Safer Sex und Gesundheits-Schutz
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Safer Sex und Gesundheits-Schutz
Hallo Ihr Lieben!
Da ich auch beratend für einige befreundete Video-Produktionen tätig bin, kommt es immer mal wieder vor,
dass andere Produktionen nach unseren Darstellerinnen fragen.
Wenn die Mädels Interesse haben, stelle ich gerne einen Kontakt her.
Allerdings erlebe ich bei meinen Bedingungen in Richtung Safer Sex und Gesundheits-Schutz immer wieder Unverständnis bei den potentiellen Kunden / Partnern!
So erwarte ich z.B. möglichst geschützten Verkehr mit Kondomen. Sollten die Szenen OHNE Kondome gedreht werden, so erwarte ich, dass ALLE Darsteller vorher auf ALLE sexuell übertragbaren Krankheiten (von HIV bis Chlamydien) getestet sind und eine eidesstattliche Versicherung unterzeichnet haben, dass sie keinen ungeschützten Verkehr mit ungetesteten Personen hatten.
Ich weiss, dass trotzdem ein Rest-Risiko bleibt, aber so ist nun mal das Business.
Die Test-Ergebnisse müssen für die Darsteller einsehbar sein und bei den Darsteller-Verträgen hinterlegt werden.
Meine Forderungen stossen SEHR OFT auf Unverständnis, Ablehnung oder werden lächerlich gemacht.
Ich denke, dass ich unseren Darstellern nicht nur eine menschliche Verantwortung gegenüber habe, dass ich auch als geschäftsmässig denkender Mensch die Mitarbeiter(innen) gesund halten will! Denn schliesslich bringen sie ja die Produktion zum Laufen!
Was habt ihr für Erfahrungen in dieser Richtung gemacht???
Grüssle
vom
WOLLI
Da ich auch beratend für einige befreundete Video-Produktionen tätig bin, kommt es immer mal wieder vor,
dass andere Produktionen nach unseren Darstellerinnen fragen.
Wenn die Mädels Interesse haben, stelle ich gerne einen Kontakt her.
Allerdings erlebe ich bei meinen Bedingungen in Richtung Safer Sex und Gesundheits-Schutz immer wieder Unverständnis bei den potentiellen Kunden / Partnern!
So erwarte ich z.B. möglichst geschützten Verkehr mit Kondomen. Sollten die Szenen OHNE Kondome gedreht werden, so erwarte ich, dass ALLE Darsteller vorher auf ALLE sexuell übertragbaren Krankheiten (von HIV bis Chlamydien) getestet sind und eine eidesstattliche Versicherung unterzeichnet haben, dass sie keinen ungeschützten Verkehr mit ungetesteten Personen hatten.
Ich weiss, dass trotzdem ein Rest-Risiko bleibt, aber so ist nun mal das Business.
Die Test-Ergebnisse müssen für die Darsteller einsehbar sein und bei den Darsteller-Verträgen hinterlegt werden.
Meine Forderungen stossen SEHR OFT auf Unverständnis, Ablehnung oder werden lächerlich gemacht.
Ich denke, dass ich unseren Darstellern nicht nur eine menschliche Verantwortung gegenüber habe, dass ich auch als geschäftsmässig denkender Mensch die Mitarbeiter(innen) gesund halten will! Denn schliesslich bringen sie ja die Produktion zum Laufen!
Was habt ihr für Erfahrungen in dieser Richtung gemacht???
Grüssle
vom
WOLLI
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Da stimm ich unserem Kondomi vollkommen zu.
Wobei ich eben aus diesen Gründen auch über keinerlei Erfahrungen mit diesem Bereich Sexarbeit verfüge.
Als ich 18 war - immerhin fast 20 Jahre her - wollte mich der Pornoproduzent Hohmann in Stuttgart mal für seine Filme gewinnen.
Aber schon damals waren Pornos vorwiegend ohne Kondom - und es wird ja noch immer "ohne" gefordert. Angeblich, weil sich kein Mensch "safer - Pornos" ansehen mag...
Aber liegt nicht letztlich ein Stück der Verantwortung für die "tabulos-Entwicklung" bei den Herstellern dieser Filme?
Sind nicht letztlich die Männer deshalb der Meinung, es sei "ungefährlich" eben WEIL so oft ungeschützt gepoppt wird?!
Wenn sich der Trend ändern würde; wenn eben professionelle Darsteller nur safer arbeiten würde - erfüllten sie in diesem Moment nicht ihre Vorbildfunktion, indem sie wachsamer machen?!
Aber ganz zum Ende ist halt doch jeder für sich selbst verantwortlich (- und die, die er liebt)
Liebe Grüße, Jenny
Wobei ich eben aus diesen Gründen auch über keinerlei Erfahrungen mit diesem Bereich Sexarbeit verfüge.
Als ich 18 war - immerhin fast 20 Jahre her - wollte mich der Pornoproduzent Hohmann in Stuttgart mal für seine Filme gewinnen.
Aber schon damals waren Pornos vorwiegend ohne Kondom - und es wird ja noch immer "ohne" gefordert. Angeblich, weil sich kein Mensch "safer - Pornos" ansehen mag...
Aber liegt nicht letztlich ein Stück der Verantwortung für die "tabulos-Entwicklung" bei den Herstellern dieser Filme?
Sind nicht letztlich die Männer deshalb der Meinung, es sei "ungefährlich" eben WEIL so oft ungeschützt gepoppt wird?!
