heilsbringer zu stellen - aus prem Egoismus.

Und ich betone ausdrücklich, das es mir persönlich sehr nahe gegangen ist die Furcht und die seelische Vergewaltigung dieser Frauen, die ich kenne miterleben und miterleiden zu müssen - denn das hat sich KEINE VON IHNEN verdient, wie Vieh zusammengetrieben zu werden, eingechüchtert, bedroht mit der Mitnahme - gezwungen gegen ihren WILLEN Fragebögen auszufüllen etc etc....

mir wird übel wenn ich miterlebe das in einer FREIEN Gesellschaft dies heutzutage noch möglich ist -
liebe Grüsse
ETMC
------------------------------
Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
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Beitrag von Zwerg »

ETMC hat geschrieben:Und ich betone ausdrücklich, das es mir persönlich sehr nahe gegangen ist die Furcht und die seelische Vergewaltigung dieser Frauen, die ich kenne miterleben und miterleiden zu müssen - denn das hat sich KEINE VON IHNEN verdient, wie Vieh zusammengetrieben zu werden, eingechüchtert, bedroht mit der Mitnahme - gezwungen gegen ihren WILLEN Fragebögen auszufüllen etc etc....

mir wird übel wenn ich miterlebe das in einer FREIEN Gesellschaft dies heutzutage noch möglich ist -
Leider passiert dergleichen viel zu oft. Ich kann durchaus nachvollziehen was in Dir vorgeht - auch für mich ist es jedes Mal ein mehr als flaues Gefühl im Magen, wenn ich mit betroffenen SexarbeiterInnen rede. Manchmal schämt man sich in einem Land zu leben, wo einzelne Vertreter der Staatsmacht (nicht Alle - aber trotzdem viel zu Viele) sich derartiges Fehlverhalten erlauben. Oft fängt es "im Kleinen" an - das Verweigern der korrekten Anrede mit "Sie" - und irgenwann hört es dann mit dem oben zitierten "halt die Goschn" auf.

Dagegen kann (und muss man auch) mit aller Schärfe protestieren.

Christian

Hanna
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Beitrag von Hanna »

schade daß es unter sexarbeitern kaum eine gibt die im Nebenberuf Journalistin ist! Wenn die mal neben dem Deckel auch noch den anderen Ausweis vorzeigt möchte ich die Jungs mal springen sehen...
ist mir eine Anregung mich um sowas zu bemühen...

liebe Grüße
Hanna
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Beitrag von ex-oberelfe »

Ich finde es ausserordentlich traurig, was hier wieder passiert ist.
Deshalb wäre eine pädagogische und rechtliche Beamtenschulung sehr wichtig, das kann ich in Fällen wie diesen immer wieder nur betonen.
Ich hoffe, die Sexarbeiter/innen haben den Schock schon etwas überwunden und können wieder halbwegs normal ins Tagesgeschehen zurückkehren.
Das müsste wirklich publiziert werden, mir wird schlecht, wenn ich daran denke, wie legal arbeitende Sexarbeiter/innen schikaniert, diskriminiert und bedroht werden und das seitens der Behörden, welche doch eine Vorbildswirkung für unser Volk darstellen sollten.
Wie soll man in der Gesellschaft etwas verändern und Menschen zum Umdenken bewegen, wenn es nicht mal unser Vater Staat schafft, die Rechte von Sexarbeiter/innen zu wahren.
Ich würde eigentlich gerne einen Journalist vom Kurier auf die Geschichte hinweisen... es wird schön langsam Zeit, dass wir die Medien auf die wahren "Schattenseiten der Sexarbeit" hinweisen.

