LokalNachrichten: GRAZ & STEIERMARK

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Zwerg
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LokalNachrichten: GRAZ & STEIERMARK

Beitrag von Zwerg »

Graz

http://de.wikipedia.org/wiki/Graz
http://de.wikipedia.org/wiki/Steiermark


Prostitutionsgesetz:
http://v000702.vhost-vweb-02.sil.at/wp- ... z-2002.pdf


Anlaufstelle:
-





Im roten Bereich
Laufhäuser, Sex ohne Kondom, Diskretion: In der Steiermark bekommen die Freier jedes Service, die Prostituierten keines.


Kein Eintritt, kein Türsteher, keine Fragen, nur ein Impuls und ein paar Schritte, und schon befindet sich der Kunde auf einem langen Gang. Er führt in gedämpftes Licht, unter den Füßen spürt man dicke Teppiche. Keine Bar, kein Zwang, teuren Sekt zu kaufen. Ein Maximum an Diskretion wird hier geboten. Es ist ruhig, nur aus ein paar Zimmern dringt verhaltenes Frauenlachen. Der Freier kann in Ruhe gustieren, an jeder Zimmertür kleben Name und Poster jener Frau, die das Zimmer gemietet hat, sowie Zusatzinfos über ihre speziellen Angebote. Aus einer großen Tafel ist abzulesen, welche anwesend und ob sie gerade besetzt ist. Wartende können in einer kleinen Loggia in tiefen Sofas versinken.

„Laufhäuser“ ohne Barbetrieb, die den Männern hohe Anonymität garantieren, erleben einen Boom. Fast alle der sieben Häuser in Graz sind in den letzten fünf Jahren aus dem Boden geschossen, erst im Vorjahr hat das „Casa-Nova“ in der Kärntnerstraße neu aufgesperrt und kürzlich jenes in der Zeillergasse ausgebaut. Das größte Grazer Laufhaus, jenes in der Lagergasse, hat wegen der großen Nachfrage letzte Woche ein zweites Obergeschoß eröffnet. Schon Wochen vorher fragten „Lauffreunde“ im Forum der Homepage nach, wann denn der Ausbau endlich fertig sei. Auf der Website kann man auch die neuen Zimmer reservieren: „Leuchtet das Zimmer rot, ist es bereits vergeben.“ Nur drei leuchten grün. Auf den Homepages werden ständig „neue Mädels“ präsentiert. Der Kunde ist Kaiser: Der Betreiber des Laufhauses Cosa-Nova weist darauf hin, dass es trotz der Öffnungszeiten von Montag bis Samstag, jeweils 10 bis 24 Uhr, „dazu kommen kann, dass nicht alle Damen jederzeit anwesend sind, da von den Damen die behördlich vorgeschriebenen Arztbesuche eingehalten werden müssen“.

In der Steiermark gibt es erstaunlich viele Bordelle – fünfzig sind es alleine in Graz, gut siebzig in den übrigen steirischen Bezirken. Rechtlich verfährt die Steiermark im Vergleich zu anderen Bundesländern „eher liberal“, sagt Renate Blum vom Wiener Lefö, einer Einrichtung für Frauen „in der Sexarbeit“. Doch das bedeute nicht, dass die Rechte der Frauen im Mittelpunkt stünden. Die Prostitution ist zwar in Wohnungen verboten, in angemeldeten Bordellen aber erlaubt.

Die meisten Grazer Prostituierten sind Anfang zwanzig und kommen aus Osteuropa. Wie Irina S., nur ist sie schon über dreißig und seit gut zehn Jahren im Geschäft. Sie verfügt auch im Deutschen über einen exzellenten Wortschatz und tritt sehr selbstbewusst auf. Wie sie erklärt, hat sie ihre Arbeit aus freien Stücken gewählt, weil in ihrer Heimat einfach zu wenig Geld zu verdienen war. Nach etlichen Jahren in Barsist Frau S. in ein Laufhaus gewechselt. Diese haben typischerweise tagsüber und bis in die frühe Nacht hinein offen. Die Freier kommen also während ihrer Arbeitszeiten und brauchen sich keine Erklärungen über ihren Verbleib zurechtlegen. Die längsten Schlangen stünden vor den Zimmern Transsexueller, erzählt Frau S.: „Manche wollen eine schöne Frau, die auch noch einen Penis hat.“

Es gibt in Graz aber auch ein Haus, in dem die Prostituierten anstehen müssen. Der Warteraum erinnert an eine Bushütte, alles muss flott gehen. Hier, am Grazer Gesundheitsamt, warten die Frauen jedoch nicht auf Männer, sondern auf Hilfe, die oft nicht geleistet werden kann. Die Frauen haben sich hier einer Untersuchung zu unterziehen, damit sie ihren „Deckel“ bekommen, den Ausweis, der ihnen bescheinigt, dass sie keine Geschlechtskrankheiten haben. Die Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 9 bis 13 Uhr anberaumt. Zu einer Zeit, zu der viele Frauen direkt aus dem Dienst kommen und noch keine Stunde geschlafen haben. Die Gesundheitsbehörden der Bezirke haben nur den Auftrag, die Prostituierten wöchentlich auf Geschlechtskrankheiten zu untersuchen – im Sinne der „Volksgesundheit“, wie das Gesetz das nennt. Mit mehr kann sich Sozialarbeiterin Barbara Kleinhappl auch nicht aufhalten. Sie muss pro Woche rund 300 Frauen zu den Untersuchungen weiterschleusen.

„So jung sind Sie noch?“, murmelte Kleinhappl kürzlich, während sie Namen, Geburtsdatum und Herkunftsland eines neu angekommenen Mädchens in ihren Computer tippte. Die Rumänin war erst am Tag zuvor 19 geworden. Damit hatte sie gerade die Altersgrenze erreicht, ab der sie in der Steiermark legal anschaffen darf. Kaum hatte Kleinhappl dies ausgesprochen, brach die junge Frau in Tränen aus. Kleinhappl sagt: „Ich konnte sie kaum mehr beruhigen.“ Der mitgekommenen Freundin der Rumänin sagte die Sozialarbeiterin, sie möge sich doch um diese kümmern. „Viel mehr“, erklärt Kleinhappl, „konnte ich nicht für sie tun. Ich spreche ihre Sprache nicht, und hier steht die behördliche Arbeit im Vordergrund“.

Kleinhappl versucht seit ihrem Antritt vergangenen Herbst, frischen Wind in das Gesundheitsamt zu bringen. Gerade büffelt sie ein paar Brocken Ungarisch und mit zwei lateinamerikanischen Klientinnen hat sie ein wenig Spanisch zu lernen begonnen. Doch sie ist in Graz die einzige für die Prostituierten zuständige Sozialarbeiterin – und sie ist den Gutteil ihrer Zeit mit Verwaltungstätigkeiten beschäftigt. 992 Frauen betreute sie im Vorjahr. Andere österreichische Städte – etwa Wien und Linz – haben längst eigene Anlaufstellen für Sexarbeiterinnen geschaffen. In Graz jedoch muss Kleinhappl, wenn sie eine Übersetzung benötigt, andere Prostituierte um Hilfe bitten. Um Alkoholismus und Depressionen, die bei Prostituierten häufig vorkommen, kann sie sich kaum kümmern – sie behilft sich damit, sich mit anderen Einrichtungen zu vernetzen und die Frauen weiterzuverweisen.

