Länderberichte DÄNEMARK:

Hier findet Ihr "europaweite" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Ländern aufgeteilt.
Benutzeravatar
certik
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 1152
Registriert: 12.01.2007, 20:05
Ich bin: Angehörige(r) von SexarbeiterIn

Länderberichte DÄNEMARK:

Beitrag von certik »

Dänemark


http://viplounge.wordpress.com
www.sexarbejde.dk
www.s-i-o.dk - Sexworker Interest Organsation
http://sexarbejde.ning.com
http://undersoegsagen.wordpress.com
http://politiken.dk/indland/article479277.ece
www.sexarbejderFestival.dk




________________





Die Gemeinschaft von www.sexworker.at weist ausdrücklich darauf hin, dass in dem unten zitierten Artikel der Begriff Prostitution im Zusammenhang mit einem abscheulichen Verbrechen missbraucht wird, welches absolut Nichts mit dem Beruf der Prostitution zu tun hat.

Däne zwang seine zehnjährige Tochter zur Prostitution

Ein dänischer Familienvater ist wegen sexuellen Missbrauchs seiner Tochter zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Zudem hatte er das Mädchen zur Prostitution gezwungen. Der Mann gehört einer Satanssekte an und wurde durch einen anonymen Hinweis überführt.

Kopenhagen - Der Prozess vor einem Gericht in Tönder dauerte nur wenige Stunden, weil der Angeklagte ein vollständiges Geständnis abgelegt hatte. Der 47-Jährige gab zu, seine damals zehn- beziehungsweise elfjährige Tochter zwischen Februar und August 2005 sexuell missbraucht zu haben. Zudem hatte der Mann seine Tochter zur Prostitution gezwungen.

14 Männer, denen der Angeklagte seine Tochter überlassen hatte, waren in den vergangenen Monaten zu Haftstrafen zwischen einem Jahr und sechs Jahren verurteilt worden. Der Vater, der einer Sekte angehört, die Satanskult betreibt, war aufgrund einer anonymen Anzeige von der Polizei festgenommen worden. Die unter Schizophrenie leidende Mutter des Mädchens wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 41,00.html
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

KonTom
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 2959
Registriert: 20.03.2006, 11:54
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von KonTom »

abartig, mehr kann man dazu nicht sagen

Benutzeravatar
JayR
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1311
Registriert: 20.08.2006, 03:03
Wohnort: Dänemark
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von JayR »

'Abartig' ist genau das richtige Wort.
Die Mediendeckung hier ist natürlich enorm.
Allerdings ist dieses Verbrechen hier in DK nie in Verbindung mit Prostitution gebracht worden.

Ein einzelner Versuch, dieses Drama in die Prostitutionsdebatte einzubringen, ist von Sexworkern ungewöhnlich scharf als krankhaft zurückgewiesen worden.

Deshalb ich es auch schade, dass diese Geschichte hier im Forum aufgetaucht ist. Wir haben schon Probleme genug hier oben. Es hilft uns überhaupt nicht, die Tønder-Geschichte und Prostitution zu verbinden.
Die beiden Sachen haben nichts miteinander zu tun.

Ich frage mich auch, ob man überhaupt Berichte über sexuellen Missbrauch hier diskutieren sollte. Wir vermitteln das Bild, dass das etwas mit Sexarbeit zu tun hat. Und helfen damit unseren Gegnern.

LG JayR

Bitte entschuldigt meine scharfen Worte, aber das Klima hier ist sehr viel rauer als ihr euch das wahrscheinlich vorstellen könnt.

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

JayR hat geschrieben:Allerdings ist dieses Verbrechen hier in DK nie in Verbindung mit Prostitution gebracht worden.

Ein einzelner Versuch, dieses Drama in die Prostitutionsdebatte einzubringen, ist von Sexworkern ungewöhnlich scharf als krankhaft zurückgewiesen worden.

Deshalb ich es auch schade, dass diese Geschichte hier im Forum aufgetaucht ist. Wir haben schon Probleme genug hier oben. Es hilft uns überhaupt nicht, die Tønder-Geschichte und Prostitution zu verbinden.
Die beiden Sachen haben nichts miteinander zu tun.

Ich frage mich auch, ob man überhaupt Berichte über sexuellen Missbrauch hier diskutieren sollte. Wir vermitteln das Bild, dass das etwas mit Sexarbeit zu tun hat. Und helfen damit unseren Gegnern.
Ein Argument, dem ich mich nicht verschließen kann. Ich werde den fraglichen Artikel mit einem entsprechenden EDITZUSATZ ergänzen.

Danke für den Hinweis!

Christian

Benutzeravatar
JayR
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1311
Registriert: 20.08.2006, 03:03
Wohnort: Dänemark
Ich bin: Keine Angabe

Dänemark: Sexworker Petition

Beitrag von JayR »

In Dänemark haben Sexworker und Freunde eine Petition ausgearbeitet, die sich gegen die Diskriminierung richtet, der sie ausgesetzt sind.

Durch eure Unterschrift könnt ihr unseren Kampf für die Menschenrechte der Sexworker unterstützen. Jede Unterschrift zählt.
Am besten mit Namen oder Künstlernamen.

Danke für eure Unterstützung
JayR

Stützt die Petition

English translation: Petition from prostitutes and sex workers in Denmark:

Stop discriminatory campaigns!
Support sex workers in Denmark according to their independent agenda
In favour of human respect - against puritanism, violence and discrimination


We are being treated with arrogance, we are being despised, ignored and isolated

We are told that our lives are without dignity, that we are filthy and non-feminine

We are told that we are selling our souls and bodies, and that we lead sinful lives
We are dubbed 'happy whores' or 'brain washed' if we speak up

We have experienced this campaign since the dawn of the ages, since 'Mary Magdalene'
We have been persecuted as witches and burnt at the stake, or stoned to death
We have been dubbed whore-sluts, daughters of the devil, and enemies of morality
We have been accused of being traitors to marriage and love

We ask for respect, dignity, trust and support
We want our own representatives, media and organizations
We don't want to be called happy whores, ignorant girls, helpless or victims

We are human beings, and all human beings have voices and dreams

We dream of a society without discrimination, assault and murder
We wish to be free from know-all missionaries of all kinds

We want to stay in charge of our own bodies
We are against any attempt at denouncing this right, be it for us or for anyone else

We claim the right to go to bed with anyone we want, anytime we want and as often as we want
We claim the right to charge a payment for sex as long as this is a voluntary exchange
We wish that society help us achieve safe and decent working conditions
We wish that society provide us with the same social rights as other citizens

We demand that female migrants subjected to coercion or slavery are provided with residence permits
We demand that these women are assisted financially in escaping debt
We demand that women and men, who do not thrive with this trade are provided with assistance in leaving it
We demand that all drug users in this trade are provided with professional assistance and support

We encourage you to support us against the discriminatory campaigns against prostitutes, and against calls for the criminalisation of our clients, and thereby damage our work, our lives, our safety and our dignity, and also adversely affect the situation for our migrant sisters.

