Viele Freier wollen ungeschützten Sex

Hier findet Ihr aktuelle Pressemeldungen, die nicht unbedingt etwas mit dem Thema Sexwork zu tun haben.
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Steirerbua
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Re: Gegnerschaft oder Scheindebatte?

Beitrag von Steirerbua »

Lieber Marc of Frankfurt!

Ich hab' zwar keine Ahnung, warum Du meine Postings kommentierst, wenn Du eh keine eigene Meinung dazu schreibst, aber von mir aus ..... kommentiere ruhig. :002

Nur möchte ich Dich bitten: wenn Du schon glaubst, den Anderen erklären zu müssen, wie meine Postings gemeint sind, dann erklär's wenigstens richtig und in meinem Sinn - weil sonst machst mir nur Arbeit damit, weil ich alles wieder ins richtige Lot bringen muss.

Alsdann:
Marc of Frankfurt hat geschrieben: Einerseits wird aus Kundenstandpunkt behauptet:
(1) Safer-Sex-Risikomanagement abgestimmt auf Marktgeschehen sei inkonsequentes Sexarbeiterhandeln.
(Doch wer kann einer Ethik jenseits der Realität des Marktes folgen?)
Und dabei bleibe ich auch: es ist inkonsequent.
Und jeder, der seine Ethik aus Überzeugung lebt, kann damit auch mit den marktwirtschaftlichen Konsequenzen leben, weil seine Überzeugung und seine Gesundheit es ihm wert sein werden.
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Andererseits wünscht der Kundenstandpunkt:
(2) >Ich gehe aber auch davon aus, dass bei ungeschütztem Oralverkehr wohl auch die Sympathie, die entstehende Nähe, und das daraus resultierende Vertrauen eine nicht geringe Rolle spielt.
Was daran hast Du nicht verstanden? Dahinter verstecken sich keine Wünsche, das ist eine reine Feststellung. Ich gehe davon aus. Punkt.
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Das führt dann dazu, dass in den knappen Postings, die der Komplexität der geldvermittelten Liebesdienste kaum gerechtwerden können, sich Kunden oder Prostituierte gegenseitig Professionalität absprechen.
Das versteh' ich nicht ganz. Ich spreche niemandem die Professionalität ab, wenn ich sein Verhalten in einem Teilbereich inkonsequent finde. Ansonsten hätte ich das auch geschrieben.

Und "gegenseitig" verstehe ich schon gar nicht. Wird von den Kunden auch Professionalität verlangt? Das wäre mir neu.
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Doch die Sexarbeiterin hatte bereits konzediert:
(I) Professionell ist es die Dienstleistung unabhängig von der Sympathie anzubieten.
(II) Sympathie spielt in allen menschlichen Begegnungen eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
Danke vielmals - so hatte ich es auch verstanden! :001
Marc of Frankfurt hat geschrieben: (3) Wenn einer öfter eine Sexarbeiterin besucht (i.S. von "und auch bezahlt") sollte sie zum Kunden mehr Nähe und Vertrauen aufbauen können, andernfalls sei sie eine reine Geschäftemacherin ohne menschlich/weibliche Gefühle (i.S. von "frigide"?).
Es ist wohl schwer zu widerlegen, dass zwischen zwei Menschen, die eine (wenn auch bezahlte) Sexbeziehung haben, im Laufe der Zeit auch Sympathie, Nähe und Vertrauen entsteht. Das ist zutiefst menschlich. Nichts anderes habe ich gesagt.

Die zweite Häfte des Zitats ("andernfalls .......) sind bitte schön Deine Worte und Gedanken, welche ich in dieser Form nirgends geschrieben habe.

.
Marc of Frankfurt hat geschrieben: Was sollen solche Scheingefechte?
Das sind keine Scheingefechte. Ich habe einer Sexworkerin ein paar Fragen gestellt, und ich habe ein paar Antworten darauf bekommen. Und ohne Deinen Kommentar wäre das alles längst vorbei.
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Sind Prostituierte und Freier in erster Linie und ausschließlich Marktkonkurrenten?
Oder sind sie beide gemeinsam gesellschaftlich Ausgegrenzte, die hier erstmals ein Forum besitzen, um Solidarität zu üben für den zukünftigen gemeinsamen Weg für Akzeptanz... ?


Frauen, welche als Prostituierte arbeiten, und Männer, welche sie als Kunden besuchen, sind in erster Linie Menschen.

Im Rahmen der Prostitution sind sie entweder Anbieter oder Kunden, keinesfalls Konkurrenten.

