HIV => AIDS

Hier soll eine kleine Datenbank entstehen, die sich vornehmlich mit über den Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten und dem Schutz vor ihnen beschäftigt
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nina777
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Beitrag von nina777 »

04.11.2013

HIV: ANTIKÖRPER BEI AFFEN ERFOLGREICH

Monoklonale Antikörper könnten eine neue Perspektive in der Therapie von HIV-Patienten bieten. Bei Untersuchungen mit chronisch infizierten Affen senkte eine Kombination dieser Antikörper gegen HIV-1 die Viruslast deutlich, wie zwei Studien im Fachjournal «Nature» zeigen.

In beiden Studien testeten die Forscher den Effekt monoklonaler Antikörper HIV-infizierter Menschen auf die Viruslast im Blut von Rhesusaffen. Das US-amerikanische Forscherteam um Dan Barouch von der Harvard Medical School in Boston untersuchte insgesamt 18 Affen, die mit dem SHI-Virus infiziert waren. Bei SHIV handelt es sich um einen Hybrid von HIV und SIV, dem simianen Immundefizienz-Virus, das bei Affen Aids auslöst.

Die Forscher behandelten die Affen mit einem HIV-1-spezifischen monoklonalen Antikörper oder einer Kombination von zwei oder mehr Antikörpern. Durch die Behandlung mit den Antikörpern sank die Viruslast der Affen schnell im Blut und im Gewebe, oft unter die Nachweisgrenze, berichten die Wissenschaftler. Bereits nach einer Injektion fiel die Viruslast bei vielen Affen innerhalb von drei bis sieben Tagen unter die Nachweisgrenze. Zudem schien die Infusion der Antikörper die eigene Immunantwort der Affen zu stimulieren - möglicherweise ein länger andauernder Effekt, so die Autoren.

Die Viruslast von drei Affen, die zu Beginn der Studie eine niedrige SHI-Viruslast im Blut hatten, blieb ohne weitere Behandlung auch während einer Beobachtungszeit von bis zu acht Monaten unter der Nachweisgrenze. In den meisten Fällen stieg die Viruslast nach durchschnittlich 56 Tagen jedoch wieder an.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine weitere Untersuchung eines Teams um Malcolm Martin von den National Institutes of Health in Bethesda im US-Bundestaat Maryland. Die Forscher untersuchten eine Kombination von zwei monoklonalen Antikörpern an chronisch SHIV-infizierten Rhesusaffen. Auch hier zeigten die Affen eine Suppression der Viruslast über einen Zeitraum von mehreren Wochen.

Im Unterschied zu einer konventionellen antiretroviralen Therapie, die HI-Viren an ihrer Replikation hindert, bietet die Behandlung mit monoklonalen Antikörpern möglicherweise eine neue Perspektive. Denn die Antikörper attackieren das Virus selbst und könnten so beispielsweise auch versteckte Viren in infizierten Zellen aufspüren und angreifen. Bevor die Ergebnisse auf den Menschen übertragen werden können, sind jedoch klinische Studien nötig.
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Beitrag von nina777 »

4.11.2013

EGMR-Urteil: Kündigung eines HIV-positiven Arbeitnehmers in Griechenland nicht gerechtfertigt

In einem aktuellen Urteil hält der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte fest, dass die Kündigung eines HIV-positiven Arbeitnehmers in Griechenland die Verletzung des Rechts auf Schutz vor Diskriminierung bedeutet.


Die Kündigung war zuvor in zwei Instanzen als nicht gerechtfertigt beurteilt worden. Das griechische Kassationsgericht hatte die Urteile jedoch aufgehoben.
Der Kläger, ein griechischer Staatsbürger, arbeitet seit mehreren Jahren bei einem Juwelier. Als er gegenüber einigen KollegInnen erwähnt, dass er möglicherweise HIV-positiv ist - eine Vermutung, die sich später als richtig erweist - verbreitet sich diese Information schnell in der Belegschaft. Einige KollegInnen starten daraufhin eine Petition, mit der sie vom Arbeitgeber verlangen, dass der Mitarbeiter gekündigt wird. Sie begründen dies mit der Sorge, die Sicherheit ihres Arbeitsumfelds könnte gefährdet sein. Diese Initiative hat zur Folge, dass der Arbeitnehmer tatsächlich gekündigt wird.

Entscheidungen der nationalen Gerichte

Sowohl das Gericht in erster Instanz als auch das Berufungsgericht sind zu dem Schluss gekommen, dass die Kündigung rechtlich nicht gerechtfertigt war, weil sie sich ausschließlich auf den Gesundheitsstatus des Klägers begründet. Das griechische Kassationsgericht ist jedoch zu einer anderen Einschätzung gekommen: Mit der Kündigung des HIV-positiven Mitarbeiters sorge der Arbeitgeber für ein harmonisches Arbeitsklima und kümmere sich um den reibungslosen Ablauf in seiner Firma.

EGMR sieht das anders

Nun hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg über den Fall entschieden und festgestellt, dass Griechenland mit dieser Entscheidung zwei Artikel der Europäischen Menschenrechtskonvention verletzt: das Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens (Artikel 8) und das Verbot der Benachteiligung (Artikel 14). Die Ungleichbehandlung des Klägers gegenüber seinen KollegInnen begründe sich ausschließlich auf den Umstand, dass er HIV-positiv sei und stehe in keinem Zusammenhang mit seiner Arbeitsleistung, heißt es in der Entscheidung.

Schutz von chronisch kranken Personen vor Diskriminierung

Der Klagsverband sieht in der Entscheidung des EGMR ein wichtiges Signal: HIV-positive Menschen sind einer Reihe von Vorurteilen ausgesetzt, wenn sie ihre Erkrankung öffentlich machen. Das Urteil bekräftigt, dass niemand aufgrund einer chronischen Krankheit gekündigt werden darf, wenn sich die Kündigung ausschließlich auf die Krankheit begründet.

In Österreich gelten HIV-Positive laut Behinderteneinstellungsgesetz als chronisch krank. Wer aufgrund der Krankheit gekündigt wird, hat die Möglichkeit, die Kündigung anzufechten oder Schadenersatz einzuklagen.

Hier gehts zum Urteil in französischer Sprache


http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=14485
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fraences
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RE: HIV => AIDS

Beitrag von fraences »

Aids Leben mit der Immunschwäche

Autorin Anette Huesmann

In den drei Jahrzehnten seit seiner Entdeckung hat sich das HIV weltweit verbreitet. Heute leben 33,3 Millionen Menschen mit dem Virus.
Aids ist eine schwere Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems, ausgelöst durch das Humane Immundefekt Virus. Das HIV befällt die Zellen des Abwehrsystems, vermehrt sich in ihnen, setzt sie außer Funktion und zerstört sie schließlich. Die Immunschwächekrankheit Aids macht den Körper wehrlos gegen viele Krankheitserreger und anfällig für Zellveränderungen, mit denen ein gesunder Organismus fertig werden würde. Die daraus folgenden Krankheiten (z. B. spezielle Krebsformen, Lungenentzündung) führen schließlich zum Tode.

Jede Minute stecken sich weltweit zehn Menschen mit HIV an, pro Jahr kommen so fast fünf Millionen Neuinfektionen hinzu. Im internationalen Vergleich wirkt die deutsche Aids-Statistik mit insgesamt etwa 70 000 HIV-Infizierten und jährlich etwa 3000 Neuinfektionen eher harmlos.

Gut ein Fünftel weniger Menschen als noch 1997 haben sich im Jahr 2010 mit dem Aidserreger HIV infiziert. Die Zahl neuer Infektionen sei um 21 Prozent auf weltweit 2,67 Millionen gefallen, heißt es im aktuellen Bericht des HIV/Aids-Programms der Vereinten Nationen (UNAIDS). Auch kostete die Immunschwäche weniger Menschen das Leben: Weltweit starben im vergangenen Jahr 1,8 Millionen Menschen an Aids. Medikamente gegen das Virus haben nach Schätzung von UNAIDS 700 000 weitere Tote verhindert.

Infektion Ein hoch aktives Virus

Über die Begriffe HIV und Aids herrscht häufig Verwirrung. Die beiden sind keine Synonyme. Vielmehr verursacht HIV, das „Humane Immundefekt Virus“, eine Immunschwäche, die schließlich Aids auslöst. Aids ist die Abkürzung von acquired immunodeficiency syndrome, dem Krankheitsbild der erworbenen Abwehrschwäche.

Die HIV-Infektion gibt ein Mensch zum Nächsten durch Körperflüssigkeit weiter. Die Infizierten haben das Virus im Blut und im Speichel, im Sperma, in der Scheidenflüssigkeit und der Muttermilch. Am häufigsten wird das Virus beim ungeschützten homosexuellen und heterosexuellen Geschlechtsverkehr übertragen. Seltener ist die Infizierung durch Spritzen, die Drogenabhängige gemeinsam benutzen.

Rasante Vermehrung

Etwa zwei bis sechs Wochen nach der Ansteckung mit dem HI-Virus bekommen rund 70 Prozent der Infizierten grippeähnliche Symptome wie Müdigkeit, Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Fieber. Danach merken die Betroffenen oft bis zu zehn Jahren nicht, dass sie HIV-positiv sind. Früher dachten die Forscher, dass in dieser Zeit das Virus ruht. Heute wissen sie, dass es sich in dieser Phase rasant vermehrt und immer mehr Immunzellen zerstört.

Es kann bis zu 15 Jahre dauern, bis Aids dann zum Ausbruch kommt. Zunächst machen sich die Schäden des Immunsystems durch Fieber, schwere Magen- und Darm-Erkrankungen oder Pilzbefall bemerkbar. Später kommen massivere Leiden hinzu. Erst in diesem Stadium sprechen die Ärzte von Aids. Aids-Kranke leiden häufig an starkem Gewichtsverlust und an vielen Erkrankungen, die Parasiten, Viren, Bakterien und Pilze hervorrufen. Dazu gehören Herpes, Darm-Infektionen, Lungenentzündungen oder Tuberkulose. Aber auch bestimmte Arten von Krebs sind die Folge einer HIV-Infektion.

Hauptrisiko ungeschützter Sex

Rund drei Viertel der HIV-Infizierten in Deutschland sind Männer, der Rest Frauen. Etwa 90 Prozent der Infektionen werden sexuell übertragen. Über die Hälfte geht auf ungeschützten Sex zwischen Männern zurück. „Unter jungen Menschen ist eine vermehrte Risikobereitschaft zu beobachten“, erklärt der Hamburger HIV-Experte Hans-Jürgen Stellbrink, „Sie unterschätzen die Krankheit, weil es immer mehr Medikamente gibt.“ Moderne Medikamente können den Ausbruch der akuten Krankheitsphase tatsächlich weit hinauszögern. Aids wird deshalb immer häufiger als chronische Krankheit angesehen, die allerdings immer tödlich verläuft.

Keine Übertragung durch alltägliche Kontakte

Eine Ansteckung über eine so genannte Tröpfchen-Infektion ist absolut ausgeschlossen. Das heißt, der alltägliche soziale Umgang mit Infizierten ist ohne jegliches Risiko. Händeschütteln und Umarmungen können das Virus auf keinen Fall übertragen. Unbedenklich ist auch Besteck, Geschirr, Toiletten oder Handtücher gemeinsam zu benutzen.

