Kunst: Swingerclub in Wiener Secession löst Empörung aus
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Kunst: Swingerclub in Wiener Secession löst Empörung aus
Swingerclub in Secession löst Empörung aus
Seit dem Wochenende schlägt eine neue Ausstellung in der Secession hohe Wellen. Der Schweizer Künstler Christoph Büchel bespielt das Untergeschoß für zwei Monate mit einem echten Swingerclub. Die Empörung die der Club "Element6" ausgelöst hat, war beabsichtigt: Schließlich habe auch Gustav Klimt einst mit seinem Beethovenfries einen Aufruhr verursacht.
Büchel installierte vor einigen Jahren in der Kunsthalle Fridericianum in Kassel ein Solarium, einen Billig-Supermarkt und ein Wettbüro, nun schwenkte der Künstler auf ein anderes Gewerbe um – bekanntlich das älteste der Welt. Tagsüber werden Besucher, die sich für das Beethovenfries interessieren, durch die leeren Räumlichkeiten geschickt – Jugendliche freilich ausgenommen. In der Nacht nimmt dann der Club "Element6" seinen Betrieb auf, erklärte Secessions-Pressesprecherin Urte Schmitt-Ulms.
Der Künstler transportiert stets reale Gesellschaftszustände und soziale Situationen in den Kunstraum, und spielt damit auf die Raumvermietung von Kulturschauplätzen an. Wegen der Finanzierung der Schau wurde das Kunstprojekt auch von vielen Seiten kritisiert, so Schmitt-Ulms. Die Pressesprecherin konterte damit, dass sich die Secession zu zwei Dritteln selbst finanziere. Im Falle der Ausstellung von Christoph Büchel kämen die Einnahmen aus den Eintrittspreisen des "Vereins der kontaktfreudigen Nachtschwärmer", der für die Dauer der Ausstellung aus der Kaiserstraße umgezogen ist.
Weder für den Umbau noch für die Einrichtung sei die Secession aufgekommen, erklärte Schmitt-Ulms im Gespräch mit wien.krone.at. "Der Aussteller ist wirtschaftlich autonom", so die Pressesprecherin.
Beethovenfries in der Nacht nicht zugänglich
Der Nachtclub ist Dienstag und Mittwoch von 21 bis 2 Uhr früh und Donnerstag bis Samstag von 21 bis 4 Uhr früh geöffnet. Organisatorisch habe es im Vorfeld einige Arbeit gegeben: Die Konzession bringe der Club selbst mit, zum Schutz des Beethovenfrieses ist der ebenfalls als Swingerclub gestaltete Raum in der Nacht geschlossen, die im Nebenraum installierte Sauna dient lediglich der Vollständigkeit, in Betrieb geht sie allerdings aus konservatorischen Gründen nicht.
Die ausgelöste öffentliche Diskussion ist jedenfalls Teil des Konzepts: So spielt Büchel auf jenen Aufruhr an, den Gustav Klimt einst mit seinem Beethovenfries ausgelöst hat. Dieses sei heute kein Skandal mehr, so die Pressesprecherin, die Installierung eines Swingerclubs in den Räumlichkeiten der Secession hingegen sei der damaligen Situation ähnlich.
Kritik der FPÖ: "Missbrauch der 'Freiheit der Kunst'"
Die Kultursprecherin der FPÖ, Heidemarie Unterreiner wittert in der Ausstellung unterdessen einen "Sittenverfall" unter dem "Missbrauch der 'Freiheit der Kunst'". Sie verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine Ausstellung von Otto Mühl in der Secession oder Ausstellungen mit "Leichenschändungen oder Kindesmissbrauch" in der Kunsthalle, die den Trend der Negativspirale von Nihilismus und Perversion verschärfen würden.
Quelle
Seit dem Wochenende schlägt eine neue Ausstellung in der Secession hohe Wellen. Der Schweizer Künstler Christoph Büchel bespielt das Untergeschoß für zwei Monate mit einem echten Swingerclub. Die Empörung die der Club "Element6" ausgelöst hat, war beabsichtigt: Schließlich habe auch Gustav Klimt einst mit seinem Beethovenfries einen Aufruhr verursacht.