We do not want American or Swedish conditions of prohibition, severe sentences and general fear of sexuality, based on religious or moral tenets.

We wish that Denmark will also in the future be an open, tolerant and socially conscious country, where help is provided for those in need, and at the same time respect is shown for each other's choices.

Give your support to an improvement of the conditions for sex workers all over Denmark

Stützt die Petition

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Dänen wollen Grenze zu Deutschland intensiver überwachen

Beitrag von Zwerg »

Dänen wollen Grenze nach Deutschland intensiver überwachen

Kopenhagen/dpa - Die dänischen Behörden wollen das Grenzgebiet nach Deutschland intensiver überwachen. Wie die Zeitung "Jydske Vestkysten“ (Esbjerg) am Montag berichtete, wird das Personal der Grenzpolizei im grenznahen Bezirk Südjütland (Nordschleswig) von 70 auf 100 Beamte aufgestockt. Vizepolizeiinspekteur Palle Linné nannte dabei als wichtigstes Ziel verstärkte Ermittlungsaktivitäten zur Aufdeckung und Verhinderung von illegalen Grenzübertritten für Drogenschmuggel, Frauenhandel und Prostitution sowie Schwarzarbeit oder von Asylbewerbern.

Da die früheren Grenzkontrollen im Rahmen der EU-Zusammenarbeit mit dem Schengen-Abkommen über freien Grenzverkehr im Prinzip abgeschafft sind, seien schon jetzt die Fahrten von Zivilstreifen mit Blick auf illegale Zuwanderung und Schlepperaktivitäten die wichtigste Aufgabe der Grenzpolizei, hieß es weiter. Als besondere Abteilung im Polizeiapparat soll die bisherige dänische Grenzpolizei in "Ausländerkontrollabteilung“ umbenannt werden.

Schleswig Holsteinischer Zeitungsverlag

Benutzeravatar
Peter
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 115
Registriert: 11.12.2006, 14:35
Ich bin: Keine Angabe

Zwangsprostitution + Verfolgung in der EU am Bsp. Kopenhagen

Beitrag von Peter »

viele Grüße,

Peter
__________________________________________
Am Ende einer Schlacht werden die Toten gezählt!

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Doku sog. Zwangsprostitution

Beitrag von Marc of Frankfurt »

RTL extra-das Magazin

Dokumentation über
Zwangsprostitution in Kopenhagen Dänemark


zu dem Link von @Peter (Herzliches hallo im Forum im neuen Jahr)

http://www.myvideo.de/watch/2781860 (6:56) (Teil 1 von 2) falsch bezeichnet. Ist Teil 2.
19.11.2007, 3:21 Uhr
Eingestellt von: tvjunkie

Hier die beiden Videos bei youtube (Teil 1):
[youtube]http://youtube.com/watch?v=IiEYc8hbo40[/youtube]
http://youtube.com/watch?v=IiEYc8hbo40 (6:39) (Teil 1 von 2)
November 18, 2007
Eingestellt von tvpicks

http://youtube.com/watch?v=JL7XZAGAeKY (6:56) (Teil 2 von 2)

Wie findet man den exakten Sendetermin und verantw. Redakteur heraus?





Von mir extrahiertes Sendescript:

Teil 1:

Zwei Thailänderinnen, Am und Ann, in Kopenhagen, die sich RTL-extra anvertrauen und gemeinsam in Thailand und Dänemark recherchieren.

Unter falschen Versprechungen nach Europa gelockt und dann ausgebeutet.

Sprecher: Sie können sich oft nur mit Händen verständlich machen, müssen aber ihren Körper verkaufen.

(Kommentar: Klingt sofort nach Sklaverei aber möglicherweise arbeiten einige SW gerade deshalb zunächst in Bordellen mit erfahreneren Landsleuten, bevor eine Karriere als Independant Sexworker möglich wird.
Möglicherweise arbeiten sie gerade deshalb in der Sexarbeit, weil andere Arbeit aufgrund der Sparchbarrieren zunächst erstmal nicht möglich ist, sie aber ihre Reisekosten zurückverdienen wollen/müssen.)

Den Kunden Nettigkeit vorspielen, um überleben zu können.

Nach monatelanger Sklaverei gelang den zwei Frauen vor 4 Jahren die Flucht zurück nach Thailand.

Heute will sie über die Medien mitteilen: "Nicht alle Thailänderinnen sind Huren".

2002 bekommt sie als 22jährige ein Jobangebot als Sekretärin von der Freundin ihrer Mutter, die sehr vertrauenswürdig war. Sie träumt den Traum Europa. Eine Frau, die die Mutter sein könnte erscheint im Bild, bezeugt die Schilderungen aber nicht.

Viele Szenen sind nachgespielt. Gegenwart der Recherche und nachgespielte Vergangenheit in der Sexarbeit sind ineinander geschnitten und nicht immer zu unterscheiden.

Sie reist nur mit einem Touristenvisum ein, obwohl sie einen Job zum arbeiten und Geldverdienen annehmen will.
(Kommentar: Wer ist verantwortlich für diesen 'Fehler'? Denn die Gesetze in Europa verbieten das und machen sie dadurch ausbeutbar, wenn sie illegal wird durch illegales Arbeiten. Hier nimmt Menschenhandel und sog. Zwangsprostitution ihren Anfang und bekommt ihren Nährboden.)

Die Tochter der thailändischen Vermitlerin, Suphanart empfing Am am Flughafen und nimmt ihr den Pass weg. Aus dem Traum wurde der Alptraum.

Suphanarts Freund ist Fleming Larson und dieses Paar zwingt Am zur Prostitution.

Am besucht die Wohnung, wo sie früher eingesperrt war. Die Tür ist heute offen angelehnt, die Wohnung ist leer.