Diagnose Der Test schützt nicht

Regionale Gesundheitsämter bieten kostenfrei und anonym Untersuchungen an, die eine HIV-Infektion nachweisen können – umgangssprachlich auch Aids-Test genannt. Der einfache und preisgünstige Test erkennt Antikörper gegen das HI-Virus im Blut: Dringt ein Virus in den menschlichen Organismus ein, wehrt er sich mit Antikörpern. Doch braucht er einige Zeit, um diesen „Schutztrupp“ zu bilden. Deshalb dauert es nach der Infektion in aller Regel sechs bis zwölf Wochen, bis das Virus nachweisbar ist. Inzwischen gibt es auch Tests, die sehr schnell das Virus selbst nachweisen. Doch sind sie sehr teuer und deshalb für großflächige Untersuchungen nicht geeignet.

Weitere Tests notwendig

Fällt der HIV-Test negativ aus, so ist eine Infektion mit nahezu 100 Prozent ausgeschlossen. Ein positives Ergebnis ist allerdings in vier von 100 Fällen falsch. Deshalb folgen in diesem Fall weitere Untersuchungen, um Fehldiagnosen auszuschließen.
Im Anschluss an ein positives Testergebnis bestimmt der behandelnde Arzt die Menge der Viren im Blut. Ihre Anzahl entscheidet darüber, wann die Therapie beginnt und welche Medikamente notwendig sind. Je mehr Viren sich im Körper befinden, desto weiter ist die Krankheit bereits fortgeschritten.

Falsche Sicherheit

Experten vermuten, dass sich viele homosexuelle Männer auf regelmäßige Aids-Tests verlassen. „Gerade in den ersten Tagen einer Neu-Infektion ist der Betroffene besonders ansteckend, weil sein Körper noch keine Antikörper gebildet hat“, warnt Osamah Hamouda, HIV-Experte des Robert-Koch-Instituts. „Doch gerade in der Zeit fällt der Test noch negativ aus.“

Da eine Therapie nicht möglich war, spielte es früher keine große Rolle, ob die Infektion frühzeitig festgestellt wurde. Im Gegenteil, die Betroffenen lebten oft unbeschwerter, wenn sie es nicht wussten. Doch heute gibt es eine ganze Reihe von Medikamenten, die den Ausbruch von Aids immer weiter hinauszögern, wenn HIV-Infizierte sie schon in einem frühen Stadium einnehmen. Deshalb kommt einer frühzeitigen Diagnose eine immer größere Bedeutung zu.

Behandlung Das Virus austricksen

Zu Beginn der 80er-Jahre sind die ersten Fälle von Aids bekannt geworden. Im Oktober 1984 identifizierte Luc Montagnier vom Pasteur-Institut in Paris das HI-Virus zweifelsfrei. 2008 erhielt er dafür den Medizin-Nobelpreis.

Bei der Entdeckung des Erregers waren sich die Forscher noch sicher, in nicht allzu langer Zeit ein Heilmittel dagegen zu haben. Mitte der 90er-Jahre standen die ersten wirksamen Medikamente gegen Aids zur Verfügung.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts folgte die Ernüchterung. Langzeitstudien hatten gezeigt, dass die Medikamente das Virus zwar erheblich eindämmen, jedoch nicht ganz eliminieren können. Sobald ein Infizierter die Medikamente nicht mehr regelmäßig einnimmt, vermehrt sich das Virus rasant weiter.

Alle Viren brauchen so genannte Wirtszellen, um sich zu vermehren. Das HI-Virus dockt an sie an und dringt ein. Anschließend schleust es seine eigenen Erbinformationen in diese Zellen, die dann immer neue Viren produzieren. Am Ende zerstören die HI-Viren ihre Wirtszellen und gelangen so ins Blut.

Die HIV-Medikamente setzen an verschiedenen Punkten dieses Prozesses an. Sie lassen sich je nach Wirkansatz in unterschiedliche Gruppen einteilen.
Die wichtigesten Aids-Medikamente
NRTI (Nukleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren)
NNRTI (Nicht-Nukleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren)
PI (Protease-Inhibitoren) Das Medikament hemmt ein Enzym namens Protease, das ganz am Ende des Vervielfältigungs-Prozesses das Virus fertig stellt. Ohne das Enzym wird kein Virus mehr fertig gebaut.
Entry-Inhibitoren Sie verhindern, dass das HI-Virus in die Zelle eindringen kann, unterbinden die Verschmelzung der Virushülle mit der Zellwand oder halten die entscheidenden Stellen zum Andocken des Virus besetzt. Entry-Inhibitoren werden derzeit noch in Studien erprobt.
Gemeinsam sind sie stark

Keines der Medikamente kann die Produktion der Viren ganz verhindern. Denn jeden Tag entstehen massenhaft neue. Dabei entwickeln sich durch Fehler in der Vervielfältigung immer neue Varianten, so genannte Mutationen. Manche davon reagieren nicht auf ein bestimmtes Medikament, das heißt, sie sind resistent. Das Medikament wirkt also nicht mehr.

Damit sich die Viren trotzdem möglichst langsam vermehren, verordnen die Ärzte mehrere Medikamente gleichzeitig. Ist ein Teil der Viren gegen eines der Medikamente resistent, wirkt eben ein anderes. Deshalb verordnet ein Arzt oft drei Medikamente gleichzeitig. So kann er die Entstehung von resistenten Viren sehr lange hinauszögern.

Zahlreiche Nebenwirkungen

Die Medikamente verursachen zahlreiche unerwünschte Begleiterscheinungen. Kurzzeitig treten Durchfall und Kopfschmerzen auf, klingen jedoch nach einigen Wochen meist wieder ab. Langfristig kommt es zu schmerzhaften Entzündungen von Armen und Beinen. Besonders belastend empfinden viele Betroffene Störungen des Fettstoffwechsels und der Verteilung des Körperfetts. Dabei nimmt das Fettgewebe unter der Haut ab – im Gesicht, an den Armen und Beinen. Dagegen wachsen Fettpolster am Bauch und im Nacken.

HIV-Infizierte müssen im Alltag mit vielen Einschränkungen leben. Schwerer als die oft massiven Einschränkungen durch die Krankheit und die Nebenwirkungen der Medikamente wiegt für Betroffene aber die Belastung durch soziale Ausgrenzung. Viele haben Angst vor Diskriminierung und gehen sozialen Kontakten aus dem Weg. Hinzu kommen häufig finanzielle Sorgen. Die meisten Neuansteckungen finden in der Altersgruppe der 25- bis 45-jährigen Männer statt. Die Betroffenen haben oft nur ein geringes Einkommen und werden nicht selten im Laufe ihrer Krankheit zum Sozialfall.

Neue Forschungsansätze

Im optimalen Fall einer Behandlung wird durch Medikamente die Menge der Viren stark abgesenkt, manchmal sogar so stark, dass sie nicht mehr nachweisbar sind. Dadurch kann sich das Immunsystem wieder erholen. Dafür müssen die Infizierten allerdings ihre Medikamente vorschriftsmäßig einnehmen. So können sie mit HIV lange leben – wie lange genau, weiß bisher niemand.

Derzeit gibt es etwa 25 Medikamente zur Behandlung von HIV. Die Forscher arbeiten fieberhaft an weiteren Mitteln mit neuem Wirkansatz. Sie haben zum Beispiel Integrase-Inhibitoren in der Pipeline – das sind Substanzen, die die Vermehrung der Viren unterdrücken – und Korezeptor-Antagonisten, die das Eindringen des Virus in die menschlichen Zellen verhindern. Andere Forschungsansätze wiederum zielen darauf ab, das Immunsystem anzuregen, so dass es mit der Infektion besser klar kommt.

Vorbeugung Impfung nicht in Sicht

Ein Serum gegen die HIV-Infektion gibt es bisher noch nicht. Im Herst 2009 enttäuschten die endgültigen Ergebnisse einer zuvor groß angekündigten Studie. Der Hamburger HIV-Experte Hans-Jürgen Stellbrink sieht in der Aufklärung der Bevölkerung die beste Möglichkeit, die Zahl der Neuinfektionen zu senken. Die sinkenden Verkaufszahlen der Kondome zeigen, dass immer weniger Menschen sie benutzen. Diesen Abwärtstrend sollten Aidskampagnen stoppen, auch wenn sie viel Geld kosten: „Jede denkbare Präventionskampagne rechnet sich“, betont Professor Norbert Brockmeyer, Sprecher des Kompetenznetzes HIV/Aids, „denn jeder HIV-Infizierte kostet eine Million Euro.“

Die Gefahr der Ansteckung mit dem HI-Virus ist verschwindend gering, wenn man sich an die Sicherheitsvorkehrungen hält. Am wichtigsten ist „Safer Sex“, da die meisten Infektionen durch intime Kontakte übertragen werden: „Kondome sind derzeit das Einzige, das mit hoher Sicherheit schützt“, sagt der Hamburger HIV-Experte Hans-Jürgen Stellbrink, „Wenn sie richtig angewendet werden.“

Die wichtigsten Regeln zur Vorbeugung
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GeschlechtskrankheitenWenn Liebe krank macht
Safer Sex: Kondome verwenden und sexuelle Praktiken meiden, durch die Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit auf Schleimhäute oder Wunden gelangen könnten.
Treue: Wenn beide Partner sich daran halten, ist das der beste Schutz. Häufig verschweigen untreue Partner ihre Seitensprünge aber, um die Beziehung nicht zu gefährden.
Hygiene: Gegenstände, die mit Blut in Berührung kommen, wie Rasierklingen und Zahnbürsten, sollten auch Familienmitglieder nicht austauschen.
Ärztliche Versorgung: Reisende in Entwicklungsländern sollten Behandlungen, durch die Blut fließt oder für die Spritzen notwendig sind, möglichst vermeiden. Falls möglich sollten sie die Behandlungen auf die Rückkehr verschieben.
Schwangerschaft: Ist eine Schwangere HIV-positiv, helfen Medikamente, ein Kaiserschnitt und der Verzicht aufs Stillen, damit die Mutter ihr Kind nicht ansteckt.

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 18184.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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RE: HIV => AIDS

Beitrag von Melanie_NRW »

Prophylaxe nach Kontakt mit Aids-Viren
Von Barbara Bückmann (6. Januar 2014)

Wer mit HIV-kontaminierten Flüssigkeiten in Berührung kam, kann einer Infektion vorbeugen. Foto: pa/dpa tmn

Prophylaxe nach Kontakt mit Aids-Viren: Wann müssen vorbeugend Medikamente gegeben werden? Deutsche und österreichische Aids-Gesellschaft verabschiedeten neue Leitlinien.

Die Deutsche und die österreichische Aids-Gesellschaft haben neue Leitlinien zur HIV-Prophylaxe verabschiedet. Darin geht es um die vorbeugende Behandlung von Personen, die mit Aids-Viren in Berührung kamen. Bei der Aids-Gesellschaft gibt es eine dazu eine Übersicht in Schautafeln. Auf www.hivandmore.de sind die wichtigsten Neuerungen kurz zusammengefasst. Dort findet sich eine Liste mit Kliniken mit einem 24-Stunden-Angebot für die Aids-Prophylaxe.

Die sogenannte postexpositionelle Prophylaxe (PEP) mit Medikamenten betrifft Patienten, die sich einem HIV-kontaminierten Skalpell oder einer Spritze verletzten, bei denen Wunden oder Schleimhäute mit HIV-kontaminierten Flüssigkeiten (Blut, Sperma, Zellkulturen) benetzt wurden, die ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer HIV-infizierten Person hatten, die HIV-infiziertes Spritzbesteck benutzten oder die mit HIV kontaminierte Blutkonserven oder Organe erhielten.