Wenn sich der Trend ändern würde; wenn eben professionelle Darsteller nur safer arbeiten würde - erfüllten sie in diesem Moment nicht ihre Vorbildfunktion, indem sie wachsamer machen?!
Aber ganz zum Ende ist halt doch jeder für sich selbst verantwortlich (- und die, die er liebt)
Liebe Grüße, Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
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sehr problematisch, das arbeiten ohne schutz. hier habe ich einen link gefunden. ich weiß nicht, wie aktuell er ist, es war keine datumsangabe dabei, aber in einer zeitungsreportage habe ich gehört, dass STD ein großes problem in der pornoindustrie sind:
Aids im Pornofilm
Porno-Industrie zittert vor Aids
Sechs Monate nach der Aids-Infektion von vier amerikanischen Pornodarstellern müssen zwei Produktionsfirmen eine Geldstrafe wegen ungeschütztem Sex bezahlen. Wie die "Los Angeles Times" berichtet, verhängte eine staatliche Aufsichtsbehörde Strafen in Höhe von mehr als 30.000 Dollar (rund 25.000 Euro). Zum ersten Mal wurde damit in Kalifornien das Drehen von Pornofilmen ohne Benutzung von Kondomen bestraft. Ein Sex-Akteur hatte die Behörden über den fehlenden Schutz am Arbeitsplatz informiert. Nach kalifornischem Gesetz müssen Arbeitgeber ihre Angestellten vor dem Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten schützen.
Das Bekanntwerden der Infektion von Porno-Stars mit dem tödlichen Virus hatte im Frühjahr in der Sexfilmbranche eine Schockwelle ausgelöst. Die Pornostudios im San Fernando Valley bei Los Angeles, die mehr als 1200 Sexdarsteller beschäftigen, hatten danach eine zweimonatige Drehpause eingelegt, um in dieser Zeit alle Akteure zu testen. Nach Angaben einer Klinik für Sexschauspieler benutzen nur 17 Prozent der Pornodarsteller in den USA beim Dreh Kondome. Die Produzenten würden "Non-Condom"-Drehs vorziehen, weil das von den Zuschauern so gewünscht werde, heißt es in der Branche.
Wer auf "Safe Sex" vor der Kamera besteht, würde nicht so leicht eine Rolle bekommen, berichten viele Akteure. Darsteller Tony Tedeschi begrüßte die Bußgeldauflage für die Produktionsfirmen. Während seiner 15-jährigen Karriere habe er selten Kondome benutzt, um seinen Job nicht zu verlieren, offenbarte er der Zeitung. "Es ist endlich an der Zeit, dass die Behörden etwas dagegen unternehmen."
Kronenzeitung
grüße von annainga
Aids im Pornofilm
Porno-Industrie zittert vor Aids
Sechs Monate nach der Aids-Infektion von vier amerikanischen Pornodarstellern müssen zwei Produktionsfirmen eine Geldstrafe wegen ungeschütztem Sex bezahlen. Wie die "Los Angeles Times" berichtet, verhängte eine staatliche Aufsichtsbehörde Strafen in Höhe von mehr als 30.000 Dollar (rund 25.000 Euro). Zum ersten Mal wurde damit in Kalifornien das Drehen von Pornofilmen ohne Benutzung von Kondomen bestraft. Ein Sex-Akteur hatte die Behörden über den fehlenden Schutz am Arbeitsplatz informiert. Nach kalifornischem Gesetz müssen Arbeitgeber ihre Angestellten vor dem Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten schützen.
Das Bekanntwerden der Infektion von Porno-Stars mit dem tödlichen Virus hatte im Frühjahr in der Sexfilmbranche eine Schockwelle ausgelöst. Die Pornostudios im San Fernando Valley bei Los Angeles, die mehr als 1200 Sexdarsteller beschäftigen, hatten danach eine zweimonatige Drehpause eingelegt, um in dieser Zeit alle Akteure zu testen. Nach Angaben einer Klinik für Sexschauspieler benutzen nur 17 Prozent der Pornodarsteller in den USA beim Dreh Kondome. Die Produzenten würden "Non-Condom"-Drehs vorziehen, weil das von den Zuschauern so gewünscht werde, heißt es in der Branche.
Wer auf "Safe Sex" vor der Kamera besteht, würde nicht so leicht eine Rolle bekommen, berichten viele Akteure. Darsteller Tony Tedeschi begrüßte die Bußgeldauflage für die Produktionsfirmen. Während seiner 15-jährigen Karriere habe er selten Kondome benutzt, um seinen Job nicht zu verlieren, offenbarte er der Zeitung. "Es ist endlich an der Zeit, dass die Behörden etwas dagegen unternehmen."
Kronenzeitung
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Grüß Euch,
ich habe den Thread von "Mitglieder stellen sich vor" nach "Krankheiten" verschoben, da passt es, denke ich besser hin.
Also ich kenne doch einige Produzenten, sowie eine ganze Menge von Darstellern und habe selber schon in einigen Filmen (SM) mitgespielt und wir produzieren auch selber welche oder ich war bei etlichen Produktion dabei. Kenne also durchaus die Gepflogenheiten und Trends.
Auch ich persönlich sehe das Ganze auf der einen Seite mit großem Zwiespalt an & entgegen, jedoch muss ich auch ein wenig ehrlich sein.
Ich kann Konsumenten verstehen, wenn sie sagen, Pornos mit Gummi sind einfach nicht das Gelbe vom Ei. In Gedanken & (Hirn)wixereien (zu denen Pornos ja auch gehören), gibt es eben keinen Platz für Gesundheit und das Mitdenken. Hier zählt Geilheit und purer Sex.