Eine sehr nachdenkliche und schockierte Oberelfe
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Ich habe Heute mit 2 SexarbeiterInnen gesprochen, die sich ebenfalls äußerst negativ über die vorgenommenen Amtshandlungen geäußert haben. Auch sie wurden am gleichen Tag "kontrolliert" (im gleichen Bezirk) und wurden mit Aussagen, wie "wir nehmen Dich (!) mit, wenn Du den Zettel nicht ausfüllst" verängstigt. Auch ich bin der Meinung, dass hier SexarbeiterInnen ihrer Rechte beraubt wurden. Ich würde Dich @ETMC bitten uns die Protokolle zur Verfügung zu stellen. Ich möchte gerne auch im Namen von sexworker.at ob dieser Dinge bei den zuständigen Behörden intervenieren. Je mehr "Gedächtnisprotokolle" wir sammeln, desto gewichtiger und dichter wird die Anfrage.

Christian

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Jason
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Beitrag von Jason »

ETMC hat geschrieben:Meine Kritik richtet sich auch nicht an die Organisationen die Prostituiere sowieso betreuen (Sofie... etc) , ich meine damit die Damen und Herren, die im TV immer wieder auftreten, wie auch zuletzt im Club2 in Österreich und von armen, geschleppten Fraun reden, und die Wirklichkeit total verdrängen, dass es Sexworkerinnen gibt die nicht geschleppt, mißbrauch und vergewaltigt dem Job Sexwork zugeführt werden, sondern diesen freiwillig ausüben) - die Kritik an diesen Meinungsbildern, die dann auch noch öffentlich ihren Schwachsinn verzapfen sollte man mal ein Gespräch mit von Vater Staat seelisch mißhandelten Razzia Opfern empfehlen um sich eine wahre Meinung zu bilden.
ETMC hat geschrieben:Das Hilfsorganisationen lieber auf den populären Mißbrauchs Zug aufspringen um als Heilsbringer und Retter der geschleppten Frauen aufzutreten ist mir genauso unverständlich wie die politische Wahrnehmung und Behandlung der Problematik.

Was bleibt denn den meisten Hilfsorganisationen übrig?
Entweder fahren sie auf der Schiene die ihnen der "Sponsor und Wohltäter" vorschreibt oder ihnen wird der Geldhahn zugedreht.

Das beste Beispiel ist m.M. nach KARO. Sie verfolgen zweifelsohne viele positive und unterstützenswerte Ziele. Ich möchte das Engagement dieses Vereins auch in keiner Weise in Abrede stellen.
Allerdings werden hier die Tatsachen nicht immer so dargestellt wie man es sich wünscht. Das Wort Prostitution findet man z.B. nur in Zusammenhang mit Zwangsprostitution. Von freiwilligen SW ist schon gar keine Rede.

Es bleibt dem Verein aber auch nicht viel mehr übrig wenn er handlungsfähig bleiben will. Werden Tatsachen über die Situation im Grenzgebiet öffentlich gemacht, sind die tschechischen Behörden verschnupft weil man am "heile-Welt-Image" kratzt und die sächsichen Behörden müssen sich dafür noch entschuldigen. Da man im sächsischen Landtag derartiges verhindern will, stellt man halt die Zahlungen ein. ( Karo ging einst aus einem Modell des sächsischen Freistates hervor!! )
Wenn man auf die Liste der privaten Sponsoren schaut wird einem auch schnell klar warum der Verein so argumentieren muß.

Ich würde auf jeden Fall die Öffentlichkeit über die Zustände und das Verhalten der Behörden informieren. Ladet doch mal einige Beamte öffentlich zu einem Gespräch ein. Macht ihnen klar das ihr Steuerzahler seid. Auch wenn dabei nicht viel rauskommt, geht über die Medien und verlangt eine Stellungnahme. Wenn einmal eine Schlagzeile erscheint, werden andere folgen und Negativschlagzeilen wird sich die Stadt im Moment nicht leisten können. Was habt ihr denn zu verlieren?
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Lycisca
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Kurze Fristen bei Grundrechten

Beitrag von Lycisca »

Zwerg hat geschrieben:Ich möchte gerne auch im Namen von sexworker.at ob dieser Dinge bei den zuständigen Behörden intervenieren. Je mehr "Gedächtnisprotokolle" wir sammeln, desto gewichtiger und dichter wird die Anfrage.
Da eventuell auch Grundrechte verletzt wurden (z.B. darf niemand erniedrigender Behandlung unterworfen werden, Artikel 3 EMRK), ist in der Angelegenheit auch Eile geboten. Denn falls rechtliche Schritte geplant sind ... diese Option sollte auf jeden Fall in Erwägung gezogen werden ... dann wären die sehr kurzen Fristen zu beachten (6 Wochen für eine Beschwerde an den UVS, die aber bereits eine rechtlich fundierte Begründung braucht - also Vorbereitungszeit).