Am wurde ab dann wie Fleisch angeboten und es gab keine Flucht. Ihr wurde mit dem Tode gedroht und mit dem Erzählen über ihre schändlichen Arbeit in der Heimat.



Erlebnis mit dem ersten Kunden war fürchterlich. Sie hat nur dagelegen und geweint aber der Kunde hat nichts gemerkt sondern 50 eur bezahlt und sein Geschäft verrichtet.



Mit den Journalisten suchen sie die Vermittlerin Namfun in Thailand auf. Die Frau, die andere Thailänderinnen ins Verderben schickt sitzt unbekümmert in ihrem kleinen Laden, verweigert aber ein Interview.





Teil 2:

Ann (brünet) ehem. Zwangsprostituierte 2

Am (schwarzhaarig) ehem. Zwangsprostituierte 1,
mit der Ann zusammenarbeitete.

Am wird in ein anderes Bordell gebracht als Ann ankommt.

Am sei eingeschüchtert und erzählt Ann nichts über Verdiensthöhen.
(Komentar: Das macht in einer informellen Branche mit hoher Konkurrenz kaum jemand anders.)

Suphanart empfängt Ann in Dänemark und
Fleming Larsen ist der Boss, er stirbt später nach Herzinfarkt.



Am besucht ihren ehemaligen Arbeitsplatz.

Bordell 24h geöffnet und rund um die Uhr Arbeitspflicht. Sie konnte kaum schlafen. Der Sprecher wirft den Betreibern quasi zeitlich maximale bis totale Ausbeutung vor.
(Kommentar: Aber evt. wohnen die ohne Eigenmittel angreisten Frauen ja dort auch. Und evt. ist die Marktlage so, daß der Kundenlauf gar nicht so groß ist, dass Tageseinnahmen ausreichen um einen Betrieb überhaupt legal führen zu können und man ihn also nicht durch Öffnungszeiten einschränken kann, sondern lieber in Schichten arbeitet... Oder so wie Freier eh 'private' Mächen mehr lieben als 'professionelle', so wollen manche auch lieber 'privat' verdienen...)

Eine verängstigte(?) Thailänderin läßt Ann mit Kamerateam(!), herein, um ihre alte Arbeitsstätte zu besuchen und abzufilmen.



Kunden waren schmuddelig und haben gestunken.

Einige waren richtige Sadisten, haben mich gezwickt, gekniffen und gebissen.

Blutergüsse und Brustwarzen wurden schwarz und blau als Folge.

3 Zimmer gab und gibt es im Bordell.

Eingesperrt und bewacht waren sie von einer älteren Frau, die auch Kunden abkassiert.

Enormer Druck herrschte auf die Mädchen.



Dann Szene, wo der männliche Reporter eine unkenntlichgemachte Sexarbeiterin befragt seit wann und warum sie in Dänemark ist.

Sexarbeiterin antwortet 2 Monate, weicht aus und fragt zurück, warum der Journalist das wissen wolle.
(Bei so einer journalistischen Blitzaktion, reagieren freiwillige Sexarbeiter in der stigmatisierten Branche Prostitution sicher mehrheitlich genauso.)



Am schieb sich alle Einnahmen genau auf (Das wurde schon Rosemarie Nitribitt zum Verhängnis).

Zuhälterin/Wirtschafterin entdeckt die geheimen Aufzeichnungen und wirft sie weg.
(Möglicherweise wollte sie sich und die schwarz arbietende und nicht angemeldete Kollegin vor der Finanzkontrolle schützen.)

Jeder Kunde war für Am Hoffnung auf Heimkehr.

Dass ihre Aufzeichnungen weg waren, war der Moment wo Am entgültig ihren Halt verlor und aufgegeben hat.



Sie sieht bei ihrem jetzigen Besuch, dass in dem Bordell alles so läuft wie es früher bei ihr war.



Als der Boss gestorben war, waren die zwei Prostituierten Am und Ann geflohen, weil die Wirtschafterin Suphanart nicht mehr voll die Kontrolle hatte.

Mit einem Messer öffnen sie die Tür. Per Taxi fliehen sie zur Polizei.

Bei der Polizei werden sie nicht als Opfer geschützt und betreut, sondern als illegale Arbeiter beschuldigt und direkt nach Aussage ausgewiesen und wie Kriminelle behandelt.

Supernat wird zwar wg. Drogenbesitz und gewerbsmäßiger Unzucht zu 6 Monaten Haft bestraft, aber nicht wg. Zuhälterei, Ausbeutung, Freiheitsberaubung oder Menschenhandel etc.

Suphanart Mutter arbeitet unbescholten in ihrem Laden in Thailand und schickt möglicherweise nach wie vor Mädchen nach Dänemark.


Ann wünscht sich, daß Männer nicht mehr zu Prostituierten gehen.
(Damit outet sie sich als Prostitutionsgegnerin/Abolutionistin und unterscheidet nicht mehr zwischen sexuellem Mißbrauch oder Versklavung und freiwilliger, selbstbestimmter Sexarbeit.)

Ann und Am haben nach 4 Jahren des Schweigens ihre Geschichte öffentlich gemacht. Dann kehren sie mit den RTL-Journalisten zurück, um die Bordelle und ehemalige Sexarbeitsplätze zu besuchen.

Die Frauen die aktuell in den Bordellen arbeiten sind nicht bereit sich den Journalisten zu offenbaren. Aus Angst vor den Drahtziehern wie der Kommentator interpretiert.
(Sie wollen vermutlich auch nicht von Nachbarn und Angehörigen erkannt werden.)

Der Beitrag geht mit keinem Nebensatz auf die Rechtslage von Sexarbeit und daraus resultierende Arbeitsbedingungen in Dänemark ein.



Der Sprecher unterscheidet nicht zwischen Männern, die Prostituierte besuchen (1,5 Mio pro Tag in Deutschland) und Fällen von sog. Zwangsprostitution.

Der Sprecher dreht es um und wirft den Männern vor, daß sie nicht darüber nachdenken wieviele andere 100.000 Frauen unter Zwang arbeiten.

Sein Fazit: Das schonungslose Geschäft mit der Zwangsprostitution geht weiter. Die Befreiung der Frauen aus den Klauen der Zuhälter scheint unmöglich.



