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Du willst aus dem Sexbusiness aussteigen und einen "bürgerlichen" Job annehmen - oder noch besser: dich gemeinsam mit anderen Aussteigern selbstständig machen? Möglicherweise wirst du hier entdeckt...
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Marc of Frankfurt
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Gedanken zur langfristigen Berufsplanung

#201

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Altersstarke Sexworker


Sexualität hängt biologisch mit Fortpflanzung und Fruchtbarkeit zusammen und ist daher mit Fitness, Jugend, Potenz, Gesundheit und Schönheit verknüpft. Deshalb sind die meisten nachgefragten Sexworker jung und deswegen gibt es für alte Sexworker die sog. Prostitutionsfalle oder Sackgasse, die die Gesellschaft als eine grundsätzliche negative Prostitutionseigenschaft ansieht und daher mit Prostitutionsverboten reagiert. (Obwohl letzteres ist ein Henne-oder-Ei-Problem und man kann nicht wissenschaftlich sauber die Anfangs-Ursache feststellen, ob Prostitution viele negative Anteile besitzt, weil es an den Gesellschaftlichen Rand gedrängt wird (fringe existence) oder ob es an den Rand gedrückt wird und mit Tabus belegt wird, weil es so gefährlich und quasi unkontrollierbar ist. Im folgenden schreibe ich nur jung und alt, obwohl das natürlich eine über Jahrzehnte ausgedehnte Skala ist, die bei jedem Sexworker individuell unterschiedlich ist.)

Für den Beruf des Sexworkers, der so unvergleichlich nah an der biologischen Natur des Menschen ist, existieren verschärft die Probleme des biologischen Menschseins d.h. Alter, Vergänglichkeit und Tod. Bereits der einzelne Orgasmus, der sog. "kleine Tod" enthält diese Konfrontation. (Vermutlich galt deshalb früher das Sexworker-Tabu, dass Anbieterinnen keinen Orgasmus beim Kunden hatten.) Auch wenn man sich von Vergänglichkeit nicht grundsätzlich emanzipieren/befreien kann, so kann man sich mit den Lebensnotwendigkeiten doch arrangieren/abfinden und das in einer emanzipierten/aufgeklärten Weise. Das soll gemeint sein mit dem Wort "altersstark". Die heutige Generation der alternden Menschen, alternden Gesellschaft und alternden Sexworker ist herausgefordert und in der Lage hier neue humane Lösungen für sich zu finden.

Während junge Sexworker allein aufgrund von Jugend, Aussehen oder der magischen Alterszahlen in ihrer Werbung (Teeny, 18+, 21+) Kunden gewinnen können, müssen alte Sexworker auf andere Qualitäten setzen wie Erfahrung mit Menschen, besonderen Sexpraxen oder Fetischen was sich z.B. in besonderer Studioeinrichtung materiell abbildet (Investitionsplan).

Während junge Sexworker also nur sich selbst brauchen um Kunden gewinnen zu können (der Kunde wird dann schonmal gerne als laufender Geldautomat gedeutet), benötigen alte Sexworker im Verlauf von ihrem Berufsleben (fleißig) aufgebaute Ressourcen: Wissen, Stammkundschaft, Sexarbeitsbetriebstätte, soziale und rechtliche Absicherungsnetzwerke. Diese Kombination charakterisiert ein sog. Geschäftsmodell (Businessplan) (und sein Unternehmenswert wird kaufmännisch gemessen im sog. "goodwill"). Während die junge Sexarbeiterin "natürlich/biologistisch" arbeiten und verdienen kann, muß die alte Sexarbeiterin "kulturell/betriebswirtschaftlich" arbeiten.

Es verbleiben ihr zwei eingeschränkte Kundengruppen: Einmal diejenigen, die auf ihren speziellen Typus oder angebotenen Service stehen, oder diejenigen, die bereits ihre verschiedenen Fähigkeiten kennen und schätzen wie sie von ihr bedient werden, d.h. ihre bestehende und über die Jahre aufgebaute Stammkundschaft. Während Mobilität ein Berufskonzept für junge Sexworker ist was viele Neukunden ermöglicht, so ist es gleichzeitig ein Hindernis Stammkundschaft aufzubauen. Alte Sexworker werden also irgendwann sich niedergelassen haben müssen. Ferner gibt es die Tendenz der Gentrifizierung in den Metropolen, d.h. die urbanen Zentren werden immer exklusiver und hochpreisiger und alte Menschen werden in die preiswerteren Randgebiete und aufs Land verdrängt mit seiner schlechteren Infrastruktur.

