gaycopsaustria - das find ich super... und mutig!!

Hier findet Ihr aktuelle Pressemeldungen, die nicht unbedingt etwas mit dem Thema Sexwork zu tun haben.
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ETMC
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gaycopsaustria - das find ich super... und mutig!!

Beitrag von ETMC »

http://gaycopsaustria.at/


Auszug aus der Seite - die sogar über http://www.bmi.gv.at/links/ abrufbar ist

ich kann nur sagen: ICH BIN BEGEISTERT!!!!!!!

Nun, wer sind wir?

Wir sind Schwule und Lesben in der Polizei, im Kriminaldienst, bei der Gendarmerie, der Grenzgendarmerie, also in jedem Bereich der Exekutive des Innenministeriums.
Ob „kleiner“ Inspektor, „Alters – Gruppinger“, Dienstführender oder Dienstleitender, es gibt uns überall.

Wir wollen uns zwanglos zusammenschließen und untereinander Networking betreiben, das alles ohne Vereinsmeierei.

Es ist nicht leicht als Schwuler oder Lesbe im allgemeinen Dienstbetrieb zu bestehen.
Wer jetzt einwirft: „Also ich habe keine Probleme!“ sollte für sich im Gedanken folgende Fragen beantworten:

~ Wissen deine Kollegen Bescheid?
~ Sprichst du offen darüber?
~ So du einen Partner, eine Partnerin hast, kennen deine Kollegen ihn/sie, bringst du ihn/sie zu diversen Anlässen mit, wo Partner miteingeladen sind?

Alle Fragen mit Nein beantwortet?

DAS ist das Problem. Da keiner Bescheid weiß, gibt es –no?na- keine Probleme.

Was nicht heißen soll, dass man mit seiner sexuellen Orientierung hausieren gehen soll und sie jedem vorbeikommenden Kollegen auf die Nase bindet, das wäre der falsche Schluss daraus.
Nur geht man mit dem verheimlichen den Problemen aus dem Weg, und wiegt sich in falscher Sicherheit.

Klarerweise ist es jedermanns (und auch die Sache jeder Frau), wem er/sie „es“ anvertraut, wen er oder sie einweiht.

Aber niemand sollte dem Trugschluss erliegen:
„ Ich habe keine Probleme auf der Dienststelle!“, „vergisst“ aber dazu zu sagen, dass keiner auf der Dienststelle Bescheid weiß.

GERÜCHTE???
Es gibt Gerüchte auf deiner Dienststelle? Man munkelt, du sollst „anders“ sein, vom „anderen Ufer“ (wobei es ja auch immer auf die Uferseite drauf ankommt, von der man dich betrachtet, Anm. :-).
Du hast das Gerücht „über sieben Ecken“ erfahren?

Offensiv dagegen auftreten würde heißen, dass du dich für etwas verteidigst, wofür du dich) nicht verteidigen, rechtfertigen musst, es ist schlicht und einfach DEIN MENSCHENRECHT so zu lieben, wie du willst!

Oder du wählst den anderen Weg, du streitest ab, schwul/lesbisch zu sein, Selbstverleugnung also.

Es gibt kein Patentrezept für solche Situationen, es gibt lediglich Erfahrungswerte von Kollegen, die verschiedentlich reagiert haben.
Mit teilweise überraschenden (positiv!) Reaktionen der Kollegen.

Vielfach besteht ein Unterschied zwischen der Meinung „der Kollegen“, also alle miteinander, und einem Einzelnen.

Im Exekutivdienst meinen nach wie vor viele Kollegen und Kolleginnen, keine Schwäche zeigen zu dürfen, keine eigene Meinung zu artikulieren um nicht aufzufallen.
Sich seinen Schwächen bewusst zu sein und diese auch im Kreis der unmittelbaren Kollegen zu thematisieren sollte eigentlich zu den Stärken zählen. Denn jeder hat seine schwachen, klarerweise aber auch seine starken Seiten, nicht jeder kann die StVO auswendig, wird sich aber vielleicht im SPG auskennen.

Keine Schwäche zeigen, es ist nicht mehr derart „en vogue“ wie früher, dass nun auch Kolleginnen Dienst machen, hat sehr viel dazu beigetragen, ein Umdenken –wenn auch nur in leichter Form- war und ist die Folge.

Viel Einfluss darauf haben auch die örtlichen Gegebenheiten, etwa, ob du auf einer Dienststelle der Grenzgendarmerie auf einer GREKO bist, auf einem GÜP, einem Gendarmerieposten am Land, in einem Wachzimmer oder Kommissariat in der Stadt oder im BMI selbst bist.