Mit Sicherheit sind sie nicht gemeinsam Ausgegrenzte. In aller Regel werden die Prostituierten ausgegrenzt sein, dies vor allem deshalb, weil die allermeisten Kunden nicht das Rückgrat haben, zu "ihren" Prostituierten zu stehen. Aber es könnte mit der Ausgrenzung besser aussehen, wenn auch mehr Prostituierte das Rückgrat hätten, zu ihrem Beruf zu stehen, und das auch außerhalb des Milieus.

Ich bin mit einer Prostituierten - platonisch - befreundet. Das wissen meine Familie, meine Verwandten und meine Freunde, und sie wissen natürlich auch, dass ich sie als Kunde kennen gelernt habe. Und die mögen mich trotzdem alle noch. Und seit sie es erfahren haben, denken sie ein bisschen anders über Prostituierte.

Ich geb' schon zu, das sind nur zirka vierzig Leute. Aber wenn jeder Freier durch seine Offenheit und sein Dazustehen auch vierzig Leute zum Umdenken bringen würde, dann wären es schon um einige mehr.
Und wenn auch die Prostituierten selbst .......

Mir ist schon klar, dass es soooo einfach nicht ist. Aber solange alle Betroffenen und Beteiligten aus persönlichen Rücksichten davor zurückschrecken, Tacheles zu reden, wird's halt mit der ersehnten Akzeptanz noch ein bisserl dauern.

Fürchtet der Steirer :001

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Tanja_Regensburg
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Beitrag von Tanja_Regensburg »

Hmmm im Moment weiß ich nicht ganz was ich dazu sagen soll...
Ich gehöre wahrscheinlich zu der unproffessionellen Minderheit, die gerne und ohne Ekel Französisch natur machen( allerdings ohne Aufnahme und ohne Schlucken).
Eigentlich wollte ich mich in diese Unterhaltung nicht einmischen, da ich sie in genügend anderen Foren schon geführt habe.
Nur finde ich es nicht ok, dass man Damen die es anbieten und machen, wirtschaftliche oder andere Zwänge unterstellt.
Ich bin, seitdem ich angefangen habe, unabhängig und independent.
Für mich war es schon immer klar nie in einem Club, Bordell oder auf der Straße zu arbeiten, das ist nicht meine Welt. Bitte nicht falsch verstehen ich akzeptiere Kolleginnen die dort arbeiten(es gibt genug, die das gerne machen!)
Meine Gäste such ich mir aus, egal wo ich arbeite.
Wenn ich das Gefühl habe es passt nicht, dann könnte ich auch nicht mit ihm Verkehr haben oder Französisch mit.
Wenn das unproffessionell ist, dann bin ich es.
Bei mir kann man nur Zeit bezahlen, die man mit mir verbringt und keine einzelnen "Dienstleistungen". Meine Tabus nenne ich beim Anfangsgespräch, danach versuche ich dem Gast eine Auszeit aus dem Alltag zu gönnen und wenn er mit Kondom verwöhnt werden möchte, dann mach ich das auch, obwohl ICH das nicht sehr gerne mache.
Genauso habe ich kein Problem mit Only Safer Damen, die aber anscheinend eines mit Damen, die wie ich Französich Natur anbieten.
Über die Definition Only Safer müsste man sich auch einmal klar werden, denn für mich bedeutet Only Safer, so wie es gehandhabt wird, nur Only Safer für die Dame, aber nicht für den Gast!
Solange bei diesem Service sich die Damen ohne Leckläppchen lecken und ohne Gummihandschuhe fingern lassen, bzw Natursekt ab Quelle anbieten ist es für mich nicht Only Safer.
Das ist meine ureigene Meinung, die niemand teilen muss, ich will auch niemanden angreifen oder bevormunden!
Bitte lasst uns hier diese unsinnige Diskussion nicht führen, mir persönlich reicht gegenseitige Akzeptanz.

Ich wollte nur meinen Standpunkt hier einbringen, da ich mir ungern pauschal etwas unterstellen lasse.

Liebe Grüße
die Zicke aus Regensburg
Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)

Luci
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Beitrag von Luci »

steirerbua hat geschrieben: Ich bin mit einer Prostituierten - platonisch - befreundet. Das wissen meine Familie, meine Verwandten und meine Freunde, und sie wissen natürlich auch, dass ich sie als Kunde kennen gelernt habe. Und die mögen mich trotzdem alle noch. Und seit sie es erfahren haben, denken sie ein bisschen anders über Prostituierte.
Cool ... beginne, Dich schön langsam mit anderen Augen zu sehen ....

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JayR
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Beitrag von JayR »

Luci, bist du nicht ein bisschen sarkastisch *LOL*

Luci
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Beitrag von Luci »

@ JayR

Verstehe Deine Aussage nicht ...