Ein quotenbringender, reißerischer, parteiergreifender Bericht über anscheinend schockierende Verhältnisse. Dennoch viele Ungereimtheiten, die insbesondere jemandem Auffallen, der nicht die Grundannahme 'Prostitution = frauenfeindlich' teilt.
Fraglich, ob so ein Bericht zur Aufklärung und Versachlichung der Diskussion über internationale Pendlermigration in teilweise undokumentierte Tätigkeiten oder in die Sexarbeit beitragen kann.



Freue mich viele Kommentare auch von Euch zu lesen





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 04.01.2008, 13:48, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Link

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Rechtslage Prostitution Dänemark in Kurzfassung:
http://www.prostitutionprocon.org/inter ... tm#denmark

Benutzeravatar
JayR
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1311
Registriert: 20.08.2006, 03:03
Wohnort: Dänemark
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von JayR »

Es gibt ein Thai-Milieu in DK, zu dem ich keinen Kontakt habe.

Es hat seriöse Zeitungsberichte von einer Soziologin darüber gegeben, dass Thaifrauen freiwillig in DK als Sexarbeiterinnen arbeiten und beträchtliche Summen in ihre Dörfer nach Thailand senden.

Von einem dänischen Insider habe ich gehört, dass das Thai-Milieu in Kopenhagen sehr eng zusammenhält und eine recht spezielle Kultur hat. Zum Teil wird das Geld, das verdient wird, genauso schnell wieder verspielt. Die Kinder der Thaifrauen leben zum Teil in den Bordellen.

Das deutet nicht gerade auf Zwangsprostitution, aber sicher auch nicht auf ein „glückliches“ Leben, so wie wir es uns vorstellen.

Was Freier von den Frauen erwarten und zum Teil mit ihnen anstellen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Was im Film berichtet wird, halte ich durchaus für glaubwürdig. Zum Schutz der Thaifrauen trägt auch bestimmt nicht ihr sehr niedriger Status in der „Hurenrangordnung“ bei.
Auf der Menuekarte fiel mir auch Penislecken ohne Kondom auf.
Es gibt Bordelle, in denen die Frauen 24 Stunden zur Verfügung stehen, auch mit afrikanischen Frauen mit sehr niedrigen Preisen. Freiwillig? Glaub ich nicht dran.

Was ich von der Recherche des Films halten soll, weiss ich nicht so recht. Zumindest erscheint einiges zweckdienlich hingebogen zu sein. Wo gibt es denn Wohnungen, in die man einfach so reinspazieren kann? Wieso werden die Frauen, die in Kopenhagen arbeiten, plötzlich als Schwestern in Viby in Jütland in einer Annonce angeboten?

Insgesamt wirkt der Film auf mich wie ein Produkt, das durchaus auf negative Teilaspekte in der Prostitution aufmerksam macht, passend hässlich zurecht gemacht.
Aber bestimmt kein annähernd richtiges Bild der sehr vielfältigen Formen von Prostitution. Nicht mal eine annähernd korrekte Beschreibung des dänischen Thaimilieus.

LG JayR

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Dänische Altenheime verhelfen Bewohnern zu käuflichem Sex

Beitrag von Zwerg »

Dänische Altenheime verhelfen Bewohnern zu käuflichem Sex

Tote Hose im hohen Alter? Nicht in dänischen Altenzentren. Dort vermittelt das Personal für die Bewohner Kontakt zu Prostituierten - auch wenn das eigentlich verboten ist.

Kopenhagen - Eine Umfrage unter Krankenschwestern ergab, dass die Hilfe in Liebesangelegenheiten "in einer Reihe von Kommunen" üblich ist. "Wir haben grundsätzlich die Haltung, dass wir alten Menschen bei der Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse helfen", sagte die Oberkrankenschwester des Altenpflegeheims Charlottenlund nahe Kopenhagen, Ulla Knudby, der dänischen Zeitung "Politiken". Sexualwissenschaftler verwiesen demnach auf die Notwendigkeit von "mehr konkreter Hilfe" für ältere Menschen mit sexuellen Bedürfnissen. Diese sei wichtiger als verbale Ratschläge.

"Dabei geht es meistens gar nicht um Geschlechtsverkehr", sagte die Sexualwissenschaftlerin Judith Rosenkrantz. Vielmehr bestehe "vor allem der Wunsch nach Zärtlichkeit, Hilfe bei der Selbstbefriedigung oder auch nach einem Dildo". Ganz überwiegend seien es aber Männer, denen geholfen werde.

In Kopenhagen ist die Unterstützung bei der Suche nach Prostituierten in kommunalen Alten- und Pflegeheimen allerdings ausdrücklich verboten. Der Stadtrat hatte diese Möglichkeit im Rahmen einer Kampagne gegen Prostitution 2006 ausgeschlossen. Stadträtin Ikram Sawar sagte zur Begründung: "Prostitution bedeutet immer den Missbrauch eines Menschen. Alle Untersuchungen zeigen, dass Prostituierte physisch und psychisch geschädigt werden."

Dänemarks Sozial- und Wohlfahrtsministerin Karin Jespersen kommentierte die landesweit unterschiedliche Praxis: "Ich kann nichts Schlechtes dabei finden, wenn ältere Menschen in einem Pflegeheim Kontakt zu Prostituierten aufnehmen möchten."

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,534029,00.html

Benutzeravatar
JayR
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1311
Registriert: 20.08.2006, 03:03
Wohnort: Dänemark
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von JayR »

In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift für Krankenpfleger „Sygeplejersken“ geht es um den Bedarf der Bewohner von Alten / Pflegeheimen und Prostituierte (der Begriff Sexarbeiter ist nicht richtig geläufig in Dänemark.)

Wie das Thema in den einzelnen Heimen hantiert wird, ist sehr unterschiedlich. Zum Teil ist das Thema Sex und Senioren ein Tabu, zum Teil wird es offen diskutiert.
Es ist auch sehr unterschiedlich, wie der Dienst von Sexarbeitern gesehen wird. Zum Teil wird bei der Vermittlung geholfen, zum Teil wird der Dienst abgelehnt, da man Prostituierte als Opfer sieht, die ein schlechtes Leben führen.

Grundsätzlich ist es den Kommunen überlassen, Richtlinien festzulegen. In Kopenhagen hat man eine sehr moralistische Haltung und möchte Prostitution generell verbieten. Das heisst nur die Kunden kriminalisieren, die Prostituierten sind ja Opfer.
Ob sich die einzelnen Pfleger in den Heimen dann an Anweisungen halten, die an den Bedürfnissen der Senioren und dem freiwilligen Angebot von Sexarbeitern völlig vorbeigehen, ist eine andere Sache.