Die Erfahrung zeigt dass wir, wie eingangs erwähnt, überall sind. Soll heißen, auch in deiner unmittelbaren Umgebung gibt es einen Kollegen der schwul ist, oder zumindest eine Kollegin die lesbisch ist.

Ziel der gaycopsaustria ist es, Kollegen zueinander zu führen, Gespräche untereinander zu ermöglichen, von Kollege/Kollegin zu Kollege/Kollegin.
Das in ungezwungener Atmosphäre, abseits des Dienstbetriebs, anonym.
Keiner und Keine wird nach Dienstgrad, Dienstalter, Dienstort oder ähnlichem gefragt, das ist unwesentlich.
Wesentlich ist, sich untereinander auszutauschen und mit Betroffenen sprechen zu können.

Vergiss nicht: WIR SIND ÜBERALL, auch in deiner Umgebung.





2007-12-01

Ehrung des Initiators der GayCopsAustria durch die Homosexuelle Initiative Linz

Der heuer zum achten Mal vergebene und von der HOSI Linz gestiftete und aus eigenen Mitteln dotierte Preis wurde von einer unabhängigen Jury heuer dem 31-jährigen Polizeibeamten Ewald W. zuerkannt.

Der Preis wurde ihm im Rahmen eines von Schauspieler Thomas Pohl moderierten Festaktes am Samstag, den 01.12.2007 im Alten Rathaus in Linz durch die beiden Klubobmänner Dr. Karl Frais (SPÖ) und Gottfried Hirz (Grüne) feierlich überreicht.

In der Jurybegründung heißt es unter anderem:

„Ewald W. hat die Gruppe ‚GayCops Austria - Lesben und Schwule in der Polizei‘ gegründet. Er hat damit einen beispielhaften Beitrag zur Sichtbarkeit und Akzeptanz von Lesben und Schwulen in der Berufsgruppe der österreichischen Polizei geleistet.

Ewald W. und die GayCops bieten eine österreichweite Plattform, wo sich lesbische Polizistinnen und schwule Polizisten austauschen und gegenseitig stärken können. Die Würdigung seines öffentlichen Engagements und seines Projekts soll der Bevölkerung vor Augen führen, dass Lesben und Schwule in jeder Berufsgruppe vertreten sind.

Diese Sichtbarkeit fördert einen sensibilisierten Umgang von PolizeibeamtInnen mit Lesben und Schwulen und stärkt umgekehrt deren Vertrauen in die Polizei. Ganz besonders herausstreichen wollen wir den Mut, den Ewald W. mit seinem couragierten Auftreten in einer exponierten Position immer wieder beweist. Möge sein Projekt auch weiterhin von Erfolg begleitet sein und in anderen Organisationen und Berufsgruppen Nachahmung finden.“

„Mit Ewald W. wird heuer ein Mann ausgezeichnet, der sich mit seinem selbstlosen und ausschließlich ehrenamtlichen Engagement für Gerechtigkeit und die Akzeptanz von oftmals ausgegrenzten und tabuisierten Minderheiten in die Reihe der bisherigen PreisträgerInnen würdig einreiht“, freuen sich die VereinssprecherInnen der HOSI Linz, GemR.in Edith Schmied und Gerhard Friedinger.

„Gerade innerhalb der Polizei oder auch beim Militär ist es oftmals besonders schwierig als Schwuler offen aufzutreten. Gerade in solchen Bereichen herrschen immer noch veraltete Klischeebilder wie und was ein Mann sein darf und wie und was nicht. Da gehört immer noch ein großer Mut dazu, sich gegenüber den KollegInnen offen zu seiner Homosexualität zu bekennen. Und dann auch noch einen eigenen Verein zu gründen - das ist wirklich bewundernswert.“

Der Gay And Lesbian Award (G.A.L.A.) ist ein Preis für besondere Verdienste um die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung der Lesben und Schwulen in Österreich sowie den Abbau von Vorurteilen und Diskriminierung. Der Preis wird seit 2000 aus Mitteln der HOSI Linz dotiert und wird in Form einer goldenen Anstecknadel und einer Urkunde verliehen.

Die bisherigen PreisträgerInnen sind:

2000: Helga Pankratz, Aktivistin und Vorstandsmitglied der HOSI Wien, Wien;

2001: Dr. Helmut Graupner, Rechtsanwalt, Präsident des Rechtskomitees Lambda, Wien;

2002: Gertrude Kopf, langjährige Vorsitzende des Katholischen Familienwerks OÖ, Linz;

2003: Barbara Reumüller, Leiterin des lesbisch-schwulen Filmfestivals „identities“, Wien;

2004: Mag. Elisabeth Vormayr und die SchülerInnen des Ethiklehrganges der HBLA Landwiedstraße, Linz;

2005: Albert Knoll, Historiker an der NS-Gedenkstätte Dachau, München

2006: Helga Ratzenböck, Obfrau des Vereins After AIDS; Linz (pas)

Die GayCops freuen sich mit Ewald und gratulieren ganz herzlichst!
liebe Grüsse
ETMC
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Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Bin verblüfft - hätte ich nicht für möglich gehalten....