Prophylaxe bis zu 24 Stunden nach dem Kontakt

Die PEP-Behandlung sollte so früh wie möglich, am besten 2 bis höchstens 24 Stunden nach dem Kontakt, begonnen und vier Wochen durchgeführt werden. In Laborversuchen vergingen von der Aufnahme des HIV-Erregers bis zur ersten Bildung neuer Viren 26 Stunden. Liegt der Kontakt mehr als 72 Stunden zurück, kann eine PEP nicht mehr empfohlen werden.

Die antiretroviralen Medikamente können Nebenwirkungen haben. 70 bis 90 Prozent der Behandelten klagen über Übelkeit, Durchfall oder Mattigkeit. Alle für die HIV-PEP eingesetzten Substanzen sind für diese spezielle Indikation nicht zugelassen (Off-Label-Use).

PEP-Behandlung kann vorläufig eingeleitet werden

Voraussetzung für eine Behandlung: Die mögliche Überträgerperson sollte einen Aids-Test machen. Das Ergebnis kann mit einem HIV-Antikörperschnelltest innerhalb weniger Minuten bis Stunden zur Verfügung stehen.

Falls ein Test nicht möglich ist, kann die PEP-Behandlung aber auch vorläufig und notfallmäßig eingeleitet werden. Je nach individueller Risiskoabschätzung sollte der Arzt die PEP empfehlen, anbieten oder abraten - wenn sie nicht indiziert ist.

Wann PEP nicht indiziert ist

Nicht indiziert ist die PEP bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Speichel order Urin oder wenn intakte Haut mit infiziertem Blut in Berührung kam. Bei Kindern, die sich an altem, weggeworfenem Spritzbesteck stechen, ist keine PEP indiziert. Ebenso, wenn sexueller Verkehr mit einem HIV-Infizierten stattfand, der wirksam behandelt wird und eine geringe Viruslast (unter 50 Kopien/ml) aufweist.

Nicht angezeigt ist eine PEP bei ungeschütztem heterosexuellem Verkehr (auch mit Sexarbeiterin), wenn der Partner nicht zu einer Risiko-Gruppe gehört, nach Oralverkehr (auch mit infiziertem Partner) und dem Austausch von Küssen. Ist die Viruslast des Überträgers gering, ist auch bei einer oberflächlichen Verletzung (ohne Blutfluss) mit einer kontaminierten Nadel oder dem Kontakt von verletzter Haut oder Schleimhaut mit virushaltigem Sekret keine PEP angezeigt.

Aussagekräftiger Test erst drei Monate danach

Erst drei Monate nach dem Kontakt kann ein aussagekräftiger HIV-Test gemacht werden. Bis dahin sollte auch eine mit PEP behandelte Person Safer Sex praktizieren und bis zu sechs Monate nach dem Kontakt kein Blut oder Samen spenden.

Eine HIV-PEP beispielsweise mit dem Wirkstoff Zidovudin senkt das Infektionsrisiko nach dem Kontakt mit kontaminierten Instrumenten nachweislich um 80 Prozent. Über die Wirkung nach sexuellen Kontakten gibt es bislang keine aussagefähigen Studien.

Risiko einer Übertragung schwer vorherzusagen

Generell ist das Risiko einer HIV-Übertragung schwer vorherzusagen. Die Gefahr ist um so größer, je höher die Zahl der Erreger ist. Je höher die Verweildauer infektiöser Flüssigkeiten auf Wunden, geschädigter Haut oder Schleimhäuten ist, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung. Weitere Faktoren sind die Virulenz des Erregers und die Immunabwehr des Betroffenen.

Ein einziger Risikokontakt kann zur Infektion führen, bei anderen können jahrelange ungeschützte Sexualkontakte mit einer infizierten Person folgenlos bleiben. Die statistische Wahrscheinlichkeit liegt bei 1 Infektion zu 100 beziehungsweise 1000 Kontakten.

http://www.onmeda.de/g-medizin/prophyla ... -2183.html

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Aoife
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RE: HIV => AIDS

Beitrag von Aoife »

Wissenschaftler berichten nun, dass Extrakte der Geranienpflanze Pelargonium sidoides das HI-Virus vom Typ 1 inaktivieren und seine Vermehrung in menschlichen Zellen verhindern. Sie stellen somit eine potentielle neue Wirkstoffklasse für die Therapie von AIDS dar.

http://www.plosone.org/article/info%3Ad ... 65E554A%3E
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Beitrag von nina777 »

9.9.2014

Zäpfchen gegen Herpes Genitalis und HIV

Dem College of Agricultural Sciences in Pennsylvania könnte einen Durchbruch in der Bekämpfung viraler Geschlechtskrankheiten gelungen sein. Gehören HIV und Herpes Genitalis bald der Vergangenheit an?


Ein Vaginalzäpfchen könne vielleicht die Lösung im Kampf gegen HIV, Herpes Genitalis und anderen viralen Geschlechtskrankheiten sein, berichtet das Gesundheitsportal medicalnewstoday.com.

Vaginal-Zäpfchen aus Seetang?

Das Zäpfchen sei mit dem Wirkstoff Tenofovir versetzt welcher bereits gegen HIV und Hepatitis B eingesetzt werde. Der Wirkstoff könne die Vermehrung und damit einhergehende Ausbreitung eines Virus, wie zum Beispiel HIV, Herpes Genitalis und anderen viralen Infektionen hemmen. Das Zäpfchen vor dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingeführt, könne gegen sexuell übertragbare Krankheiten schützen, heißt es auf medicalnewstoday.com weiter.

Außerdem bestünde das Vaginal-Zäpfchen aus dem aus Rotalgen gewonnen Stoff Carrageen, welcher bereits zur Lebensmittelherstellung verwendet werde, habe Toral Zaveri, Post Doktorandin für Lebensmittel-Wissenschaften, dem Gesundheitsportal erklärt. Das habe den Vorteil, dass es auch für Veganer und bestimmte Religionsgemeinschaften geeignet sei. Außerdem sei es stabiler als die bisher verwendete Gelatine, wenn es um die Haltbarkeit der Medikamente in tropischen Regionen gehe.

Schutz für Frauen vor Herpes Genitalis und HIV

Das Zäpfchen sei vor allem für Frauen eine Errungenschaft, denn „aufgrund von Sozioökonomie und der Geschlechterungerechtigkeiten sind Frauen in einigen Ländern und Kulturen nicht immer in der Position, regelmäßigen Präservativgebrauch zu verhandeln“ erklärt Zaveri. So könne ein Arzneimittel-abgebendes Zäpfchen gegen die Übertragung von HIV und anderen sexuell übertragenen Infektionen während des heterosexuellen Verkehres mit einem Partner schützen, dessen Infektionsstatus der Frau nicht bekannt sei.

http://www.fem.com/liebe-lust/news/zaep ... is-und-hiv
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Beitrag von nina777 »

Patentanmeldung: Mit Cystus052 gegen HIV

Berlin (11. September 2014). Extrakte der speziellen Zistrosenvarietät Cistus incanus L. Pandalis (Cystus052) haben nach Forschungen der Helmholtz-Gemeinschaft offenbar nicht nur antivirale Effekte gegenüber Influenza-Viren, sondern auch gegenüber HI-Viren.


Die infektblockierenden Effekte sind so ausgeprägt, dass die Wissenschaftler der Helmholtz-Gemeinschaft jetzt ein Weltpatent hierzu angemeldet haben. Es bleibt abzuwarten, ob es trotz der oft zögerlichen Haltung von nationalen oder transnationalen Behörden bei der Patentierung oder der arzneimittelrechtlichen Zulassung von Phytotherapeutika zu einer naturmedizinischen Erweiterung der prophylaktischen und therapeutischen Möglichkeiten gegenüber HIV kommen wird.
Wissenschaftler der international renommierten Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren in München haben jetzt
ein Weltpatent angemeldet, das aufgrund der antiviralen Aktivität von Cystus052-Extrakt auch die infektionsblockierende Wirkung gegenüber dem Aids-Erreger HIV ("humanes Immundefizienz-Virus") patentrechtlich schützen soll (WO 2013164442) [1].

Cystus052 ist ein spezieller Extrakt der Zistrosen-Varietät Cistus incanus L. Pandalis (EU 27578), dessen antivirale Wirkung zum Beispiel gegenüber Grippeviren (Influenza, einschließlich Schweinegrippe) bereits mehrfach nachgewiesen worden ist [2]. Die Patentschrift zitiert ausführliche Untersuchungen am Deutschen Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt(HMGU), Neuherberg bei München, die sowohl mit Cystus052 als auch mit Cistus incanus-Teeaufgüssen durchgeführt wurden. Und die vor allem gezeigt haben, dass Inhaltsstoffe der mediterranen Heilpflanze das Eindringen der HI-Viren in Körperzellen blockieren. Dies kann zum einen das HIV-Infektionsrisiko senken und/oder eine Ausbreitung der Infektion im Körper blockieren.

Die Helmholtz-Wissenschaftler bestätigen den von anderen Viren und Bakterien bereits bekannten antimikrobiellen Wirkmechanismus [3]. Extrakte oder Tees aus der speziellen Zistrosenvarietät blockieren vor allem den Virus-Eintritt in die Zellen. Dabei werden Oberflächen-Proteine der untersuchten HI-Viren deaktiviert, die sonst die Anheftung an Körperzellen bewirken (der Vorgang wird auch als "Infektionsblockade"bezeichnet). Verantwortlich dafür sind, wie ebenfalls schon länger bekannt, die Polyphenole aus der Pflanze. Werden diese aus den Extrakten entfernt, bleibt die antivirale Wirkung aus. Polyphenole sind bioaktive, gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe verschiedener Pflanzen. In Cistus incanus L. Pandalis kommen sie in hoher Konzentration vor, weshalb diese Pflanzen-Varietät als Extraktquelle bevorzugt wurde [4]. Die Neuherberger Forscher betonen bei ihren wissenschaftlichen Ausführungen zur antiviralen Wirkung von Cystus052 auch die hohe Anwendungssicherheit von Zistrosenextrakten. Diese ergebe sich aus den umfänglichen traditionellen Anwendungs-Erfahrungen mit der mediterranen Heilpflanze. Übliche gegen HIV eingesetzte antivirale Wirkstoffe zeigen im Vergleich dazu nicht nur eine Fülle von Nebenwirkungen oder Allergieproblemen, sondern führen auch zu Resistenzen (die im Falle von Cytus052 nicht auftreten [5]).

Viel Forscher-Phantasie ist in die Definition möglicher anti-HIV-Medikamente und -Zubereitungen zur Vorbeugung und/oder zur Behandlung von HIV-Infektionen geflossen. Neben allen nur denkbaren pharmazeutischen Zubereitungen oder Nahrungsergänzungsmitteln (auch für Babys oder Tiere) wurden sogar Cistus-enthaltende Beschichtungen für Kondome, Pessare oder Laborhandschuhe zum Patent angemeldet. Klinisch relevant ist auch der Anspruch, dass die antivirale Aktivität von Cistus incanus L. Pandalis-Extrakten potentiell eine Dosis-Senkung bei den heute üblichen anti-HIV-Kombinations-Therapien(HAART) erlaubt, was auch die Nebenwirkungen der Behandlung verringern kann. Die HIV-1- und HIV-2-infektionsblockierende Wirkung von Cistus incanus-Extrakten verspricht, das prophylaktische und therapeutische Potential gegenüber den menschlichen Immundefekt-Viren deutlich zu erweitern (1,8 Mio. Aids-Tote/Jahr).

