Der Freier als Kunde

Wer mit Menschen zu tun hat, hat oft genug auch mit Dummköpfen zu tun. Macht eurem Ärger Luft. Es bleibt unter euch. Ebenso sollen hier aber auch vorbildliche Klienten aufgeführt werden. Wie sieht der ideale Klient aus?
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annainga
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Der Freier als Kunde

Beitrag von annainga »

70 Euro für zwei Mal Kommen

BEDüRFTIGKEITEN UND KONTROLLVERLUST

Als Freier genießen Männer, was sie sich sonst nicht leisten können

Warum hören sich die wenigen Berichte, die es von Freiern über ihre Besuche im Bordell und auf dem Straßenstrich gibt, eigentlich so langweilig an? Im Buch Die Wahre Lust von Marcel Feige, in dem sich drei Freier-Interviews finden, klingt das so: "Heute gehe ich gelegentlich zu einer Prostituierten, nicht regelmäßig und auch nicht zu bestimmten Anlässen, meist, wenn mir danach ist." "Vor zwei Wochen in Brüssel war ich beispielsweise bei einer netten Rumänin, sie kostete 70 Euro für zwei Mal Kommen und 13 Euro fürs Zimmer, also ganz normal, aber schön." "Obwohl der Akt damit ziemlich schnell beendet war, war es mir nicht einmal unangenehm."

Selbst in anonymen Befragungen schämen sich Männer, von ihren Beweggründen für den Bordellbesuch zu erzählen. Die Freier haben offenbar Angst, die Diskriminierung und Abwertung, die Prostituierte erfahren, könnten auf sie übertragen werden. Demgegenüber stehen die Erlebnisberichte von Sexarbeiterinnen, die - sowieso schon kriminalisiert und verachtet - nicht viel zu verlieren haben und oft aus dieser Position heraus um die Anerkennung ihrer Dienstleistung kämpfen. Verweigert wird ihnen diese Anerkennung von einer Gesellschaft, in der sich die Tabus hartnäckig halten - nicht zuletzt durch das Verhalten der Männer, die ihr Freiersein vom restlichen Leben abtrennen. So haben Befragungen von Sexarbeiterinnen gezeigt, dass das seit 2002 geltende deutsche Gesetz, in dem Prostitution als Beruf anerkannt und die 1901 gesetzlich definierte Sittenwidrigkeit aufgehoben wird, bis heute nicht den erwünschten Effekt zeigt.

Was wird hier eigentlich tabuisiert? Unsere Welt ist voll von sexuellen Angeboten, Porno- und Sexindustrie boomen, die Fernsehprogramme sind durchsetzt mit pornografischen und sexuellen Szenen. Vermutungen über eine versteckte Subkultur der Prostitution scheinen zu diesem Phänomen nicht zu passen. Weshalb fällt es Freiern dann so schwer zu beschreiben, warum sie Prostituierte aufsuchen und was sie mit ihnen tun?

Aus schriftlichen Berichten von Sexarbeiterinnen und aus Gesprächen mit einigen von ihnen weiß ich, dass heterosexuelle Freier sich etwas gönnen wollen, dass sie Entspannung und Abwechslung suchen. Einige wollen speziellen sexuellen Vorlieben nachgehen, die sie mit ihrer Partnerin nicht ausleben können. Eine weitere Gruppe ist auf der Suche nach einer Beziehung - diese Freier verwechseln, was die Sexarbeiterin ihnen vorspielt, mit der Realität, obwohl sie selbst diese Rolle bestellen und entlohnen. Aber was bedeutet es, sich etwas Gutes zu tun, sich zu entspannen, sich Abwechslung zu verschaffen? Was ist an einem Bordellbesuch oder an einem Date mit einer Prostituierten im Auto so entspannend?

Die wenigen wissenschaftlichen und soziologischen, sich vortastenden Berichte, die es über den heterosexuellen deutschen Freier gibt, stimmen mit den Darstellungen weiblicher Prostituierter überein: Im Bordell, im Club und im Auto werden Männer so angenommen, wie sie sind. Sie können sich stundenlang unterhalten, ohne sich zu fragen, wie sie dabei wirken. Sie können schnellen Sex einfordern, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, können sich fallen lassen und die Kontrolle verlieren in einem strikt abgegrenzten Rahmen. Sie können Zärtlichkeit verlangen, wenn sie diese wünschen, müssen nicht sensibel, nicht verantwortlich sein, sich nicht erkundigen - sie brauchen ihr Gegenüber, die Sexarbeiterin, nicht als Menschen zu berücksichtigen. Die Erfüllung ihrer Bedürfnisse hat eine therapeutische Funktion - die Männer entspannen sich und lassen es sich gut gehen.