Was jetzt nicht automatisch heißen soll, dass ich Sex ohne Kondom in Filmen aus gesundheitlichen Aspekten für gut heiße.
Und der Markt richtet sich danach, was die zahlenden Konsumenten sehen wollen.
Es gibt genug Produktionen, die sich nicht mehr an diesen Trend heften, sondern auf ihre Darsteller und somit auf sich selber schauen. Ich denke aber auch, dass es durchaus Unterschiede unter den Konsumenten gibt - sprich, was für Filme sie sich ansehen.
Gehen wir mal von Produktionen aus, bei denen Darsteller alle nötigen Tests vorweisen müssen (und das ist bei jeder etwas besseren Produktion der Fall, wo ohne Schutz gedreht wird), wie hoch ist hier wirklich das Risiko, dass man sich was holt?
Gehört nicht zu jedem Beruf ein spez. Risiko, das aber jeder selber abschätzen kann bzw. es sollte so sein, dass jeder jeder die Möglichkeit hat, es abzuwägen. Leider ist das ja nicht immer der Fall.
Aber im Grunde bleibt es ja jedem Darsteller selber überlassen, die Firma zu wählen, die die besten Sicherheitsstandards hat.
Lieben Gruß,
Katarina
ich habe den Thread von "Mitglieder stellen sich vor" nach "Krankheiten" verschoben, da passt es, denke ich besser hin.
Also ich kenne doch einige Produzenten, sowie eine ganze Menge von Darstellern und habe selber schon in einigen Filmen (SM) mitgespielt und wir produzieren auch selber welche oder ich war bei etlichen Produktion dabei. Kenne also durchaus die Gepflogenheiten und Trends.
Auch ich persönlich sehe das Ganze auf der einen Seite mit großem Zwiespalt an & entgegen, jedoch muss ich auch ein wenig ehrlich sein.
Ich kann Konsumenten verstehen, wenn sie sagen, Pornos mit Gummi sind einfach nicht das Gelbe vom Ei. In Gedanken & (Hirn)wixereien (zu denen Pornos ja auch gehören), gibt es eben keinen Platz für Gesundheit und das Mitdenken. Hier zählt Geilheit und purer Sex.
Was jetzt nicht automatisch heißen soll, dass ich Sex ohne Kondom in Filmen aus gesundheitlichen Aspekten für gut heiße.
Und der Markt richtet sich danach, was die zahlenden Konsumenten sehen wollen.
Es gibt genug Produktionen, die sich nicht mehr an diesen Trend heften, sondern auf ihre Darsteller und somit auf sich selber schauen. Ich denke aber auch, dass es durchaus Unterschiede unter den Konsumenten gibt - sprich, was für Filme sie sich ansehen.
Gehen wir mal von Produktionen aus, bei denen Darsteller alle nötigen Tests vorweisen müssen (und das ist bei jeder etwas besseren Produktion der Fall, wo ohne Schutz gedreht wird), wie hoch ist hier wirklich das Risiko, dass man sich was holt?
Gehört nicht zu jedem Beruf ein spez. Risiko, das aber jeder selber abschätzen kann bzw. es sollte so sein, dass jeder jeder die Möglichkeit hat, es abzuwägen. Leider ist das ja nicht immer der Fall.
Aber im Grunde bleibt es ja jedem Darsteller selber überlassen, die Firma zu wählen, die die besten Sicherheitsstandards hat.
Lieben Gruß,
Katarina
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Hallo willi,
Ich habe da auch bisschen gesucht und etwas zu diese Thema gefunden.
In Tschechien hatten die Ärzte bei Pornodarstellern bemerkt,das in letzten 3 Monaten ist die Epidemie Syfilidy sehr gross geworden.In Letzten Jahr hatten in Tschechien ca 5 von 100tausend menschen erkrankt auf diese Krankheit,In Moment ist die zahl der erkrankten so gross,das es kommt auf 1-2% Pornodarstellern,in der letzten 3 Monaten hatten die Ärzte registriert 21 erkrankten menschen.
die meisten kommen aus der Stadt Prag,aber auch schon in Pilsen ist von 8 erkrankten mehr als in der letzten ganzen Jahr.Letzte Jahr war es 18 kranken,dieses Jahr ist es schon 21.
Das Ministerium probiert herausfinden,wer hinter diese Epidemie steht.
Ein Agentur Betreiber,Herr Rosenberg,hatte gefunden viele gefälschte Tests bei Pornodarstellern aus kleineren Agenturen.
Die tschechische Polizei sagt,das mit den kleinen Agenturen ist das grosse Problem,viele davon fälschen die Tests ( die meisten,haben sogar eigene Leute bei Kliniken) und schicken die menschen arbeiten unter preis
die Polizei kann nichts machen,da die dürfen nicht in der Krankenakten nachschauen,nur wenn verdacht ist.das Ministerium will jetzt ein gesetzt herausbringen,nach welchen kann die Polizei Kontrollen bei Drehungen von Filmen durchführen.
Interessant.
LG Nathalia
Ich habe da auch bisschen gesucht und etwas zu diese Thema gefunden.