Was den Alkohol betrifft, bieten die Laufhäuser auch den Frauen Vorteile: „Hier muss man die Kunden nicht zu einem Getränk überreden oder dazu, mit aufs Zimmer zu kommen“, sagt Frau S. Wie viele schätzt sie es, hier nicht saufen zu müssen: „In den Bars heißt es immerfort: trinken, trinken.“ Auch die Kunden sind soleichter zu handhaben – weniger Betrunkene, „keine jungen Männer, die gruppenweise kommen und herumprahlen, wer der Beste sei“. Üblicherweise zahlen die Frauen für die Appartements oder Zimmer in Laufhäusern fixe Mietpreise, und zwar zwischen 300 und 500 Euro die Woche, meint Karl Strohmeier von der Prostitutions- und Menschenhandelsabteilung der Kripo Graz. Selbstbestimmtes Arbeiten also? Naja, sagt Irina S. – bei manchen müsse man das Zimmer weiterzahlen, auch wenn man es für längere Zeit nicht brauche. Im Wesentlichen könne man sich aber über das Geld, das übrig bleibt, „nicht beklagen“. Allerdings seien „Zuhälter“ nach wie vor ein Riesenproblem. Wie sie erzählt Strohmeier, dass die Ausbeuter in Graz inzwischen nicht mehr in erster Linie unter den Bordellbetreibern zu suchen seien. Häufig handle es sich um „Freunde“, die oft aus denselben Ländern wie die Frauen oder mit diesen gemeinsam kommen. Viele liefern also an zwei Leute Geld ab.

Die meisten Prostituierten arbeiten freiwillig. Das sagen zumindest die Sozialarbeiterin Kleinhappl als auch der Verein Lefö und die Kriminalpolizei. Doch die Grenze zur Zwangsprostitution ist manchmal schwer zu ziehen, wie Kleinhappl sagt. Oft sei Druck im Spiel.Wie Kleinhappl erzählt, warten etliche Lokalbetreiber vor dem Gesundheitsamt auf die Frauen, damit diese möglichst mit niemandem sonst reden. Oft kämen noch Sprachprobleme dazu: „So ist ihr Aktionsradius sehr klein.“

Auch in der Steiermark tauchen immer wieder Fälle von erzwungener Prostitution und Irreführung auf. Im Gesundheitsamt erschien einmal eine Frau, die „sich weigerte, für die Untersuchung ihre Unterhoseauszuziehen“, erzählt Kleinhappl. Wie sich herausstellte, meinte sie, in einem Spital zu sein, und hatte keinen Schimmer, dass sie im Begriff war, sich als Sexarbeiterin zu registrieren. Kleinhappl rief die Kripo. In einem anderen Fall soll ein HTL-Lehrer rund fünfzig Moldawierinnen an österreichische Bordelle vermittelt haben, viele gaben zu Protokoll, man habe ihnen gesagt, sie würden hier als Putzfrauen, Küchenhilfen oder Animierdamen arbeiten. Von Gewalt und Menschenhandel betroffene Frauen seien vorwiegend in der – illegalen – Wohnungsprostitution zu suchen, sagt Kripo-Mann Strohmeier: „Dort kann man eher Druck auf die Frauen ausüben, indem man ihnen sagt: Was du tust, ist verboten.“

„Doch vieles kommt nie ans Tageslicht“, sagt Manfred Flicker, Ermittler der steirischen Kripo-Abteilung für Schlepperei, Menschenhandel und Prostitution – und zwar schlicht deshalb, weil bei Weitem zu wenige Beamte finanziert werden. Seine Gruppe besteht aus nur sieben Leuten – „drei für Schlepperei, drei für das Rotlicht und einer für Scheinehen“. Das reicht gerade, um pro Jahr fünf größeren Fällen nachzugehen. Dabei wäre ohne weiteres auch für „zwanzig Leute“ genug zu tun. Zumal die Beamten gerade in diesem Metier oft durch die Lokale ziehen müssen, damit sie überhaupt je etwas gesteckt bekommen und sich eine Vertrauensbasis erarbeiten. Flicker und seine paar Mannen, die die ganze Steiermark abklappern sollen, können freilich pro Bezirk nur selten auftauchen. Die Routinekontrollen in den Bordellen außerhalb von Graz sind an „Rotlichtermittler“ ausgelagert – Uniformierte, die in den Inspektionen Rundumdienst machen und nur kurz für das Rotlicht eingeschult werden.

Und hat die Kripo eine traumatisierte Frau vor sich, weiß sie nicht, wohin mit ihr. Einzig an den Wiener Lefö kann sie sich wenden, der betroffenen Frauen Wohnungen anbietet und sie betreut. Auch in der Steiermark würden solche Zufluchtsstellen benötigt, sagt Kripobeamter Flicker: „Wir müssen die Damen ja sehr kurzfristig unterbringen.“

Der Kriminalbeamte Strohmeier ist seit zehn Jahren im Milieu unterwegs, und seine Grazer Kripo-Gruppe kann anders als die steirische Rotlicht-Abteilung auch die Routinekontrollen in den Lokalen selbst durchführen. Die Frauen können gut mit ihm, und er kennt ihre Nöte: Verwaltungsstrafen, die sie nicht zahlen können. Vergewaltigungen. „Die Frauen wissen einfach nicht, wohin sie gehen sollen. Oft komme ich mir vor wie ein Sozialarbeiter“, sagt der Polizist.

Und auch Kleinhappl steht oft genug an. Zu viele Frauen bräuchten intensive Begleitung. Zusätzlich zu Alkoholismus kämpften viele Prostituierte mit Untergewicht und anderen Essstörungen. In Gesundheits- und Verhütungsfragen stellt sie oft eine enorme Ahnungslosigkeit fest. Viele Klientinnen seien in Österreich nicht versichert. „Und Kondome zu verwenden ist nicht für alle selbstverständlich.“ Bei manchen aus Unwissenheit, und „einige geben zu, dass sie das tun, wenn der Kunde nur genug zahlt“.

Viele Frauen reden ständig vom Aufhören. „Ich kann keinen Männerkörper mehr ertragen“, sagt etwa eine Ungarin immer wieder. Aber wohin mit ihr? Zum Arbeitsamt? „Das ist aussichtslos. Um das alles abdecken zu können“, seufzt Kleinhappl, „bräuchte ich ein multiprofessionelles, externes Team“. „Eine ganzheitliche, niederschwellige Beratungsstelle“ empfiehlt der Lefö. Außerdem, meint Irina S., sollten Sozialarbeiterinnen von sich aus zu den Frauen in die Lokale gehen, denn „es dauert lang, bis man deren Vertrauen gewinnt“.

Fast alle regierenden Politiker scheinen sich um das Problem kaum kümmern zu wollen. Ex-Polizist und Gesundheitslandesrat Helmut Hirt war zwar früher in der Wachstube Griesplatz stationiert, auf Anfrage wusste er aber nicht einmal, dass es in der Steiermark keine Beratungsstellen für Prostituierte gibt: „Wenn das stimmt, dann müssen wir etwas unternehmen.“ Ein Sprecher meinte später: Zuständig sei die EU, die auch das Linzer Projekt finanziere. Die Grazer KPÖ-Stadträtin Wilfriede Monogioudis ließ beim Gesundheitsamt kleinere räumliche Verbesserungen vornehmen und beschäftigte kurzfristig eine weitere Sozialarbeiterin in geringfügigem Ausmaß. Sie suche zwar nach einer kleinen Unterstützungsmöglichkeit, ansonsten bleibt sie dabei: „Wir haben kein Geld.“ Frauenlandesrätin Bettina Vollath (SPÖ) ließ das Angebot an Frauenberatungsstellen in der Steiermark untersuchen und kam auf Anfrage zum Schluss, „dass für diese Zielgruppe Bedarf besteht und das natürlich Berücksichtigung findet“. Der Zeithorizont: noch offen. Seitens der ÖVP kann sich Klubobmann Christopher Drexler, wenn man ihn fragt, vorstellen, eine Beratungseinrichtung zu unterstützen. Ein größeres Projekt angeleiert hat in den letzten Jahren nur SP-Stadträtin Tatjana Kaltenbeck, für längere Zeit brachte sie jedoch keine Finanzierung durch. Aktuell plane sie wieder etwas.