Büchel installierte vor einigen Jahren in der Kunsthalle Fridericianum in Kassel ein Solarium, einen Billig-Supermarkt und ein Wettbüro, nun schwenkte der Künstler auf ein anderes Gewerbe um – bekanntlich das älteste der Welt. Tagsüber werden Besucher, die sich für das Beethovenfries interessieren, durch die leeren Räumlichkeiten geschickt – Jugendliche freilich ausgenommen. In der Nacht nimmt dann der Club "Element6" seinen Betrieb auf, erklärte Secessions-Pressesprecherin Urte Schmitt-Ulms.
Der Künstler transportiert stets reale Gesellschaftszustände und soziale Situationen in den Kunstraum, und spielt damit auf die Raumvermietung von Kulturschauplätzen an. Wegen der Finanzierung der Schau wurde das Kunstprojekt auch von vielen Seiten kritisiert, so Schmitt-Ulms. Die Pressesprecherin konterte damit, dass sich die Secession zu zwei Dritteln selbst finanziere. Im Falle der Ausstellung von Christoph Büchel kämen die Einnahmen aus den Eintrittspreisen des "Vereins der kontaktfreudigen Nachtschwärmer", der für die Dauer der Ausstellung aus der Kaiserstraße umgezogen ist.
Weder für den Umbau noch für die Einrichtung sei die Secession aufgekommen, erklärte Schmitt-Ulms im Gespräch mit wien.krone.at. "Der Aussteller ist wirtschaftlich autonom", so die Pressesprecherin.
Beethovenfries in der Nacht nicht zugänglich
Der Nachtclub ist Dienstag und Mittwoch von 21 bis 2 Uhr früh und Donnerstag bis Samstag von 21 bis 4 Uhr früh geöffnet. Organisatorisch habe es im Vorfeld einige Arbeit gegeben: Die Konzession bringe der Club selbst mit, zum Schutz des Beethovenfrieses ist der ebenfalls als Swingerclub gestaltete Raum in der Nacht geschlossen, die im Nebenraum installierte Sauna dient lediglich der Vollständigkeit, in Betrieb geht sie allerdings aus konservatorischen Gründen nicht.
Die ausgelöste öffentliche Diskussion ist jedenfalls Teil des Konzepts: So spielt Büchel auf jenen Aufruhr an, den Gustav Klimt einst mit seinem Beethovenfries ausgelöst hat. Dieses sei heute kein Skandal mehr, so die Pressesprecherin, die Installierung eines Swingerclubs in den Räumlichkeiten der Secession hingegen sei der damaligen Situation ähnlich.
Kritik der FPÖ: "Missbrauch der 'Freiheit der Kunst'"
Die Kultursprecherin der FPÖ, Heidemarie Unterreiner wittert in der Ausstellung unterdessen einen "Sittenverfall" unter dem "Missbrauch der 'Freiheit der Kunst'". Sie verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine Ausstellung von Otto Mühl in der Secession oder Ausstellungen mit "Leichenschändungen oder Kindesmissbrauch" in der Kunsthalle, die den Trend der Negativspirale von Nihilismus und Perversion verschärfen würden.
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Wiener Secession von 1897:
http://de.wikipedia.org/wiki/Secession
14. Ausstellung der Secession im Jahr 1902, Ludwig van Beethoven gewidmet, Bilderfries von Klimt:
http://www.cusoon.at/secession-wien
www.secession.at
toller Kooperations-Erfolg für den Club
www.element6.at
Otto Mühl
Wiener Aktionismus und Kommunengründer:
http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_M%C3%BChl
Diese Kommune war Swingerclub, Therapie-Anstalt, Paradies und Diktatur in einem ...
Ein noch nicht ausgereifter Gegenentwurf zur „Familie als Brutstätte aller Geisteskrankheiten“ (Wilhelm Reich).
http://de.wikipedia.org/wiki/Secession
14. Ausstellung der Secession im Jahr 1902, Ludwig van Beethoven gewidmet, Bilderfries von Klimt:
http://www.cusoon.at/secession-wien
www.secession.at
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Otto Mühl
Wiener Aktionismus und Kommunengründer:
http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_M%C3%BChl
Diese Kommune war Swingerclub, Therapie-Anstalt, Paradies und Diktatur in einem ...
Ein noch nicht ausgereifter Gegenentwurf zur „Familie als Brutstätte aller Geisteskrankheiten“ (Wilhelm Reich).