Stammkundschaft bedeutet Beziehungsarbeit und Kontinuität. Das kann bisweilen sehr einfaches arbeiten sein, weil man bereits den Ablauf der Kundensession "vorausberechnen" kann, aber es kann auch anstrengend sein, weil man in bestehenden Gleisen und Beziehungsmustern evt. verstrickt ist oder es die Kunden sind und es können daher auch Grenzüberschreitungen auftreten, so daß man sich von übergriffigen, gefährlichen Kundenbeziehungen wird rechtzeitig vorausschauend trennen müssen. Dies ist der Zeitpunkt wo viele Sexworker aussteigen oder umsatteln, oder ihr Serviceangebot stark einschränken, wenn es ihnen nicht gelingt oder sie nicht willens sind eine Karriere als Universalangebots-Sexworker unter immer prekärer werdenden Randbedingungen weiterzugehen. Wie bereits angedeutet spielt hierbei ferner die Einkunftssituation auch eine entscheidene Rolle. Betriebswirtschaftlich gesehen ist das die Frage der Kostenrechnung und Gewinnschwellen-Analyse (Break even, Fixkosten-Deckungsgrad d.h. kann ich noch meine Rechnungen und dringend empfohlenen Altersvorsorge-Einzahlungen begleichen mit Einkünften durch Sexarbeit.)

Neukundengewinnung ist für alte Sexworker schwieriger und sie müssen und können mehr soziale Erfahrungen einsetzen das auszugleichen. Ihre Kundschaft ist eingeschränkter. Es sind eher alte, behinderte oder an bestimmte Fetische fixierte Kunden. Was nicht heißt dass keine attraktiven jungen Kunden mehr kommen, aber auch dann sind es vmtl. eher diejenigen, die eine seltene Sexvorliebe haben.

Dieser Übergang vom jungen zum alten Sexworker ist eine gewaltige mentale Transformaton, die es mit allen gesellschaftlichen Tabus aufnehmen muß, die die Gesellschaft für die Bereiche Sexualität, Alter, Armut, Krankheit und Vergänglichkeit bereithält. Unkonditionierte Tabulosigkeit gegenüber den Tiefen des menschlichen Seins, der Diversity von Sexualität und Akzeptanz des Lebens in all seinen Ausprägungsvarianten wäre hier die ideale Charaktereigenschaft die benötigt wird professionell altern zu können. Doch sie ist bereits allgemein ein Kennzeichen und Qualifikation von Sexworkern, deren Dienstleistung gerade darin besteht Mitmenschen und Kunden seelisch-körperlich-menschlich annehmen zu können und unterschiedlichste sexuelle Wünsche und Bedürfnisse bedienen zu können, die viele andere Mitmenschen oder die Gesellschaft als ganzes ablehnen. Diese Tabulosigkeit bedeutet keinesfalls notwendigerweise Grenzenlosigkeit und damit verbundene Selbstgefährdung (auch wenn das Prostitutionsgegner so behaupten, weil sie ihre Grenze aufgrund rigider Moralvorstellungen anders ziehen), aber der genaue Grenzverlauf zwischen eben diesen Polen Tabulosigeit und Akzeptanz auf der einen Seite und Selbstaufgabe oder Selbstverletzung auf der anderen, muß ständig mit besonderer Sorgfalt entlang der eigenen Möglichkeiten ausgehandelt bzw. herausgefunden werden.

Leider werden wir von der Gesellschaft oder starken Institutionen in dieserm schweren psychologischen Selbsterkenntnisprozess nicht unterstützt und müssen es in unserer Sexworker Community oder privaten Unterstützungsnetzwerken selbst leisten. Das bringt eine erhöhte SWBO Gefahr mit sich.