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Beitrag von Zwerg »

Danke für den Hinweis! Ist eigentlich auch beschämend, dass die Fristen so gewählt sind, dass möglicher Weise die eine oder andere Frist versäumt werden könnte......

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Marc of Frankfurt
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Schweiz

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Schlag gegen Prostituiertenring

Grossaktion im Rotlichtmilieu:

Die Kantonspolizei Schwyz ist am Dienstagabend in Feusisberg SZ wegen Verdachts auf Förderung der Prostitution und des Verdachts der Nötigung und Drohung interveniert.

Es standen knapp 50 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, wie die Kantonspolizei Schwyz am Donnerstag mitteilte. Die Polizei nahm drei Männer und eine Frau zwischen 27 und 51 Jahren fest. Ein Mann wurde im Kanton Zürich festgenommen.

Die Aktion fand zusammen mit dem Verhöramt des Kantons Schwyz statt. Neben den Verhaftungen hat die Polizei in Altendorf, Lachen und Feusisberg mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt.

Der Aktion gingen umfangreiche Ermittlungen voraus, teilte die Polizei weiter mit. Die zuständige Strafuntersuchungsbehörde hat inzwischen gegen alle vier Personen Untersuchungshaft angeordnet.

20min.ch/news/luzern/story/14171392

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Moon Dog
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Rechtsanspruch auf das "Sie"

Beitrag von Moon Dog »

Vielleicht in diesem Zusammenhang interessant, weil bei Kontrollen SW regelmäßig seitens der Kontrollorgane mit "Du" angesprochen werden:

Das Oberlandesgericht Innsbruck wertete in einem Fall, in dem ein Anwalt fortgesetzt gegen seinen Willen mit "Du" angesprochen wurde diese Anrede als Ehrenbeleidigung und stellte fest, dass jedermann die algemeine Respektsbezeugung der Anrede mit "Sie" zusteht (sogar in Tirol :002 )

http://diepresse.com/home/panorama/oest ... 3/index.do
Maithuna - von der Wurzel geht der Strom ins Universum und zurück. (c) J.K.

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Marc of Frankfurt
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Gegen Roma in Bella Roma?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Razzia gegen Roma in Italien

Regierung setzt Sicherheitspaket gegen illegale Einwanderer um – Roma und Rumänen verhaftet oder ausgewiesen


Bei einer Grossrazzia der italienischen Polizei gegen kriminelle und illegal eingewanderte Ausländer sind gestern mehrere hundert Personen verhaftet worden. Einige Dutzend wurden umgehend ausgewiesen.

Dominik Straub/Rom

Die Aktion diente laut Behördenangaben der Bekämpfung von Diebstählen, Einbrüchen, Strassenkriminalität, Drogenhandel, Prostitution und illegaler Einwanderung. Die Razzien fanden in verschiedenen Regionen des Landes vor allem in Nachtlokalen und bei bekannten Drogenumschlagplätzen statt.

Insgesamt wurden über vierhundert Personen verhaftet, vornehmlich rumänische, chinesische, marokkanische und albanische Staatsbürger. Hinter Gitter wanderten aber auch viele Italiener aus dem Umfeld der Mafia, die bei Prostitution und Drogenhandel mit den Ausländern zusammengearbeitet hatten.

Mehrere Dutzend Ausländer ohne Aufenthaltsgenehmigung wurden laut den Angaben sofort ausgewiesen.

