Doku Mo. 05.01.15, 21.45 Uhr Phoenix Verdammt zum Sex

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bienemaya
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Doku Mo. 05.01.15, 21.45 Uhr Phoenix Verdammt zum Sex

Beitrag von bienemaya »

Frauen verkaufen ihren Körper

Film von Sara Bhatti und Selina Rust

Deutschland wird häufig als der „größte Puff Europas“ bezeichnet. Diesen zweifelhaften Ruf hat sich die Bundesrepublik mit der Legalisierung der Prostitution im Januar 2002 erworben. Seitdem boomen FKK-Clubs, Laufhäuser und sogar „Flatrate-Bordelle“, in denen für einen bestimmten Betrag unbegrenzter Sex geboten wird. „Geiz ist geil“, zumindest für die Freier. Auf der anderen Seite stehen die Frauen. Viele von ihnen werden gewaltsam gezwungen ihren Körper zu verkaufen. Sie werden nach Deutschland gelockt oder geschleppt von Kriminellen, die sich im immer größer werdenden Sex-Markt fette Gewinne versprechen. Die große Koalition in Berlin will damit jetzt Schluss machen. Ein neues, schärferes Gesetz soll her. Doch wem nützt das? „Verdammt zum Sex“ gibt exklusive Einblicke in eine Branche, die als die älteste der Welt gilt. Der Film gibt den Betroffenen eine Stimme.

„Verdammt zum Sex“ erzählt die Lebensgeschichten von drei Frauen, die gezwungen oder getrieben sind, sich zu verkaufen. Da ist zum Beispiel Kelly, 27 Jahre, aus Jamaica. Seit knapp zehn Jahren bietet sie Freiern ihren Körper an. Der Job widert sie an. Schon als Minderjährige sei sie vergewaltigt worden, erzählt sie. Seitdem habe sie gelernt, Sex mit Männern zu haben, mit denen sie es eigentlich nicht möchte. Ihr Aufenthaltsstatus in Deutschland ist ungesichert, eine richtige Wohnung hat sie nicht. Sie sieht für sich keinen Ausweg aus der Prostitution, obwohl sie lieber heute als morgen damit aufhören möchte. Große Hoffnungen, dass ein neues Gesetz ihre Situation verbessern kann, hat sie nicht. Doch immerhin: „Es wäre vielleicht ein Anfang“, sagt sie.

Jana stammt aus der Nähe von Danzig in Polen. Mit 15 verliebte sie sich in einen älteren Mann. Der zwang sie anschaffen zu gehen. Mit 16 floh sie aus diesen Verhältnissen nach Deutschland, doch auch hier kam sie zunächst wieder ins Rotlichtmilieu. Am schlimmsten fand sie dort die Geschäftsleute, die zum Feiern ins Bordell kamen und glaubten, sie könnten sich alles kaufen. Dass Jana minderjährig war, bescherte vielen von ihnen den besonderen Kick. Jana machte mit, bis ihre Seele erblindete. Ausgerechnet ein Zuhälter rettete sie schließlich. Sie hat den Ausstieg geschafft. Heute engagiert sie sich für Frauen aus Osteuropa, die eine ähnliche Geschichte haben wie sie. 120.000 bis zu 500.000 werden jedes Jahr aus Osteuropa nach Deutschland geschleust, um sich hier zu verkaufen, schätzt die OECD. Deshalb brauche Deutschland dringend ein neues Prostitutionsgesetz, sagt Jana. Auch damit in Zukunft weniger Frauen dasselbe durchmachen müssen wie sie.

Und dann ist da noch Kitty. Sie macht ihren Job gerne, sagt sie. Und für Geld macht sie alles. Wirklich alles. Nur Sex mit Kindern oder Tieren komme für sie nicht in Frage, sagt sie. Ansonsten gelte: Je härter desto besser. Auch Kitty ist zum Sex verdammt, auch wenn es kein äußerer Zwang ist. Aber in keiner anderen Branche würde sie so viel Geld verdienen, sagt sie. Und außerdem mache es ihr auch noch Spaß. Was sie von der Verschärfung des Prostitutionsgesetzes hält? Gar nichts. Schärfere Auflagen? Auf keinen Fall.

Außerdem kommen Freier und ein „Bordellmanager“ zu Wort und wir begleiten die Polizei bei einer Razzia im Rotlichtmilieu. Nicht einmal die Polizisten wissen genau, wie viele Frauen in Deutschland ihren Körper verkaufen. Schätzungen reichen von 150.000 bis 700.000. „Verdammt zum Sex“ zeigt, wie groß die Bandbreite ist. Schwer zu glauben, dass ein einziges neues Gesetz all diesen Frauen gerecht werden kann.

http://www.phoenix.de/content/896106

Doris67
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Beitrag von Doris67 »

Wann lesen wir mal "Männer verkaufen ihren Körper" als Titel eines Artikels zum Arbeiterstrich?...
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