Leider gibt es nur wenige öffentlich sichtbaren positiven altersstarken Sexworker Vorbilder.

Bild
Film "Frauenzimmer" 2009






Daher haben und brauchen wir so viele Rubriken und Sammelthemen:
- Sexworker-Denkmale
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1628
- Happy Hooker Research
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1384
- Sexworker Akademie
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=817
- Huren Karriere Management und SW Outplacement
www.sexworker.at/exit
- Sexworker und Gewerkschaften
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4508
- Sexworker Vorbilder
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=97445#97445
- Psychologie der Sexarbeit
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=397
- SWBO
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=771 SW only
- Zyklustheorie für Sexwork-Geschäftsmodelle
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=85196#85196
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Marc of Frankfurt
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#202

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ausstieg mit christlicher Hilfe in Hamburg St. Georg


[...] Nur wenige wagen den Ausstieg, denn sie fürchten die Peiniger und brauchen Geld. Sexwork-Migranting und Menschenhandelsopfer Malenski (name geändert) schaffte es mit ein wenig Hilfe. 2008 kamen junge Frauen mit einem Becher Kaffee und einem Schokoriegel zu ihr. Sie gehörten zu einer Gruppe von Freiwilligen aus verschiedenen Hamburger Kirchen. Zweimal im Monat gehen sie auf den Straßenstrich in St. Georg, wo sie vor allem zuhören. Durch diese Gespräche fasste Malenski langsam Vertrauen zu ihnen. Schließlich erzählte sie ihre Geschichte und bat um Hilfe. Sie wollte aussteigen aus der Prostitution, glaubte aber, alleine würde sie es nicht schaffen. Denn sie hatte weder eine Wohnung, noch einen Pass.

Die jungen Frauen begleiteten sie zu Behörden und zur Arbeitsagentur, suchten mit ihr eine Wohnung und halfen ihr über Spenden finanziell.

2010 fand Malenski eine Wohnung, bekam Hartz IV und kurz darauf einen anderen Job: "Ich konnte in einem Kiosk arbeiten. Das klingt nicht toll, aber es war allemal besser!", sagt Malenski und lächelt. Aus ihrem Fenster kann sie den Hafen sehen und neben der Tür hängt ein Kreuz, auf dem Hoffnung steht. Obwohl sie krank ist, träumt sie von einem neuen Leben: Sie möchte eine Ausbildung zur Beschäftigungstherapeutin machen und alten Menschen helfen.


www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/ ... el/seite-2

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#203

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ist das eine Ausstiegsoption? / Outplacement-Option?

Produkt Manager(in) gesucht!



Kaufmich.com ist mit mehr als 300.000 registrierten Kunden und über 50.000 Sex-Dienstleistern die größte Escort Community Deutschlands. So viel Erfolg macht natürlich Spaß und Lust auf mehr, aus diesem Grund suchen wir aktuell nach einem oder einer Produkt Managerin, welche dieses einmalige Projekt…
http://www.kaufmich.com/blog/produkt-managerin-gesucht/



Aha, da sind die alle (50.000 Sexworker von geschätzen 100.000-400.000 sind immerhin 12-50%).

Ich wundere mich schon so lange warum hier im internationalen Sexworker Forum für A - CH - D noch keine Massenauflauf beobachtet wurde... ;-)

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Marc of Frankfurt
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Persönliche Lebenserfahrung

#204

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bericht einer Ex-Sexarbeiterin nach Karriere-Wechsel:
How a Porn Star Retires: Aurora Snow on Life After Porn


A union, health insurance, residuals?

Porn stars get none of those things, and few manage to save their ‘movie money.’
Aurora Snow on why many keep returning to the business—and how she finally got out.




by Aurora Snow

Like most of my colleagues, I had never considered an exit strategy.

Worse, I felt I had no other skill sets.

Hollywood actors have a union, health insurance, and even earn residuals on their projects.

Porn actors have none of these things. Once the money jar is drained on fashion, facials, and shoes that will rarely see the light of day, that’s it. There’s no more. So retirement is a tricky concept.

I have spent the last several years trying to figure out how to extract myself from a business I’ve been in most of my adult life.