Laut den italienischen Behörden erfolgte die Razzia in Zusammenarbeit mit der rumänischen Polizei. Die Kooperation zwischen den beiden Ländern soll in den nächsten Monaten vertieft werden.



Militante Fremdenfeindlichkeit

Seit dem EU-Beitritt Rumäniens [2007] sind innert nur einem Jahr über 300 000 rumänische Staatsbürger nach Italien eingewandert, darunter Zehntausende Roma. Damit einher gingen die Bildung Hunderter Barackensiedlungen, und ein sprunghafter Anstieg von Diebstahldelikten. Der ungebremste Zustrom der Roma hat in Italien zu einer bedrohlich steigenden und vermehrt militanten Fremdenfeindlichkeit geführt. Zwei Tage vor der Polizeirazzia hatte in Neapel ein wütender Mob eine Roma-Barackensiedlung angezündet. Einen Tag später wiederholte sich das bei zwei weiteren Elendssiedlungen der Roma, wobei laut Behörden auch die Camorra an den Übergriffen beteiligt war. Die Bewohner der Siedlungen – darunter viele Kinder – mussten unter Polizeischutz in Sicherheit gebracht werden; Feuerwehrmänner wurden angepöbelt. «Das ist unsere Form der ethnischen Säuberung», zitierte der «Corriere della Sera» einen der Brandstifter.



Einwanderung als Verbrechen

Die Razzien sind Zeichen der härteren Gangart gegen illegale oder kriminelle Ausländer, die unter der neuen Regierung Berlusconi nun eingeschlagen wird. Nächste Woche soll ein Massnahmenpaket verabschiedet werden, in denen diverse Normen verschärft werden sollen. So wird erwogen, die illegale Einwanderung nicht mehr als Administrativvergehen, sondern als Verbrechen zu behandeln; die Rede ist von einer Strafandrohung zwischen sechs Monaten und vier Jahren Gefängnis sowie von Eilprozessen.

Die meisten der Normen, die nun von der Regierung Berlusconi angestrebt werden, sind aber nicht neu: Insbesondere die sofortige Abschiebung straffälliger Rumänen und Roma, die Einsetzung von Sonderkommissaren und die Verschärfung für Delikte des sozialen Alarms waren schon im Ad-hoc-Dekret der Regierung Prodi enthalten, das 2007 erlassen wurde. Aber das Dekret der Regierung Prodi ist nie in ein ordentliches Gesetz umgewandelt worden: Armut dürfe nicht kriminalisiert werden, erklärte die radikale Linke und blockierte das Paket.

www.tagblatt.ch/index.php?artikelxml=15 ... =tb-au&ms=





Kriminalität

Groß-Razzia in Italien – Berlusconi versucht Wahlversprechen zu halten


Bei großangelegten Razzien in Italien nahmen Poliziebeamte innerhalb einer Woche knapp 400 Verdächtige fest. Den Verdächtigen werden zumeist Einwanderungsdelikte, Diebstahl, Drogenhandel oder Prostitution zur Last gelegt. Bei den Polizieaktionen wurden auch mehrere Roma-Lager geräumt.

Mit einem großangelegten Einsatz gegen Straßenkriminalität und illegale Einwanderung hat die italienische Polizei innerhalb einer Woche knapp 400 Verdächtige festgenommen. 270 der 383 Verdächtigen seien Ausländer gewesen, 53 Menschen seien ausgewiesen worden, teilten Polizei und Innenministerium am Donnerstag mit. Die Aktion hatte am 7. Mai begonnen, einen Tag vor der Vereidigung der neuen Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Die Erhöhung der Sicherheit auf Italiens Straßen gehörte zu Berlusconis Wahlversprechen.