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25.2.2010
Swingerclub im Museum - Schweizer Politiker empört
Bern - Der Swingerclub in der Wiener Secession beschäftigt Parlamentarier in der Schweiz und Österreich: Die provokante Ausstellung des Baslers Christoph Büchel wurde von der Pro Helvetia mit 15'000 Franken unterstützt und soll auch österreichische Steuergelder verschlungen haben.
Der Wiener Gemeinderat wird deshalb am Freitag über eine parlamentarische Anfrage der rechtspopulistischen Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) beraten. Die Finanzierung eines Sexclubs unter dem Deckmantel der Kunst sei eine «perverse Steuergeldvernichtung», kritisierte der BZÖ-Abgeordnete Rainer Widmann.
Die Empörung richtet sich nicht unbedingt gegen die Installation des Original-Interieurs des Swingerclubs «Element6» in der altehrwürdigen Secession; zu reden gibt vor allem die Tatsache, dass das tagsüber leere Etablissement nachts auch betrieben wird. Auch in der Schweiz äusserten sich zahlreiche Politiker in den Medien kritisch gegen die Subventionierung dieser Form der Konzeptkunst: Büchels Beitrag sei «geschmacklos und daneben», sagte die Zürcher Nationalrätin Kathy Riklin (CVP) der «Neuen Luzerner Zeitung» (NLZ). Das Projekt sei ein «Zeichen fortschreitender Verblödung», doppelte der Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli im selben Blatt nach; er gehe davon aus, dass seine Partei eine Subventionskürzung für die Pro Helvetia beantragen werde. «Das Budget von Pro Helvetia gehört radikal gekürzt», forderte auch SVP-Präsident Toni Brunner gegenüber «20 Minuten»
http://www.nachrichten.ch/detail/429567.htm
Swingerclub im Museum - Schweizer Politiker empört
Bern - Der Swingerclub in der Wiener Secession beschäftigt Parlamentarier in der Schweiz und Österreich: Die provokante Ausstellung des Baslers Christoph Büchel wurde von der Pro Helvetia mit 15'000 Franken unterstützt und soll auch österreichische Steuergelder verschlungen haben.
Der Wiener Gemeinderat wird deshalb am Freitag über eine parlamentarische Anfrage der rechtspopulistischen Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) beraten. Die Finanzierung eines Sexclubs unter dem Deckmantel der Kunst sei eine «perverse Steuergeldvernichtung», kritisierte der BZÖ-Abgeordnete Rainer Widmann.
Die Empörung richtet sich nicht unbedingt gegen die Installation des Original-Interieurs des Swingerclubs «Element6» in der altehrwürdigen Secession; zu reden gibt vor allem die Tatsache, dass das tagsüber leere Etablissement nachts auch betrieben wird. Auch in der Schweiz äusserten sich zahlreiche Politiker in den Medien kritisch gegen die Subventionierung dieser Form der Konzeptkunst: Büchels Beitrag sei «geschmacklos und daneben», sagte die Zürcher Nationalrätin Kathy Riklin (CVP) der «Neuen Luzerner Zeitung» (NLZ). Das Projekt sei ein «Zeichen fortschreitender Verblödung», doppelte der Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli im selben Blatt nach; er gehe davon aus, dass seine Partei eine Subventionskürzung für die Pro Helvetia beantragen werde. «Das Budget von Pro Helvetia gehört radikal gekürzt», forderte auch SVP-Präsident Toni Brunner gegenüber «20 Minuten»
http://www.nachrichten.ch/detail/429567.htm
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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Ich finde das Projekt nicht so toll und die Idee auch nicht besonders originell.
Aber gut, der persönliche Geschmack spielt in die Kunst sowieso immer rein.
Witzig ist allerdings, daß in den Medien von einem Sex-Club geredet wird und billige bis kostenlose Tageszeitungen suggerieren, daß es sich um ein Bordell handelt.
Ein Swingerclub ist ja ganz was anderes!
Diese Aufregung ist wirklich seltsam..und typisch österreichisch!
Blanca
Aber gut, der persönliche Geschmack spielt in die Kunst sowieso immer rein.
Witzig ist allerdings, daß in den Medien von einem Sex-Club geredet wird und billige bis kostenlose Tageszeitungen suggerieren, daß es sich um ein Bordell handelt.