Die Tatsache, dass Männer bei Prostituierten die Kontrolle ohne Gesichtsverlust abgeben können, verweist auf gesellschaftliche Forderungen, denen sie außerhalb der Bordelle ausgesetzt sind. Im Konkurrenz- und Karrierekampf, so der Männerforscher Michael May, wird Männern die Rolle des kontrollierten Strategen abverlangt, der seine stabile männliche Identität auf einen dominierenden Habitus gründet. Der Soziologin Christiane Howe zufolge müssen Männer in der heterosexuellen Beziehung aktiv sein, dabei sensibel und auf die Frau zentriert, Passivität ist ihnen versagt: "Demgegenüber steht die weibliche Seite der Medaille. Das weibliche Begehren, die sexuelle Begierde und der Wunsch nach Aktivitäten dürfen und können offensichtlich im Rahmen privater, persönlicher Beziehungen kaum oder gar nicht zugelassen werden." Dass Männer sich nicht trauen, ihre sexuellen Phantasien in der Partnerschaft anzusprechen, deutet unter anderem auf die repressive Norm der Heterosexualität hin.

In dem Maße, wie der weibliche Körper zur Projektionsfläche des Mannes wurde, entwickelte sich die Aufteilung der Frauen in zwei Gruppen: die der zur sexuellen Entsagung gezwungenen, aber zum Engel stilisierten Ehefrau, die selbst keine sexuellen Wünsche mehr haben durfte, und die der verdorbenen Prostituierten, der die sexuelle Dienstleitung zum Preis ihrer eigenen Verachtung abverlangt wurde. Auch der wissenschaftlich veraltete Mythos von der ständigen Notwendigkeit der männlichen Triebabfuhr ("Dampfkesseltheorie") erzählt wahrscheinlich mehr über kulturelle Konstruktionen als über die "Biologie" des Mannes. Dennoch spukt er noch in unseren Köpfen. Um sich seiner Männlichkeit zu versichern, braucht der Freier weder Frau noch Mann, sondern sein eigenes Begehren als Garanten seiner Aktivität und Identität.

Wirklich problematisch an der Prostitution bleiben Aids, Gewalt und Menschenhandel, die gemeinhin SexarbeiterInnen und Zuhältern angelastet werden. Nun ist allerdings eine solche Perspektive aufs Geschäft der Prostitution, bei der die Sexarbeiterin ins gesellschaftliche Abseits gedrängt wird, falsch gewählt. Vergessen wird dabei, dass die Prostituierten und ihre Zuhälter eine Dienstleistung für Männer ausführen. Wie auf dem Markt üblich, bestimmt die Nachfrage das Angebot. Ohne Freier gäbe es also weder Gewalt noch Menschenhandel. Freier sind auch beteiligt an der Ausbreitung von Aids und anderen Krankheiten. So haben Untersuchungen und Befragungen von SexarbeiterInnen ergeben, dass die Nachfrage nach "Sex ohne Gummi" groß ist und seit Beginn der neunziger Jahre ständig zunimmt. Die Angaben über die Zahl der Freier, die "ohne" wollen, schwanken zwischen 30 Prozent (Angaben von Sexarbeiterinnen an der deutsch-polnischen Grenze 2002) und 80 Prozent (Angaben von Sexarbeiterinnen am Schweizer Präventionsprojekt "Don Juan" 1999/2000). Der Wunsch, keine Kondome zu benutzen, steigt mit zunehmendem Freieralter; er ist besonders verbreitet bei Männern ab 45 Jahre.

Täglich nehmen mindestens eine Million heterosexueller Männer in Deutschland die Dienste der Sexarbeiterinnen in Anspruch. Ein, wie man weiß, auch für den Staat lukratives Geschäft - er verdient an den Besuchen wie an der Porno- und Sexindustrie mit. Nicht bekannt ist die Zahl zusätzlicher sexueller Dienstleistungen durch in der Illegalität arbeitende Sexarbeiterinnen, die in den Statistiken nicht erfasst werden. Zwar ist es erwiesenermaßen eine verkürzte Behauptung, alle illegalen Prostituierten würden mit Gewalt zur Prostitution gezwungen - viele verdienen freiwillig ihr Geld auf dem Sexmarkt, jedoch unter schlechten Arbeitsbedingungen. Soll man Freiern daher empfehlen, nur solche Orte aufzusuchen, an denen SexarbeiterInnen arbeiten, die einen deutschen Pass oder andere legale Papiere besitzen? Konsequenter wäre es, die Legalität der freiwillig in Deutschland arbeitenden SexarbeiterInnen zu fordern - auch und gerade als Freier, der ihre Dienste in Anspruch nimmt. Schließlich ist Sexarbeit seit 2002 ein anerkannter Beruf, und so wie jeder qualifizierten Fachkraft aus dem Ausland für die Zeit ihres Arbeitsvertrages ein Aufenthaltsrecht in Deutschland zusteht, sollte auch die Qualifizierung "SexarbeiterIn" aufenthaltsrechtlich anerkannt sein. Dafür spricht die offensichtliche Nachfrage nach nichtdeutschen Frauen, an denen viele Männer ihre "Natürlichkeit, Lockerheit und Wärme" (Osteuropa), ihre "Schönheit" (Asien, Afrika) und ihr "Temperament" (Lateinamerika) schätzen. Natürlich sind solche Zuschreibungen rassistisch. Aber da der gesamte Prostitutionsmarkt auf Projektionen beruht - seien es Projektionen in Phantasien, in Rollenspielen oder an fremde Kulturen - ist die rassistische nur eine unter vielen Zuschreibungen, zumal manche Sexarbeiterinnen ihren Wert und ihre Professionalität auch mit Hilfe solcher Zuschreibungen definieren.