In einem Artikel wird auch von einer Krankenschwester berichtet, die zweimal im Monat diskreten sexuellen Dienst in einer anderen Region des Landes verrichtet.
Nach Angaben der Zeitschrift ist es aber nicht weit verbreitet, den Dienst von Sexarbeitern in Anspruch zu nehmen. Vermutlich hat das aber eher praktische, moralische oder finanzielle Gründe als Mangel an Bedarf.
Wobei der Bedarf bei Männern und Frauen anscheinend meist nur der Wunsch nach engem körperlichen Kontakt und Zärtlichkeit ist.

Sygeplejersken
http://www.sygeplejersken.dk/sygeplejer ... leID=16424

Sus, die ehemalige Krankenschwester, kommentiert in ihrem Blog „En Luders Dagbog“ den Artikel
http://luder.smartlog.dk/sygeplejersker ... post129288

Ausserdem hatte Sus in der letzten Druckausgabe des renommieren Damenmagazins „Alt for Damerne“ ein 6 Seiten langes Interview über ihre Arbeit mit Bildern und Auszügen von ihrem Blog.
Im Internet gibt’s nur einen ganz kurzen Auszug und Debatte.
http://www.altfordamerne.dk/index.php?m ... 360&id=393

Benutzeravatar
JayR
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1311
Registriert: 20.08.2006, 03:03
Wohnort: Dänemark
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von JayR »

Eines der Beliebtesten Argumente der Gegner von Sexarbeit sind immer wieder die angeblich allgegenwärtigen Trafficking-Opfer. Jetzt hat die Ministerin für Wohlfahrt und Gleichberechtigung Karen Jespersen Zahlen präsentiert. Die Zahlen beruhen auf Schätzungen. Da die Polizei in der letzten Zeit jedoch soweit möglich systematisch das Prostitutionsmilieu registriert und kontrolliert hat, geben die Zahlen sicherlich eine korrekte Grössenordnung an. Ob die Bezeichnung „potentielle“ Opfer bedeutet, dass man nur einen unsicheren Verdacht hat, oder ob man sich sicher ist, es aber nicht beweisen kann, ist unklar.
Wie auch immer, 250 Opfer sind zu viele, aber dennoch nur 4 % der Gesamtzahl der SexarbeiterInnen in Dänemark.

Hier meine Übersetzung des Artikels, den ich euch nicht vorenthalten möchte.

250 Opfer von Menschenhandel 2007

Zum ersten Mal hat die Gleichberechtigungsministerin Karen Jespersen eine korrekte Zahl für die Opfer von Menschenhandel in Dänemark genannt: Jede zehnte der ausländischen Prostituierten wird vermutet, ist gehandelt.

Von den ca 2500 ausländischen Prostituierten, die die Reichspolizei schätzt, dass sie sich in Dänemark aufhalten, ist jede zehnte ein potentielles Opfer von Menschenhandel. Das har die Ministerin Karen Jespersen dem Rechtsausschuss des Parlamentes berichtet.

Die Informationen hat die Ministerin von den sozialen Organisationen, die aufsuchende Arbeit machen, Unterkunft und Gesundheitsangebote für die Prostituierten haben. Wie viele der 250 potentiellen Trafficking-Opfer, Minderjährige sind, weiss die Ministerin nicht. Aber 2006 haben die sozialen Organisationen von sieben Minderjährigen erfahren, die vermutlich gehandelt sind.

Anzahl stabilisiert.
Laut Einschätzung der Reichspolizei hat sich die Gesamtzahl der Prostituierten in Dänemark auf ca. 6000 "stabilisiert", wovon knapp die Hälfte ausländischer Herkunft sind. Von denen kommen ca. 1000 aus Thailand, 1000 aus dem Baltikum und anderen osteuropäischen Ländern, 250 sind aus Nigeria und Uganda. Der Rest aus dem übrigen Afrika und Südamerika.

Bei weitem der grösste Teil der ausländischen Frauen, ist sich darüber klar, dass sie als Prostituierte arbeiten werden wenn sie nach Dänemark kommen. Die meisten bekommen, wie es heisst "in unterschiedlichem Umfang" Hilfe bei der Reise. Im Oktober 2006 lancierte die Polizei eine neue Strategie um den Einsatz gegen die Hintermänner der Prostitution zu stärken. Das lässt sich in der Statistik der Ermittlungen zum Frauenhandel ablesen. Seit 2002, als Trafficking einen eigen Paragraphen im Strafrecht bekam, hat die Polizei bis 2007 23 Anzeigen wegen Menschenhandel bekommen (davon 11 im Jahre 2007).
Die Staatsanwaltschaft hat 39 Anklagen erhoben ( davon 23 im Jahre 2007), während die Gerichte 21 Entscheidungen getroffen haben, d.h. Urteile, Verwarnungen, Bussgelder und Freifindungen. (davon 8 im Jahre 2007)

Die Reichspolizei ist in einem einzelnen Punkt anscheinend den schwedischen Kollegen gefolgt. Jedes Jahr erstellt die Reichskriminalpolizei in Stockholm einen Jahresrapport über den Einsatz gegen Trafficking, und einen ähnlichen Rapport will die Reichspolizei in Dänemark jetzt auch ausarbeiten. Das hat die Justizministerin dem Rechtsausschuss mitgeteilt.

Information
http://www.information.dk/154765

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Sexualassistenz

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Nie zu alt für Sex: Prostitution im Altersheim

In dänischen Altersheimen stellt das Personal für seine Bewohner Kontakt zu Prostituierten her. Wie die Zeitung "Politiken" am Freitag berichtete, ergab eine Umfrage der Krankenschwestern-Gewerkschaft, dass diese Praxis "in einer Reihe von Kommunen" üblich ist.

"Wir haben grundsätzlich die Haltung, dass wir alten Menschen bei der Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse helfen", sagte die Oberkrankenschwester des Altenpflegeheims Charlottenlund nahe Kopenhagen, Ulla Knudby. Sexualwissenschaftler verwiesen auf die Notwendigkeit von "mehr konkreter Hilfe als nur verbale Ratschläge" für ältere Menschen mit sexuellen Bedürfnissen.