- At first I cut back on the number of scenes I did.

- I adjusted to life on a budget and then put myself back in school.

- Finally, I felt like I was on a new path. But school cost money. Now I had to consider taking on more scenes to pay for it. I’d come full circle. In a way, I was right back where I started. I fell into porn to pay for school and here I was again.

I was caught in a cycle that seemed to have no end. I had to hit the eject button.

- Change isn’t supposed to be easy. I moved to the Midwest, to a sparsely populated town in the middle of nowhere.

- Over the years I had gathered content for my Web site. My version of a 401(k) [Tax defined Pension Plan http://en.wikipedia.org/wiki/401%28k%29 ] was archiving content for my Web site, a business strategy that other girls continue to employ. [Zweit- und Selbst-/Direkt-Vermarktung der eigenen Videos und Bilder-Rechte um sogenanntes "Massiv Passive Income" zu erhalten.]
  • Die 4 Einkommensarten für Selbständige:
  • active income
    = Arbeitseinkommen - sex work or work (Mehreinkommen nur bei Mehrarbeit bis maximal zur körperlichen Leistungsgrenze oder eben Altersgrenze, die bei Sexwork weit vor dem Rentanalter liegt)
  • leverage income
    = gehebeltes Einkommen - group lectures, cam sex, selling photos, becomming a boss, agency owner or porn producer ... multiplizierte Kundenzahl durch Medientechnik oder Güterproduktion, die beliebig automatisiert kopiert werden können, wenn sie einmal designed oder erfunden wurden und auch patentrechlich geschützt wurden ...
    Aufstieg oder Karriereschritt vom Arbeiter zum Unternehmer d.h. bei Sexwork vom Alleinselbständigen zum Selbständigen mit mehreren Mitarbeiter_innen... Problem: Zuhälter-Verdikt. Lösung: Legale Drittpartei
  • residual income
    = passiv oder regelmäßiges Residualeinkommen - pension (Rente) or regular membership fees (Bsp. Stromversorger, Zeitungsabbo, Kaffee-Tabs oder Schutzgelderpresser und Steuereintreiber...;-)
    Vergleiche CLV (customer lifetime value - Stammfreier-Geschäftswert, Rechenbeispiel www.bit.ly/sexworkerccc Sexworker collaborate cloud computing - gemeinsame Rechenformulare)
  • passive income
    = Einkommen aus Eigentum-Verwertungs-Rechten - compound interest (Zinseszins, Rendite), rent (Miete, Nutzungsgebühren, Pacht, Lizensgebühren...), ...
- Many girls retire from doing scenes only to go on to feature dancing at strip clubs, web camming, or doing the soft-core late-night cable shows, all of which still involve nudity and pretty decent pay. It’s hard to quit cold turkey.

It’s an even bigger challenge to try to do something with your clothes on, as retired adult star Brooke Haven discovered. The job market wasn’t as friendly as she’d hoped. “We want to hang up our G-strings, but then we realize the real world isn’t so forgiving,” she says.

“I was applying for jobs all over the place and had to explain what I’d been doing for the last 10 years. They look at you like you’re lazy, like you’ve done nothing for 10 years. It’s tough.”

- Haven eventually found an office job with an adult agency, as quite a few girls do: “I work in the offices of Direct Models as a model coordinator because they asked me to come in and work and no one else is willing to hire me. It worked out well because I know so many people in the industry. They’re familiar faces.”

Once you’re in the adult business, it’s hard to separate yourself.

There are few forgiving options, but the entertainment industry is one of them.

Unlike so many others who quit because they just don’t love it anymore, Mary Carey walked away from her XXX career to pursue a mainstream one. “I retired to do reality shows, but I still think I’m not fully retired,” she says. “I’m still involved in the industry because I feature dance and I still shoot solo stuff for my Web site, but I don’t do movies.”

Carey now hosts Politically Naughty on TradioV, and while still active in entertainment, she has had to make some major life-after-porn adjustments, “When you aren’t getting your money from the movies, and you’re just feature dancing, it’s hard,” she says. “At first I didn’t adjust my lifestyle, so I was still living like I had movie money coming in.