In Tschechien hatten die Ärzte bei Pornodarstellern bemerkt,das in letzten 3 Monaten ist die Epidemie Syfilidy sehr gross geworden.In Letzten Jahr hatten in Tschechien ca 5 von 100tausend menschen erkrankt auf diese Krankheit,In Moment ist die zahl der erkrankten so gross,das es kommt auf 1-2% Pornodarstellern,in der letzten 3 Monaten hatten die Ärzte registriert 21 erkrankten menschen.
die meisten kommen aus der Stadt Prag,aber auch schon in Pilsen ist von 8 erkrankten mehr als in der letzten ganzen Jahr.Letzte Jahr war es 18 kranken,dieses Jahr ist es schon 21.
Das Ministerium probiert herausfinden,wer hinter diese Epidemie steht.
Ein Agentur Betreiber,Herr Rosenberg,hatte gefunden viele gefälschte Tests bei Pornodarstellern aus kleineren Agenturen.
Die tschechische Polizei sagt,das mit den kleinen Agenturen ist das grosse Problem,viele davon fälschen die Tests ( die meisten,haben sogar eigene Leute bei Kliniken) und schicken die menschen arbeiten unter preis
die Polizei kann nichts machen,da die dürfen nicht in der Krankenakten nachschauen,nur wenn verdacht ist.das Ministerium will jetzt ein gesetzt herausbringen,nach welchen kann die Polizei Kontrollen bei Drehungen von Filmen durchführen.
Interessant.
LG Nathalia
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Nachtrag:
Lady Katharinas Worte >>> "Ich kann Konsumenten verstehen, wenn sie sagen, Pornos mit Gummi sind einfach nicht das Gelbe vom Ei." sind absolut nachvollziebar.
Ich habe neulich mal den (TEPAZ?? ;-) "teuersten Porno aller Zeiten >>> PIRATES<< " angeschaut: Es ist schon "bemerkenswert", wenn man beim Piratenkapitän ein Kondom sieht! Aber andererseits hat sich die DVD weltweit absolut gut verkauft, so dass eigentlich die Kondom-Nutzung hier scheinbar NICHT umsatz-hindernd war!
Lady Katharinas Worte >>> "Ich kann Konsumenten verstehen, wenn sie sagen, Pornos mit Gummi sind einfach nicht das Gelbe vom Ei." sind absolut nachvollziebar.
Ich habe neulich mal den (TEPAZ?? ;-) "teuersten Porno aller Zeiten >>> PIRATES<< " angeschaut: Es ist schon "bemerkenswert", wenn man beim Piratenkapitän ein Kondom sieht! Aber andererseits hat sich die DVD weltweit absolut gut verkauft, so dass eigentlich die Kondom-Nutzung hier scheinbar NICHT umsatz-hindernd war!
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Pirates

Wobei - wenn ich mich richtig erinnere, ist schon länger her - die weitaus meisten Sexszenen in Pirates auch ohne Kondom gedreht wurden. Und das rosa Kondom in der von dir angesprochenen Szene sieht überdies absolut unpassend aus, sie hätten wenigstens ein fabloses nehmen können.Wolli hat geschrieben: Ich habe neulich mal den (TEPAZ?? ;-) "teuersten Porno aller Zeiten >>> PIRATES<< " angeschaut: Es ist schon "bemerkenswert", wenn man beim Piratenkapitän ein Kondom sieht! Aber andererseits hat sich die DVD weltweit absolut gut verkauft, so dass eigentlich die Kondom-Nutzung hier scheinbar NICHT umsatz-hindernd war!
Maithuna - von der Wurzel geht der Strom ins Universum und zurück. (c) J.K.
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Hier weiter Infos aus der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 10.09.2006, Nr. 36 / Seite 60:
http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41B ... ntent.html
11. September 2006 "Pornywood" ist auf keiner Landkarte zu finden - und doch nicht zu verfehlen. Man stößt nicht nur darauf, wenn man von Hollywood aus über den Laurel Canyon fährt, sondern auch in DVD-Regalen, dem Internet und den einschlägigen Sendern des Bezahlfernsehens. "Pornywood", eine Umschreibung für das San Fernando Valley im Norden von Los Angeles, gilt seit den siebziger Jahren als Zentrum der amerikanischen Sexindustrie. Mehr als 10.000 Filme aller möglichen Spielarten von "Oral Ecstasy" bis "Bondage" werden von dort jedes Jahr in Wohn-, Schlaf- und Hotelzimmer auf der ganzen Welt geschickt und bescheren den Studios geschätzte zehn Milliarden Dollar Umsatz.
Obwohl das Geschäft mit der sexuellen Phantasie dank Internet und Viagra-verkürzten Drehzeiten boomt, sind die Studiobosse des Valleys beunruhigt. Seit vor zwei Jahren die HIV-Infektion des Darstellers Darren James die Produktion für Wochen zum Stillstand brachte, versuchen Politiker und Gesundheitsexperten immer wieder, für das Geschäft mit dem Sex Regeln aufzustellen. Während kalifornische Politiker wie der Demokrat Paul Koretz Kondomzwang für alle Praktiken jenseits von Oralsex fordern, und Professor Thomas Coates, Aids-Experte an der University of California in Los Angeles, eine Liste sicherer Sexvarianten für die Pornoindustrie aufgestellt hat, lehnen die Studios jede Bevormundung von außen ab. "Wir sind eine Branche, die eigenverantwortlich auf das Einhalten der Regeln achtet", meint Steven Hirsch. Seit er vor 22 Jahren die "Vivid Entertainment Group", einen der weltweit erfolgreichsten Anbieter pornographischen Materials, gegründet hat, gilt der Dreiundvierzigjährige als "Porno-Pionier". Nach der ersten Welle von HIV-Infektionen im San Fernando Valley ordnete er 1998 für alle "Vivid"-Produktionen Kondom-Pflicht an.