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annainga
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Beitrag von annainga »

ich finde, du hast es richtig auf den punkt gebracht @tanja, wenn du sagst

"Bitte lasst uns hier diese unsinnige Diskussion nicht führen, mir persönlich reicht gegenseitige Akzeptanz."

bei manchen themen ist´s schwierig, schön, dass du dich trotzdem nochmal dazu geäußert hast, denn ich schätze deine meinung und bin auch ganz froh, wenn mir meine intoleranz vor augen geführt wird!

@steirerbua
es gibt (leider!) unverhältnismäßig wenig kunden, die sich outen. wenn ich mir mal die zahlen ansehe (geschätzt: in d 400.000 Prostituierte und täglich ca. 1,2 mio kontakte) fällt doch sehr auf, dass es einige damen gibt, die sich outen, aber wenige kunden. da ist dieses forum hier vorbildlich! männer, die auch dazu stehen, dass sie sw´s aufsuchen! und wenn die das jetzt noch im freundes/bekannten-kreis täten ..... wäre das eine feine sache.
du hast recht, jeder sollte bei sich anfangen, ist auch meine meinung zu diesem thema.

@marc, deine frage
"Sind Prostituierte und Freier in erster Linie und ausschließlich Marktkonkurrenten?"
hat mich nachdenklich gemacht, aber wenn ich an meine kunden denke, nein, das ist größtenteils nicht so. diese thematik blitzt sicher auch ab und zu durch, aber zum glück sehr selten.
wäre ein eigenen thread wert, finde ich, diese fragestellung.

liebe grüße von annainga

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Marc of Frankfurt
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Aufklärung per Freiererklärung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Neulich bei Madonna e.V. gesehen:


Formular:
Freiererklärung


Hiermit erkläre ich, dass ich sexuelle Praktiken ohne Kondom mit einer Prostituierten ausüben möchte und bereit bin, die Verantwortung zu übernehmen, falls es hierbei zu einer Ansteckung der Prostituierten mit einer sexuell übertragbaren Infektion kommt.

Ich verzichte ausdrücklich auf den Klageweg, falls ich angesteckt werde, da der ungeschützte Kontakt auf meinen eigenen Wunsch stattfindet.

Mir ist bewusst, dass auch ungeschützter Oralverkehr das Risiko beinhaltet, sich mit Syphilis, Gonnorhoe, Chlamydia oder Hepatitis B zu infizieren. Sofern Sperma in den Mund gelangt und geschluckt wird, ist auch eine Infektion mit HIV nicht auszuschliessen.



....................................................
Name, Vorname:



....................................................
Personalausweisnummer:



....................................................
Datum, Unterschrift:

Würden sie diese Erklärung unterschreiben? Nein? Dann sollten Sie ein Kondom benutzen.
Bitte ausdrucken und im Arbeitszimmer bereithalten.

Mehr zum Risiko-Management hier:
Medikamentöse Postexpositionsprophylaxe (PEP) gegen HIV/AIDS

Marketing für Kondomanwendung (sexworker-only) Anmelden auf der Portalseite.





Setz es doch auch auf Deine Escort-Homepage
So wie unsere Jenny:
http://prosafer.blueglasses.de/Formular.htm






.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 16.03.2008, 01:58, insgesamt 2-mal geändert.

sandratranse
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Kunden wollen "ohne" oral verwöhnt werden

Beitrag von sandratranse »

Am Anfang der Ausübung meiner Liebesdienste habe ich konsequent auf den Einsatz von Gummi auch beim Oralverkehr bestanden. Sogar bei meinem Freund. Das hatte zur Folge, dass ich eigentlich 90 % der Inserenten verschreckt habe und demnach sehr unausgelastet war. Mein Freund (der mich in meiner Sexarbeit ein wenig managed) war es, der mich dazu animiert hat doch wenigstens das pure Anblasen anzubieten und Abspritzen am Schluss auf Körperteile zu ermöglichen. Ich wollte anfangs dies auch nicht, da ich ehrlich ein unwohles Gefühl bei dem Gedanken hatte. Aber ich muss sagen mit dem Kompromiss kann ich und auch meine Kunden im Nachhinhein gut leben. Ich hoffe natürlich, dass die Gefahr dabei doch geringer ist als mit komplett schlucken - das tue ich nur bei meinem Freund. Ich denke auch, dass viele Männer es auch schon geil finden die Dame Ihrer Wahl zu "markieren", da mein Angebot mich anzuspritzen immer wieder zu Begeisterung führt und dann der Wunsch das ich den Saft in mir aufnehmen verschwindet.