Quellen
[1] Rebensburg S, Helfer M, Brack-Werner R (Erfinder): Plant extract for the treatment of an HIV infection as well as products relating thereto. Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Neuherberg, 4. Mai 2012 (Einreichungsdatum). Abstract: The present invention relates to pharmaceutical composition for use in a method of preventing and/or treating an HIV infection, a product suitable for the prevention of HIV transmission, a piece of victuals for the prevention and/or treatment of an HIV infection and a kit comprising at least two HIV medicaments as well as a method of producing a polyphenol-enriched Cistus extract, the extract and its use as a medicament (WO 2013164442).
[2] Droebner K, Ehrhardt C, Poetter A, Ludwig S, Planz O: CYSTUS052, a polyphenol-rich plant extract, exerts anti-influenza virus activity in mice. Antiviral Res. 2007 Oct;76(1):1-10.
[3] Kiesewetter H, Ludwig S, Planz O: Aktuelle Forschungen zur antiviralen Wirkung von Cystus052. Deutsche Apothekerzeitung. 2009; 149(28):44-7.
[4] Cystus® Bio Teekraut, Zistrosentee (PZN 15 15 485, in jeder Apotheke).
[5] Ehrhardt C, Hrincius ER, Korte V, Mazur I, Droebner K, Poetter A, Dreschers S, Schmolke M, Planz O, Ludwig S: A polyphenol rich plant extract, CYSTUS052, exerts anti influenza virus activity in cell culture without toxic side effects or the tendency to induce viral resistance. Antiviral Res. 2007 Oct;76(1):38-47.

http://www.presseanzeiger.de/pa/Patenta ... HIV-750669
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Beitrag von nina777 »

15.9.2014

MEDIKAMENTENFORSCHUNG

Wann können wir Aids-Kranke komplett heilen?

In der Entwicklung von Medikamenten gegen Virusinfektionen gelangen Pharmaforschern in den vergangenen Jahren einige beachtliche Fortschritte. Gegen Hepatitis-C zum Beispiel stehen inzwischen erstmals Wirkstoffe zur Verfügung, die eine vollständige Befreiung von den Erregern versprechen.
Auch die Behandlung der Immunschwächekrankheit Aids hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten beträchtlich verbessert, durch neue Kombinationen von antiviralen Wirkstoffen. Anders als bei Hepatitis ist es hier aber bisher nicht gelungen, betroffene Patienten vollständig von dem Erreger, dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) zu befreien. Mit der Folge, dass die Betroffenen bislang auf eine Dauertherapie mit Medikamenten angewiesen sind, um das Virus in Schach zu halten.

Das entscheidende Problem besteht darin, dass die Viren ihr Erbgut in die DNA der infizierten Zellen einbauen. Die heutigen Medikamente sind zwar in der Lage, die Vermehrung der Viren stark zu hemmen. Sie können aber nicht ihr Erbgut aus dem Zellkern der infizierten Wirtszellen eliminieren. Auf diese Weise gelingt es dem Aids-Virus, sich quasi schlafend in bestimmten Zellen der Patienten zu verstecken. Stoppt die Behandlung mit den herkömmlichen Mitteln, breitete es sich wieder aus.

Immerhin sind inzwischen auch in dieser Hinsicht Fortschritte zu erkennen. So berichteten amerikanische Forscher jüngst über erfolgreiche Versuche in Zellkulturen, bei denen es mit Hilfe eines speziellen Enzyms gelungen ist, HIV-DNA aus dem Erbgut von infizierten Zellen herauszuschneiden. Kamel Khalili von der Temple University in Philadelphia, der Leiter des Forscherteams, hält es für denkbar, das Verfahren für eine Gentherapie gegen Aids oder für die Entwicklung von Impfstoffen genutzt werden könnte.

Eine andere Erfolg versprechende Strategie könnte sich aus Versuchen einer dänischen Forschergruppe ergeben. Ihnen ist es mit einem in der Krebstherapie eingesetzten Wirkstoff gelungen, schlafende Aidsviren zu aktivieren. Auf diese Weise, so die Hoffnung, könnten auch die verstecken Reservoire der Aidsviren zugänglich gemacht werden für Medikamente, die das Virus abtöten, oder aber eine Reaktion des körpereigenen Immunsystems gegen die befallenen Zellen ausgelöst werden. Dazu wiederum hofft man, spezielle therapeutische Impfstoffe zu entwickeln, die die Immunabwehr entsprechend aktivieren.

Es dürfte allerdings noch lange dauern, bis auf Basis der neuen experimentellen Verfahren tatsächlich einsetzbare Therapien entstehen. Auch der Leiter der dänischen Forscher-Gruppe, Ole Sogaard, spricht nur von einem "weiteren Schritt" auf dem Weg zu einer Heilung.

http://www.handelsblatt.com/technologie ... 95764.html
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Beitrag von nina777 »

26.09.2014

Uno-Versammlung

«Ende von Aids» ist laut Burkhalter bis 2030 möglich

Der Schweizer Bundespräsident Didier Burkhalter hält es für möglich, dass die Immunkrankheit Aids bis 2030 eliminiert werden kann.


Didier Burkhalter hat ein grosses Ziel: eine Generation ohne Aids, wie der Bundespräsident am Rande der UNO-Vollversammlung an einer Veranstaltung sagte, die von Ghana und der Schweiz organisiert wurde.

«Wir kennen AIDS, wir wissen, wie HIV-Infektionen verhindern werden, wir können die Krankheit behandeln», sagte Burkhalter. Dennoch bleibe Aids die häufigste Todesursache junger Frauen weltweit.

Jede Minute werde auf der Welt eine junge Frau mit HIV angesteckt. Mädchen und Frauen müssten besser geschützt werden. «Die Jugend ist die Zukunft der Welt; die jungen Frauen sind die Mütter dieser Zukunft,» sagte Burkhalter.

Gewalt gegen Frauen müsse in allen Formen, besonders im Kriegsrahmen besonders stark bekämpft werden. Solche Vergewaltigungen seien ein zentraler Grund für die Verbreitung von HIV-Infektionen.

Burkhalter schlug den Staaten vor, Ziele zu setzen in den Bereichen der Erziehung, der Gleichheit der Geschlechter, der Ernährung und der sozialen Sicherheit. Ein Aktionsplan gegen AIDS müsse auf eine aktive und wirksame Vorbeugung ausgerichtet sein: Jugendliche müssten insbesondere Zugang zu Information haben.

Eine «Generation ohne Aids» sei heute aber möglich, sagte der Bundespräsident. Es obliege der Staatengemeinschaft, aus der Möglichkeit eine Wirklichkeit zu machen. Ziel sind die sogenannten «drei Nullen»: Keine neue Infektion, keine Diskriminierung und kein Tod, der mit Aids zusammenhängt.

Kritik am blockierten Sicherheitsrat

Die Schweiz begrüsst einen Vorstoss Frankreichs für ein freiwilliges Abkommen der fünf permanenten Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates. Diese sollen in Fällen von Genozid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen auf ein Veto verzichten.

Jeder Staat sei verpflichtet, alles zu unternehmen um Massenverbrechen zu verhindern und Täter zur Rechenschaft zu ziehen, sagte der Schweizer Bundespräsident Didier Burkhalter an der Vorstellung der französischen Initiative am Rande der UNO-Vollversammlung in New York.

Im Sicherheitsrat haben China, Frankreich, Grossbritannien, Russland und die USA das Vetorecht. Ihnen käme eine besondere Verantwortung zu, solche Verbrechen zu beenden, sagte Burkhalter.

Leider habe der Rat diese Verantwortung in Anbetracht gewisser Vetos in letzter Zeit nicht wahr genommen, sagte der Bundespräsident. «Wir rufen die permanenten Sicherheitsratsmitglieder dazu auf, das französische Konzept zu unterstützen und ihre Verantwortung wahr zu nehmen», sagte Burkhalter.

http://www.tageswoche.ch/de/2014_39/int ... 6glich.htm
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Beitrag von nina777 »

29.9.2014

Schweiz

Kinder reichen Beschwerde gegen HIV-Kampagne ein

«Hochsexualisierte Inhalte»: Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen fordert vom Bundesverwaltungsgericht, dass es die neue HIV-Kampagne stoppt.


Bild

35 Kinder und Jugendliche sind wegen der Love-Life-Kampagne des Bundesamts für Gesundheit (BAG) mit einer Beschwerde ans Bundesverwaltungsgericht gelangt. Das BAG hatte ihr Gesuch um einen Stopp der Kampagne nicht behandelt. Sie stören sich am «hochsexualisierten» Inhalt der Plakate.

Die Medienstelle des Bundesverwaltungsgerichts bestätigte auf Anfrage, dass eine Beschwerde in dieser Sache hängig sei. Die 35 Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern werden von der Stiftung Zukunft CH und weiteren Organisationen unterstützt.

«Schutzwürdige Interessen verletzt»

Sie fordern die Beendigung der Love-life-Kampagne, weil durch die «hochsexualisierten» Inhalte schutzwürdige Interessen von ihnen verletzt werden.

Der Bundesrat unterstützt die Kampagne und bezeichnet sie als einen Erfolg. Sie habe nichts mit Pornografie zu tun, schrieb er in seinen Antworten auf mehrere Vorstösse aus den Reihen von EVP und CVP.

Gestartet hatte das BAG die Kampagne im Mai mit einem Aufruf, am Casting für die Plakatsujets teilzunehmen. 250 Personen meldeten sich. Fünf Paare wurden schliesslich ausgewählt und von der Starfotografin Diana Scheunemann in eindeutigen Posen fotografiert.

http://www.derbund.ch/schweiz/standard/ ... y/29779975
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Beitrag von nina777 »

30.09.2014

Vielversprechender HIV-Impfstoffkandidat von Mymetics erhält Finanzierung zur Einleitung einer präklinischen Studie am Texas Biomedical Research Institute

(Mynewsdesk) EPALINGES, SWITZERLAND -- (Marketwired) -- 09/30/14 -- Die Mymetics Corporation (OTCQB: MYMX), ein Vorreiter in der Erforschung und Entwicklung virosombasierter Impfstoffe, die eine Übertragung von infektiösen Erkrankungen beim Menschen über die Schleimhäute verhindern sollen, gab heute bekannt, dass sein innovativer HIV-Impfstoffkandidat in einer neuen präklinischen Studie getestet wird, um die in einer früheren Studie erhaltenen ausgezeichneten Ergebnisse zu bestätigen.

Das Forschungsprojekt wird von der Bill & Melinda Gates Foundation finanziert.

Die Studie wird von Dr. Ruth Ruprecht, Wissenschaftlerin und Leiterin des AIDS-Forschungsprogramms von Texas Biomed, geleitet. Diese neue Studie folgt auf eine erfolgreich abgeschlossene, kleinere Studie am Institute of Laboratory Animal Science (ILAS) in Peking, in der alle Versuchstiere (Affen) durch die Verabreichung eines Impfstoffes mit zwei Komponenten trotz wiederholten Kontakts mit dem AIDS-Virus gegen eine persistierende Infektion geschützt wurden - ein bisher unerreichtes Ergebnis.(1) Einer der Impfstoffkomponenten zeigte zudem in einer klinischen Phase-I-Studie mit freiwilligen Teilnehmern ein besseres Sicherheits- und Toleranzprofil.(2)

Dr. Ruth Ruprecht erklärte: "Der HIV-Impfstoffkandidat von Mymetics besitzt ein einzigartiges Design. Erstens: Er verwendet 'Bausteine' eines speziellen Teils des HIV-Hüllproteins mit der Bezeichnung gp41. Und zweitens: Er wurde so entwickelt, dass er ein Durchdringen von Schleimhaut-Barrieren durch den HIV-Virus unterbindet - und das mit vielversprechenden ersten Ergebnissen. Wir sind besonders stolz darauf, dass diese Studie von der Bill & Melinda Gates Foundation finanziert wird. Wir hoffen, die früheren Resultate bestätigen zu können und mehr über den Wirkmechanismus dieses Impfstoffs hinsichtlich des Schutzes der Schleimhaut zu erfahren."