Ich fasse dies als ganz wichtigen Schritt auf - es gibt Gruppen die den Mut haben sich zu artikulieren - und wahrscheinlich gehört jeder von uns in irgendeiner Weise zu einer sogenannten "Randgruppe" - sei es auf Grund seiner sexuellen Ausrichtung, sei es wegen eines körperlichen "Gebrechens" oder vielleicht auch wegen seiner (gesellschafts-) politischen Einstellung.

Irgendwie fasziniert mich der Gedanke das es eines Tages sein könnte, dass alle die Jenigen welche "glauben vollkommen normal zu sein" die Randgruppe bilden. Seine Individualität, sein Recht auf seine "Lüste" und "Gelüste", auf seine Überzeugung - dafür lohnt es sich aufzustehen und zu sagen "dafür trete ich ein". So lange man mit der Auslebung seiner "Veranlagung" bzw. Überzeugung niemand Anders Schaden zufügt, sollte man sich keine Sekunde dafür schämen und sollte man sich auch nicht verstecken müssen.

Hut ab vor den Gaycops!

Christian

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Lady Katarina
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Beitrag von Lady Katarina »

Grüß Euch,

ich kannte diese Seite schon (aufgrund meiner Szenezugehörigkeit).
Und ich finde es schade, dass man hierfür noch eine Seite machen muss. Dass solche Dinge nicht schon lange selbstverständlich sein können.
Aber es ist noch lange nicht alles so rosig. Wobei ich immer sage, wir sollen froh sein, in einem Land wie Österreich leben zu können. Nur ertappe ich mich immer häufiger, dass ich diesen Satz immer weniger gebrauche, wenn ich mir die Entwicklungen der letzten Jahre so ansehe!

Aber ich finde es prima, dass es Leute gibt, die sich dafür einsetzen, dass all diese Dinge einmal völlig normal sein werden.

Schön, dass es sowas gibt.

Lieben Gruß,
Katarina

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Tanja_Regensburg
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VelsPol NRW

Beitrag von Tanja_Regensburg »

VelsPol NRW e.V

Verein lesbischer und schwuler Polizeibediensteter in Nordrhein-Westfalen.

http://velspol-nrw.de/con/cms/front_con ... p?idcat=17


Ja, natürlich gibt es uns! Wir sind Polizeibedienstete wie alle anderen. Wir haben den gleichen Auftrag wie alle Polizeibediensteten unseres Landes. Wir sind lesbisch bzw. schwul und haben uns zu einem Verein zusammengeschlossen, weil wir als Minderheit innerhalb der Polizei nicht diskriminiert werden wollen.

Weder in der Gesellschaft noch in der Polizei ist die freie Entfaltung der Persönlichkeit unter Berücksichtigung der sexuellen Orientierung uneingeschränkt gewährleistet. Dies führt dazu, daß viele lesbische, transgender und schwule Polizeibedienstete nicht offen, sondern versteckt und mit hohem Leistungsdruck leben.

Unser Verein wurde gegründet, um diesen Mißstand innerhalb der Polizei zu beseitigen. Wir wollen dass sich niemand wegen seiner sexuellen Identität verstecken muss und die Polizei in der Gesellschaft mit gutem Beispiel vorangeht.

Was machen wir?
In erster Linie sind wir für Euch da.

Für Lesben & Schwule innerhalb der Polizei. Wir stehen für Gespräche, Hilfe oder Rat zur Verfügung - für Arbeiter, Angestellte und Beamte!

Auf den folgenden Seiten erfahrt ihr alles zu Treffen, Terminen & Veranstaltungen.

Viel Spaß dabei.

Euer VelsPol-NRW e.V.



auch in Deutschland gibt es solche Vereinigungen...

ich find sowas echt toll!

Busserl Tanja
Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)

potschemu
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Beitrag von potschemu »

Hallo!
Das ist also diese Seite!!! Cool!! Finde ich super! Danke für den Link, den kann ich wiederum für ne andere Arbeit gebrauchen!!! ;-))
J.

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Marc of Frankfurt
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Re: gaycopsaustria - das find ich super... und mutig!!

Beitrag von Marc of Frankfurt »

ETMC hat geschrieben:2006: Helga Ratzenböck
Sie hat jahrelang die Sexworker-Beratungsstelle Lena von der Caritas in Linz geleitet.

http://www.caritas.at/hilfe-einrichtung ... ekte/lena/





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