Mehr als nur Geschlechtsverkehr

"Dabei geht es meistens gar nicht um Geschlechtsverkehr", sagte die Sexualwissenschaftlerin Judith Rosenkrantz. Vielmehr bestehe "vor allem der Wunsch nach Zärtlichkeit, Hilfe bei der Selbstbefriedigung, oder auch nach einem Dildo". Ganz überwiegend seien es aber Männer, denen geholfen werde.



Pflegepersonal hilft trotz Verbot

In Kopenhagen ist die Unterstützung bei der Suche nach Prostituierten in kommunalen Alten- und Pflegeheimen allerdings ausdrücklich verboten. Der Stadtrat hatte diese Möglichkeit im Rahmen einer Kampagne gegen Prostitution 2006 ausgeschlossen. Stadträtin Ikram Sawar sagte zur Begründung: "Prostitution bedeutet immer den Missbrauch eines Menschen. Alle Untersuchungen zeigen, dass Prostituierte physisch und psychisch geschädigt werden."

Dänemarks Sozial- und Wohlfahrtsministerin Karin Jespersen meinte zu der landesweit unterschiedlichen Praxis: "Ich kann nichts Schlechtes dabei finden, wenn ältere Menschen in einem Pflegeheim Kontakt zu Prostituierten aufnehmen möchten."


Nicht nur junge Menschen haben das Recht auf Erfüllung ihrer sexuellen Bedürfnisse. Wie findest du es, dass sich das Heimpersonal in Dänemark in dieser Form für die Bewohner einsetzt? Denkst du, dass das in Deutschland auch so gehandhabt wird? Schick' uns deinen Leserbrief an Magazin@kwick.de und schreib' was du zu sagen hast. Bitte gib deinen KWICK! Namen dabei an.

Quelle: dpa

http://www.kwick.de/magazin/fuer_sex_ni ... 12452.html

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Menschenhandels-Doku

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ähnliche Geschichte wie oben im RTL-Extra


CNN-Dokuserie: "World's Untold Stories"


Die nächste Ausgabe der erfolgreichen CNN-Dokumentationsserie World’s Untold Stories beschäftigt sich mit dem Thema Menschenhandel, insbesondere mit der systematischen Verschleppung afrikanischer Frauen nach Europa. Start ist heute, Freitag, um 19.30 Uhr.

„World’s Untold Stories“ rückt „unerzählte“ Geschichten, denen sonst keine journalistische Beachtung geschenkt wird, in den Mittelpunkt. Journalisten dokumentieren das Leben derjenigen, die sich abseits der Gesellschaft nur selten im Fernsehen wiederfinden.


Schicksale zweier verschleppter Frauen

Die Filmemacherinnen Michelle Midwinter und Anja Dalhoff berichten über Menschenhandel, der nach dem Handel mit Waffen und Drogen weltweit den drittgrößten illegalen Handelszweig bildet. Jährlich werden etwa zwei Millionen Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, über Grenzen geschmuggelt und zur Prostitution gezwungen.

Der Film "Trapped" konzentriert sich auf das Schicksal der beiden Frauen, Joy und Anna, die aus Nigeria nach Dänemark verschleppt wurden. Die Frauen waren den kriminellen Netzwerken, in denen sie landeten, völlig ausgeliefert und wurden durch Gewalt gefügig gemacht. Viele ihrer Leidensgenossinnen werden schließlich von der Polizei aufgegriffen und warten in europäischen Gefängnissen auf ihre Abschiebung.

Im zweiten Teil des Films reist eine der ausgewiesenen Frauen zurück in ihre Heimat Nigeria. Die Dokumentation begleitet sie und sucht nach den Wurzeln des Problems. Warum geben verzweifelte Eltern ihre Kinder auf? Warum sind sie bereit, ihre Töchter nach Europa in eine ungewisse Zukunft zu schicken?

"Trapped" Erster Teil – Freitag 29. Februar 2008 19.30 Uhr
"Trapped" Zweiter Teil –Freitag 7. März, 19.30 Uhr
Wiederholungen- Sonntag 23.00Uhr

nachrichten.at/politik/aussenpolitik/651474





Hier hatte CNN auch schon mal mit einem fragwürdigen Bericht Protest der Sexworker hervorgerufen:
viewtopic.php?p=10570#10570

CNN folgt evt. der weniger auf Fakten sondern mehr auf Moral fußenden Menschenhandelsdoktrin der US-Regierung:
viewtopic.php?p=23957#23957





.

Benutzeravatar
JayR
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1311
Registriert: 20.08.2006, 03:03
Wohnort: Dänemark
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von JayR »

Michelle Mildwater (Kopenhagen) hilft ganz reel und seriös Frauen, die Trafficking-Opfer sind.
Den Film "When the Moon is dark" hat sie 2006 zusammen mit Anja Dalhoff gedreht. Der Film erzählt angeblich die Geschichte von zwei Frauen. In Wirklichkeit handelt es sich, soweit bekannt, um die Geschichte von mehreren Frauen, die dann aufbereitet und nachgestellt wurde.

Der Film "Trapped" ist vermutlich der gleiche Film oder zumindest darauf aufgebaut.

lg JayR



PRESS RELEASE 27/2-08

Michelle Mildwater, project leader for the voluntary union of HOPENOW

www.hopenow.dk and independent, anti trafficking consultant, wishes to inform you that CNN will be showing the documentary film TRAPPED on UNTOLD STORIES directed by Anja Dalhoff, Danish Doc (http://www.danishdoc.dk/).

TRAPPED will be shown on UNTOLD STORIES from the beginning of March 2008 the distributor is http://www.journeyman.tv/.

I thought this would be a unique opportunity to lobby and create more awareness, encouraging as many people as possible, to write to CNN blog, talk about trafficking and raise issues about the situation in Denmark, Europe and throughout the world.


TRAPPED is described below by journeyman and at the moment is still in their last 20 films section on their website and sections. The film can be ordered from their site.


TRAPPED

Each year, an estimated 2 million women and children are tricked, beaten, raped and forced by threat of death into the world’s growing sex industry. This heartbreaking and visually breathtaking film follows women selling sex on the cold, lonely streets of Europe to the blistering villages in Africa they can never again call home. If you only watch one film this year, make it this one!

“You can run, but you can’t hide” say the girls, who night after night sell themselves to an endless stream of men. In filthy brothels or parked cars they ply their soulless trade. Street fights are common, as desperate girls steal money from clients to help pay their debts. This film captures first hand the violence and eerieness of life working on the streets.