Gleichzeitig machte sich Hirsch für die strikten Gesundheitskontrollen der "Adult Industry Medical Health Care Foundation" (AIM) stark. Die von dem früheren Pornostar Sharon Mitchell eröffnete Klinik hat in Kooperation mit den etwa 1200 Darstellern und 200 Studios des Valleys einen Standard an Tests entwickelt. Darsteller, die vor Beginn des Drehs nicht die vereinbarten Atteste zu HIV und anderen Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Gonorrhö vorlegen, dürfen nicht vor die Kamera. Da "Dr. Mitch" für die Produzenten abrufbereit alle Daten der einzelnen Darsteller speichert, kommt kein Talent der Pornozunft an ihr vorbei. Damit hat sie sich nicht nur Freunde gemacht. Hinter vorgehaltener Hand heißt es, Mitchell schlage Kapital aus der Aids-Angst der Darsteller.
Infektion mit ins San Fernando Valley gebracht
Sharon Mitchell war es aber auch, die vor zwei Jahren bei Darren James das HI-Virus entdeckte. James hatte in Brasilien in einem "no-condom"-Film mitgewirkt und von dort die Infektion mit ins San Fernando Valley gebracht. Bevor das Virus bei einem der monatlichen Routine-Tests entdeckt wurde, hatte der Vierzigjährige schon drei seiner Partnerinnen angesteckt. Die Aufregung in "Pornywood" währte jedoch nur kurz. In den Monaten nach James' Diagnose bestand jeder vierte Darsteller auf sicheren Sex, heute wird nur noch jede fünfte heterosexuelle Szene mit Kondom gefilmt. "Die Erwachsenen-Unterhaltung ist ein Geschäft, das auf Phantasie beruht. Kondome passen einfach nicht in diese Welt", mußte auch Steven Hirsch erfahren. Wie man hört, haben sinkende Einnahmen ihn bewogen, bei "Vivid"-Filmen nicht mehr auf geschützten Sex zu bestehen. "Ich bin aber zuversichtlich, daß die Aids-Gefahr durch die verlangten Check-ups gebannt ist."
Selbst für Darsteller wie Marty Romano scheint wieder alles beim alten. Eigentlich habe er vor zwei Jahren anstelle von Darren James nach Brasilien fahren sollen, erzählt der Einundvierzigjährige, doch seine damalige Frau, die Pornodarstellerin Dominica Leoni, habe ihn nicht ziehen lassen. Dennoch filmt er heute weiter - mit der für die Branche typischen Abgeklärtheit ohne Kondom: "Früher hatte ich nur geschützten Sex, aber ,ohne' wird einfach besser bezahlt."
An diesem Sommertag drehen Marty und das Team um Produktionsleiter Shailar nicht im San Fernando Valley, sondern an der Küste, in dem für seine Kanäle und entspannte Atmosphäre bekannten Städtchen Venice. Hier, wo John Travolta mit Olivia Newton-John in "Grease" spazierengegangen ist und Richard Gere als "Ein Mann für gewisse Stunden" mit Lauren Hutton auf der Promenade geflirtet hat, wird sich Pornostar Marty gleich seiner Kollegin Stacy Thorn widmen.
Ein paar Packungen Intimspülungen
Als Drehort hat das Produktionsteam von "Vivid" wieder einmal das eklektisch ausstaffierte Strandhaus von Larry, einem Bildhauer, gemietet. Sein Atelier wird mit wenigen Handgriffen zum Lagerraum für Computer und Kameras umfunktioniert, die Maskenbildnerin plaziert ihre Schminkkoffer in seinem Büro und stellt ein paar Packungen Intimspülung in das Bad. Larry stört es nicht, daß Filmteam und Darsteller jeden Winkel seines Hauses in Beschlag nehmen. Ganz im Gegenteil: "Ich freue mich jedes Mal, wenn die Leute von ,Vivid' anrufen", erzählt der Mittsechziger, der sich zur Feier des Tages sogar ein T-Shirt mit dem Firmenlogo angezogen hat. "Andere in meinem Alter sitzen zu Hause und langweilen sich, ich finde die Dreherei aufregend." Bei einer Miete von bis zu tausend Dollar je Drehtag ist Larry auch gerne bereit, den auf dem Nachbargrundstück hämmernden Handwerkern eine Baupause zu verordnen.
Heute sind die ersten Aufnahmen für "Debbie Does Dallas . . . Again!" ein Cheerleader-Märchen um Debbie, die im fast wirklichen Leben eines Pornostars den Künstlernamen Stefani Morgan führt und zwanzig Jahre alt ist. Während sie in Larrys Büro von der Maskenbildnerin in die gemäß Drehbuch "unwahrscheinlich niedliche, blonde und viel zu sexy" Kunstturnerin verwandelt wird, lernt sie fleißig ihre Zeilen. Im Vergleich zu den meisten anderen Pornos, die an nur einem Tag mit minimalem Budget gefilmt werden, ist "Debbie Does Dallas" eine große Produktion. "Normalerweise lese ich das Drehbuch erst am Set, aber diesmal habe ich schon vor Wochen angefangen zu lernen", strahlt Stefani/Debbie. Ihr blondes Haar ist mittlerweile so hoch toupiert, daß man um den ausreichenden Abstand zum leise rotierenden Deckenventilator fürchtet.