Ronald Kempers, CEO von Mymetics, betonte: "Wir freuen uns enorm und fühlen uns sehr geehrt, mit Dr. Ruth Ruprecht, einer renommierten Expertin im HIV-Bereich, zusammenarbeiten zu können. Diese Kooperation und Finanzierung bildet einen wichtigen Meilenstein und ist eine Anerkennung der Arbeit des Mymetics-Teams und seiner Partner in den letzten Jahren und bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung unseres HIV-Impfstoffkandidaten."

Kempers weiter: "Nach der Unterzeichnung der Lizenz- und der Kooperationsvereinbarung in der ersten Jahreshälfte für unseren Impfstoffkandidaten zur Bekämpfung der respiratorischen Synzytial-Viren, dessen Entwicklung von Astellas Pharma finanziert wird, stellt diese neue Finanzierung und Zusammenarbeit zur Entwicklung unseres HIV-Impfstoffkandidaten eine weitere Bestätigung dar, dass wir auf dem richtigen Weg sind und mit den richtigen Partnern ein stabiles Fundament für unseren unternehmerischen Erfolg legen."

Die neue Studie soll im Oktober 2014 beginnen.

Mit seinem Impfstoffkandidaten für HIV Typ 1 (humanes Immundefizienz-Virus Typ 1), den Mymetics mit Hilfe seiner proprietären Virosom-Technologie und einem weitsichtigen Antigen-Ansatz entwickelt hat, will das Unternehmen gleich zwei Ziele erreichen: eine erste 'Verteidigungslinie' durch Mukosaschutz sowie eine zweite 'Verteidigungslinie' gegen eine Infektion durch die Bildung von Blutantikörpern. Die neue Studie, die im Oktober 2014 eingeleitet werden soll, wird mit 36 Rhesusaffen (n=12 pro Gruppe) durchgeführt und zwei Antigen-Impfbehandlungen mit Placebo vergleichen, gefolgt von einem intravaginal eingebrachten Live-Virus, der eine Hüllschicht besitzt, die sich von der Hülle in der Impfstoffzubereitung unterscheidet. Erste Ergebnisse werden Ende 2015 erwartet.

Über HIV und den Ansatz von Mymetics bei der Entwicklung von Impfstoffen

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben sich 2012 etwa 2,3 Millionen Menschen mit HIV angesteckt und geschätzte 1,6 Millionen Menschen sind in demselben Jahr an AIDS gestorben. Durch HIV verursachte Krankheiten gehören weltweit weiterhin zu den häufigsten Todesursachen und Experten gehen davon aus, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird. Bisher gibt es noch keinen wirksamen Impfstoff gegen HIV. Allerdings haben Ergebnisse einer umfassenden klinischen Phase-III-Studie in Thailand eine begrenzte schützende Wirkung bei 31% der Studienteilnehmer gezeigt, was als ermutigender Hinweis auf die Machbarkeit eines wirksamen HIV-Impfstoffes betrachtet wird. Die thailändische Studie testete nicht verwandte HIV-Impfstoffkandidaten und wurde im September 2009 im New England Journal of Medicine vorgestellt.

Herkömmliche Ansätze in der Entwicklung von HIV-Impfstoffen zielen auf das Auslösen spezifischer Blutantikörper oder CTL (cytotoxische T-Zellen) ab. Beide Ansätze waren bisher größtenteils erfolglos und - was von besonderer Bedeutung ist - bei heterologen Problemen, bei denen der Virusstamm vom ursprünglichen Impfstoff abweicht, konnte kein oder nur ein sehr begrenzter Schutz festgestellt werden. Ein CTL-Ansprechen hat zudem das Manko, dass eine Infektion bereits stattgefunden haben muss. Trotz ihrer Bedeutung als Schutzmechanismus ist keiner dieser Ansätze dazu geeignet, präventiven Schutz gegen eine anfängliche mukosale Übertragung von HIV zu bieten.

Ein Impfstoff, der eine HIV-Übertragung durch mukosale Membrane blockiert, stellt einen sehr vielversprechenden Ansatz zur Prävention von HIV-Infektion dar. Allerdings haben sich bisher nur wenige Studien diesem Ansatz gewidmet. Dieser Ansatz baut indessen auf Erkenntnissen auf, dass bestimmte Personen sich nicht mit HIV infizieren, obgleich sie mit diesem Virus sehr häufig in Kontakt kommen. Frauen und Männer, die in ihren mukosalen Sekretionen Immunglobulin A (IgA)-Antikörper gegen das HIV-gp41-Protein produzieren, weisen Studien zufolge eine Resistenz hinsichtlich einer HIV-Übertragung und HIV-Infektion auf. Mymetics hat seine Technologie und Expertise eingebracht, um einen Impfstoffkandidaten zu entwickeln, der speziell eine mukosale Antikörperantwort gegen HIV einleiten und zugleich Blutantikörper erzeugen soll.

Über Mymetics

Die Mymetics Corporation (OTCQB: MYMX) ist ein in der Schweiz ansässiges Biotech-Unternehmen, das in den USA eingetragen ist und am OTCQB-Markt für US-amerikanische und internationale Unternehmen gehandelt wird, die sich noch in einer frühen Entwicklungsphase befinden. Die Unternehmen müssen ihre Berichtpflichten rechtzeitig erfüllen und sich einem jährlichen Verifizierungs- und Management-Zertifizierungsverfahren unterziehen.

Mymetics entwickelt präventive Impfstoffe der nächsten Generation für Infektionserkrankungen. Die Kerntechnologie und Expertise von Mymetics liegen dabei in der Nutzung von Virosomen, d.h. lipidbasierten Trägern, die funktionelle Fusions-Viral-Proteine und natürliche Membranproteine enthalten, in Kombination mit rational gestalteten Antigenen. Die Impfstoffe des Unternehmens sollen Schutz gegen eine frühe Übertragung und Infektion bieten, wobei der Schwerpunkt auf der mukosalen Immunantwort als erster Abwehrlinie liegt. Für die Entwicklung eines effektiven, prophylaktischen Impfstoffs kann diese bei bestimmten Pathogenen entscheidend sein.

Mymetics hat derzeit eine Pipeline mit fünf Impfstoffen zur Behandlung von: HIV-1/AIDS, intranasale Influenza, Malaria, Herpes-Simplex und RSV (auslizensiert an ClearPath - Astellas). Der Impfstoff für intranasale Influenza und der HIV-1-Impfstoff des Unternehmens haben Phase-I-Klinikstudien an gesunden freiwilligen Probanden bereits erfolgreich durchlaufen. Eine klinische Phase-1b-Studie für seinen Malaria-Impfstoff an Kindern in Tansania ist abgeschlossen. Der HSV-Impfstoffkandidat befindet sich noch in der vorklinischen Phase. Weitere Informationen finden Sie auf mymetics.com.

Über das Texas Biomedical Research Institute

Texas Biomed (vormals Southwest Foundation for Biomedical Research) ist eine der international führenden unabhängigen biomedizinischen Forschungseinrichtungen, die sich weltweit für eine bessere Gesundheit mittels innovativer biomedizinischer Forschung einsetzt. Das Institut befindet sich auf einem 80 Hektar großem Campus in der nordwestlichen Region von San Antonio im US-Bundesstaat Texas und kooperiert mit Hunderten von Wissenschaftlern und Forschungseinrichtungen in der ganzen Welt, um Impfstoffe und Therapeutika gegen virale Pathogene zu entwickeln, die AIDS, Hepatitis, Herpes, hämorrhagische Fieber und Parasitosen verursachen können und für Erkrankungen wie Malaria, Schistosomiasis und die Chagas-Krankheit verantwortlich sind. Das Institut hat zudem Genetik-Programme für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Adipositas, psychiatrische Störungen und andere Erkrankungen. Weiterführende Information über Texas Biomed finden Sie unter www.TxBiomed.org.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Der Private Securities Litigation Reform Act aus dem Jahr 1995 enthält eine "Safe Harbor"-Bestimmung für zukunftsgerichtete Aussagen, die durch Begriffe wie "glauben", "erwarten", "davon ausgehen", "beabsichtigen", "planen" und ähnliche Ausdrücke erkennbar sind. Aussagen in diesem Text, die nicht auf historischen Tatsachen beruhen, gelten als zukunftsgerichtete Aussagen, die mit bekannten und unbekannten Risiken und Unabwägbarkeiten verbunden sind, die unsere künftigen tatsächlichen Ergebnisse und Leistungen erheblich beeinflussen können, wodurch diese dann tatsächlich erzielten Ergebnisse und Leistungen sich wesentlich von denen unterscheiden können, die in beliebigen von uns oder in unserem Auftrag getroffenen zukunftsgerichteten Aussagen ausgedrückt oder angedeutet worden sind. Zu diesen Risiken und Unabwägbarkeiten gehören unter anderem unsere Fähigkeit, unser geistiges Eigentum erfolgreich weiterzuentwickeln und zu schützen; unsere Fähigkeit, zusätzliches Kapital für den weiteren operativen Betrieb aufzubringen; sowie unsere Einhaltung von geltenden Gesetzen und künftigen Gesetzesänderungen, und unser konformes Verhalten hinsichtlich der Umsetzung dieser Gesetze. Siehe das letzte Formular "10-K" von Mymetics in dem solche Risiken, Unabwägbarkeiten und andere Faktoren angesprochen werden. Der Leser wird darauf hingewiesen, sich nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen zu verlassen. Diese stellen lediglich eine Einschätzung zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung dar.

http://www.themenportal.de/wirtschaft-f ... tute-49669
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Beitrag von nina777 »

29.9.2014

HIV-Zwangstests für Flüchtlinge

Der Umgang mit Infizierten in Bayern stößt bei Experten auf Kritik - und sorgt für praktische Probleme


Im Fall von HIV ist es mit einer Packung Medikamente nicht getan. Zwar nimmt die Angst vor der Infektion in reichen Ländern ab, seit die Krankheit dort zunehmend gut zu behandeln ist. Doch in armen Ländern bedeutet HIV nach wie vor ein Todesurteil. Weshalb Flüchtlinge Panik vor der Diagnose haben. "Dass sie infiziert sind, erfahren sie in Bayern weiterhin durch einen Zwangstest", kritisiert Ines Richter-Schulz von der Aids-Beratungsstelle Unterfranken in Würzburg.

Gesundheitsämter unter Druck
Im Sommer wurden die umstrittenen Zwangstests vorläufig ausgesetzt. Zur großen Überraschung aller Experten, die sich seit Jahren gegen diesen Menschenrechtsverstoß wehren. Doch deren Freude währte nicht lange. Richter-Schulz: "Mitte August gab es eine Mitteilung, nach der nun weiter zwangsgetestet wird." Sowohl der Erst- als auch der Zweittest, der zur Bestätigung des Ergebnisses zwingend notwendig ist, wurden bisher im Auffanglager Zirndorf vorgenommen. Doch längst ist dort der Flüchtlingsstrom so groß, dass erstmals Gesundheitsämter in der Region den Bestätigungstest durchführen mussten. Was diese laut Richter-Schulz vor große Probleme stellt.