„Dieser Einsatz hat die Verbrechen zum Ziel, die mit dem größeren Phänomen der illegalen Einwanderung zusammenhängen“, sagte ein Polizeisprecher in Rom. Den Verdächtigen würden zumeist Einwanderungsdelikte, Diebstahl, Drogenhandel oder Prostitution zur Last gelegt. Ebenfalls am Donnerstag räumten Polizisten in der Hauptstadt ein Roma-Lager. Dort wurden zahlreiche Rumänen und Bosnier ohne gültige Papiere festgenommen, wie die Polizei erklärte. In Neapel waren im Lauf der Woche mehrere Lager geräumt worden, nachdem Anwohner protestiert und auch ein Lager in Brand gesteckt hatten. Auslöser der Proteste war der angebliche Versuch einer Roma, ein Baby zu entführen.

http://www.focus.de/panorama/diverses/k ... 01962.html





Siehe auch diese Aktion in London:
viewtopic.php?p=31141#31141





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Frankfurt Bahnhofsviertel (BHV)

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Pressemitteilung - Bordellrazzia als Shownummer

Zum Foto-Shooting in Handschellen


Doña Carmen protestiert gegen die unwürdige und diskriminierende Behandlung von Frauen, die bei den Bordellrazzien am 15./16. Mai in drei Etablissements des Frankfurter Rotlichtviertels kontrolliert und mit auf die Wache genommen wurden.

Bei den dabei vorübergehend festgenommenen Frauen handelte es sich um Frauen aus Nicht-EU-Ländern (Lateinamerika, Afrika, ehem. UdSSR), denen die Ausländerbehörde per se keine Arbeitserlaubnis für die Prostitution ausstellt, da aus Sicht dieser Behörde Prostitution nach wie vor sittenwidrig ist. Man schafft also durch diskriminierende behördliche Rechtsauslegungen selbst die Voraussetzungen für Regelverstöße und Gesetzesbrüche der Frauen, die man anschließend mit großem Presse-Tamtam als notorische Rechtsbrecherinnen der Öffentlichkeit vorführt.

Dabei legt man offenbar großen Wert auf Inszenierung. So wurden drei Frauen, die man zunächst ohne Handschellen aus einem Haus in der Taunusstraße abführte, erst im Anschluss, als man sie für ein Fotoshooting der Presse freigab, extra zu diesem Zweck Handschellen angelegt. Eine der betroffenen Frauen, eine Nigerianerin, arbeitete schon seit über einem Jahr in dem betroffenen Haus und wurde bislang bei mehrfachen Kontrollen unbehelligt gelassen.

Offenbar benötigt Ordnungsdezernent Volker Stein (FDP) derartige Bordellrazzien als Shownummer, um sich als Law-und-Order-Dezernent zu profilieren. Dass er sich in der Presse mit der Aussage zitieren läßt: „Durch die EU-Öffnung gibt’s mehr illegale Prostituierte“, belegt darüber hinaus, dass er von der Sache selbst wenig versteht. Tatsächlich ist es das „Problem“ der Behörden, dass es seit der EU-Erweiterung mehr legale Frauen gibt, die man nicht wie früher so ohne weiteres abschieben kann.

Doña Carmen fordert Rechte statt Razzien für die betroffenen Frauen. Schluss mit der unwürdigen Behandlung von Prostituierten! Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung für Frauen in der Prostitution auch aus Nicht-EU-Ländern!

Original:
http://www.donacarmen.de/?p=250

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Marc of Frankfurt
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NS und NRW

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Polizei durchsucht Hotel und Bordelle

Pinneberg – Nach langer Vorbereitung gelang einem Großaufgebot der Polizei in der Nacht zu gestern ein Schlag gegen den Menschenhandel. Mehr als 150 Polizisten durchsuchten Bordelle, Hotels und Wohnungen Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordrhein-Westfalen und nahmen einen Mann aus Pinneberg fest.

Umfangreiche Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Itzehoe hatten den Verdacht erhärtet, dass mehrere Personen gewerbsmäßig einen regelrechten Handel mit Frauen aus dem Ausland betreiben: Sie sollen Frauen nach Deutschland eingeschleust, hier im Rotlicht-Milieu zur Prostitution gezwungen und sexuell ausgebeutet haben.