Seit Stefani Morgan vor einem Jahr in das San Fernando Valley kam, um sich bei "Vivid" zu bewerben, lebt sie ihren Traum: "Ich mache genau das, was ich immer machen wollte - ich liebe Sex." Daß sie sich ihre Partner oder Partnerinnen nicht aussuchen kann und Zehntausende via Internet und DVD später zuschauen, schmälert ihre Freude dabei nicht. Freunde und Familie, erzählt Stefani, seien zu Beginn ihrer Karriere zwar schockiert gewesen, hätten ihren "Traumberuf" aber nun akzeptiert: "Meine Freundinnen geben sogar mit mir an, sie finden es super, mit einer Pornodarstellerin auszugehen."
Pornostar ohne Alkoholgenuß
Nachdem sie inzwischen mehr als ein Dutzend Pornos gedreht und intime Bekanntschaft mit einer Reihe von Hollywood-Erscheinungen wie Mötley-Crüe-Rocker Tommy Lee und dem Ex von Paris Hilton, Rick Solomon, gemacht hat, fiebert Stefani ihrem 21. Geburtstag entgegen. Dann hat der Pornostar endlich das Alter erreicht, um laut Gesetz auch ein Glas Wein trinken zu dürfen.
Für Stefani Morgans aktuellen Film hat "Vivid" acht Drehtage eingeplant, für 5000 Dollar ein fünfzig Seiten langes Script schreiben lassen und mit Paul Thomas einen der berühmtesten Regisseure der Branche verpflichtet. "P.T.", wie er von Team und Darstellern ehrfurchtsvoll genannt wird, gilt als der Fellini des San Fernando Valley. Nachdem P.T.s Hollywood-Karriere in den Siebzigern auch nach seinem Erfolg in "Jesus Christ Superstar" nicht so recht in die Gänge kam, zog es ihn über den Laurel Canyon. Als Pornodarsteller stand und lag Thomas dort für ein paar hundert Klassiker wie "Double Penetration" und "Fatal Erection" vor der Kamera. Heute arbeitet der fast Sechzigjährige als Regisseur und Produzent. Große Veränderungen sieht er nicht: "Wir drehen weiter Geschichten über Menschen mit Sex, Sex, Sex. Der Sex ist nur ein bißchen härter geworden."
Sagt's und erhebt sich, um Darstellerin Stacy Thorn zu animieren, die nach einer durchfeierten Nacht ein wenig auf Larrys breiter Couch geschlafen hat: "Stacy, steh auf, zieh dich aus und geh ins Schlafzimmer." Während Stacy sich auf dem Weg dorthin geübt ihrer Bekleidung entledigt, verwandelt die Filmcrew Larrys Schlafgemach mit wenigen Griffen in "Beckas" Mädchenzimmer. "Becka" ist im Cheerleader-Märchen das bebrillte Aschenputtel, das ihren Freund mit der besten Freundin im Bett erwischt. Marty Romano, der den untreuen "Hank" spielt, ist ein Veteran der Erwachsenen-Unterhaltung. Nach einem Autounfall vor acht Jahren konnte er nicht mehr als Bodyguard und Türsteher arbeiten und fand sich plötzlich in der Pornoindustrie wieder: "Ich hatte vorher schon gegen Bezahlung mit Frauen geschlafen, da war das kein großer Schritt mehr." Ohne Protest zwängt sich Marty, ein Hell's-Angel-Typ mit geflochtenem Zopf, Motorradstiefeln, Silberringen und kunstvollen Tätowierungen, in sein Kostüm: ein rotweißes Cheerleader-Röckchen, das ihm die Maskenbildnerin reicht. Stacy räkelt sich derweil auf Larrys Bett. Sie trägt nichts außer ihren silikonunterfütterten Brüsten und einer tätowierten Spinne auf dem Unterarm. Bevor Paul Thomas "action" ruft, wird die Oralsex-Szene ein paarmal geprobt. Dann rollt die Kamera, bis der Regisseur ein erlösendes "cut" verkündet.
Die scheinbare Normalität solcher Drehs ist nach Luke Fords Meinung trügerisch: "Es ist der Sinn der Pornographie, gesellschaftliche Tabus zu verletzen." Ford, der das San Fernando Valley seit Jahren auf seiner Internetseite www.lukeisback.com kommentiert, hält daher das oft beschworene Aufgehen der Pornoindustrie im amerikanischen Mainstream für ausgeschlossen: "Egal, wie hübsch die Verpackung ist, darunter ist und bleibt es ein abstoßendes Geschäft."
http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41B ... ntent.html
11. September 2006 "Pornywood" ist auf keiner Landkarte zu finden - und doch nicht zu verfehlen. Man stößt nicht nur darauf, wenn man von Hollywood aus über den Laurel Canyon fährt, sondern auch in DVD-Regalen, dem Internet und den einschlägigen Sendern des Bezahlfernsehens. "Pornywood", eine Umschreibung für das San Fernando Valley im Norden von Los Angeles, gilt seit den siebziger Jahren als Zentrum der amerikanischen Sexindustrie. Mehr als 10.000 Filme aller möglichen Spielarten von "Oral Ecstasy" bis "Bondage" werden von dort jedes Jahr in Wohn-, Schlaf- und Hotelzimmer auf der ganzen Welt geschickt und bescheren den Studios geschätzte zehn Milliarden Dollar Umsatz.