Michelle Mildwater specializes in trauma. Her exceptional sensitivity allows two women - Anna and Joy – to tell their horrific stories. In the glaring light of a refugee prison we meet Joy, trafficked to Europe where she was imprisoned for fraud. When Joy gives up her hopeless quest for asylum and is deported back to Nigeria, we follow her back to the steaming slums of Lagos.

Anna was trafficked from her village in Nigeria to Europe by trusted next door neighbours. When she finally arrived she was locked in a flat with five other Nigerian women under the control of a Madam, who stole her passport and told her she owed 60,000 Euros. Anna was forced into prostitution to start repaying this debt, and when she tried to run away, Russian thugs nearly beat her to death.

Through her tears Anna tells us: “I went with one man to his place. When I got there, it was eight of them. They all go round and sleep with me. I can call that rape. But I was so scared to go to the police because if I went to the police, they would send me back to Africa”.

Michelle travels to Africa to find out for herself why these women are so scared to go back. Shockingly, in every village mothers try to give her their young girls to take to back to Europe. One woman says her daughters are in Europe doing “hairdressing, fashion design. Because they have gone to the white man’s land, we are happy”.

Michelle draws another conclusion: “Here in the villages, the truth is never told. Everyone wants to retain the illusion, that Europe is a paradise. And that their daughters are earning money doing some kind of really fancy job”.

Michelle meets up with Anna again. She is on the run. The traffickers have beaten her mother, poured boiling water on her father, saying they will kill her parents if Anna doesn’t go back to prostitution in Europe. Anna is also terrified by the voodoo rituals the traffickers forced her to take part in. She had to eat live chicken and the voodoo priest took her hair and blood. Women’s rights worker Bisi Olateru-olagbegi explains this powerful ritual: “When somebody is holding your body parts that person has some connection with you. It’s like poison. That makes the girls so afraid of renouncing the traffickers, because the repercussions of oath breaking are death and madness”.

The film ends with Anna pleading on the phone with her own mother not to make her go back into prostitution. “Ten people will fuck you and at the end you get no money. All the pain. “No”, I say. I don’t want to work on the street anymore. It’s not for me”.

I really hope that we all can make good use of this excellent film that Anja Dalhoff risked so much to make. Truly independent, documentary film makers are essential in a democratic society and unfortunately are a dying breed in an increasingly commercial world.

It was a great privilege to be consultant and narrator for the film, and I am glad that my decision to go to Nigeria and research this controversial subject was correct, despite considerable opposition.

“INJUSTICE ANYWHERE CREATES INJUSTICE EVERYWHERE” - MARTIN LUTHER KING

Michelle Mildwater

HOPENOW
http://www.4cast.dk/1613.0.html




When the Moon is dark

Over the past years many European countries, including Denmark, have seen a sharp increase in the number of Nigerian women involved in prostitution. The overwhelming majority of these women are victims of human trafficking. Many arrive in Europe following a horrifying journey across the African continent. Once arrived at their destination, the traffickers present each of the women with a fictitious bill of € 60.000, payable at once. Prostitution is the only possible way out of the debt. Michelle Mildwater is an English social worker and through her we meet 23-year old Joy who has been trafficked several times prior to landing at Copenhagen Airport. The papers provided by the traffickers were forged and Joy was taken straight to prison. This is where we meet Joy, where she – and not the traffickers – is in custody. Joy is also trapped in the memories of the deeply traumatic events that brought her to Denmark. The film depicts Joy’s journey back to Nigeria and her encounter with the chaotic and extremely poor Lagos, where no help is found unless money paves the way.Michelle also knows Anna who every night suffers in the dark streets of Copenhagen. She gives accounts of the nightly assaults and rapes against prostitutes. How she believed that she was going to Denmark as a student nurse but in stead was tricked and conned into prostitution . Both Anna and her family in Nigeria have been threatened by the traffickers who will stop at nothing, neither violence nor murder.Anna is detained in a police raid in Copenhagen and is deported to Nigeria. Here a life as outcast awaits her. A life where she must go under ground as the traffickers are trying to hunt her down and send her back to Europe so she can work off her debt. Michelle travels to Nigeria to try to help Anna. Anna’s family is threatened and they try to persuade her to go back. Anna refuses: ”I will rather eat sand in Nigeria than work in the streets of Copenhagen”.

http://www.reelport.com/index.php?id=30 ... e_id=15912

http://www.danishdoc.dk/when_the_moon_is_dark_uk.html

Benutzeravatar
JayR
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1311
Registriert: 20.08.2006, 03:03
Wohnort: Dänemark
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von JayR »

Endlich ist es einer Gruppe von dänischen Sexarbeiterinnen in Zusammenarbeit mit Seksualpolitisk Forum und Gadejuristen gelungen, eine Plattform zu schaffen, von wo aus sie ihre Interessen vertreten können. Es handelt sich dabei um eine Gruppe von wirklich kompetenten Frauen mit Debatterfahrung im Internet, Radio und TV. Dazu kommen Menschen, die sich aus idealistischen oder professionellen Gründen mit Sexarbeit beschäftigen bzw. täglich Kontakt zu SexarbeiterInnen haben. Ausserdem sind gute Kontakte zu den Medien und zur Politik vorhanden.

Die neue Homepage enthält umfangreiches Informationsmaterial u.a. die Aussagen von 47 Sexarbeiterinnen zu ihrer Situation.

Hier folgt meine leicht gekürzte Übersetzung der Presseerklärung, die über Ritzau an die dänischen Medien gegangen und zunächst zu kurzen Notizen geführt hat, wie z.B. in der grossen Tageszeitung Politiken
http://politiken.dk/indland/article479277.ece

LG JayR

Bild

Jetzt bekommen die dänischen Prostituierten eine Stimme

Eine neue Homepage wird das Sprachrohr für die Prostituierten
Sind Sexarbeiter hilflose Opfer oder sind sie sehr unterschiedliche handlungskräftige Individuen? Viele Menschen haben eine Meinung über Prostitution, aber sehr wenige hören zu, was die Prostituierten selber meinen.

Aber das bedeutet nicht, dass die Prostituierten keine Meinung haben! Jetzt gibt die neue Homepage www.sexarbejde.dk den Prostituierten eine einen Raum, wo sie sich unter eigenen Bedingungen ausdrücken können.

