Mein Ausstiegsbeispiel als Mutmacher
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RE: Mein Ausstiegsbeispiel als Mutmacher
Liebe Sisi,
Hut ab und Respekt! Bist eine tolle Frau!
Auch ich wünsche Dir weiterhin alles Gute!
LG, Lisa
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Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, warum spricht man (insbesondere Ihr selbst) von "Ausstieg"? Wenn ich den Beruf wechseln würde, käme ich nicht auf den Gedanken von einem Ausstieg aus meinem jetzigen Beruf zu sprechen.
Diese Terminologie, scheint mir, kommt eher aus der Ecke, wonach Prostituierte Opfer sind und "herausgeholt" werden müssen, ganz angesehen von der terminologischen Nähe zum Drogenbereich (da wird auch vom Ausstieg aus der Szene gesprochen).
Analoges gilt natürlich für den "Einstieg". Meinen Beruf habe ich ergriffen und bin nicht eingestiegen.
P.S.: Diese Frage brannte mir schon auf der Zunge, seitdem ich hier diese Rubrik mit ihrem Titel gesehen habe und hat nicht mit Personen in diesem Thread zu tun, insofern sorry für das OT, ggf. kann es ja verschoben oder zu einem eigenen Thread gemacht werden.
Diese Terminologie, scheint mir, kommt eher aus der Ecke, wonach Prostituierte Opfer sind und "herausgeholt" werden müssen, ganz angesehen von der terminologischen Nähe zum Drogenbereich (da wird auch vom Ausstieg aus der Szene gesprochen).
Analoges gilt natürlich für den "Einstieg". Meinen Beruf habe ich ergriffen und bin nicht eingestiegen.
P.S.: Diese Frage brannte mir schon auf der Zunge, seitdem ich hier diese Rubrik mit ihrem Titel gesehen habe und hat nicht mit Personen in diesem Thread zu tun, insofern sorry für das OT, ggf. kann es ja verschoben oder zu einem eigenen Thread gemacht werden.
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- Admina
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Gestern habe ich mir auf dem Seminar Grauzone in Bonn die gleichen Gedanken gemacht.
Nur wird ja in der soziologische und politische Arbeit ständig diese Begriffe benutzt.
Ich sag leider auch immer Einstieg-Umstieg-Ausstieg.
Das sehe ich auch so, so simpel sollte man in der Darstellung nicht bleiben.
Einfach ist zwar gut, simpel ist aber was anderes.
Ich schlage einen Begriffssammlung vor auf deren Grundlage Missverständnisse herabgemindert werden können.
Die Talente und Fähigkeiten, die wir Sexworker haben, zur Verfügung zu stellen und zu nutzen.
Liebe Grüsse, Fraences
Nur wird ja in der soziologische und politische Arbeit ständig diese Begriffe benutzt.
Ich sag leider auch immer Einstieg-Umstieg-Ausstieg.
Das sehe ich auch so, so simpel sollte man in der Darstellung nicht bleiben.
Einfach ist zwar gut, simpel ist aber was anderes.
Ich schlage einen Begriffssammlung vor auf deren Grundlage Missverständnisse herabgemindert werden können.
Die Talente und Fähigkeiten, die wir Sexworker haben, zur Verfügung zu stellen und zu nutzen.
Liebe Grüsse, Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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- PlatinStern
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gebe dir recht "ehemaliger User", da wird man nur allzu leicht opfer der vorherrschenden begrifflichkeiten.
ich bemühe mich auch und stets allgemeines berufsvokabular für unseren beruf zu verwenden, aber manchmal tappt man halt doch in die falle.
über jahre ins unterbewusstsein geträufelte wörter drängen sich immer wieder an die oberfläche.
ich bemühe mich auch und stets allgemeines berufsvokabular für unseren beruf zu verwenden, aber manchmal tappt man halt doch in die falle.

über jahre ins unterbewusstsein geträufelte wörter drängen sich immer wieder an die oberfläche.