Weil die Ermittlungsbehörden davon ausgehen mussten, dass die Tatverdächtigen Schusswaffen besitzen und möglicherweise auch benutzen würden, wurden neben Kripo und Schutzpolizei auch eine Einsatzhundertschaft aus Eutin sowie das Spezialeinsatzkommando und das Mobile Einsatzkommando für die gestrige Nacht-Aktion mobilisiert. Sie durchsuchten zeitgleich zwei Bordelle in Pinneberg und Hamburg, ein Hotel im Kreis Segeberg, sowie elf Wohnungen und Häuser. Außerdem wurden in der Gemeinde Siek bei Großhansdorf Räume durchsucht – deren Eigentümer ist laut Polizei aber nicht tatverdächtig.

„Bei den Durchsuchungen konnten vier scharfe Schusswaffen und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden, das jetzt erst einmal ausgewertet werden muss“, sagte gestern Rainer Holm von der Bezirkskriminalinspektion Itzehoe.

Ein 40-jähriger Pinneberger, gegen den die Staatsanwaltschaft zuvor Haftbefehl gestellt hatte, wurde bei der Razzia gestellt und ohne Probleme festgenommen. Er und andere Tatverdächtige müssen sich nun wegen „Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung“ und „gewerbsmäßiger Schleusung“ verantworten. Der Kampf gegen den Frauenhandel gleicht laut Polizei einer Sisyphusarbeit: Auf immer neuen Wegen und aus immer neuen Gebieten werden Frauen unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt, hier meist illegal wie Sklaven gehalten und zur Prostitution gezwungen.

stü
kn-online.de/artikel/2364519

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Basel

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Artikel vom Donnerstag, 29. Mai, 2008 - 08:53

Razzia im Rotlichtmilieu

Basel. Mitarbeiter des Fahndungsdienstes, der Polizei und des Migrationsamtes haben am späten Mittwochabend, 28. Mai, in der Kiki-Bar an der Amerbachstrasse eine Razzia durchgeführt.
Es hatten sich die Hinweise gehäuft, wonach in der Kiki-Bar sich zahlreiche Frauen aufhalten, die der illegalen Prostitution nachgehen würden.
In der Bar wurden 31 Personen angetroffen und einer eingehenden Kontrolle unterzogen. Diese ergab, dass die anwesenden 10 Brasilianerinnen und zwei Frauen aus Rumänien sich legal als Touristinnen in der Schweiz aufhalten. Auch die männlichen Gäste und der Betriebsinhaber konnten gültige Papiere vorweisen, so dass keine Massnahmen verfügt werden mussten.

http://polizeinews.ch/page/46198/6





Gute Werbung für die Bar ;-)

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Marc of Frankfurt
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Menschenhandelsbekämpfung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Razzia in der Antoniusstrasse Aachen


Bild

Aachen. Bei der Razzia am Mittwochabend in der Antoniusstraße hat die Polizei rund 50 Personen überprüft, darunter auch zwei junge Afrikanerinnen, die sich illegal und Deutschland aufhielten und vermutlich durch Prostitution ausgebeutet wurden.

Zwei Ermittlungsverfahren gegen einen konkreten Beschuldigten wegen Menschenhandels leiteten die Kriminalbeamten daraufhin ein. Die beiden 17 und 18 Jahre alten Afrikanerinnen wurden ins Polizeipräsidium gebracht.

Bezüglich Betreuungs- und Unterbringungsmöglichkeiten wurde Kontakt mit einer speziellen Opferschutzorganisation aufgenommen. Die weiteren Maßnahmen wegen ihres illegalen Aufenthaltes werden durch das Ausländeramt getroffen.

Original mit weiteren Fotos
http://www.az-web.de/lokales/aachen-det ... -gezwungen

POL-AC: Razzia in der Antoniusstraße

Aachen (ots) - Unter der Führung vom Kriminalkommissariat 12, der für Sittendelikte zuständigen Dienststelle, wurde gestern, ab 21.30 Uhr, in 9 Häusern der Antoniusstraße eine Razzia durchgeführt. Mit daran beteiligt waren auch Polizeibeamte anderer Fachdienststellen sowie einzelne Vertreter der Bundespolizei, des Ausländeramtes und Verbindungsbeamte von der niederländischen sowie der belgischen Polizei. Ziel des Einsatzes war, strafrechtlich relevante Erkenntnisse über Delikte zu erlangen, die im Zusammenhang mit der Prostitution stehen.