Frau S. sitzt in der Laufhaus-Küche, sie nippt an ihrem Kaffee. In ein paar Jahren möchte sie eine Familie und ein eigenes Geschäft aufziehen, mit etwas ganz Anderem, das nichts mit Sex zu tun hat. Bis alles auf Schiene ist, empfängt sie eben noch Kunden, die bis in die „gehobenen Kreise“ reichen. Wer das ist? S. sagt: „Prominente aus dem Showbusiness, Geschäftsmänner, Politiker.“

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Der Artikel im Original: http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=506
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Run auf "Laufhäuser"

Beitrag von Zwerg »

Run auf "Laufhäuser"

Im Trend: Viele Freier ziehen die diskreten Etablissements ohne Bars den traditionellen Bordellen vor
Graz - Kein Türsteher, kein Eintritt, nach der Eingangstür das diskrete Ambiente eines Hotels: ein langer Gang, dicke Teppiche, Bilder an den Wänden, es ist sehr still. Die Freier halten sich leicht zur Wand gedreht und meiden den Blickkontakt. Hier gibt es keine Bar, die Kunden brauchen also weder für sich noch für die Frauen teure Piccolos bezahlen. Und da somit auch kein Raum existiert, in dem sich Kunden gemeinsam länger aufhalten, ist die Wahrscheinlichkeit gering, hier gesehen zu werden.

Im Laufhaus geht es gezielt um das Kernthema: Eine große Tafel informiert darüber, welche der hier arbeitenden Frauen im Haus sind und ob sie gerade besetzt ist. An der Tür jedes Zimmers kleben Name und großformatige Fotos der dort eingemieteten Frau sowie Detailinfos über ihre Angebote. "Der Kunde kann sich im Gang in Ruhe und ohne Zwang für ein Mädchen seiner Wahl entscheiden", erklärt der Betreiber die Vorzüge dieser Art von Bordell. Von außen ist oft nicht zu erkennen, worum es sich handelt – oder erst vom Hinterhof aus.

Anonymität

"Laufhäuser" sind ein spezieller Typus von Bordellen, der Freiern ein Höchstmaß an Anonymität gewährt und den Zugang für sie noch einfacher macht, "niederschwelliger", würde man in der SozialarbeiterInnen-Sprache sagen. In Graz erfreuen sich Laufhäuser gerade eines wachsenden Zustroms. Sieben der rund fünfzig gemeldeten Grazer Bordelle zählen zu dieser Gattung. Fast alle haben sie in den letzten fünf Jahren aufgesperrt. Eines ist erst im Vorjahr dazugekommen, zwei haben kürzlich ausgebaut – darunter auch das größte Laufhaus der Stadt, jenes in der Lagergasse: Es hat eben sein zweites Obergeschoß eröffnet.

Typisch ist außer dem Fehlen eines Barbetriebs, dass Laufhäuser den ganzen Tag über, aber nur bis in die früheren Nachtstunden geöffnet haben. Viele Kunden kommen also während ihrer offiziellen Arbeitszeiten – und brauchen sich keine Ausreden über ihren Verbleib einfallen zu lassen.

Webseiten


Stark frequentiert sind auch die Homepages der Etablissements. Die Frauen stellen sich dort vor, manchmal sind Checklisten abrufbar, aus denen sich ablesen lässt, welche Frau was anbietet: ob sie es etwa "nur mit Schutz" macht, "Griechisch bei dir" oder "bei mir" im Portfolio hat oder nicht. Viel genutzt sind vor allem die User-Foren, in denen Freier Anfragen stellen wie: "Bekommt ihr mal schwarze oder Asienladys?" Den größten Ansturm erleben derzeit Transsexuelle, Frauen mit Penis. Auf der Website eines Hauses laufen Gewinnspiele, der Preis: Einmal "Blasen". Auch empfehlen die Kunden ("Lauffreunde") einander in den Foren Frauen und besprechen deren Services. Hier findet sich teilweise harter Tobak – und zwar abgesehen von der Frage, wie jemand zu Prostitution steht und ob eineR sie nun als Dienstleistung wie jede andere sieht oder nicht: Etliche Äußerungen über die Qualitäten, Nicht-Qualitäten oder gewünschten Qualitäten der Prostituierten lassen es klar an Respekt vor diesen missen.

Kunden aus der "mittleren Schicht"

Laut der Grazer Prostituierten S., die schon seit mehreren Jahren in verschiedenen Laufhäusern tätig war und ist, kommen die Kunden hier ebenso wie in anderen Bordellen vorwiegend aus der "mittleren Schicht" – nicht aus der "gehobenen": "Wer es sich leisten kann, sucht etwas noch Privateres, um nicht erkannt zu werden." Betuchtere nutzten eher Escortservices, Hotelbesuche oder gingen gar mit den Sexarbeiterinnen auf Reisen.

Für Prostituierte böten Laufhäuser einige Vorteile gegenüber üblichen Bordellen, meint Frau S.: So sind die Frauen nicht zum Trinken gezwungen, während in den Bars durchaus hoher Druck dazu besteht. Einer unter mehreren Umständen, die dazu führen, dass "viele Mädchen alkoholabhängig sind", wie Frau S. sagt. Umgekehrt bedeutet es auch weniger betrunkene Freier. Für die Zimmer oder Appartements sind üblicherweise fixe Mietpreise zu bezahlen, die sich laut Karl Strohmeier von der Prostitutions- und Menschenhandelsabteilung der Kripo Graz zwischen 300 und 500 Euro pro Woche bewegen.

Anwesenheit und Vereinsamung

Prinzipiell können sich die Frauen in den Laufhäusern innerhalb der Öffnungszeiten die Arbeitszeiten frei einteilen. Allerdings stellt sich die Frage, ob diese Freiheit tatsächlich immer gegeben ist: Wie ein Betreiber betont, könne es trotz der Öffnungszeiten von Montag bis Samstag, jeweils 10 bis 24 Uhr, "dazu kommen, dass nicht alle Damen jederzeit anwesend sind, da von den Damen die behördlich vorgeschriebenen Arztbesuche eingehalten werden müssen". Normalerweise, so der Tenor, sollten die Frauen also sechs Tage die Woche jeweils vierzehn Stunden fast durchgängig im Haus sein.

Frau S. macht schließlich auf einen Nachteil der Laufhäuser aufmerksam, den auch andere Neue Selbstständige kennen, die isoliert arbeiten: Abgesehen von den Kunden "sind viele Mädchen den ganzen Tag allein in ihren Appartements und werden einsam" – es fehlt der Austausch und die Unterstützung durch die Kolleginnen.
(Gerlinde Pölsler)

http://diestandard.at/?url=/?id=2949670

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nina777
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Beitrag von nina777 »

03.11.2008

Illegale Prostitution gerät langsam außer Kontrolle

Offene Grenzen, kein einheitliches Gesetz, keine Überprüfung ansteckender Krankheiten, keine elektronische Dateien: das Geschäft mit der grenzüberschreitenden Prostitution blüht auch in der Steiermark.