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
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Hallo "ehemaliger User",
recht hast Du!
Ich bin in keine Kiste gestiegen, damit mir jemand hilft, wieder heraus zu steigen ;-)
(Huch, das war unbeabsichtigt doppeldeutig *lol*)
Mein sogenannter "Ausstieg" war ein Abstieg in die Hölle. Finanziell, sozial, psychisch und physisch.
Insbesondere, da ich absolut _nicht_ wollte.
Ich habe mir meinen Beruf bewußt ausgewählt, nachdem ich zunächst glaubte, "nur eine Weile", fürs Studium, anzuschaffen.
Die Idee mit der Begriffsammlung finde ich sehr gut. Insbesondere, weil wir damit den verknöcherten Feministinnen und bigotten "Gutmenschen" klare Ansagen machen können.
Liebe Grüße von
Lisa
P.S.:
Obwohl mir gerade einfällt, daß Anfänger in allen Berufen gern auch als "Berufseinsteiger" bezeichnet werden.
Nur ..., niemand käme auf die Idee, die Bankerin, die auf bildende Künstlerin umsattelt oder den Schweißer, der Berufskraftfahrer wird, als "Berufsaussteiger" zu bezeichnen.
Oder sehe ich das irgendwie falsch? ;-)
Also steigen wir um, oder satteln um?
recht hast Du!
Ich bin in keine Kiste gestiegen, damit mir jemand hilft, wieder heraus zu steigen ;-)
(Huch, das war unbeabsichtigt doppeldeutig *lol*)
Mein sogenannter "Ausstieg" war ein Abstieg in die Hölle. Finanziell, sozial, psychisch und physisch.
Insbesondere, da ich absolut _nicht_ wollte.
Ich habe mir meinen Beruf bewußt ausgewählt, nachdem ich zunächst glaubte, "nur eine Weile", fürs Studium, anzuschaffen.
Die Idee mit der Begriffsammlung finde ich sehr gut. Insbesondere, weil wir damit den verknöcherten Feministinnen und bigotten "Gutmenschen" klare Ansagen machen können.
Liebe Grüße von
Lisa
P.S.:
Obwohl mir gerade einfällt, daß Anfänger in allen Berufen gern auch als "Berufseinsteiger" bezeichnet werden.
Nur ..., niemand käme auf die Idee, die Bankerin, die auf bildende Künstlerin umsattelt oder den Schweißer, der Berufskraftfahrer wird, als "Berufsaussteiger" zu bezeichnen.
Oder sehe ich das irgendwie falsch? ;-)
Also steigen wir um, oder satteln um?
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- engagiert
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Hier mal ein Resumee nach vier Jahren:
Ich habe doch kein Studium angefangen und gearbeitet, erst im Lager, jetzt tatsächlich im Call-Center. Die Arbeit macht mir meistens Spaß. Und werde mir doch über kurz oder lang wieder etwas anderes suchen müssen, da ich taub werde. So spielt nun mal das Leben.
Manchmal vermisse ich jedoch die Arbeit als Sexworkerin. Ich habe ja alles selbst entschieden, wo mache ich Werbung, wie soll sie aussehen, was biete ich an etc. Ich hatte oft tolle Kunden, auch Stammkunden und Fans, an die ich manchmal denke.
Als Arbeitnehmerin ist man halt schon sehr an die Zeiten und Vorgaben des Arbeitgebers gebunden. Und ich merke, ich mache mich da im Moment zu sehr klein: Klar, kann ich länger arbeiten, ja Chef, absolut die beste Idee
Der einzige Lichtblick ist im Moment, in dem ich sozusagen wieder alles selbst entscheide mein Blog.
Und wenn jemand das Wort Sex in den Mund nimmt, kann ich wie ein Schulmädchen erröten. Und wenn Kollegen auf Prostitution o.ä. kommen halte ich schon den Mund und denke mir: Wenn die wüssten.