Ein Swingerclub ist ja ganz was anderes!
Diese Aufregung ist wirklich seltsam..und typisch österreichisch!
Blanca
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25. 02. 2010
Sex im Museum
Polit-Streit um "Sexession" eskaliert
Der staatliche geförderte Gruppensex als Kunstaktion erreicht heute den Wiener Gemeinderat: Politiker fühlen sich „betrogen“.
Die Wogen rund um öffentlich subventionierten Sex in der ehrwürdigen Secession gehen weiter hoch: Heute findet um 9 Uhr in Wien eine Gemeinderatssitzung zu diesem heiklen Thema statt. Die FPÖ will von SPÖ-Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny wissen, ob „Swingerklubs zum kulturellen Erbe gehören und daher eine Förderung bedürfen“.
FPÖ stellt der SPÖ heute delikate Sex-Anfragen
Das Themenspektrum der heutigen Gemeinderatssitzung umfasst:
* Kontrolle der gesetzlichen Auflagen;
* Abführen von Vergnügungssteuer;
* die Prävention von Geschlechtskrankheiten;
* die Frage, ob vor der Vergabe an den Club Element6 eine Ausschreibung gemacht wurde.
Mailath-Pokorny richtet via ÖSTERREICH-Gespräch den Beteiligten aus: „Alle, die jetzt fordern, das müsste man einstellen und die Subventionen zurückzahlen lassen – die plädieren für einen totalitären Staat.“ Klar ist für Mailath-Pokorny auch: „Die Kunstgeschichte ist voll von Skandalen. Und es ist ja niemand gezwungen hinzugehen.“ Er selbst will sich noch dieser Tage einen Eindruck von der Installation machen, um sich ein Urteil bilden zu können. Wiens Bürgermeister Michael Häupl hat zwar mit dem Swingerklub „keine Freude“, denkt jedoch „nicht im Traum daran, die Subventionen zu kürzen“. „Für Swingerklubs bin ich nicht zuständig und daran in keiner Weise interessiert. Ich verlasse mich auf die honorigen Vorstandsmitglieder.“
Grüne wollen Erhöhung der Subvention für Secession
Für die Grünen handelt es sich um eine „völlig harmlose Ausstellung“. „Weltweit gibt es Ähnliches seit Jahrzehnten bis zum Abwinken zu sehen“, weiß der Kultursprecher der Grünen, Wolfgang Zinggl. Dem Schweizer Künstler Christoph Büchel sei es gelungen, den „bigotten Umgang mit dem Thema Sexualität“ zu zeigen.
ÖVP fordert Rückzahlung der Kulturförderung
Ursula Stenzel, VP-Chefin des ersten Wiener Gemeindebezirks, fordert im ÖSTERREICH-Interview: „Wenn die Veranstalter mutig gewesen wären, hätten sie gesagt, was Sache ist. Ein Nachtklub ist, anders als ein Swingerklub, ja noch nichts Anstößiges. Die Secession muss sich aber die Frage gefallen lassen, ob sie als Institution überhaupt noch förderungswürdig ist.“
Mittlerweile wächst auch der Secession die Sache über den Kopf. Ein Insider erzählt ÖSTERREICH: „Bei uns gibt es am laufenden Band Krisensitzungen.“ Der Swingerklub-Betreiberin wurde von der Secession bereits untersagt, ins Fernsehen zu gehen und damit die Sache weiter anzuheizen. Doch für die Secession lohnt sich die Sache in jedem Fall: Die üppigen Eintrittsgelder bis zu 42 Euro bleiben dem Kunsttempel voll erhalten. Und der Besucheransturm nimmt täglich zu.
ÖSTERREICH: Wie sehen Sie die Aufregung bezüglich des Kunstprojekts?
Ursula Stenzel: Das war und ist eine bewusste Provokation des Künstlers, ein geschicktes Marketing eines Aktionisten, wo Kunst als Vorwand genommen wird für eine sehr lukrative Einnahmequelle.
ÖSTERREICH: Wie stehen Sie persönlich dazu?
Stenzel: Ich kann damit nicht viel anfangen. Öffentlicher Gruppensex und Swingerklub haben nichts mit Kunst zu tun. Es ist schon auch die Frage erlaubt, was als Nächstes kommt. Kann künftig jedes Bordell um Kunstförderung ansuchen? Oder ist die nächste Steigerungsstufe gar die Pädophilie?