Mittlerweile versuchen Kampagnen, Freier zur Mitarbeit beim Kampf gegen Gewalt zu gewinnen. So arbeiten die Bremer Aktion "Männer setzen Zeichen gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution" (www.menschenhandel-bremen.de) oder die Initiative des Deutschen Frauenrats anlässlich der Fußball-WM ("Rote Karte für Zwangsprostitution") darauf hin, bei den Freiern ein Bewusstsein für die eigene Verantwortung zu schaffen.

Judith Siegmund ist Künstlerin und Philosophin. Im Rahmen ihrer Videoarbeit Fremde Freier interviewte sie russischsprachige Sexarbeiterinnen zum Thema deutscher Freier.

http://www.freitag.de/2006/12/06121701.php

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Beitrag von kaktus »

Warum hören sich die wenigen Berichte, die es von Freiern über ihre Besuche im Bordell und auf dem Straßenstrich gibt, eigentlich so langweilig an?
Beim Straßenstrich gibt es auch nichts zu erzählen--Man(n) will seinen Druck los werden und was im Angebot ist und nach Irgendetwas gleichschaut wird genommen.(Entschuldige den Ausdruck was- für die Damen). In Bordellen wo viele Damen immer wechseln ist es auch schwer etwas zu erzählen.
Ich finde der Haus oder Hotel-Besuch ist viel persönlicher und wenn man dann zu jemanden einige male Kontakt hat kommen Gespräche zu stande.

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Re: Der Freier als Kunde

Beitrag von StauneBaer »

Ich finde mich in dem Artikel überhaupt nicht wieder.
annainga hat geschrieben:Konsequenter wäre es, die Legalität der freiwillig in Deutschland arbeitenden SexarbeiterInnen zu fordern - auch und gerade als Freier, der ihre Dienste in Anspruch nimmt. Schließlich ist Sexarbeit seit 2002 ein anerkannter Beruf
Muss aber zugeben, dass so richtig diese Feststellung ist, ich aus wirtschaftlichen Gründen, mich nicht öffentlich outen würde.

Gruß SB

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Beitrag von annainga »

finde ich korrekt. weder sexarbeiterIn noch freierIn sollte sich verpflichtet fühlen, dazu zu stehen. wer die möglichkeit dazu hat, sollte es aber tun.
was mich interessieren würde @staunebaer wäre, wie du dich denn als kunde siehst? weil du sagtest, dass du dich überhaupt nicht in dem artikel wiederfindest .....

liebe grüße von annainga

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Re: Der Freier als Kunde

Beitrag von StauneBaer »

Hallo annainga,

möchte jetzt nicht alle Stellen raussuchen, wo ich mich nicht wiederfinde.

Aber diese ist die krasseste:
annainga hat geschrieben:sie brauchen ihr Gegenüber, die Sexarbeiterin, nicht als Menschen zu berücksichtigen.
Weil ich eigentlich die Begegnung mit dem Menschen suche.

Gruß SB

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Beitrag von annainga »

eigentlich fragte ich ja auch, wo du dich wiederfindest .....

gruß, annainga

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Beitrag von StauneBaer »

annainga hat geschrieben:eigentlich fragte ich ja auch, wo du dich wiederfindest .....
Nun, ich kann Dir ganz klar sagen dass ich mich, im konkreten Fall, in diesem Artikel, nicht wiederfinde.

Wo ich mich wiederfinde? Keine Ahnung. Vielleicht im ganz normalen Leben? Entschuldige Deine Frage ist, für mich, zu komplex gestellt.

Gruß SB, der keine Antwort hat.