Es sind mächtige, mafiaähnliche Organisationen, die für den Menschen- und Prostitutionshandel verantwortlich sind. Jahr für Jahr werden tausende junge Mädchen in osteuropäischen Ländern angeheuert und als Prostituierte nach West-, Mittel- und Südeuropa gebracht. "Unter massiven Druck oder unter falschen Versprechungen", sagt die Polizei.

95 Prozent Ausländerinnen. Von den rund 1000 in der Steiermark registrierten Prostituierten sind laut Behörden gut 95 Prozent Ausländerinnen. Die Dunkelziffer ist mit Sicherheit noch viel höher. Die Frauen stammen aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn, der Slowakei, aus Weißrussland und Moldawien. "Die Frauen arbeiten heute in einem Bordell in Graz, in 14 Tagen in einem anderen Bundesland oder gar im Ausland. Die Grenzen sind offen", sagt ein Polizei-Fahnder. "Eine elektronische Prostituierten-Datei ist aus Gründen des Datenschutzes nicht erlaubt. Wir haben keine Kontrolle mehr."

Brutale Methoden. Das wissen auch die Zuhälter- und Menschenhandel-Organisationen aus dem Osten. Mit brutalen Methoden sorgen sie dafür, dass das Geschäft im Westen blüht. Abteilungsleiter Erich Zwettler vom Bundeskriminalamt kennt die Vorgangsweisen bei der Anwerbung junger Frauen. "Meistens wird ihnen ein sozialer Job im Westen versprochen. Steigen sie darauf ein, werden sie geschlagen, erpresst, der Freiheit beraubt und zur Prostitution gezwungen", sagt der Jurist. "Eine andere Variante ist, sie werden als Tänzerinnen angeworben und ebenfalls mit physischer und psychischer Gewalt dazu gebracht, in Bordellen zu arbeiten. Oder die Betroffenen wissen, worum es geht, müssen dann aber ihr Geld an die Zuhälter abliefern. Meistens bleibt ihnen nur ein Butterbrot übrig."

Ausstieg gefährlich. Chefinspektor Josef Wagner vom steirischen Landeskriminalamt (Gruppe Menschenhandel und Schlepperei) weiß aus jahrelanger Erfahrung: "Wenn ein Mädchen aussteigen will, wird es gefährlich." Deshalb gestalten sich gerade im Rotlicht-Milieu die Ermittlungen so schwierig. "Die Opfer haben Angst, auszusagen."

Ansteckende Krankheiten. Sorgen bereitet den Kriminalisten auch, dass gemeldete Prostituierten bei ärztlichen Kontrollen nicht auf ansteckende Krankheiten wie Hepatitis untersucht werden. Diesbezüglich habe man gar keine Kontrolle. Ein weiteres Manko sei die rechtliche Lage. "Jedes Bundesland hat sein eigenes Landesgesetz", klagt ein Beamter: "In Wien ist die Prostitution ab dem 18. Lebensjahr erlaubt, in der Steiermark mit 19, in Vorarlberg ist sie überhaupt verboten. Wir brauchen einfach ein einheitliches Bundesgesetz."

Bordelle. Derzeit gibt es steiermarkweit rund 115 bis 120 genehmigte Bordellbetriebe. "Lieber noch mehr Bordelle und wir haben eine gewisse Kontrolle, als die Mädchen arbeiten illegal für Zuhälter", so Gerhard Bengesser vom Landeskriminalamt und Karl Strohmeier vom Kriminalreferat des Grazer Polizei- Stadtkommandos.

HANS BREITEGGER

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... 5/index.do
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Graz will keine Bordell-Werbung mehr

VP, SP, KP und Grüne im Gemeinderat: Keine "Frauen als Ware" auf Plakaten


Graz – Großflächige Plakate, auf denen Bordelle oder bordellähnliche Betriebe (Letztere sind Lokale, in denen Prostitution angebahnt wird) werben, soll es im Grazer Stadtbild bald nicht mehr geben.

Ein diesbezüglicher, von den Frauensprecherinnen der Grazer VP und Grünen, Sissi Potzinger und Daniela Grabe, initiierter Antrag wurde am Donnerstag im Grazer Gemeinderat mit den Stimmen von KP und SP beschlossen. Darin appelliert die Stadt Graz an den steirischen Landtag, über das [url=http://v000702.vhost-vweb-02.sil.at....stitutionsgesetz-2002.pdf]Landes-Prostitutionsgesetz[/url] ein Werbeverbot zu erwirken.



Keine "Kriminalisierung der Prostitution"

Grabe betonte im Gespräch mit dem Standard, dass es den Politikerinnen nicht um eine "Kriminalisierung der Prostitution" gehe. Vielmehr kämpfe man gegen das Bild der "Frau als Ware", das sich auf Plakaten auch oft Kinder auf dem Schulweg ansehen müssten. Ein weitererer Aspekt sei "der Nationale Aktionsplan gegen Menschenhandel gewesen". Nur BZÖ und FPÖ stimmten gegen den Antrag.



Plakat des Anstoßes

Dem Appell ging vor Weihnachten einige Aufregung um Plakate des größten Grazer Bordells voran, die von der städtische Firma "Ankünder" www.ankuender-stmk.at affichiert worden waren. Darauf wurden spärlich gekleidete Frauen als "Christkinder" inszeniert.

Die Katholische Frauenbewegung www.graz-seckau.at/kfb/ protestierte gegen das Sujet und erfuhr Unterstützung quer durch die Parteien.



"Bordelle brauchen eh ka Werbung"

Ankünder-Geschäftsführer Josef Karner befürwortet das Verbot im Standard-Gespräch. Der Werberat und er hätten nichts gegen das Sujet tun können, da die Frauen nicht nackt waren. Zudem würden andere Firmen die Plakate aufhängen, "wenn es nicht ein Gesetz für alle verbietet". Diese Vermutung bestätigt der Chef der Plakatwerbefirma "Perspektiven" www.kartnig.net , Hannes Kartnig: "Wenn ich das Geld brauche, hänge ich es auch auf!" Doch er räumt ein: "Die Bordelle brauchen eh ka Werbung!"

(Colette M. Schmidt/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.1.2009)
http://diestandard.at/?url=/?id=1231151992448





Um welches Bordell ging es eigendlich?

Branchenbuch Graz:
http://www.sexarbeiterinnen.com/huren/h ... aplz8.html





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Tom
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Beitrag von Tom »

Vom "Sturm-Hannes" war ja auch nix anderes zu erwarten... :002

Jetzt aber mal ernsthaft: das hört sich alles sehr, sehr traurig an, was da in der Heimat abgeht. So ganz und gar unseriös und irgendwie passt es nicht wirklich in eine Zeit, in der SW ganz legal ihrem Job nachgehen können. Graue, schwarze und pechschwarze Schafe gibt's ja leider überall und in jeder Branche aber gibt's denn gar keinen Lichtblick im grünen Herz Österreichs? Die Steiermark als Vorhof zur Hölle der Zwangs- und illegalen Prostitution?!?

95 % der Damen aus dem ehemaligen Ostblock - mehr oder minder freiwillig?!? Vor allem das "minder" macht mich ein wenig bedrückt. Und ich bzw. wir waren uns so sicher, nach 20 Jahren im Ausland in den nächsten Jahren nach Hause zurückzukehren und sich dort eine neue Existenz aufzubauen.