Now I live simpler, but probably not as simple as I should.

I wish I had known that when I was younger.

There was no reason to spend $2,500 to $3,000 on hair extensions. Now I drive an hour and a half away, and I get my hair done for $300 instead of $2,500 every six weeks. I never had a Ralphs card [Lebensmittelmarkt-Rabattcoupon-Karte] because I had lots of money and didn’t care. That was so stupid. I thought I was too cool for coupons.”

‘At first I didn’t adjust my lifestyle, so I was still living like I had movie money coming in. Now I live simpler, but probably not as simple as I should,’ says Mary Carey.

Retiring from porn is both a financial and mental process.

As Carey has discovered, the better known you are, the more difficult it will be for the world to see you any other way.


“The hardest thing about retiring from porn is that once people find out you did it, they treat you so differently, which is why so many girls go back into it,” she says.

“It’s a double-edged sword because once you’re well known, it’s harder to go back to normal life. You want to be a well-known girl to get more money, but becoming the big name or becoming the award winner makes it much harder to become a normal person later.”

Most girls don’t consider that when embarking on an adult career, and perhaps that is why so many of us retire several times before giving up the ghost. [Yoyo-Effekt] Today there are a plethora of adult agents doling out advice to new girls, some of them former performers themselves.

Shy Love, a one-time performer, agent, and owner of ATM, says she gives all her new girls this advice:
  • “Don’t come in and say, ‘I’m going to be famous,’ and don’t assume the money is going to last forever. Save as much as you can so when you are ready to retire, you have options outside of the industry. Don’t quit until you have a master plan for what comes later. Don’t get rid of your money source until you have another one in place.
Of course, not everyone heeds that advice, and many end up coming back after retirement when they don’t know what else to do. It’s easy to go back to what you know. There is a comfort in the familiarity.

That’s why I had to move to the Midwest to truly grow.

While I am still getting used to wearing boots on the farm so my high heels stay muck-free, checking under the covers for brown recluse spiders and waving at my neighbors every time we pass each other on the street (everyone here is so friendly!),

for the first time since I entered the adult business I realize there is a world out there beyond it.

I have packed a lot of life into the last 12 years. While some people would look down on it, I don’t spend my days regretting. I treasure my fans and appreciate all this unconventional life has taught me. I’ve come to realize people don’t understand this former profession of mine, and I enjoy illuminating their curiosity.

I’ve also found work in mainstream TV production, as well as in the health-and-wellness industry.

Once I hit the eject button and became far enough removed from the porno machine, I found that brand-new opportunities eventually presented themselves.

As I begin my post-adult journey, I realize that it would be much easier had I invested more wisely.

To the next generation of wide-eyed innocents entering the adult world, please take a few minutes to consider life after porn.

Make some realistic long-term plans for yourself and consider that your wants may change. Mine did.

www.thedailybeast.com/articles/2013/06/ ... -porn.html

Auch von ihr, vor 3 Jahren: über die kurze Karrieredauer eines typischen Sexworkers:

Confessions of a Porn MILF
(MILF - Mother I Like to Fuck, reife Frau)
Ten years ago, I was one of adult film’s hottest stars.
Now I’m 28—and dismissed by directors as over the hill.
How did I go from “barely legal” to “older woman” so fast?
www.thedailybeast.com/articles/2010/08/ ... -milf.html





Ex-Sexarbeiterin und Sexual-Coach Veronica Monet schreibt dazu:

... as a former sex worker I encounter confused emotions even among former sex workers who enjoyed their work.

For instance in this article by Aurora Snow, she says "It’s hard to quit cold turkey,"
I have a problem with that statement. It can unintentionally pander to prevailing assumptions about sex work being some sort of addiction. It isn't.

It is a profession and like all professions, it can be difficult to transition from what you have experience in, into another field.

But the largest obstacle as this article points out is the doors which can be slammed in the face of a former sex worker if she is well known.

My own transition into another field of work was long and painful because I chose to retain my working identity and all the online presence which went with it.

Shifting public perception takes a lot of work and it takes time.

Today, I am known as an expert in my chosen field and that feels wonderful!