Ich habe doch kein Studium angefangen und gearbeitet, erst im Lager, jetzt tatsächlich im Call-Center. Die Arbeit macht mir meistens Spaß. Und werde mir doch über kurz oder lang wieder etwas anderes suchen müssen, da ich taub werde. So spielt nun mal das Leben.
Manchmal vermisse ich jedoch die Arbeit als Sexworkerin. Ich habe ja alles selbst entschieden, wo mache ich Werbung, wie soll sie aussehen, was biete ich an etc. Ich hatte oft tolle Kunden, auch Stammkunden und Fans, an die ich manchmal denke.
Als Arbeitnehmerin ist man halt schon sehr an die Zeiten und Vorgaben des Arbeitgebers gebunden. Und ich merke, ich mache mich da im Moment zu sehr klein: Klar, kann ich länger arbeiten, ja Chef, absolut die beste Idee
Der einzige Lichtblick ist im Moment, in dem ich sozusagen wieder alles selbst entscheide mein Blog.
Und wenn jemand das Wort Sex in den Mund nimmt, kann ich wie ein Schulmädchen erröten. Und wenn Kollegen auf Prostitution o.ä. kommen halte ich schon den Mund und denke mir: Wenn die wüssten.
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@sisi
Ich freue mich, von Dir zu lesen, bin jedoch auch ein wenig traurig über Deine Zeilen... Ich hoffe, dass sich noch eine Möglichkeit auftut, die Deinen Wünschen mehr entspricht.
Schmunzeln muss ich auf alle Fälle über Deinen Schlussabsatz - Er kommt genauso ehrlich rüber, wie er wahrscheinlich gemeint ist.
Ich halte Dir auf alle Fälle auch weiterhin die Daumen und hoffe, dass Du uns (als gelegentliche BesucherIn, oder auch als RatgeberIn) erhalten bleibst
Herzliche Grüße aus Wien
christian
Ich freue mich, von Dir zu lesen, bin jedoch auch ein wenig traurig über Deine Zeilen... Ich hoffe, dass sich noch eine Möglichkeit auftut, die Deinen Wünschen mehr entspricht.
Schmunzeln muss ich auf alle Fälle über Deinen Schlussabsatz - Er kommt genauso ehrlich rüber, wie er wahrscheinlich gemeint ist.
Ich halte Dir auf alle Fälle auch weiterhin die Daumen und hoffe, dass Du uns (als gelegentliche BesucherIn, oder auch als RatgeberIn) erhalten bleibst
Herzliche Grüße aus Wien
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Hallo Sissi!Ich glaube wir haben beide zu ähnlichen Zeit aufgehört.Es ist schwierig was anderes zu machen vor allem wie bei mir war keine Erkennung dafür zu bekommen.Ich hab eine Frau gepflegt die mich jeden Tag viel kraft und energie gekostet hat.keine Dankbarkeit nix.Und Feld das am Ende des Monats gerade so gereicht hat und Nachtschichten die es echt in sich hatten.Mein altes leben hab ich vermisst.heute hab ich für mich die Erotikmassagen gefunden die ich seit bald 3 jahren praktiziere und bin sehr glücklich mit.Ich kann mir einfach nix anderes mehr vorstellen.Hab mein schönes Studio und bin stolz was ohne jegliche hilfe geschaffen zu haben.
Vor 3 jahren dachte ich bei mir geht die Welt unter.
Ich muss echt sagen hut ab wenn man wieder so ein leben führt wie du aber mir lag viel daran einfach richtig glücklich zu sein.Denn nur darum gehts im leben.
Lg Lena
Vor 3 jahren dachte ich bei mir geht die Welt unter.
Ich muss echt sagen hut ab wenn man wieder so ein leben führt wie du aber mir lag viel daran einfach richtig glücklich zu sein.Denn nur darum gehts im leben.
Lg Lena