Während des einstündigen Einsatzes überprüften die Polizisten rund 50 Personen. Darunter auch zwei junge, illegal aufhältige Afrikanerinnen, die vermutlich durch Prostitution ausgebeutet wurden und als Opfer von Menschenhandelsdelikten anzusehen sind. Zwei Ermittlungsverfahren gegen einen konkreten Beschuldigten wegen Menschenhandels leiteten die Kriminalbeamten daraufhin ein. Die beiden 17 und 18 Jahre alten Afrikanerinnen wurden ins Polizeipräsidium gebracht. Bezüglich Betreuungs- und Unterbringungsmöglichkeiten wurde Kontakt mit einer speziellen Opferschutzorganisation aufgenommen. Die weiteren Maßnahmen wegen ihres illegalen Aufenthaltes werden durch das Ausländeramt getroffen.

--Michael Houba

Polizei Aachen - Pressestelle
Hubert-Wienen-Straße 25
52070 Aachen

Telefon: 0241 / 9577 - 22001
Telefax: 0241 / 9577 - 22005
eMail: Pressestelle.Aachen@polizei.nrw.de

Quelle:
http://www.presseportal.de/polizeipress ... zei_aachen





Allein schon wegen des Alters ist der Tatbestand Menschenhandel erfüllt.

Anti-Menschenhandels-Selbstkontrolle-Modell-Indien:
viewtopic.php?p=38174#38174





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Marc of Frankfurt
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Unangemeldet Liebe machen und die Folgen:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Aktion scharf gegen illegale Prostitution in Salzburg

19. Juni 2008 | 06:55 | SALZBURG-STADT |

Bei Kontrollen des Rotlicht-Milieus hob die Polizei am Mittwoch ein illegales Bordell und zwei illegale Prostituierte aus. Betrieben wurde das Etablissement von einer Deutschen.

Bild: GEPA

(SN). Am Mittwoch setzte das Landeskriminalamt Salzburg Akzente im Kampf gegen die illegale Prostitution in Salzburg. Die Kontrollen richteten sich insbesondere gegen die illegale Anbahnung und Ausübung der Prostitution außerhalb behördlich bewilligter Bordelle und die entgeltliche Überlassung von Räumen oder Gebäuden außerhalb bewilligter Bordelle zur Ausübung der Prostitution.


Im Stadtteil Schallmoos wurden in zwei Wohnungen eine russische und eine polnische Frau aufgegriffen, die illegale Prostitution ausübten keine Gesundheitsbücher vorweisen konnten. Das illegale Bordell wurde von einer 31-jährigen Deutschen betrieben. Die Anwerbung der Mädchen sowie die Koordination der Termine erfolgte von der Betreiberin selbst.


Die Frauen wurden nach dem Fremdenpolizei-, dem Geschlechtskrankheiten- und dem Aidsgesetz sowie wegen Übertretungen nach dem Landespolizeistrafgesetz erstattet. Das Finanzamt Salzburg wurde wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in Kenntnis gesetzt. Ermittlungen wegen des Verdachts der Zuhälterei werden derzeit noch geführt.

© SN/SW
http://www.salzburg.com/nwas/index.php? ... page&sort=#





Ein bisschen unangemeldet Liebe machen und Taschengeld verdienen wollen.

Und dann solche Rechtsfolgen.

Hast Du das gewußt?

Wer informiert Frauen rechtzeitig über solche Konsequenzen?