Genug der Jahre im Ausland, das ständige "aus-dem-Koffer-leben", immer der Kohle hinterherlaufen - auch wenn's dem Sparbuch gut getan hat :001 und ich/wir eigentlich gar nicht mehr sooo viel arbeiten müssen. Aber für die Frühpension reicht's noch nicht und daher wollten wir uns eben in Graz bzw. der Stmk. selbständig machen. Und ein kleines finanzielles Polster schadet ja bei Selbständigkeit nicht wirklich - man muss nicht vom ersten Tag an "Umsatz machen" und kann sich seinen Laden professionell und in Ruhe aufbauen.

Aber hat das Aufbauen überhaupt Sinn? Wir wollen uns keine armdicken Goldketten und eine Geiger-Corvette finanzieren (ok, ein wenig sehr klischeehaft das Ganze) - wenn's für's Leben reicht...

Bis bald
Tom

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nina777
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Beitrag von nina777 »

17.4.2009
Graz gegen Sex-Werbung

Stadt will Verbot von Bordell-Werbung und kämpft gegen Sexismus
.

Eine vorweihnachtliche Kampagne eines großen Grazer Bordells, das leicht bekleidete Damen samt Engelsflügerl auf Plakatwänden der Landeshauptstadt landen ließ, war Stein des Anstoßes. Gleich nach Weihnachten beschloss der Grazer Gemeinderat eine Petition an den Landesgesetzgeber, er solle Bordell-Werbung auf öffentlichen Plakaten verbieten. Nach einer Prüfung durch das Präsidialamt setzte sich nun gestern die Stadtregierung damit auseinander. Nun ist klar: Graz meint es ernst und will noch einen Schritt weitergehen.

Generelles Werbeverbot. Der Gemeinderat wird die Verbotsforderung nun noch auszuweiten und den Landtag auffordern, ein generelles Werbeverbot für Bordelle - also nicht nur auf Plakatflächen - zu erlassen. Folgt der Landesgesetzgeber der Petition, müsste er für das Verbot das Prostitutionsgesetz ändern.

Frau als Ware. Die generelle Ausweitung findet ihre Begründung darin, dass ein lediglich auf Plakatflächen begrenztes Verbot verfassungsrechtlich wacklig wäre. Die Stoßrichtung ist aber klar: VP-Gemeinderätin Sissy Potzinger will mit Unterstützung von SPÖ, Grünen und KPÖ sicherstellen, dass Sujets, die die Frau als Ware darstellen und selbst Kinder mit dem Sex-Geschäft konfrontieren, verschwinden.

Sexistische Werbung. Aber nicht nur Werbung fürs Rotlicht-Geschäft will man aus dem Stadtbild verbannen, auch sexistische Werbung ist im Visier. SP-Stadträtin Elke Edlinger und Frauenbeauftragte Maggie Jansenberger haben eine Beobachtungsgruppe gegründet, die sexistische Sujets, die Frauen oder Männer auf ihr Geschlecht oder überholte Rollenbilder reduzieren, anprangert. Ein Verbot gibt es dafür nicht, aber es gehe darum, zu sensibilisieren.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... 3/index.do
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Beitrag von nina777 »

15.5.2009

Grazer laufen gegen Laufhaus-Boom Sturm

Statt Bordellen schießen in Graz derzeit die Laufhäuser aus dem Boden. Eines ist beim Alten geblieben: Anrainer kämpfen empört dagegen an - ohne Erfolgschancen.


Die Exekutive sieht den Trend zum Laufhaus jedoch positiv: Diese hätten den Straßenstrich und die illegale Wohnungsprostitution unter ein legales Dach gebracht

Sie verbreiten sich wie ein Lauffeuer - die Erotik-Center der nächste Generation - Diskont-Bordelle ohne Barbetrieb - Laufhäuser mit bis zu 40 Zimmern, die Prostituierte anmieten, um dort direkt auf Freier zu warten. War Graz einst mit 59 Bordellen Rotlichthochburg, geht es mit der Zahl dieser Betriebe bergab. Derzeit sind es nur noch 39. Dafür gibt es scheinbar im Wochentakt Verhandlungen über die Errichtung neuer Laufhäuser.

Puntigam
. Am Donnerstag verhandelte man für so einen Neubau neben dem Cineplexx in Puntigam. Nächste Woche wird gegenüber einer neuen Jungfamiliensiedlung über die Sex-Nutzung eines Wohnbaus verhandelt.

Anrainer wenig begeistert. In beiden Fällen sind Anrainer wenig begeistert. Doch selbst, wenn sie zur Bauverhandlung geladen sind, haben sie wenig Chancen, das Etablissement zu verhindern, verrät der Chef der Baubehörde, Klaus Engl: "Handelt es sich um ein Kerngebiet und sind alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt, können wir das nur bewilligen." Einziger Ausweg: Ist ein Spielplatz, eine Schule oder ein Kindergarten mit direktem Blickkontakt in der Nachbarschaft, gibt es nach Prostitutionsgesetz keine Bewilligung fürs Rotlicht.

Beim Cineplexx setzt man die Hoffnungen auf einen Spielplatz, den man am Parkplatz errichten will. Im Fall Neubaugasse hoffen Nachbarn, dass das nahe Keplergymnasium ein Ausschließungsgrund sein könnte. Doch in den meisten Fällen gibt es Bewilligungen.

Legales Dach
. Die Exekutive sieht den Trend zum Laufhaus jedoch eher positiv, betont Karl Strohmeier von der Prostitutionsgruppe. Diese hätten den Straßenstrich und die illegale Wohnungsprostitution unter ein legales Dach gebracht: "Wir haben keine Probleme mit diesen Einrichtungen."

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... 2/index.do
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RE: LokalNachrichten: GRAZ & STEIERMARK

Beitrag von certik »

Bild
Lycisca hat geschrieben: Bild
Nun ist aber durch unsere Diskussion ab incl. Post #8 der Thread weg von einer Sammlung von Lokalnachrichten zu einem Diskussionsthread geworden ... was nicht schlecht ist, aber vielleicht können die Moderatoren diese Diskussionen ausschneiden und in einem eigenem Thread (Diskussion über Polizei, Bordelle und Wohnungsprostitution) zusammenfassen.

Diesem Wunsch habe ich gerne entsprochen.
Die nachfolgende Diskussion findet Ihr hier:
viewtopic.php?p=57031

LG certik
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

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RE: LokalNachrichten: GRAZ & STEIERMARK

Beitrag von Zwerg »

Prostituierte soll Mann mit Umbringen bedroht haben

Die Angeklagte soll im Streit gesagt haben: "Ich ramme dir ein Messer in den Bauch, damit du stirbst!" Sie wird freigesprochen.

Sie kommt aus Nigeria, er aus Graz. Sie arbeitet als Prostituierte, er hatte gehofft, sie würde ihre Profession aufgeben. Jetzt will er die Scheidung, aber sie sagt: "Ich liebe ihn noch immer." Bemerkenswert, denn er hat sie mit seiner Anzeige vor den Strafrichter gebracht. Einmal, im Februar, soll sie im Streit gesagt haben: "Ich ramme dir ein Messer in den Bauch, damit du stirbst!" Und dann, im Juli: "Wenn das mit dem Visum nicht klappt, werde ich dich umbringen oder jemanden schicken, der das macht!" Alles nicht wahr, versichert sie.