Obwohl das Geschäft mit der sexuellen Phantasie dank Internet und Viagra-verkürzten Drehzeiten boomt, sind die Studiobosse des Valleys beunruhigt. Seit vor zwei Jahren die HIV-Infektion des Darstellers Darren James die Produktion für Wochen zum Stillstand brachte, versuchen Politiker und Gesundheitsexperten immer wieder, für das Geschäft mit dem Sex Regeln aufzustellen. Während kalifornische Politiker wie der Demokrat Paul Koretz Kondomzwang für alle Praktiken jenseits von Oralsex fordern, und Professor Thomas Coates, Aids-Experte an der University of California in Los Angeles, eine Liste sicherer Sexvarianten für die Pornoindustrie aufgestellt hat, lehnen die Studios jede Bevormundung von außen ab. "Wir sind eine Branche, die eigenverantwortlich auf das Einhalten der Regeln achtet", meint Steven Hirsch. Seit er vor 22 Jahren die "Vivid Entertainment Group", einen der weltweit erfolgreichsten Anbieter pornographischen Materials, gegründet hat, gilt der Dreiundvierzigjährige als "Porno-Pionier". Nach der ersten Welle von HIV-Infektionen im San Fernando Valley ordnete er 1998 für alle "Vivid"-Produktionen Kondom-Pflicht an.
Gleichzeitig machte sich Hirsch für die strikten Gesundheitskontrollen der "Adult Industry Medical Health Care Foundation" (AIM) stark. Die von dem früheren Pornostar Sharon Mitchell eröffnete Klinik hat in Kooperation mit den etwa 1200 Darstellern und 200 Studios des Valleys einen Standard an Tests entwickelt. Darsteller, die vor Beginn des Drehs nicht die vereinbarten Atteste zu HIV und anderen Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Gonorrhö vorlegen, dürfen nicht vor die Kamera. Da "Dr. Mitch" für die Produzenten abrufbereit alle Daten der einzelnen Darsteller speichert, kommt kein Talent der Pornozunft an ihr vorbei. Damit hat sie sich nicht nur Freunde gemacht. Hinter vorgehaltener Hand heißt es, Mitchell schlage Kapital aus der Aids-Angst der Darsteller.
Infektion mit ins San Fernando Valley gebracht
Sharon Mitchell war es aber auch, die vor zwei Jahren bei Darren James das HI-Virus entdeckte. James hatte in Brasilien in einem "no-condom"-Film mitgewirkt und von dort die Infektion mit ins San Fernando Valley gebracht. Bevor das Virus bei einem der monatlichen Routine-Tests entdeckt wurde, hatte der Vierzigjährige schon drei seiner Partnerinnen angesteckt. Die Aufregung in "Pornywood" währte jedoch nur kurz. In den Monaten nach James' Diagnose bestand jeder vierte Darsteller auf sicheren Sex, heute wird nur noch jede fünfte heterosexuelle Szene mit Kondom gefilmt. "Die Erwachsenen-Unterhaltung ist ein Geschäft, das auf Phantasie beruht. Kondome passen einfach nicht in diese Welt", mußte auch Steven Hirsch erfahren. Wie man hört, haben sinkende Einnahmen ihn bewogen, bei "Vivid"-Filmen nicht mehr auf geschützten Sex zu bestehen. "Ich bin aber zuversichtlich, daß die Aids-Gefahr durch die verlangten Check-ups gebannt ist."
Selbst für Darsteller wie Marty Romano scheint wieder alles beim alten. Eigentlich habe er vor zwei Jahren anstelle von Darren James nach Brasilien fahren sollen, erzählt der Einundvierzigjährige, doch seine damalige Frau, die Pornodarstellerin Dominica Leoni, habe ihn nicht ziehen lassen. Dennoch filmt er heute weiter - mit der für die Branche typischen Abgeklärtheit ohne Kondom: "Früher hatte ich nur geschützten Sex, aber ,ohne' wird einfach besser bezahlt."
An diesem Sommertag drehen Marty und das Team um Produktionsleiter Shailar nicht im San Fernando Valley, sondern an der Küste, in dem für seine Kanäle und entspannte Atmosphäre bekannten Städtchen Venice. Hier, wo John Travolta mit Olivia Newton-John in "Grease" spazierengegangen ist und Richard Gere als "Ein Mann für gewisse Stunden" mit Lauren Hutton auf der Promenade geflirtet hat, wird sich Pornostar Marty gleich seiner Kollegin Stacy Thorn widmen.
Ein paar Packungen Intimspülungen
Als Drehort hat das Produktionsteam von "Vivid" wieder einmal das eklektisch ausstaffierte Strandhaus von Larry, einem Bildhauer, gemietet. Sein Atelier wird mit wenigen Handgriffen zum Lagerraum für Computer und Kameras umfunktioniert, die Maskenbildnerin plaziert ihre Schminkkoffer in seinem Büro und stellt ein paar Packungen Intimspülung in das Bad. Larry stört es nicht, daß Filmteam und Darsteller jeden Winkel seines Hauses in Beschlag nehmen. Ganz im Gegenteil: "Ich freue mich jedes Mal, wenn die Leute von ,Vivid' anrufen", erzählt der Mittsechziger, der sich zur Feier des Tages sogar ein T-Shirt mit dem Firmenlogo angezogen hat. "Andere in meinem Alter sitzen zu Hause und langweilen sich, ich finde die Dreherei aufregend." Bei einer Miete von bis zu tausend Dollar je Drehtag ist Larry auch gerne bereit, den auf dem Nachbargrundstück hämmernden Handwerkern eine Baupause zu verordnen.