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Re: Unangemeldet Liebe machen und die Folgen:

Beitrag von Lycisca »

in zwei Wohnungen ... nach dem Fremdenpolizei-, dem Geschlechtskrankheiten- und dem Aidsgesetz sowie wegen Übertretungen nach dem Landespolizeistrafgesetz erstattet. Das Finanzamt Salzburg wurde wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in Kenntnis gesetzt.
Soweit es die zwei als Prostituierte angezeigten Frauen betrifft, stellen sich sofort Fragen über die Gesetzmäßigkeit des Vorgehens der Polizei:

Aufgrund welcher Befugnis hat die Polizei in diesem Fall ermittelt? Handelt es sich wieder einmal um eine verdeckte Ermittlung der Fremden- und/oder Sittenpolizei in Privatwohnungen?

Hier wurde bereits in mehreren Erkenntnissen vom Verfassungsgerichtshof, dem Verwaltungsgerichtshof und den Unabhängigen Verwaltungssenaten festgestellt, dass die Befugnisse nach dem Sicherheitspolizeigesetz nicht heranzuziehen sind (siehe ausführlich den in einem anderen Thread beschriebenen Fall aus Tirol).

Als Konsequenz wird beim Eindringen des ohne Befugnis verdeckt arbeitenden Ermittlers in eine Privatwohnung das Grundrecht auf Privatsphäre verletzt: Es ist geschützt durch Art 8 der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, in Österreich seit 1964 nach Art 144 Bundes-Verfassungsgesetz vor dem Verfassungsgerichtshof einklagbar. Auch Business Premises fallen nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte unter den Schutz des Art 8 EMRK.

Weiter ist ein Eindringen in eine private Wohnung unter einem falschen Vorwand (z.B. ein Polizist als vermeintlicher Freier) nach der Strafprozessordnung ausdrücklich verboten. (Daher gilt das Verbot nach der aus dem Gleichheitssatz im Staatsgrundgesetz abgeleiteten Verhältnismäßigkeit auch im Verwaltungsstrafrecht.) Falls ein Polizist dennoch in die Wohnung eindringt, besteht darüber hinaus der Verdacht auf eine strafbare "fahrlässige Verletzung des Hausrechts" (6 Monate Haft), möglicherweise sogar vorsätzlich (Amtsmissbrauch, 2 Jahre Haft). Zivilgerichtliche Ansprüche gegen die Behörde bestehen dann auch nach dem Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch wegen widerrechtlicher Verletzung der Privatsphäre.

Aufgrund welcher Befugnis hat die Polizei das Finanzamt informiert? Sensible personenbezogene Daten (zum Sexualleben und der Gesundheit der angezeigten Frauen) dürfen nur zu eng umgrenzten Zwecken ermittelt werden (für Steuerzwecke nach der europäischen Datenschutzrichtlinie gar nicht) und sie dürfen nur für den vorher definierten Zweck (z.B. Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft) weiterverarbeitet werden. Sind den Polizeibeamten die Strafbestimmungen bewusst gewesen, die eine Verletzung des Grundrechts auf Datenschutz nach dem Datenschutzgesetz nach sich zieht?

Es ist zu hoffen, dass die beiden betroffenen Frauen innerhalb von 6 Wochen (eine extrem kurze Frist) Beschwerde beim Unabhängigen Verwaltungssenat einlegen: Nur so ist es offenbar möglich, den Polizeiorganen Respekt vor den Menschenrechten zu lehren. Es ist auch von Interesse, ob die Dienstaufsicht nach einer solchen Beschwerde die Strafbarkeit des Handelns der Polizeiorgane überprüft. (Nach der Strafprozessordnung besteht für Behörden eine Anzeigepflicht, wenn sie von Straftaten erfahren. Diese Pflicht, sie trifft auch die Vorgesetzten der Beamten, wird verstärkt durch die Bestimmung über die "Begünstigung einer Straftat" im Strafgesetzbuch, Strafrahmen 2 Jahre Haft.)

Hanna
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Beitrag von Hanna »

Wer weiß eigentlich wie die Rechtslage in dieser Situation in D ist?
dort ist sexarbeit zwar legal, aber es gibt ja das Problem der Steuerehrlichkeit bzw. des Kondomzwangs in Bayern.
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)