Das Vergehen der gefährlichen Drohung hat die Staatsanwaltschaft angeklagt. Ihr Motiv sei ihre Angst vor der Scheidung. Dann nämlich sähe es auch für ihren Aufenthaltstitel schlecht aus. Und das Motiv für die Anzeige des Mannes? Angst? "Oder wollten Sie Punkte für die Scheidung sammeln?", fragt Richter Erik Nauta. "Nein, ich habe das schon ernst genommen", bekräftigt der Ehemann. Seit sie Opfer eines Überfalls geworden sei, sei seine Frau selber aggressiv. "Wie war denn der Ton in der Ehe?", will ihr Anwalt von ihm wissen. Was, Ton? "Naja, rau oder Burgtheaterdeutsch?" - "Oder Oxford-Englisch", schlägt der Richter mit Blick auf den Dolmetscher vor, dessen gedrechseltem Englisch die Beschuldigte nur mühsam folgen kann.

Es war wohl doch nur ein rauer Ton. Wer um sein Leben fürchtet, setzt nicht die Beziehung monatelang fort oder wartet beim zweiten Mal einen Tag mit der Anzeige, meint der Richter. Also: keine wirkliche Drohung, sondern milieubedingte Unmutsäußerungen und "Freispruch im Zweifel". Der Dolmetscher übersetzt. Oxford-Englisch.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... aben.story

---------------------------

Anmerkung von Christian: Ich habe in den letzten Monaten einigen Prozessen rund um "unser Thema" beigewohnt - um auch einen Eindruck von unserer Gerichtsbarkeit zu gewinnen - auch mir ist massiv aufgefallen, dass manchen Dolmetscher selbst einen Übersetzer (speziell der deutschen Sprache) benötigen! Es ist für mich erschütternd, dass bei derart wichtigen Ereignissen wie bei Gerichtsverhandlungen nicht mehr auf die Qualität der zugelassenen Dolmetscher geachtet wird!

Es geht oft um sehr viel - und da sollte jeder Beteiligte auch jedes einzelne Wort verstehen - oder eben richtig in seiner/ihrer Muttersprache übersetzt bekommen. Sonst sind Fehlurteile (auf Grund mangelnder Übersetzung) vorprogrammiert.

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Vorratsdatenspeicherung und SW (Position der OStA Graz)

Beitrag von Lycisca »

Ein Beitrag im

Quelle: Presse-Rechtspanorama vom 29. März 2010

zeigt eine bemerkenswerte Einstellung zum Einsatz besonderer Ermittlungsmethoden gg SW auf, die von der Oberstaatsanwaltschaft Graz vertreten wird:

Die Vorratsdatenspeicherung sieht vor, dass die Telefon- und Internetdaten aller Bürger für zumindest sechs Monate gespeichert werden. Archiviert werden die Verbindungsdaten (wer hat wann mit wem kommuniziert), nicht aber der Inhalt der Kommunikation. Den Kritikern der Vorratsdatenspeicherung ließ Thomas Mühlbacher, Leiter der Staatsanwaltschaft Graz, ausrichten: „Sie sollten sich nicht in Sicherheit wiegen. Diese Daten bekommen wir jetzt schon.“ Denn die Telefonnetzanbieter würden bereits jetzt von sich aus die Verbindungsdaten jedes Teilnehmers rund sechs Monate aufzeichnen, um im Falle eines Einspruchs gegen eine Rechnung Beweise zu haben. Und wenn die Justiz diese Daten haben möchte, sei das kein Problem. „Das ist unser täglich Brot“, sagte Mühlbacher. Bei Straftaten, die mit mehr als einem Jahr Haft bedroht seien, könne man die Telefondaten von Verdächtigen verlangen. Das sei vor allem für die Aufklärung von Suchtgiftkriminalität, Prostitution oder Geldwäsche wichtig. Man bekomme momentan aber nur die Telefon-, nicht die Internetdaten, so Mühlbacher. Letztere würde man durch die Einführung der Vorratsdatenspeicherung auch erhalten.

Da mit der "Aufklärung von Prostitution" nur Verwaltungsdelikte betroffen sind (sonst wäre die Rede von "Zuhälterkriminalität"), ist es für Grazer SW ratsam, sich vorab die Rechtslage anzusehen: Nach § 137 Abs 1 StPO (Strafprozessordnung 2008) erfordert die "Auskunftserhebung über die Daten einer Nachrichtenübermittlung" (§ 135 StPO) eine gerichtliche Bewilligung auf Antrag des Staatsanwalts. Nach § 135 Abs 2 StPO darf diese Bewilligung jedoch nur bei begründetem Verdacht auf schwere Straftaten erteilt werden. Der Verdacht auf illegale Prostitution rechtfertigt diese Maßnahme also nicht.

Im übrigen besteht im Verwaltungsverfahren für die Ermittlungsergebnisse ein Beweisverwertungsverbot nach § 140 Abs 3 StPO: Wenn ein SW von der Polizei mit dem Verdacht der illegalen Prostitution konfrontiert wird, ist es sinnvoll, vom Anwalt die Akten ausheben zu lassen, ob am Anfang der Ermittlung eine Verbindungsdatenerhebung gestanden hat ... und dann sofort entsprechende Beschwerden wegen der Verletzung von Grundrechten (Privatleben, Datenschutz, ...) einzubringen, wegen der Fristen am besten bei allen in Frage kommenden Behörden (Unabhängiger Verwaltungssenat, Datenschutzkommission, Landesgericht).

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Re: Vorratsdatenspeicherung und SW (Position der OStA Graz)

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für diesen wichtigen Verfahrens-Rechts-Tipp für Sexworker

Lycisca hat geschrieben:Wenn ein SW von der Polizei mit dem Verdacht der illegalen Prostitution konfrontiert wird, ist es sinnvoll, vom Anwalt die Akten ausheben zu lassen, ob am Anfang der Ermittlung eine Verbindungsdatenerhebung gestanden hat ... und dann sofort entsprechende Beschwerden wegen der Verletzung von Grundrechten (Privatleben, Datenschutz, ...) einzubringen, wegen der Fristen am besten bei allen in Frage kommenden Behörden (Unabhängiger Verwaltungssenat, Datenschutzkommission, Landesgericht).


p.s.
In Deutschland war die Anti-Vorratsdatenspeicherungs-Kampagne die erste erfolgreiche außerparlamentarische Bürgerbewegung seit langem ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Vorratsdatenspeicherung

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RE: LokalNachrichten: GRAZ & STEIERMARK

Beitrag von Zwerg »

Prostituierte von jungem Freier ausgeraubt

Im Grazer Metahofpark ist am Montag eine 61 Jahre alte Prostituierte von einem Kunden ausgeraubt worden. Der Freier hatte die Handtasche der Frau ausgeräumt, als sie ihn zur Rede stellte, schlug er sie nieder.


61-Jährige hatte "ungutes Gefühl"
Die Prostituierte wurde in der Babenbergerstraße von dem etwa 25 Jahre alten Mann mehrmals angesprochen. Obwohl die Frau ein "ungutes Gefühl", hatte, wie sie später gegenüber der Polizei angab, sei sie dennoch mit dem Kunden in den Park gegangen.


Die Prostituierte wurde leicht verletzt.

Geschlagen und mit Handtasche geflüchtet
Während der geschlechtlichen Handlung dürfte der Freier die Handtasche der 61-Jährigen geöffnet und entleert haben. Als sie diverse Gegenstände herumliegen sah, stellte sie ihn zur Rede. Daraufhin stieß sie der Mann zu Boden und machte sich samt der Tasche aus dem Staub. Die Prostituierte wurde leicht verletzt und erstattete Anzeige.

http://steiermark.orf.at/stories/452666/


Anmerkung Zwerg: Solche Berichte sollte die Wiener Stadtregierung lesen - und zwar bevor sie ankündigt willkürlich den Straßenstrich in "unbewohnte bzw. menschenleere" Gebiete verlegen zu wollen! Bei ihren jetzigen Standplätzen (die seit Jahrzehnten völlig in Ordnung waren) haben die SexarbeiterInnen den Überblick, wo und wie sie arbeiten können. Es gibt sogenannte 10-EuroHotels, wo sie sowohl sanitär versorgt, als auch während der Arbeit geschützt sind!