Woher sollen sie zum Beispiel einen Dolmetscher nehmen, um einem Flüchtling ein positives Ergebnis mitzuteilen? Vor diesem Problem stand kürzlich ein Gesundheitsamt in der Rhön. Eine Ärztin wandte sich an Ines Richter-Schulz, die unterfrankenweit als Expertin für das Thema "Flüchtlinge mit HIV" bekannt ist. "Ich fand eine Sozialarbeiterin, die Deutsch und die Sprache des Flüchtlings beherrscht und von der man davon ausgehen kann, dass sie die Verschwiegenheitspflicht erfüllt", erzählt die Mitarbeiterin der Caritas-Aidsberatungsstelle. Als der Flüchtling hörte, dass er sich mit dem HI-Virus infiziert hat, erstarrte er. "Wie lange habe ich noch zu leben?", fragte er nach einer Weile im Flüsterton.

HIV ist noch immer eine Erkrankung, die vielen Furcht macht. Deshalb suchen jedes Jahr rund 120 Menschen aus ganz Unterfranken die psychosoziale Beratungsstelle des diözesanen Caritasverbandes auf. 18 davon waren 2013 Flüchtlinge. Für sie ist die Diagnose deshalb noch viel erschütternder als für Betroffene, die aus der Region stammen, weil sie oft erlebt haben, wie Menschen in ihrer Heimat elend an Aids zugrunde gingen. Auch ist die Angst vor Stigmatisierung riesig: „Aus diesem Grund möchten manche Flüchtlinge selbst ihrem Anwalt ihre HIV-Erkrankung nicht mitteilen.“ Obwohl dies mit verhindern könnte, dass sie abgeschoben werden.

Nach wie vor fordern HIV-Experten in Bayern, die Zwangstests aufzuheben – wenngleich sie wissen, so Ines Richter-Schulz, dass ihre eigene Arbeit dadurch schwieriger würde: "Wir müssten dann offensiv für freiwillige Testungen werben." Erschreckend findet sie, auf wie wenig Verständnis die Forderung in weiten Kreisen der Bevölkerung stößt: "Viele Menschen sagen, dass das doch eine gute Sache für die Flüchtlinge sei." Das ethische Dilemma werde nicht gesehen. Was wäre denn, kontert die HIV-Beraterin, wenn man plötzlich alle Frauen im Alter von über 50 Jahren zwingen würde, sich einem Brustkrebstest zu unterziehen?

Hanebüchene "Aufklärung"
Flagge zu zeigen gegen die Zwangstestung ist für sie nicht zuletzt auch deshalb wichtig, weil positive Ergebnisse mit teilweise hanebüchenen schriftlichen „Aufklärungen“ einhergehen - sogar von offizieller Stelle. So heißt es in einem "Aufklärungsschreiben" eines fränkischen Gesundheitsamtes, das der Redaktion vorliegt, die Betroffenen müssten grundsätzlich jeden Sexualpartner darüber informieren, dass sie mit HIV infiziert sind. Richter-Schulz stellt klar: "Das ist keineswegs eine gesetzliche Pflicht, sofern man ein Kondom benutzt." Es gebe Flüchtlinge, die den Text so verstehen, dass ihnen Sex in Deutschland prinzipiell verboten sei.

Auch die Aufklärung junger Mütter geschieht keineswegs sanft und von Empathie getragen. An sie richtet sich die im "Aufklärungsschreiben" extra unterstrichene Warnung, sie dürften "keine Kinder stillen". Doch dies sei schlicht und einfach absurd, sagt Ines Richter-Schulz: "Zu stillen, das kann man keiner Mutter verbieten."

http://www.mainpost.de/regional/franken ... 27,8352743
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Eddy
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RE: HIV => AIDS

Beitrag von Eddy »

Danke an nina777 für ihren interessanten Beitrag in Sachen HIV-Impfung vom 1.10.2014 (Impfstoffentwicklung der Firma Mymetics).

Anbei die zwei dort erwähnten Literaturquellen, die in dem Beitrag von nina777 als (1) und (2) gekennzeichnet sind (beide im Volltext über Google frei im Internet zugänglich):

(1) BOMSEL M et al., Immunity. 2011 Feb 25;34(2):269-80,
doi: 10.1016/j.immuni.2011.01.015.

(2) LEROUX-ROELS G et al., PLoS One. 2013;8(2):e55438. doi: 10.1371/journal.pone.0055438


Wenn man sich die beiden Publikationen anschaut, sind die Prognosen doch etwas ernüchternd. Man darf sich das jedenfalls nicht so verstellen, dass man sich ein-, zwei- oder dreimal impfen lässt und dann in allen möglichen Situationen für immer vor HIV geschützt wäre.

Der in Entwicklung befindliche Impfstoff, wenn er denn Marktreife erreichen würde, wäre nicht der endgültige Sieg über HIV, sondern ein interessanter Beitrag zur Risikoreduktion, der sich dann an anderen risikoreduzierenden Methoden wie Präexpositionsprophylaxe (PrEP) durch Tabletten oder vaginale Mikrobizide zu messen lassen hätte.

Und auch wenn jedes Verfahren, das eine Risikoreduktion für HIV-Übertragungen erlaubt, äußerst willkommen ist, um die globale HIV-Last zu senken (und damit auch Infektionsketten zu unterbrechen), bergen risikoreduzierende Maßnahmen (die keinen vollständigen/nahezu vollständigen Schutz bieten) immer das Risiko, dass durch das Vertrauen auf die Protektion durch diese Maßnahme dann andere Schutzmaßnahmen wie Kondome vernachlässigt werden, und Infektionsrisiken dann im Endeffekt sogar steigen könnten.

Die Idee hinter diesem Impfstoff besteht darin, das Immunsystem der Schleimhäute zu nutzen, um die Bildung mukosaler Antikörper auszulösen, die den Eintritt von HIV über die Schleimhäute blockieren. Tatsächlich gibt es einen vielversprechenden Ansatz mit einer Impfung mit Influenza-Virosomen, die mit den Antigenen gp41/P1-Peptid ausgestattet wurden. Antikörper (IgA) gegen gp41 im Blut und in genitalen Sekreten hemmen die Transzytose von HIV, d.h. sie blockieren die Infektion, den Eintritt und den Durchtritt von HIV durch Schleimhautzellen und verhindern so auch das Vordringen von HIV in tiefere Zellschichten, wo sie infizierbare Zielzellen des Lymphsystems erreichen können, die dann zu einer sich im ganzen Körper ausbreitenden, irreversiblen Infektion führen.

In einem Versuch mit Rhesusaffen wurden 6 Tiere mit Virosomen ohne Antigene geimpft (Kontrolle), sechs Affen nur intramuskulär mit den gp41-P1-tragenden Virosomen als Impfstoff (4 Impfstoffdosen), und fünf Affen intramuskulär (2 x) und intranasal (2 x) mit dem Impfstoff. In der Folgezeit wurden die Tiere zweiwöchentlich/wöchentlich insgesamt 13 x vaginal dem Rhesusaffen-Äquivalent von HIV (=SHIV) ausgesetzt.

Alle Kontrolltiere (6/6) infizierten sich dabei mit SHIV, ebenso die Hälfte (3/6) der nur 4x intramuskulär geimpften Affen, aber keiner (0/5) der 2x intramuskulär und danach 2x intranasal geimpften Affen. Einer dieser fünf Affen entwickelte zwar eine kurzfristige minimale Virämie unter 800 Kopien/ml, die aber wieder verschwand; Serokonversion erfolgte nicht. Offenbar war er in der Lage, die Infektion kurzfristig zu überwinden. Bei 3 der 5 intramuskulär und intranasal geimpften Affen (nicht aber in der Kontrollgruppe und bei den nur intramuskulär geimpften Affen) fand sich in vitro eine begrenzte (moderate) Hemmung der Infizierbarkeit von CD4+-T-Lymphozyten.

Inzwischen wurde auch schon getestet, dass ein derartiger Impfstoff bei Menschen gut verträglich ist: ein entsprechender Impfstoff, basierend auf Influenza-Virosomen, die mit modifiziertem gp41-P1-Peptid ausgestattet wurden, wurde bereits in den Jahren 2009/2010 an 16 jungen Frauen getestet (2 x intramuskulär, danach 2 x intranasal, jeweils in 8 Wochen Abstand). Es handelte sich um eine Phase-I-Studie u.a. zur Prüfung von Nebenwirkungen und Verträglichkeit.

Es konnte sowohl eine systemische wie lokale (kompartimentspezifische, d.h. schleimhautbezogene) Immunantwort beobachtet werden (IgA, IgG), und vaginale Proben (in Schwämmchen aufgesogenes Scheidensekret; dies enthielt mukosale Antikörper in sehr niedrigen Konzentrationen) wurden von einigen Frauen auf in-vitro-Hemmung der Transzytose (von HIV durch einschichtige Zellkulturen) untersucht.

Etwa 70 bis 80 % der wenigen untersuchten Probandinnen zeigten eine Transzytosehemmung zwischen 59 und 96 %, in den übrigen Fällen war eine Transzytosehemmung ebenfalls nachweisbar, aber schwächer ausgeprägt.

HIV-inaktivierende Aktivität (im Sinne HIV-neutralisierender Antikörper) war dagegen im Scheidensekret nicht nachweisbar, weder bei Hochdosis- noch bei Niedrigdosis-Geimpften. Ob eine über nicht-neutralisierende Antikörper ausgelöste zellvermittelte (NK-Zellen, Makrophagen, Neutrophile) zytotoxische Aktivität durch die Impfung ausgelöst wurde, konnte aufgrund des Versuchsansatzes nicht geklärt werden und bleibt weiteren Untersuchungen vorbehalten.


Fazit: Die bisherigen Ergebnissen im Affenversuch und bei den 16 geimpften jungen Frauen lassen erahnen, dass ein solcher Impfansatz keinen vollständigen Schutz gegen HIV bieten würde, sondern nur gegen eine HIV-Übertragung über/durch die Schleimhaut wirksam wäre, indem die Transzytose von HIV mehr oder weniger gut blockiert würde. Dies betrifft zwar den wichtigsten sexuellen Infektionsweg; bei Kontakt von HIV-haltigem Sperma mit offenen Wunden/Geschwüren (d.h. an Stellen ohne Schleimhaut) wäre dann aber wohl keine oder nur eine reduzierte Wirksamkeit zu erwarten; ebenso, wenn HIV direkt auf Ansammlungen infizierbarer Lymphzellen trifft, z.B. im Falle begleitender STDs oder Entzündungen aus anderem Anlass. In solchen Situationen dürfte sich nachteilig auswirken, dass keine HIV-neutralisierenden mukosalen Antikörper mit der Impfung generiert werden, sondern „nur“ eine Hemmung der Transzytose, und, wie die Versuche mit Rhesusaffen zeigten, die Infizierbarkeit von CD4+-T-Lymphozyten nur graduell gehemmt wird (bei einem Teil der Affen, und auch bei diesen nur in moderatem Umfang).

Somit wäre von einem solchen Impfstoff im Idealfall ein guter Schutz bei intakten und nicht entzündeten Schleimhautverhältnissen zu erwarten, aber nur ein reduzierter Schutz bei Vorliegen von Wunden, Geschwüren oder aber Entzündungen, da die Infizierbarkeit von Lymphzellen nur sehr begrenzt reduziert wird. Vor nicht-sexuellen Übertragungen (z.B. Drogenspritzen, Nadelstichverletzung) würde ein solcher Impfansatz keinen Schutz bieten.

Sollte eine solche Impfung zur Marktreife entwickelt werden, wird sie daher keinen vollständigen Schutz bieten können, sondern nur eine mehr oder weniger große Risikoreduktion, die von der individuellen Impfantwort (beim einen mehr, beim anderen weniger) und den lokalen Schleimhautverhältnissen (Wunden? Geschwüre? Infektionen? Entzündungen?) abhängig ist. Dies könnte auch bedeuten, dass das Risiko in Low-Risk-Situationen (makroskopisch intakte Schleimhautverhältnisse, keine Entzündungen) stärker reduziert würde als in kritischeren Situationen (Wunden, Geschwüre, Verletzungen, STDs, Entzündungen) – in denen aber ein Schutz eigentlich umso wichtiger wäre.