Heute sind die ersten Aufnahmen für "Debbie Does Dallas . . . Again!" ein Cheerleader-Märchen um Debbie, die im fast wirklichen Leben eines Pornostars den Künstlernamen Stefani Morgan führt und zwanzig Jahre alt ist. Während sie in Larrys Büro von der Maskenbildnerin in die gemäß Drehbuch "unwahrscheinlich niedliche, blonde und viel zu sexy" Kunstturnerin verwandelt wird, lernt sie fleißig ihre Zeilen. Im Vergleich zu den meisten anderen Pornos, die an nur einem Tag mit minimalem Budget gefilmt werden, ist "Debbie Does Dallas" eine große Produktion. "Normalerweise lese ich das Drehbuch erst am Set, aber diesmal habe ich schon vor Wochen angefangen zu lernen", strahlt Stefani/Debbie. Ihr blondes Haar ist mittlerweile so hoch toupiert, daß man um den ausreichenden Abstand zum leise rotierenden Deckenventilator fürchtet.
Seit Stefani Morgan vor einem Jahr in das San Fernando Valley kam, um sich bei "Vivid" zu bewerben, lebt sie ihren Traum: "Ich mache genau das, was ich immer machen wollte - ich liebe Sex." Daß sie sich ihre Partner oder Partnerinnen nicht aussuchen kann und Zehntausende via Internet und DVD später zuschauen, schmälert ihre Freude dabei nicht. Freunde und Familie, erzählt Stefani, seien zu Beginn ihrer Karriere zwar schockiert gewesen, hätten ihren "Traumberuf" aber nun akzeptiert: "Meine Freundinnen geben sogar mit mir an, sie finden es super, mit einer Pornodarstellerin auszugehen."
Pornostar ohne Alkoholgenuß
Nachdem sie inzwischen mehr als ein Dutzend Pornos gedreht und intime Bekanntschaft mit einer Reihe von Hollywood-Erscheinungen wie Mötley-Crüe-Rocker Tommy Lee und dem Ex von Paris Hilton, Rick Solomon, gemacht hat, fiebert Stefani ihrem 21. Geburtstag entgegen. Dann hat der Pornostar endlich das Alter erreicht, um laut Gesetz auch ein Glas Wein trinken zu dürfen.
Für Stefani Morgans aktuellen Film hat "Vivid" acht Drehtage eingeplant, für 5000 Dollar ein fünfzig Seiten langes Script schreiben lassen und mit Paul Thomas einen der berühmtesten Regisseure der Branche verpflichtet. "P.T.", wie er von Team und Darstellern ehrfurchtsvoll genannt wird, gilt als der Fellini des San Fernando Valley. Nachdem P.T.s Hollywood-Karriere in den Siebzigern auch nach seinem Erfolg in "Jesus Christ Superstar" nicht so recht in die Gänge kam, zog es ihn über den Laurel Canyon. Als Pornodarsteller stand und lag Thomas dort für ein paar hundert Klassiker wie "Double Penetration" und "Fatal Erection" vor der Kamera. Heute arbeitet der fast Sechzigjährige als Regisseur und Produzent. Große Veränderungen sieht er nicht: "Wir drehen weiter Geschichten über Menschen mit Sex, Sex, Sex. Der Sex ist nur ein bißchen härter geworden."
Sagt's und erhebt sich, um Darstellerin Stacy Thorn zu animieren, die nach einer durchfeierten Nacht ein wenig auf Larrys breiter Couch geschlafen hat: "Stacy, steh auf, zieh dich aus und geh ins Schlafzimmer." Während Stacy sich auf dem Weg dorthin geübt ihrer Bekleidung entledigt, verwandelt die Filmcrew Larrys Schlafgemach mit wenigen Griffen in "Beckas" Mädchenzimmer. "Becka" ist im Cheerleader-Märchen das bebrillte Aschenputtel, das ihren Freund mit der besten Freundin im Bett erwischt. Marty Romano, der den untreuen "Hank" spielt, ist ein Veteran der Erwachsenen-Unterhaltung. Nach einem Autounfall vor acht Jahren konnte er nicht mehr als Bodyguard und Türsteher arbeiten und fand sich plötzlich in der Pornoindustrie wieder: "Ich hatte vorher schon gegen Bezahlung mit Frauen geschlafen, da war das kein großer Schritt mehr." Ohne Protest zwängt sich Marty, ein Hell's-Angel-Typ mit geflochtenem Zopf, Motorradstiefeln, Silberringen und kunstvollen Tätowierungen, in sein Kostüm: ein rotweißes Cheerleader-Röckchen, das ihm die Maskenbildnerin reicht. Stacy räkelt sich derweil auf Larrys Bett. Sie trägt nichts außer ihren silikonunterfütterten Brüsten und einer tätowierten Spinne auf dem Unterarm. Bevor Paul Thomas "action" ruft, wird die Oralsex-Szene ein paarmal geprobt. Dann rollt die Kamera, bis der Regisseur ein erlösendes "cut" verkündet.
Die scheinbare Normalität solcher Drehs ist nach Luke Fords Meinung trügerisch: "Es ist der Sinn der Pornographie, gesellschaftliche Tabus zu verletzen." Ford, der das San Fernando Valley seit Jahren auf seiner Internetseite www.lukeisback.com kommentiert, hält daher das oft beschworene Aufgehen der Pornoindustrie im amerikanischen Mainstream für ausgeschlossen: "Egal, wie hübsch die Verpackung ist, darunter ist und bleibt es ein abstoßendes Geschäft."
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