Wenn eine SexarbeiterIn gezwungen wird geschützte (angestammte) Arbeitsplätze aufzugeben und irgendwo in einem Park oder Auto zu arbeiten, dann ist die Stadtverwaltung mit verantwortlich, wenn etwas passiert.

Auch und gerade in Graz hat diese Verdrängung vor Jahren stattgefunden. Das Resultat ist dem obigen Bericht zu entnehmen.

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RE: LokalNachrichten: GRAZ & STEIERMARK

Beitrag von Zwerg »

Kellner attackierte Prostituierte und Polizisten

Radau am Grazer Griesplatz: 18 Jahre alter Steirer attackierte mehrere Personen in Nachtlokal und griff auch die einschreitenden Polizisten an.

Ein 18-jähriger Kellner aus dem Bezirk Graz-Umgebung hat Dienstag früh am Grazer Griesplatz in und vor einem Nachtlokal den 45-jährigen Kellner und eine 32-jährige Prostituierte durch Schläge und Tritte leicht verletzt. Anschließend begab er sich in ein weiteres Cafe am Griesplatz, wo er einen 40-jährigen Rollstuhlfahrer durch mehrere Faustschläge und einen Tritt ins Gesicht verletzte.

Festnahme

Weiters verletzte der Mann eine im Cafe anwesende Grazerin, indem er sie an den Haaren riss. Während der Sachverhaltsaufnahme durch die verständigte Polizei kam der Kellner wieder in das Cafe zurück und versuchte sich dann aber der Amtshandlung zu entziehen, indem er den einschreitenden Polizeibeamten mehrere Faustschläge und Fußtritte versetzte.

Der Randalierer wurde von der Polizei vor dem Lokal unter Einsatz von Pfefferspray festgenommen - der Beschuldigte wird nach Abschluss der Haftformalitäten in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... amte.story

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Beitrag von nina777 »

05.11.2010

Hat Beamter für Lizenzen kassiert?

Affäre um großzügige Vergabe von Gewerbescheinen weitet sich aus. Mann aus dem Rotlicht-Milieu bekam Detektiv-Lizenz.


Die Vergabe von Lizenzen im Sicherheitsgewerbe sind besonders heikel. Bewerber werden normalerweise genauestens überprüft, ob sie für die Aufgaben in der Detektiv- und Bewachungsbranche überhaupt geeignet sind und ob die Verlässlichkeit gegeben ist. Im Grazer Magistrat scheint dies aber keine Rolle gespielt zu haben. Zumindest in zwei Fällen hat der nun suspendierte Beamte des Gewerbereferates (wir berichteten) eileichtfertig gehandelt.

Seit einigen Jahren ist für die Genehmigung von Gewerben nicht mehr die Landesregierung zuständig. Die Entscheidung liegt jetzt bei den Bezirkshauptmannschaften - und in Graz beim Magistrat. An den Kriterien habe sich nicht viel verändert, sagt der Grazer Berufsdetektiv Arthur Häfele, der jahrzehntelange Berufserfahrung hat und bis vor wenigen Monaten auch Fachgruppen-Obmann in der Wirtschaftskammer war.
Zwingend vorgeschrieben sei die Begutachtung durch die Fachgruppe nicht, sagt Häfele. Dennoch halten sich die Behörden daran. Lediglich im Grazer Magistrat liefen die Uhren anderes.

"Ab dem Zeitpunkt, als der Magistrat die Kompetenzen bekam, wurden wir kaum noch gefragt", sagt der Detektiv. So auch im Fall eines einflussreichen Mannes aus der Grazer Rotlicht-Szene. Er bekam ohne Schwierigkeiten die Bewilligung für ein Sicherheitsgewerbe. Häfele: "Für uns war das sehr bedenklich, aber wir wurden ja nicht gefragt."

Der zweite Fall betrifft einen Schadensreferenten einer Versicherung. Da wurde von der Fachgruppe zwar eine Stellungnahme eingeholt, doch der Magistratsbeamte setzte sich über die negative Beurteilung hinweg und genehmigte das Gewerbe ebenfalls.

Das sind nur zwei von 400 Fällen, die von der Staatsanwaltschaft untersucht werden. "Wir prüfen, ob der Beschuldigte in die eigene Tasche kassiert hat", sagt Pressesprecher Hansjörg Bacher. Demnächst werden die Konten des Beamten geöffnet.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... iert.story
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RE: LokalNachrichten: GRAZ & STEIERMARK

Beitrag von Angie_Escort »

Versuchter Mord an Prostituierter

Eine bulgarische Prostituierte ringt im LKH Graz um ihr Leben. Ein unbekannter Täter hat Samstagabend versucht, die 29-Jährige in ihrem Appartement in einem so genannten Laufhaus umzubringen.

Um 22.30 kam es zu dem Mordversuch in dem Laufhaus in der Prankergasse: Zunächst wurde die Frau von dem Unbekannten mit einem Kabel eines Bügeleisens beinahe erdrosselt; dann fügte er ihr - vermutlich mit einem Stanleymesser - lebensgefährliche Stich- und Schnittwunden am Hals zu.

Eine Mitbewohnerin hörte zunächst einen Streit und dann ein lautes Stöhnen aus dem Nachbarappartement. Mit einer weiteren Mitbewohnerin und der Hausbesorgerin klopfte sie dann mehrmals an die verschlossene Zimmertür der Bulgarin.

Da niemand aufmachte, liefen die Frauen zum Telefon, um Rettung und Polizei zu verständigen - diesen Moment nützte der Täter offenbar, um zu flüchten.

Das Opfer wurde im LKH Graz sechs Stunden lang notoperiert. Laut Polizei ist der Zustand der 29-Jährigen nach wie vor äußerst kritisch.

Von dem Täter fehlt jede Spur. Er ist laut einer Zeugenaussage etwa 35 Jahre alt und 1,80 Meter groß. Er soll nackenlange, schwarz-weiß gewellte Haare haben und mit einer dunklen Jacke sowie einer Baseballkappe bekleidet gewesen sein.

Quelle: http://steiermark.orf.at/stories/482907/

:009

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RE: LokalNachrichten: GRAZ & STEIERMARK

Beitrag von Zwerg »

Versuchter Mord: Freigänger unter Verdacht

Der flüchtige Häftling soll versucht haben, eine Prostituierte zu erdrosseln.

Ein 48-jähriger Freigänger steht unter dringendem Verdacht, den versuchten Mord an einer bulgarischen Prostituierten in der Nacht auf Sonntag verübt zu haben. Der Häftling hatte ab 20.00 Uhr drei Stunden Ausgang, kehrte aber nicht in die Gefängnisanstalt Karlau zurück, hieß es am Montag seitens der Sicherheitsdirektion Steiermark. Das 29-jährige Opfer schwebt weiterhin in Lebensgefahr.

Sechs Jahre Strafe hatte der Verdächtige bereits verbüßt, am 26. November wäre er entlassen worden, weshalb er bereits im Freigängerhaus des Gefängnisses war und stundenweise Ausgang hatte. Da er aber am Samstag um 23.00 Uhr nicht zurückkehrte und die Täterbeschreibung durch einen Zeugen auf ihn passte, fahndet die Polizei nun nach dem Steirer. Der Verdächtige war wegen mehrerer Einbruchsdelikte verurteilt worden, sei aber auch wegen diverser Gewaltdelikte auffällig gewesen, so die Sicherheitsdirektion.