ÖSTERREICH: Braucht es bei der Secession eine Zensur?
Stenzel: Es geht nicht um Zensur, sondern um Jugendschutz. Man kann unter Umständen auch die Lust am Sex verlieren, wenn man solche Bilder sieht. Es ist ein Missbrauch von Subventionen.
ÖSTERREICH: Sie haben mit Ihrer Unterschrift das Projekt ermöglicht – warum?
Stenzel: Die Genehmigung des Bezirks wurde durch grobe Täuschung erschlichen. In dem Ansuchen ging es um einen Nachtklub mit einer Bühne, Séparées und Bar. Aber sicher nicht um öffentlich zugänglichen Gruppensex mit allem Drum und Dran. Ich fordere die Subventionsrücknahme.
http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/ ... 651635.ece
Sex im Museum
Polit-Streit um "Sexession" eskaliert
Der staatliche geförderte Gruppensex als Kunstaktion erreicht heute den Wiener Gemeinderat: Politiker fühlen sich „betrogen“.
Die Wogen rund um öffentlich subventionierten Sex in der ehrwürdigen Secession gehen weiter hoch: Heute findet um 9 Uhr in Wien eine Gemeinderatssitzung zu diesem heiklen Thema statt. Die FPÖ will von SPÖ-Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny wissen, ob „Swingerklubs zum kulturellen Erbe gehören und daher eine Förderung bedürfen“.
FPÖ stellt der SPÖ heute delikate Sex-Anfragen
Das Themenspektrum der heutigen Gemeinderatssitzung umfasst:
* Kontrolle der gesetzlichen Auflagen;
* Abführen von Vergnügungssteuer;
* die Prävention von Geschlechtskrankheiten;
* die Frage, ob vor der Vergabe an den Club Element6 eine Ausschreibung gemacht wurde.
Mailath-Pokorny richtet via ÖSTERREICH-Gespräch den Beteiligten aus: „Alle, die jetzt fordern, das müsste man einstellen und die Subventionen zurückzahlen lassen – die plädieren für einen totalitären Staat.“ Klar ist für Mailath-Pokorny auch: „Die Kunstgeschichte ist voll von Skandalen. Und es ist ja niemand gezwungen hinzugehen.“ Er selbst will sich noch dieser Tage einen Eindruck von der Installation machen, um sich ein Urteil bilden zu können. Wiens Bürgermeister Michael Häupl hat zwar mit dem Swingerklub „keine Freude“, denkt jedoch „nicht im Traum daran, die Subventionen zu kürzen“. „Für Swingerklubs bin ich nicht zuständig und daran in keiner Weise interessiert. Ich verlasse mich auf die honorigen Vorstandsmitglieder.“
Grüne wollen Erhöhung der Subvention für Secession
Für die Grünen handelt es sich um eine „völlig harmlose Ausstellung“. „Weltweit gibt es Ähnliches seit Jahrzehnten bis zum Abwinken zu sehen“, weiß der Kultursprecher der Grünen, Wolfgang Zinggl. Dem Schweizer Künstler Christoph Büchel sei es gelungen, den „bigotten Umgang mit dem Thema Sexualität“ zu zeigen.
ÖVP fordert Rückzahlung der Kulturförderung
Ursula Stenzel, VP-Chefin des ersten Wiener Gemeindebezirks, fordert im ÖSTERREICH-Interview: „Wenn die Veranstalter mutig gewesen wären, hätten sie gesagt, was Sache ist. Ein Nachtklub ist, anders als ein Swingerklub, ja noch nichts Anstößiges. Die Secession muss sich aber die Frage gefallen lassen, ob sie als Institution überhaupt noch förderungswürdig ist.“
Mittlerweile wächst auch der Secession die Sache über den Kopf. Ein Insider erzählt ÖSTERREICH: „Bei uns gibt es am laufenden Band Krisensitzungen.“ Der Swingerklub-Betreiberin wurde von der Secession bereits untersagt, ins Fernsehen zu gehen und damit die Sache weiter anzuheizen. Doch für die Secession lohnt sich die Sache in jedem Fall: Die üppigen Eintrittsgelder bis zu 42 Euro bleiben dem Kunsttempel voll erhalten. Und der Besucheransturm nimmt täglich zu.
