ich hatte bereits in meinem Vorstellungsblock erwähnt, daß ich Rollstuhlfahrer bin und mich selbst als engagierten Kunden kennzeichnen würde. Ferner hatte ich dort auf meinen ersten Besuch einer SW auf dem damals noch existenten Strassenstrich am Kurfürstendamm am 30. Dezember 1987 hingewiesen. Ich würde diesen ersten Kontakt und die Planungen dazu hier gern etwas vertiefter darstellen. Gerade für Menschen mit Behinderungen ist die Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen, wie andere Dinge übrigens auch, mit erhötem Plannungsaufwand verbunden. Und gerade hier gilt es zudem eine Enttäuschung, die ja sehr prägend sein kann zu vermeiden. Vielleicht fühlen sich ja andere berufen, hier ebenfalls ihre ersten Kontakte zu SW zu schildern. Umgekehrt freue ich mich auch über SW´s und die Schilderungen ihrer ersten Begegnungen mit behinderten Gästen.
Ich persönlich habe meinen ersten Besuch generalstabsmäßg geplant. Ich wollte die Risiken, wegen meiner Behinderung abgelehnt oder mir den Besuch schlichtweg nicht leisten zu können, minimieren. Schon in der Pupertät haben mich Prostituierte fasziniert und aus so manchem feuchten Traum sollte jetzt harte Realität werden. Um ein weiteres (mögliches) Risiko abgelehnt zu werden auszuschließen, wollte ich unbedingt volljährig sein. Das war im September 1987 der Fall. Ich wählte den Strassenstrich da Bordelle schon barrieren aufwiesen ehe man überhaupt mit den Frauen in Berührung kam - damals jedenfalls.
Meine Unternehmung mit dem Codenamen (reine Männerphantasie eines Heranwachsenden) operation FIRST PASSION begann ab September mit drei Aufklärungs/Informationsmissionen in denen ich mich über Preise und Lage der Zimmer informieren ließ. Dabei war mir wichtig, daß die Frauen auf der Straße zuerst auf mich reagierten, mich ansprachen. Nur so konnte ich sicher sein, daß ich als behinderter Gast auch akzeptiert wurde. Gemäß meinen Recherchen teilte ich dasin Frage kommende Gebiet in Anlehnung an die Landezonen der Allierten bei der Invasion in der Normanndie am 6. Juni 1944 in drei Abschnitte ein (wahrscheinlich denken jetzt viele, ich war ein durchgeknallter Militarist; ich wollte aber nur meine Aufregung kompensieren. Das fand ja alles in meinem Kopf statt!):
Abschnitt Omaha: Frauen reagierten reserviert und nannten zu hohe Preise
Abschnitt Utah: Frauen reagierten sehr nett, aber zu hohe Preise
Abschnitt Gold. sehr nette Frauen die sofort auf mich reagierten und faire Preise nannten, bei denen es dann auf dem Zimmer auch blieb; anders als heute zumindest auf der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte (Abschnitt MORDOR!)
Im Abschnitt Gold begegnete ich dann am D-Day, bei ideallen Wetterbedingungen (kein Schnee, 5 Grad Celsius über Null) gegen 21.30 h Cindy. Sie sprach mich sofort an, war super lieb, ich mega nervös da ich schon nicht wusste, wer den nach dem Small-talk quasi den Startschutz gibt. Aber Cindy ergriff sehr einfühlsam die Initative, nahm die Dinge in die Hand und ......der Rest ist Schweigen und wird als wundervolle Erinnerung immer einen Platz in meinem Herzen haben.
Beim nächsten Besuch im Februar 88 traf ich auf Trixi aus Wien.....
na dann Servus und jetzt seid ihr dran
Euer Kasharius