Und da die Immunantwort des Schleimhautkompartiments relativ kurzlebig ist (im Vergleich zu Antikörpern im Blut), stellt sich auch die Frage, wie lange der auf diese Weise induzierte Schutzeffekt anhält und in welchen Zeitabständen Boosterimpfungen erforderlich werden.

Damit wird deutlich, dass dieser Ansatz, das Immunsystem der Schleimhäute zu nutzen, zwar vielversprechend ist, aber keine „Generallösung“ bietet (mit lebenslangem und vollständigem Schutz vor allen denkbaren Infektionswegen), sondern ein Risikoreduktionskonzept für sexuelle Infektionswege darstellt, das dann in Konkurrenz zur Präexpositions-Prophylaxe (Tabletten oder vaginale Mikrobizide) treten würde, wobei Unterschiede in Kosten, Realisierbarkeit (Compliance-Problem, Adhärenz), Nebenwirkungen und Effizienz (Risikoreduktion, Schutzwirkung) miteinander verglichen und gegeneinander abgewogen werden müssen.

Es könnte sich dann vielleicht ergeben, dass von verschiedenen Personengruppen (Risikogruppen) mit unterschiedlicher Risikokonstellation und Compliance einige möglicherweise mehr von der gp41-P1-Virosom-Impfung, andere mehr von der PREP profitieren könnten – wobei anzunehmen ist, dass bis zur Marktreife eines solchen Impfstoffs auch die Präexpositionsprophylaxe durch Tabletten oder lokal anzuwendende (vaginale) Mikrobizide weiterentwickelt sein wird. Denkbar wäre auch eine Kombination von Impfung und PREP, um Restrisiken zu minimieren.

Das Rennen um „die“ HIV-Impfung, die nach einer Impfdosis oder einem Impfzyklus einen sicheren, lebenslangen oder zumindest viele Jahre anhaltenden „Rundumschutz“ bietet, wie man ihn von vielen anderen Impfungen gewohnt ist, bleibt damit nach wie vor offen. Impfkonzepte wie das gp41-P1-Virosom-Konzept sind ebenso wie die PREP eher zielgruppenorientiert zu sehen, d.h. sie können für bestimmte Ziel- und Risikogruppen (wie Partner HIV-positiver Menschen) im Sinne einer Risikoreduktion interessant sein.

Ein Impfstoff mit gp41-P1-Virosomen könnte beispielsweise für HIV-negative Partner serodiskordanter monogamer Paare nützlich sein, weil in solchen Partnerschaften andere STDs (die den Schutzeffekt beeinträchtigen könnten) sehr selten sind. Wenn dann der infizierte Partner unter effektiver antiviraler Therapie steht, ist das Infektionsrisiko für den anderen Partner ohnehin schon sehr gering. Restrisiken bestehen aber bei unerwarteter Virämie z.B. aufgrund von neu eingetretenen Resistenzen, Stimulierung des Immunsystems durch andere (auch harmlose) Infekte oder unregelmäßige Tabletteneinnahme. Wenn der HIV-negative Partner gp41-P1-geimpft wäre, würde dieses Rest-Infektionsrisiko weiter sinken, ohne sich täglicher Tabletteneinnahme im Sinne der PREP (und ggf. daraus resultierender Nebenwirkungen) unterwerfen zu müssen.

Im Kontext von Sexarbeit sind solche Risikoreduktionskonzepte, die erstens eine gute Compliance erfordern (bei der PREP ebenso wie bei einem komplexen Impfkonzept mit engmaschigen Boosterungen) und zweitens keinen vollständigen Schutz, sondern nur eine Risikoreduktion bieten, eher kritisch zu sehen, weil (a) die Umstände der Sexarbeit oft nicht compliance-fördernd sind, und (b) die erhoffte Risikoreduktion die Bereitschaft zu riskanten Sexpraktiken (z.B. Kondomverzicht) erhöhen könnte, so dass das Minderrisiko durch Impfung oder PREP durch das erhöhte Risiko durch riskantere Sexpraktiken wieder kompensiert (oder gar überkompensiert) werden könnte. Nur nebenbei sei erwähnt, dass Sexarbeiterinnen in West- und Mitteleuropa ohnehin nicht als Risikogruppe für HIV gelten, es sei denn, sie gehen Risiken ein, die außerhalb der eigentlichen Sexarbeit liegen (wie i.v.-Drogen).

Der Wunschtraum bleibt also eine Impfung, die einen (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) vollständigen Schutz bietet, und zwar in allen potenziell infektiösen Situationen. Das Mymetics-Konzept, so hoffungsvoll und hilfreich es auch sein mag und soviel Erfolg man ihm auch wünschen mag, entspricht dieser hohen Zielsetzung aber leider (noch) nicht.


Eddy

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Beitrag von Doris67 »

Ich glaube nicht, daß die Industrie ehrlich an der Vorbeugung von HIV-Infektionen interessiert ist, dafür verdient sie viel zu viel Geld mit HIV-Therapien.
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nina777
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Beitrag von nina777 »

10.10.2014

Hoffnung auf Impfstoff wächst"Kampfansage" an HIV: Forscher knacken Viren-Geheimnis

Bis heute ist es den Wissenschaftlern nicht gelungen, einen Impfstoff gegen Aids zu entwickeln. Doch nachdem Forscher erstmals in Echtzeit beobachtet haben, wie sich das Virus während des Befalls menschlicher Zellen verändert, schöpfen sie Hoffnung: In ihren Beobachtungen könnte der Schlüssel liegen.


Erstmals haben Forscher detailliert in Echtzeit beobachtet, wie der Aids-Erreger beim Befall menschlicher Zellen mutiert. Die Dynamik der Oberflächenstruktur liefert wichtige Hinweise für Antikörper und Impfstoffe, die eine Infektion verhindern könnten. Das berichten die Teams um Walther Mothes von der Universität Yale in New Haven (US-Staat Connecticut) und Peter Kwong von den National Institutes of Health (NIH) in Bethesda (US-Staat Maryland) in zwei zeitgleich veröffentlichten Studien in den Fachmagazinen "Science" und "Nature". Experten sprechen in einem "Nature-Kommentar" von einer "Kampfansage an das Virus".

Oberflächenstruktur im Wandel

HI-Viren befallen bevorzugt die sogenannten CD4-Zellen des Immunsystems. Die Entwicklung eines Impfstoffs ist bislang auch daran gescheitert, dass sich die Virenoberfläche stark verändert. Bisher kannte man die Oberflächenstruktur des Aids-Erregers nur aus einzelnen Momentaufnahmen. Nun beschreiben die Forscher den Prozess im Detail. Die Wissenschaftler sprechen von einem kontinuierlichen "Tanz" der Proteine.
In der "Science"-Studie verfolgten die Autoren die Dynamik der Virushülle mit dem sogenannten Single-Molecule Fluorescence Resonance Energy Transfer (smFRET). Dabei werden Partikel auf der HIV-Oberfläche mit fluoreszierenden Molekülen markiert. So beobachteten die Forscher das Molekül-Paar gp120 und gp41, das in jeder Spitze auf der HIV-Hülle als Dreierknäuel zusammenhängt. Diese sogenannten Trimere verändern sich vor und beim Eindringen in Zellen.

Die Erreger entfliehen dem Immunsystem

"Es gibt zehn bis 20 solche Hüllentrimere auf der Oberfläche von jedem HIV-Partikel und sie mutieren schnell, so dass sie der typischen Immunantwort entgehen", erläutert Scott Blanchard von der Cornell University in New York, einer der Studienleiter. "Das ist der Grund, warum es für Menschen so schwierig ist, eine Immunreaktion aufzubauen und warum es Forschern so schwerfällt, Impfstoffe gegen die HIV-Oberflächenproteine zu entwickeln." In der "Nature"-Studie untersuchten die Wissenschaftler per Röntgenkristallographie die dreidimensionale Struktur einer der in "Science" vorgestellten Formen.

Angriff auf die geschlossene Form

Demnach wechselt die Spitze an der Oberfläche vor und nach dem Eindringen in die Zelle zwischen drei verschiedenen Konfigurationen. In der meist vorhandenen, geschlossenen Form ist die Spitze zwar für das Immunsystem schwer zu erkennen. Doch gerade diese Form scheint eine Achillesferse des Erregers zu sein.

Breit neutralisierende Antikörper (bnAB), die bei HIV-Controllern - also Menschen, bei denen Aids auch ohne Behandlung nicht ausbricht - vorkommen, erhalten die geschlossene Form der Spitze und verhindern so die Infektion. Auch HIV-Medikamente halten das Virus in diesem Zustand. In dieser Form bindet das Virus an nur einen der beiden Zellrezeptoren, die für eine Infektion nötig sind. In der geöffneten Form wird das Molekül gp41 ausgestülpt.
Ein Impfstoff könnte das Immunsystem dafür sensibilisieren, das Virus in diesem geschlossenen Zustand aufzuspüren. "Wenn man das Eindringen von HIV in Immunzellen verhindern kann, hat man gewonnen", sagt Blanchard. Zudem könne man mit der angewandten Methodik die Wirkung bestimmter Medikamente und Antikörper besser prüfen.

Neue Erkenntnisse helfen weiter

Die Entwicklung von Wirkstoffen dürfte künftig leichter fallen, schreiben Rogier Sanders und John Moore von der Cornell University in einem "Nature"-Kommentar.

"Beides sind wichtige Beiträge", sagt der Virologe Prof. Hans-Georg Kräusslich von der Universitätsklinik Heidelberg. "Die Dynamik einzelner Glykoproteine auf der Virusoberfläche darzustellen, das wurde so noch nicht gemacht. Ob das dazu führt, dass man wirksame Antikörper entwickelt, muss man sehen. Aber die Chance ist gestiegen." Kräusslichs Heidelberger Kollege Prof. Oliver Fackler sagt: "Die Methode hat großes Potenzial."

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 93719.html
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Beitrag von nina777 »

20.10.2014

Aids-Hilfen schlagen Alarm

Mehr HIV- und Syphilis-Kranke in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt infizieren sich mehr Menschen mit HIV und Syphilis als in den Vorjahren. Die Aids-Hilfen im Land sind alarmiert. Sie fordern einen höheren Etat für die Aufklärung.


MAGDEBURG In Sachsen-Anhalt leben mehr Menschen als früher mit einer HIV-Infektion. Auch die Syphilis-Zahlen sind angestiegen. Der Geschäftsführer der Aids-Hilfen warnte davor, dass die Zahl der Infektionen weiter zunehmen werde. "Die Verbreitung der Syphilis ist immer ein Alarmzeichen dafür, dass auch die HIV-Infektionen zunehmen", sagte Sven Warminsky, Geschäftsführer des Landesverbands der Aids-Hilfen in Sachsen-Anhalt in Magdeburg. Anders als HIV ist Syphilis aber heilbar.

Nach den jüngsten Daten des Robert-Koch-Instituts stieg die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr auf 67, im Jahr zuvor waren es 55 und 2011 erst 40. Noch deutlicher nahmen die Syphilis-Zahlen zu. 2013 wurden 90 Neuerkrankungen gemeldet, nachdem es im Vorjahr 79 und im Jahr 2011 erst 35 waren.