Die Sexarbeiter laden in Verbindung damit zu einer Pressekonferenz ein
Donnerstag d. 6. März, 13.30 Uhr
im Museum Erotica
Købmagergade 24, København K

Auf der Konferenz wird Gelegenheit bestehen, eine Reihe von Prostituierten zu treffen und über ihre Meinungen, Arbeitsbedingungen und Entscheidungen etwas zu erfahren. Es wird Möglichkeit für Fotos und Interviews geben. Es wird auch über die Wirkungen des Sexkauf-Verbotes in Schweden informiert, das gewisse Politiker und Organisationen auch in Dänemark einführen wollen, trotz harter Kritik von sowohl Experten als auch den Prostituierten selber.

Für die Prostituierten selbst ist es oft schwer in der heftigen Debatte über ihr Gewerbe gehört zu werden. Die können nicht öffentlich auftreten aus Rücksicht auf ihre anderen Berufe, Familie oder Kinder - oder weil sie Verurteilung und Kränkungen nicht zuletzt von Politikern oder Frauengruppen fürchten.

www.sexarbejde.dk wird in Verbindung mit dem Internatonalen Frauenkampftag, 8. März, lanciert, weil die meisten Prostituierten Frauen sind und weil sie wünschen, in der Debatte gehört, ernst genommen und wie alle anderen anerkannt zu werden.
www.sexarbejde.dk. ist als eine Zusammenarbeit mit dem Debatnetzwerk Seksualpolitisk Forum, der Organisation Gadejuristen und der neugegründeten SIO – Sexarbejdernes Interesse Organisation entstanden.

Es ist die Hoffnung, dass die Homepage dazu beitragen kann, die Prostitutionsdebatte zu nuancieren, die im Augenblick über den Köpfen der Prostituierten hinweg geführt wird und oft von Vorurteilen, Unwissenheit und groben Generalisierungen geprägt wird.

Es geht deutlich auf der Homepage hervor, dass man den Prostituierten keinen einfachen und entmündigenden Stempel als Opfer oder Unglückliche aufdrücken kann. Sei sind genauso unterschiedlich, glücklich oder unglücklich oder weder noch wie alle anderen Menschen.

Was einige der Prostituierten auf www.sexarbejde.dk schreiben:

„Ich bin der Überzeugung, dass viele Politiker und einige Medien das ganze Spektrum der Prostitution nicht kennen oder eher nicht kennen wollen.“ (Miss Medea, Domina)

„Es ist schwer sich zu outen. Ich möchte nicht riskieren, verdächtigt zu werden, dass es mir schlecht geht. Und die sogenannten Experten wollen mir nicht glauben, wenn ich sage, dass mir Sexarbeit gefällt.“ (Lotte, arbeitet im Bordell und als Escort)

Seksualpolitisk Forum
http://www.seksualpolitik.dk/
Gadejuristen (Strassenjurist)
http://www.gadejuristen.dk/
Sexarbejdernes Interesse Organisation
http://www.sexarbejde.dk/

Benutzeravatar
JayR
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1311
Registriert: 20.08.2006, 03:03
Wohnort: Dänemark
Ich bin: Keine Angabe

Sexworker Claim

Beitrag von JayR »

„Wir sind keine Opfer. Wir sind Frauen“

Bild
Berlingske Tidende
http://www.berlingske.dk/article/200803 ... 109140107/

Gestern hielten 8 Sexarbeiterinnen der neugegründeten Interessenorganisation für Sexarbeiter „Sexarbejdernes InteresseOrganisation“ SIO, ihre erste Pressekonferenz im Erotic Museum im Kopenhagener Stadtzentrum ab.

Vertreter der ganzen skandinavischen Presse, Radio und TV
waren gekommen.

Einige der Sexarbeiterinnen traten unter ihrem bürgerlichen Namen offen auf, andere mit Maske und Künstlernamen.

Worum es ging, geht aus der Presseerklärung im obigen Posting hervor.

*****

Hier ist ebenfalls ein Artikel auf Dänisch über die Gründung von SIO

„Das ist besser als im Supermarkt an der Kasse zu sitzen“

Bild
Berlingske Tidende
http://www.berlingske.dk/article/200803 ... 703050061/

Museum Erotica in Kopenhagen
http://www.museumerotica.dk/

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Der König und die Hure - Die Königin und der Leibarzt

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Vor 200 Jahren: Christian VII. stirbt in Rendsburg
Dänemarks wahnsinniger König


...

Obwohl er schon mit seiner erst 15-jährigen Cousine Caroline Mathilde verheiratet wurde, zieht er mit der "Stiefeletten-Katharina", einer bekannten Kopenhagener Hure, durch die Bordelle der Stadt, um dort das Inventar zu zerschlagen.

Ganzer Artikel mit Bild:
http://www.wdr.de/themen/kultur/stichta ... 3/13.jhtml





.

Benutzeravatar
JayR
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1311
Registriert: 20.08.2006, 03:03
Wohnort: Dänemark
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von JayR »

Ich hab’ Lust mal diesen Link aus Norwegen hier reinzustellen.
http://www.vg.no/nyheter/utenriks/artik ... tid=512200

Bild

Der Artikel berichtet über die Pressekonferenz der dänischen Sexarbeiterinnen.
Mir geht’s aber um das kurze Video, das ein wenig die Stimmung wiedergibt, auch wenn man kein Wort versteht.
Zuerst sieht man ein Interview mit Lilje, einer der Sprecherinnen von SIO, in der sie die Unsinnigkeit eines Sexkaufverbotes erklärt. Sie tritt völlig offen auf und hat inzwischen an zahlreichen TV-Auftritten mitgewirkt.

Zum Schluss spricht Susanne, ebenfalls eine Sprecherin von SIO, über ihre Arbeit als SW. Sie ist eine der eifrigsten Teilnehmer an der Prostitutionsdebatte in Dänemark, hat ihren Blog „En Luders Dagbog“ und hat in zahlreichen Radiosendungen mitgewirkt. Aus Rücksicht auf ihre drei Kinder tritt sie anonym und mit Maske auf.

Die letzte Woche ist sehr hektisch für die beiden verlaufen, viele Telefonate, Emails, Interviews, TV-Auftritte usw. Ihrer eigentlichen Arbeit sind sie natürlich auch nachgegangen.
http://www.vg.no/nyheter/utenriks/artik ... tid=512200

LG JayR