Girl, interrupted - Filmkritik

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Elisabeth
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Girl, interrupted - Filmkritik

Beitrag von Elisabeth »

Die folgende Filmkritik habe ich vor einigen Jahren geschrieben und auf meiner privaten Website veröffentlicht.

Girl, Interrupted

Girl, Interrupted. Ein Film, bei dem wir uns einig waren. Der Beste Film, den wir je gesehen haben. Susanna Kaysen ist niedergeschlagen, antriebslos und denkt zu viel nach. Ganz normal also, für eine junge Frau. Finden die meisten anderen allerdings nicht. Sie hängt in einem Loch und kommt nicht mehr raus. Wird eingewiesen in eine Privatklinik, und als Borderline-Persönlichkeit diagnostiziert. Das Borderline-Syndrom ist kaum zu definieren, und wenn man die Symptome einem gesunden Menschen aufzählt, sagt er "und was ist daran so krank? das bin ich!". Vielleicht kann man sagen, Borderline ist nur ein Symptom einer anderen Krankheit, die sich Zuvilisation nennt. Aber da will ich mich nicht verreden und verweise hier lieber auf Seiten, die sich damit beschäftigen. Ich kann nur sagen, Borderliner überschreiten die Grenzen ihrer Umwelt und können weh tun. Susanna unterschreibt zwar ihre eigene Einweisung, ist aber letztendlich doch unfreiwillig dort und läßt das ihre Betreuer spüren. Die Tabletten werden nicht eingenommen, sie fällt in eine Abhängigkeit zu Lisa, verliert sich und den Kontakt zur Außenwelt. Und irgendwann weiß sie nicht mehr, ob sie krank ist oder doch gesund. Nach einem Ausbruch, und der schmerzhaften Erfahrung des Selbstmordes einer Freundin kehrt sie zurück, mit dem ersten schwachen Willen, etwas zu ändern. Doch erst nach einem Zusammenbruch, der sie ganz nach unten wirft, findet sie die Kraft, Hilfe anzunehmen. Langsam ändert sich etwas, etwas, das man von außen nicht sehen kann. Nach 18 Monaten fährt Susanna nach Hause. Und hat mit ihrem Alter Dinge erlebt und gelernt, die andere bis zu ihrem Tod nicht kapieren. Dieser Film basiert auf den Aufzeichnungen der echten Susanna Kaysen. Die Hauptrolle spielt Winona Ryder, ihre Freundin Lisa wird von Angelina Jolie dargestellt, die mich hier am meisten faszinierte und eine grandiose Leistung brachte, die resolute Krankenschwester, wie könnte es besser sein, ist Whoopi Goldberg. Dieser Film spaltet wieder die Kinobesucher in 2 Lager. Die einen, wie ich, sprechen vom besten Film seit Jahren, die anderen habe keine Handlung erkannt, konnten das Ende nicht erwarten und überhaupt.
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)