Aids-Hilfen fehlt das Geld für Präventionsarbeit

"Präventionskampagnen, wie sie zum Beispiel von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gemacht werden, erinnern nur an Gefahren", sagte Warminsky. Wichtiger sei jedoch die personalintensive Präventionsarbeit im direkten Kontakt. "Die Aids-Hilfen sind aber seit Jahren chronisch unterfinanziert." Die Aids-Hilfen in Sachsen-Anhalt erhielten im Jahr 188.000 Euro von der Landesregierung. "Dieser Etat muss mindestens auf 288 000 Euro aufgestockt werden", forderte er.

Derzeit müssten die Aids-Hilfen deutlich mehr als die Hälfte ihres Geldes selbst aufbringen, etwa durch die Einwerbung von Drittmitteln oder durch Gebühren, die sie für Seminare erheben. Nur so könne auch der chronischen Personalknappheit begegnet werden, die bereits dazu geführt habe, dass Betreuungs- und Präventionswünsche abgelehnt werden mussten, sagte Warminsky.

http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/ ... 81488.html
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Beitrag von nina777 »

20.10.2014

Positiv zusammenleben



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Positiv zusammenleben: "Würdest Du jemanden mit HIV küssen?". Diese und fünf weitere Fragen bilden den Auftakt für eine neue bundesweite Kampagne zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.


Die Kampagne - eine Gemeinschaftsaktion von Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Bundesministerium für Gesundheit, Deutsche Aids-Hilfe und Deutsche Aids-Stiftung - thematisiert unbegründete Ängste vor einer HIV-Übertragung im Alltag - und gibt auch die passenden Antworten. So lautet die Antwort zur Frage "Würdest Du jemanden mit HIV küssen?" ganz einfach: "Klar, wenn er mein Typ ist".

Hintergrund der Aktion: In Deutschland leben rund 80.000 Menschen mit HIV. Dank moderner Medikamente haben sie nahezu dieselbe Lebenserwartung und Lebensqualität wie gesunde Menschen. HIV-positive Menschen können in jedem Beruf arbeiten, ihre Freizeit gestalten, wie sie mögen, Partnerschaft und Sexualität erleben und Kinder bekommen, die nicht mit HIV infiziert sind. Wir alle können also unbesorgt "positiv zusammen leben", so die Message der Kampagne.

Ein erfülltes Leben mit HIV ist also möglich - aber nicht mit Diskriminierung. "Unbegründete Angst vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus in Situationen, die nicht ansteckend sind, ist oftmals Ursache für Diskriminierung", so Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. "Genau hier setzt die neue Kampagne an. Sie fordert die Menschen dazu auf, sich mit ihren eigenen Unsicherheiten gegenüber HIV-positiven Menschen auseinanderzusetzen, im Spannungsfeld des eigenen Wissens und den damit nicht immer übereinstimmenden Gefühlen."

Mehr Informationen und alle Motive zur Kampagne gibt es auf der Website welt-aids-tag.de.

http://www.queer.de/bild-des-tages.php?einzel=925
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Beitrag von nina777 »

2.11.2014

Deutsche AIDS-Hilfe

Gute Prognose: Kein AIDS mehr im Jahr 2020

Auf der Jahresmitgliederversammlung der Deutschen AIDS-Hilfe wurde ein Ziel zur obersten und realistischen Priorität erklärt: Kein AIDS mehr bis 2020.


"AIDS beenden bis 2020"; heißt das neue Ziel der Deutschen AIDS-Hilfe. Nicht nur Zukunftsmusik, sondern ein "realistisches Ziel", wie Vorstandsmitglied Sylvia Urban auf der Jahresmitgliederversammlung in Lübeck versicherte.

"Dass Menschen erkranken und sterben, obwohl es sich verhindern ließe, ist unerträglich. Wir rufen Politik, Medizin und Gesellschaft auf, Aids mit uns gemeinsam zu beenden. Wir verfügen bereits über alle Mittel, die dazu nötig sind. Im Jahr 2020 kann Aids in Deutschland Geschichte sein - wenn alle Verantwortlichen mit voller Kraft daran arbeiten", hieß es in ihrer Ansprache.

AIDS ist das letzte und tödliche Stadium der HIV-Infektion, das sich derzeitig mittels rechtzeitiger Diagnose und Therapie fast immer vermeiden lässt. Dennoch sterben in jedem Jahr noch mehr als 500 Menschen an den Folgen des Virus, zumeist aufgrund von Diskriminierung und der daraus resultierenden Angst vor dem HIV-Test. In der Gesellschaft wird HIV irrtümlicherweise immer noch als rasch tödliche Erkrankung betrachtet, dabei kann der tödliche Ausgang mit einem zeitigen Therapiebeginn verhindert werden.

Besonders wichtig sei es hierbei, so der Verband, sich nicht nur gegen die Diskriminierung einzusetzen, sondern verstärkt den Zugang zu anonymen, lebensweltnahen HIV-Testangeboten zu ermöglichen. Unabkömmlich sei ebenso auf die qualifizierte Beratung von besonders gefährdeten Gruppen, wie homosexuellen Männern, Drogenkonsumenten und Migranten zu setzen.

Der Bundesverband wählte für sein Vorhaben, AIDS bis 2020 gänzlich zu verhindern, einen neuen Vorstand, der fortan enger mit Betroffenen zusammenarbeiten will.

http://www.bz-berlin.de/deutschland/gut ... -jahr-2020
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Beitrag von nina777 »

17.11.2014

Vaginal-Gel zum Schutz vor HIV: Offenbar verhindert infizierte Samenflüssigkeit die Wirkung

Forscher finden die Ursache für die verminderte Wirksamkeit des Vaginal-Gels


Besonders in Entwicklungsländern infizieren sich viele Frauen mit HIV. Der Grund ist, dass ihre bereits betroffenen Geschlechtspartner die Nutzung von Kondomen oft ablehnen. Damit die Frauen eine Möglichkeit zum Selbstschutz bekommen, haben Forscher schon vor einigen Jahren mit diversen Behandlungsmethoden experimentiert.

Geringe Wirkung des eingesetzten Vaginal-Gels

Besonders der Einsatz von Vaginal-Gels mit entsprechenden Wirkstoffen soll den Frauen helfen und in Laborversuchen zeigt sich stets eine hohe Wirksamkeit. Studien in betroffenen Regionen ergeben jedoch immer wieder eine geringe Wirkung. Oft liegt dies an Fehlern in der Anwendung, denn viele Frauen kümmern sich nicht um die regelmäßige Aufbringung des Gels.

Forscher testeten Wirkstoff unter verschiedenen Bedingungen im Labor

Eine aktuelle Studie zeigt aber auch, dass trotz korrekter Anwendung eine verminderte Wirkung eintreten kann: wenn bereits infizierte Samenflüssigkeit in der Scheide ist. Man stellte diese realistischen Bedingungen im Labor nach, indem man Petrischalen mit Samenflüssigkeit versetzte und dann die Wirkstoffe testete.

Gel kommt gegen bereits infizierte Sekrete nicht an

Nun zeigte sich, dass die Gels an ihre Grenzen stoßen, wenn bereits infizierte Sekrete vorhanden sind. Die Samenflüssigkeit begann bei Kontakt zum Gel stäbchenartige Amyloidfi­brillen auszubilden. Die genaue Funktion ist bisher nicht erforscht, doch offenbar wird dadurch die Wirkung der Vaginalgels beeinträchtigt.

Wirkstoff "Maraviroc" gibt Hoffnung

Das Abtöten von HI-Viren sinkt um das 20-Fache. Ausnahme war ein Wirkstoff, der sich durch die Amyloidfi­brillen offenbar nicht beeinflussen ließ. "Maraviroc" wirkt anders als die übrigen Mittel, da HIV hier direkt vom Eintritt in Körperzellen gehindert wird.

Man will daher nun nach Wirkstoffen suchen, die ebenso wirken und nach gleichzeitig nach Mitteln, die gezielt gegen die Bildung der Amyloidfi­brillen vorgehen.

http://www.paradisi.de/Health_und_Ernae ... 111163.php
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Beitrag von nina777 »

21.11.2014

Start der European HIV Testing Week. Die Aids Hilfe Wien sowie HIV-ExpertInnen aus dem Gesundheitsbereich beteiligen sich

Vom 21. - 28. November 2014 wird europaweit die HIV-Testwoche ausgerufen. Ziel dieser Initiative ist es, das HIV-Testangebot zu optimieren.


Wien (OTS) - In Europa werden bis zu 50% aller HIV-Diagnosen spät gestellt. Eine späte Diagnose und ein verspäteter Zugang zur Therapie sind die ausschlaggebenden Faktoren für HIV bezogene Erkrankungen und Todesfälle. Beides erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Infektion weiter gegeben wird.
Die HIV-Testwoche soll einen Beitrag leisten, das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen: bei ÄrztInnen, bei Menschen mit erhöhtem Risiko und in der breiten Öffentlichkeit.

Deshalb haben sich die Österreichische Aids-Gesellschaft (ÖAG), die Österreichische Gesellschaft niedergelassener ÄrztInnen zur Betreuung HIV-Infizierter (ÖGNÄ-HIV) und die AIDS-Hilfen Österreichs (AHÖ) gemeinsam mit weiteren HIV-ExpertInnen zu einer nationalen Initiative im Rahmen der Europäischen HIV-Testwoche zusammengeschlossen.

Eine frühe HIV-Diagnose ist Voraussetzung für die Eindämmung der Epidemie

"Nur bei früher HIV Diagnose kann rechtzeitig behandelt werden und der rechtzeitige Beginn ist eine wichtige Voraussetzung für maximalen Therapienutzen," erklärt auch Dr. Armin Rieger, Ass. Prof. der Universitätsklinik für Dermatologie und Leiter der HIV-Ambulanz am AKH Wien. "Deshalb wird sich auch das AKH aktiv an der Europäischen HIV-Testwoche beteiligen."

Die HIV-Testwoche soll bewirken, dass mehr ÄrztInnen den PatientInnen mit HIV-bezogenen Symptomen oder Erkrankungen einen HIV-Test anbieten. Ein HIV-Test sollte routinemäßig jenen Personen angeboten werden, die einem Risiko ausgesetzt waren. Die Praxis zeigt, dass die meisten Menschen das Angebot, sich auf HIV testen zu lassen, gerne annehmen. "Bescheid zu wissen über Safer Sex und über die heutigen Behandlungsmöglichkeiten sind im Kampf gegen HIV essentiell", sagt Philipp Dirnberger, Geschäftsführer der Aids Hilfe Wien. "Fehlendes Risikobewusstsein und Angst vor Diskriminierung sind Barrieren für den HIV-Test, die wir mit der Europäischen HIV-Testwoche gerne überwinden möchten."

Erweitertes Testangebot der Aids Hilfe Wien

Die Aids Hilfe Wien erweitert in der Woche vom 21. bis zum 28. November 2014 ihr anonymes und kostenloses HIV- Testangebot. Test und Beratung wird auch außerhalb des Aids Hilfe Hauses beispielsweise im Amerlinghaus oder in der Sargfabrik angeboten. Alle Testlocations und die genauen Zeiten gibts unter www.aids.at oder
https://www.facebook.com/HIVTestwocheAustria

Schauspieler und Entertainer Alfons Haider ist auch heuer wieder Kampagnenbotschafter

"Viele Menschen trauen sich nicht zum HIV-Test und leben in Ungewissheit. Das muss unvorstellbar schwer sein. Nur der HIV-Test bringt Gewissheit. Obwohl alles rund um HIV noch immer tabuisiert ist, hoffe ich, dass viele den Mut aufbringen sich testen zu lassen. Experten garantieren bei rechtzeitiger Erkennung einen maximalen Therapienutzen. Deshalb ist die European HIV Testing Week so wichtig," resümiert Haider.

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... -sich-bild
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