But getting there was fraught with more than a little heartache. We still live in a world which classifies women based upon their level of sexual experience and how they obtained that experience.

The old Whore/Madonna Complex is still alive and well but there are more and more of us working to dismantle it! I thank Aurora Snow for doing her part in this effort.





Was Sexworker brauchen sind die angesprochenen "Master-Pläne". Zwar muß sie jedeR individuell selbst anpassen, aber es sollte unbedingt Rollen-Vorbilder und Fall-Beispiele geben, damit Sexworker Alternativen deutlicher sehen können und Perspektive bekommen für ein Leben nach der Sexarbeit.

Doch solches Berufs-Fach-Wissen jenseits der "Prostitutions-Falle" kann es in guter Qualität nur geben (professionell), wenn es auch entsprechende Fortbildungsmöglichkeiten für Sexworker in organisierter/institutionalisierter Form geben würde und auch die notwendigen organisatorischen Unterstützungen und Finanzierungen langfristig gesichert sind (Bsp. AIDS-Hilfe- & Stephanie-Klee-Bordell-Seminare). Bei dem Exit-und-Fortbildungs-Thema besteht m.E. eine Mitwirkungspflicht von Politik und Ministerien, wenn sie Sexworkern wirklich helfen wollen, wie sie bekanntlich öffentlich oft betonen!!!

Insbesondere der schier unauflösbare erscheinde Widerspruch zwischen "Kraftvoller Sofort-Ausstieg mittels Eject or Exit Button" zu "Verdienstmöglichkeiten nicht abschneiden bevor der Berufswechsel- oder Outplacement-Master-Plan nicht da ist", kann für viele Sexworker zur Falle werden. Wenn das Timing verpaßt wird und ein Sich-Verstricken resultiert oder das sog. "Yo-Yoing", was in Altersarmut/Hartz4/Sozialhilfe-Abhängigkeit und damit verbundener erneuten Entrechtung mündet. Aus dieser widersprüchlichen und prekärisierenden Situation heraus erklärt sich auch der Vergleich von Sexwork zu "Sucht" und die Verwendung der zugehörigen Begriffe "Ausstieg/Exit". Doch diese Begrifflichkeit ist für uns aktive Sexworker unangenehm, erneut stigmatisierend und daher abzulehnen.

Sexworker müssen Berufswechselwissen meist vollkommen alleine selbst erarbeiten und lösen. Jede für sich. Trial & Error. Learning by Doing.

Dabei haben unterschiedliche Sexworker-Gruppen typisierende Unterscheidungsmerkmale, die alle aufgearbeitet werden müssen, bevor sich Sexworker solidarisieren können und befähigt sind gemeinsam einen Berufsverband zu formieren. So haben Studentensexworker den Zeitpunkt des Studiumendes und Uniabschluß als typischen Berufswechseltermin inkl. Eintrittsticket in eine neue Berufswelt. Nebenerwerbssexworker haben evt. leichter die Möglichkeit auf den Teilzeitjob und Zusatzverdienst zu verzichten. Migrantische Sexworker die Arbitrage-Gewinner sind, haben es evt. leichter in kurzer Zeit den notwendigen Wohlstand für ihren Ausstieg zu erwirtschaften...

Für Ausstiegs-Info können wir unsere Netzwerke nutzen, die virtuelle Hurenbewegung2.0, das Sexworker Forum welches seit 2005 unser Wissen sammelt, 24-7 ständig abrufbar bereithält und niederst-schwellig weltweit verteilbar macht.

www.sexworker.at/exit - Link zu diesem Sammelthema, bitte weitergeben.

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Mehr als nur Brust OP?!

#205

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier eine interessante Variante als Antwort auf die Ausstiegs-Problematik


Model wurde zum Mann um länger in der sexualisierten Branche arbeiten zu können


31-year-old Elliot Sailors, Ford Agency
www.beautyexists.net/news/aging-female- ... ale-model/





Das wirft ein besonderes Licht auf Sexismus und Gender (Patriarchat).

Es ist den Männern öffensichtlich am besten gelungen, sich vom Biologismus des Vergänglichen oder Lebendigen zu emanzpieren, indem sie das Machtsystem des Patriarchats und mithin die materielle Werte-Welt erschaffen haben.