ÖSTERREICH: Wie sehen Sie die Aufregung bezüglich des Kunstprojekts?
Ursula Stenzel: Das war und ist eine bewusste Provokation des Künstlers, ein geschicktes Marketing eines Aktionisten, wo Kunst als Vorwand genommen wird für eine sehr lukrative Einnahmequelle.
ÖSTERREICH: Wie stehen Sie persönlich dazu?
Stenzel: Ich kann damit nicht viel anfangen. Öffentlicher Gruppensex und Swingerklub haben nichts mit Kunst zu tun. Es ist schon auch die Frage erlaubt, was als Nächstes kommt. Kann künftig jedes Bordell um Kunstförderung ansuchen? Oder ist die nächste Steigerungsstufe gar die Pädophilie?
ÖSTERREICH: Braucht es bei der Secession eine Zensur?
Stenzel: Es geht nicht um Zensur, sondern um Jugendschutz. Man kann unter Umständen auch die Lust am Sex verlieren, wenn man solche Bilder sieht. Es ist ein Missbrauch von Subventionen.
ÖSTERREICH: Sie haben mit Ihrer Unterschrift das Projekt ermöglicht – warum?
Stenzel: Die Genehmigung des Bezirks wurde durch grobe Täuschung erschlichen. In dem Ansuchen ging es um einen Nachtklub mit einer Bühne, Séparées und Bar. Aber sicher nicht um öffentlich zugänglichen Gruppensex mit allem Drum und Dran. Ich fordere die Subventionsrücknahme.
http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/ ... 651635.ece
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Ich finde es immer wieder erstaunlich wie gerade die Wiener Landespolitiker es schaffen
von den wirklichen Problemen in der Stadt abzulenken.
Ob die Ausstellung in Ordnung ist oder nicht, lassen wir dabei einmal dahingestellt.
Aber gegen die Probleme in dieser Stadt ist diese Ausstellung der sprichwörtliche
"Lercherlschaß" (für unsere Nichtwiener "der Darm-Gas-Austritt einer Lerche")
Tom
von den wirklichen Problemen in der Stadt abzulenken.
Ob die Ausstellung in Ordnung ist oder nicht, lassen wir dabei einmal dahingestellt.
Aber gegen die Probleme in dieser Stadt ist diese Ausstellung der sprichwörtliche
"Lercherlschaß" (für unsere Nichtwiener "der Darm-Gas-Austritt einer Lerche")
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Englische Berichte
In der angelsächsichen Presse
via Annie Sprinkle's Friends:
http://www.austriantimes.at/news/Panora ... 2/Swingers
http://www.chinadaily.net/cndy/2010-02/ ... 499556.htm
Kunst und Sexwork:
viewtopic.php?t=501
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Kunst und Sexwork:
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Interessant, aus den Kurzmeldungen hier im TV war mir nicht klar geworden, dass der Swingerclub auch "aktiv" ist.
Das rechtspopulistische Gehetze scheint in den Alpenländern leider immer lauter zu werden.
Vorgeschoben wie immer wird der "Jugendschutz" und "Was ist die nächste Steigerung- Pädophilie?".
Danke nein, wir erwachsenen Menschen können auf Euer Geschwätz gut verzichten-
und wenn man berechnet, wieviel Swingerclubs an Steuereinnahmen bringen,
dürfen sie auch gern mal von diesen Töpfen mitfinanziert werden!
Das rechtspopulistische Gehetze scheint in den Alpenländern leider immer lauter zu werden.
Vorgeschoben wie immer wird der "Jugendschutz" und "Was ist die nächste Steigerung- Pädophilie?".
Danke nein, wir erwachsenen Menschen können auf Euer Geschwätz gut verzichten-
und wenn man berechnet, wieviel Swingerclubs an Steuereinnahmen bringen,
dürfen sie auch gern mal von diesen Töpfen mitfinanziert werden!
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!
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Der Rechtsdrall wird nicht nur in den Alpenländern stärker, er ist auf der ganzen Welt zu beobachten.Snickerman hat geschrieben: Das rechtspopulistische Gehetze scheint in den Alpenländern leider immer lauter zu werden.
Geht es der Wirtschaft etwas schlechter sucht der Mensch die Schuld bei den Minderheiten.