In Radio & TV22.04.2011Staatstheater Wiesbaden
Im Rausch gegen die Moral
Szene aus "Krankheit der Jugend"Beziehungschaos, Sex, Diebstahl, Prostitution: Als Ferdinand Bruckners Theaterstück "Krankheit der Jugend" 1926 uraufgeführt wurde, verursachte es einen Skandal. Während der Nazi-Zeit war es verboten. Jetzt ist das Stück in Wiesbaden zu sehen.
InformationFerdinand Bruckner "Krankheit der Jugend"
Staatstheater Wiesbaden
Kleines Haus
Premiere:
Samstag, 23. April 2011, 19.30 Uhr
weitere Termine:
27.04.2011 | 13.05.2011 | 18.05.2011 | 26.05.2011| 29.05.2011 | 23.06.2011| 28.06.2011
jeweils um 19.30 Uhr
Bruckners "Krankheit der Jugend" zeigt junge Menschen, Intellektuelle vor allem, die aus der Enge der bürgerlichen Moral ausbrechen wollen. Jeder experimentiert mit den Gefühlen der anderen, verletzt, muss einstecken. Alle sind auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, benötigen dringend einen Halt. Doch was sie finden, ist ein leerer Rausch. Was Bruckner beschreibt, lässt sich auch heute leicht finden. Das macht das Stück aktuell.
Das Stück: Während die Medizinstudentin Marie ihre Promotionsfeier vorbereitet, versucht ihre Kommilitonin Desiree mit ihr eine Beziehung anzuknüpfen. Marie lebt in einem ereignislosen Verhältnis mit dem Literaten Petrell, während Desiree alles ausprobiert, was sich bietet, und dennoch nicht findet, was sie sucht. Ihr Ex-Geliebter Freder stiftet inzwischen die junge Lucy zum Diebstahl an und schickt sie auf den Strich. Petrell steigt der überehrgeizigen Studentin Irene nach, um seine Karrierechancen zu verbessern. Marie ist tief verletzt, als sie dies von Freder erfährt und beginnt eine verzweifelte Affäre mit Desiree. Doch wie Marie Petrell nicht vergessen kann, sehnt sich Desiree nach der erotischen Virtuosität Freders zurück.
Beeindruckt vom Expressionismus
Der Autor, mit bürgerlichem Namen Theodor Tagger, wurde 1891 als Sohn eines jüdischen Bankiers geboren. Zunächst studierte er Musik, wechselte dann aber, begeistert vom expressionistischen literarischen Umfeld in Berlin, zur Literatur, verfasste Lyrikbände und gab eine Zeitschrift heraus, die u.a. Texte von Alfred Döblin oder Hermann Hesse veröffentlichte. 1922 gründete er das Berliner Renaissance-Theater, gab aber die Leitung bereits fünf Jahre später an Gustav Hartung ab.
1926 erschien "Krankheit der Jugend", das er - wie das Stück "Elisabeth von England" (1930) - unter dem Pseudonym Ferdinand Bruckner veröffentlichte. Erst nachdem beide Stücke erfolgreich aufgeführt worden waren, lüftete er das Geheimnis um den Namen. 1933 emigrierte er nach Wien, später nach Paris, wo er das antifaschistische Drama "Die Rassen" schrieb. Während der Nazi-Zeit stand Bruckner auf der Liste der verbotenen Autoren. Nach einigen Jahren in den USA kehrte er 1953 nach Berlin zurück, wo er 1958 verstarb.
Redaktion: nrc
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