Mit Kabel gewürgt
Die 29-jährige Prostituierte aus Bulgarien hatte Samstagabend einen Freier empfangen, doch gegen 22.15 Uhr hörten Kolleginnen in benachbarten Appartements des Laufhauses Schreie. Sie alarmierten die Polizei und beobachteten, wie sich der Täter aus dem Staub machte. Dann leisteten sie dem stark blutenden Opfer Erste Hilfe. Der Unbekannte hatte die Frau mit dem Kabel eines Bügeleisens versucht zu erdrosseln und ihr außerdem mit einem Stanleymesser tief in den Hals geschnitten. Sechs Stunden lang wurde die 29-Jährige operiert, aber ihr Zustand war auch am Montag noch kritisch.


http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/ ... t/10844576

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RE: LokalNachrichten: GRAZ & STEIERMARK

Beitrag von Zwerg »

Vorbestrafter Friedrich Osterbauer Freigänger von der Karlau Graz flüchtig...

Bild

...gesucht wird der Freigänger Friedrich Osterbauer ein vorbestrafter Vergewaltiger und Sexverbrecher, der der Prostituierten in Graz mit einem Stainlymesser den Hals durchtrennt hat und sie noch immer in Lebensgefahr schwebt. 22.11.2010 laut ATV - 19:20

Er saß schon früher wegen solcher Delikte Jahrelang und ist als gefährlich eingestuft. Keine Helden spielen, die Polizei Notrufnummer rufen 133 , das ist alles was die Polizei rät! Wenn Ihr diesen Mann irgendwo in Österreich sehen sollten!

Auch wir von sexworker.at nehmen gerne vertrauliche Hinweise entgegen und leiten sie entsprechend an die zuständigen Behörden weiter - Eure Anonymität garantieren wir auf alle Fälle!

Da dieser Sexverbrecher nun gar nichts mehr zu verlieren hat, könnte es sein, dass er wahllos noch andere Frauen oder Menschen ermorden, bzw. vergewaltigen kann!!! Vorsicht ist geboten!

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Beitrag von Zwerg »

Eine gute Nachricht kommt unterdessen aus dem Landeskrankenhaus Graz: Magdalena D. liegt zwar noch im künstlichen Tiefschlaf, die Lebensgefahr scheint aber gebannt.

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Obachloser Täter

Beitrag von nina777 »

24.11.2010

MORDVERSUCH IN GRAZ

Gesuchter lebte wochen lang als "Waldmensch"


Opfer befindet sich noch in künstlichem Tiefschlaf, ist mittlerweile aber außer Lebensgefahr
Graz - Nach einem versuchten Mord an einer Prostituierten in der Nacht auf Sonntag in einem Grazer Laufhaus überprüft die Polizei Hinweise aus der Bevölkerung, die zum mutmaßlichen Täter führen könnten, so Kripo-Oberst Alois Eberhart am Mittwoch. Der 48-jährige Verdächtige ist ein Freigänger der Justizanstalt Karlau und in der Tatnacht von seinem Ausgang nicht zurückgekehrt

Der Täter hat die 29-jährige Prostituierte aus Bulgarien am Samstagabend vermutlich aufgesucht. Gegen 22.15 Uhr hörten Kolleginnen in benachbarten Appartements des Laufhauses plötzlich Schreie. Sie alarmierten die Polizei und beobachteten, wie sich der Täter aus dem Staub machte. Dann leisteten sie dem stark blutenden Opfer Erste Hilfe. Der Verdächtige hatte die Frau mit dem Kabel eines Bügeleisens zu erdrosseln versucht und ihr außerdem mit einem Stanleymesser tief in den Hals geschnitten.

Opfer im künstlichen Tiefschlaf

Sechs Stunden lang war das Opfer operiert worden. Nachdem nicht klar war, ob sie den Angriff überleben wird, gaben die Ärzte am Dienstag Entwarnung. Mittlerweile befindet sich die Frau außer Lebensgefahr und ist am Weg der Besserung. Sprechen konnten die Ermittler jedoch bisher nicht mit ihr, da sie sich noch immer im künstlichen Tiefschlaf befand.

"Waldmensch"

Der mutmaßliche Täter gilt als gewalttätig und lebte vor seiner Inhaftierung teilweise wochenlang als "Waldmensch" im niederösterreichischem Wechselgebiet. Zuletzt saß er eine mehrjährige Freiheitsstrafe wegen Einbruchsdelikten ab. Da er 2011 aus dem Gefängnis entlassen worden wäre, befand er sich bereits im Freigängerhaus und hatte stundenweise Ausgang

http://derstandard.at/1289608647164/Mor ... Waldmensch
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Beitrag von nina777 »

25.11.2010

Mordversuch im Laufhaus: Opfer identifizierte Täter

Verletzte Prostituierte hatte zwei Monate "Beziehung" mit Freigänger, der wie vom Erdboden verschluckt ist. In der Karlau laufen "routinemäßige" Ermittlungen gegen den Anstaltsleiter.


Sie ist noch sehr schwach, kann aufgrund der tiefen Halswunde nur flüstern. "Doch die Frau hat den von uns gesuchten flüchtigen Häftling zu hundert Prozent als Täter identifiziert", gab Oberst Alois Eberhard vom Landeskriminalamt am Donnerstag bekannt.

Die Kriminalisten der Mordgruppe konnten Magdalena D. (29) am Vormittag das erste Mal in der Intensivstation des LKH Graz einvernehmen. Bei der Befragung identifizierte die Bulgarin nicht nur Friedrich Osterbauer (48) als jenen Täter, der sie Samstagnacht im Laufhaus O. mit einem Elektrokabel gewürgt und ihr mit einem Stanleymesser den Hals durchschnitten hatte - sie verriet auch, dass sie den Häftling seit zwei Monaten kennt. Er hatte sie im Schnitt drei Mal pro Woche zwischen 20 und 23 Uhr im Laufhaus besucht.

Warum es zwischen dem 48-Jährigen und der Frau zum Streit gekommen war, ist noch unklar. Spekulationen, es sei aus enttäuschter Liebe passiert, sind einfach nur das - Spekulationen.

Vom gebürtigen Weststeirer, der viele Jahre in Niederösterreich gelebt hat und wegen eines brutalen Sexualdeliktes vorbestraft ist, fehlt weiter jede Spur. Er hat zwar vor zwei Tagen seine Cousine in Niederösterreich angerufen, der Anruf konnte jedoch nicht zu ihm zurückverfolgt werden. "Er ist schlau", so die Polizei.

Erhebungen in Karlau

Am Donnerstag traf Peter Prechtl von der Vollzugsdirektion im Justizministerium in der Karlau ein. Er soll, so sein Vorgesetzter Karl Drexel, ermitteln, ob es, wie von Justizwachegewerkschaft und weiteren Insidern kritisiert, bei der Einstufung Osterbauers als Freigänger zu gravierenden Versäumnissen gekommen ist.
"Der Vorfall ist viel zu tragisch, um einen Schnellschuss zu starten", betont Karl Drexler gegenüber der Kleinen Zeitung. "Nach den bisherigen Informationen war es eine Entscheidung, die in der Verantwortung des Anstaltsleiters lag. Die Frage ist nun, ob er seinen Ermessensspielraum richtig eingesetzt hat."
Osterbauer war, wie exklusiv berichtet, nicht der Begutachtungsstelle für Gewalt- und Sexualstraftäter vorgeführt worden.

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