Die Quintessenz der Lebensleistung oder eines geglückten Lebens könnte daher lautet von dem Bereich des biologisch-sexuellen die Transformation in den Bereich des geistig-kulturellen-ökonomisch-politischen-materiellen zu schaffen.

Z.B. aus Arbeit mit Arbeitseinkommen (geistig-manuell-sexuelle Dienstleistung) wechseln zu können zu Vermögenseinkommen ("Massiv Passive Income" durch Verwertungsrechte: Vermietung, Verzinsung...). Doch wie das geht wird selbstverständlich nicht überall gelehrt (außer evt. hier: "Safer Geldanlage" www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=1297 PDF). Es ist quasi Herrschaftswissen und die Verdienstmöglichkeiten und Märkte werden strikt kontrolliert (Protektionismus, Imperialismus). So entsteht dann über die Jahre Ungleichheit und die sog. "soziale Frage". Prekäre Prostitution, Menschenhandelsdiskurs und Migrationskontrolle sind ein integraler Teil davon.

Auch das Stigma läßt sich so rein ökonomisch durch Ungleichheit erklären.

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Transition - Australien

#206

Beitrag von Marc of Frankfurt »


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Neues Wort: Anschlußverwendung

#207

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Berichte und Forschung zu Ausstiegs-Hilfen von Seiten der Prostitutionsgegner

Ruhama Dublin (Magadalen Laundries) - Prostitution Research - Conference Slides

annual report
service evaluation
exiting in London, eaves

3 x Vortrags-Folien
www.ruhama.ie/page.php?intPageID=202

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Dokumentation von Zwangs-Hilfen für SW in USA

#208

Beitrag von Marc of Frankfurt »

USA "Project Rose" in Phoenix Arisona:

Zwang zum Ausstieg als Schein-Alternative zu Gefängnisstrafe



Parallel zu Razzien kommen die Sexworker ins "Auffanglager":

www.vimeo.com/82861910

Hey - check out the story that Al Jazeera America wouldn't air.

It's on Project Rose - a prostitution diversion program in Arizona.

Social workers ESPECIALLY should check this out! notice the PROFESSOR OF SOCIAL WORK who thinks the best (and she says ONLY) way to meet people where they are at is to have police bring them in and arrest them if they don't accept services!

PRO-TIP: if you are doing a good job offering social services, you don't have to kidnap people and threaten to arrest them in order to have people use your services. in other words, good social services generally have waiting lists of people voluntarily seeking them, if you have to threaten arrest to get people into your program, you NEED to rethink your program.

Also, any social work program that amps up arrests and results in more people being arrested IS INHERENTLY VIOLENT.
1) this program has police seek out more people to arrest when the program is going on. without this program going on less people who are either involved in the sex trade or profiled as such by police would have to interact with police.

2) only 30% of participants complete the program. the implication is that the other 70% end up back in the criminal legal system where they started
(9% rearrest rate)

3) participants can only do the program once. after that, if you are re-arrested, it's automatically jail.


"THIS SOCIAL WORK PROGRAM IS VIOLENCE."
-Joe West SWOP


"There is war on sex work going on."
- Dr. Penelope Saunders
Executive Director of Different Avenues
www.walnet.org/csis/papers/saunders-migration.html
www.hhrjournal.org/wp-content/uploads/s ... unders.pdf


Sex Workers and Allies to Protest Arrests and Project ROSE Prostitution Diversion Initiative
www.swop-nyc.org/wpress/2013/05/15/sex- ... nitiative/


Projekt Rose einer prostitutionsfeindlich-abolitionistischen Hilfsorganisation
www.projectPhoenixWebsite.com

Phoenix police fight prostitution with a human approach - Program aims to link suspects, social services
Catherine Ochoa, a former prostitute who mentors women in the Project Rose diversion program (2012)
www.azcentral.com/arizonarepublic/local ... roach.html



Gewisse Parallelen sind erkennbar zu Bettelverbot in Wien, zu Harz IV Sanktionen in Deutschland oder zu Migranten-Sexworker Deportationen vielerorts.

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