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Beitrag von annainga »

hallo @staunebaer
vielleicht konkreter gefragt (wenn´s dir nicht zu indiskret ist):

wo suchst du die dienstleistung? eher in der zeitung oder im internet?

wieviel geld investierst du in ein treffen?

erwartest du nur sexuelle entspannung oder auch ein gutes gespräch?

geht es dir um spezielle sextechniken, die du privat nicht erhältst oder nutzt du die sexdienstleistung nur in partnerlosen zeiten?

ich hätte noch mehr fragen, aber ich will dich ja nicht aushorchen. bin halt immer sehr interessiert an den kundenansichten und wünschen.

natürlich würden mich auch antworten der anderen kunden/gäste interessieren.

liebe grüße von annainga

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Antwort: Teil 1

Beitrag von StauneBaer »

annainga hat geschrieben:wenn´s dir nicht zu indiskret ist
Ist es nicht. Du fragst ja nicht nach einem konkreten Date.
annainga hat geschrieben:wo suchst du die dienstleistung? eher in der zeitung oder im internet?
Im Internet. Allerdings weniger bei ladies.de, sondern eher in Freierforen in denen Damen mitschreiben.
annainga hat geschrieben:wieviel geld investierst du in ein treffen?
Das was verlangt wird. Wenn es meine Möglichkeiten übersteigt, lass ich es halt sein. Entschuldige bitte dass ich hier nicht konkreter werde. (Mal so als Anhaltspunkt: Buche in der Regel ein oder 2 Stunden)

Ist hier die Anzahl der Zitate in einem Beitrag begrenzt?

Teil 2 folgt, SB

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Antwort: Teil 2

Beitrag von StauneBaer »

annainga hat geschrieben:erwartest du nur sexuelle entspannung oder auch ein gutes gespräch?
Was ist ein gutes Gespräch? Wenn Du darunter eine lockere Unterhaltung, auch mit ein wenig persönlichen Umständen und Ansichten meinst, erwarte ich das bei Damen die ich schon kenne.
annainga hat geschrieben:geht es dir um spezielle sextechniken, die du privat nicht erhältst...?
Ja.

Gruß SB

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Beitrag von kaktus »

@annainga,
ich finde es wirklich gut gezielt zu fragen.
Was möchte man wissen.
Es sind so viele Fragen offen und nicht beantwortet.
Ich glaube das ist ein neues Thema wert? was glaubst Du?
LG Kaktus

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Beitrag von sixela »

Hallo!

Also ich finde es auch gut, wenn hier mal SW und Kunden einen sehr direkten Austausch pflegen, und man könnte für das Frage-Antwortspiel sicher einen eigenen Thread eröffnen, aber das zu "verlegen" ist Aufgabe unserer Moderatoren..

Ich bin vielleicht kein "mehrheitsfähiger" Kunde, wie überhaupt die Gründe für den Gang zu SW unendlich viele sind, aber ich möchte mal gern die Fragen aus meiner Sicht beantworten:

>wo suchst du die dienstleistung? eher in der zeitung oder im internet?

Heutzutage sicher im Internet: vielfältiger, schneller, einfacher, oft mit Bildern versehen, Interaktionsmöglichkeiten oft vorhanden. Aber selbstverständlich sucht man sich die Infos nicht nur auf Websites, sondern auch in Kundenforen und sogar PM.


>wieviel geld investierst du in ein treffen?

Das ist eine heikle Frage. Ich werde jetzt keine Zahlen nennen. Ich glaube, niemand kann den Kunden (wie mir) böse sein, wenn sie nun mal das beste Preis-Leistungsverhältnis suchen. Gerade wenn man die Erfahrung gemacht hat, dass sogenannte High Class Escorts keineswegs immer auch besseres Service bieten, dann testet man eben auch sog "Billigangebote". Ich z.B. wäre bereit, viel mehr als den Durchschnitt zu zahlen, wenn die Frau wirklich das bietet, was ich wünsche, aber sowas lässt sich eben im Vorfeld nie abklären (u.a. weil Versprochenes dann so nicht geboten wird oder weil die berühmte "Chemie" nicht stimmt). Und wenn man mal einen bestimmten Preis für etwas zahlt, wird man dann auch nicht das nächste mal mehr zahlen, auch wenn man sehr zufrieden war...

>erwartest du nur sexuelle entspannung oder auch ein gutes gespräch?

Der Sex steht selbstverständlich im Mittelpunkt, aber eine gute Gesamtatmosphäre und interessante Gespräche erhöhen den Wohlfühlfaktor und die Bereitschaft zur sexuellen "Harmonie" natürlich sehr.

>geht es dir um spezielle sextechniken, die du privat nicht erhältst oder nutzt du die sexdienstleistung nur in partnerlosen zeiten?

Es geht um die sexuelle Abwechslung, egal ob in partnerlosem Zustand oder nicht, wobei es mir auch mit der SW immer umd das sexuelle Gesamterlebnis, nicht um einzelne Techniken geht.
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird

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Beitrag von annainga »

freue mich sehr über die antworten!

ein kunde hat mir neulich erzählt, wie enttäuscht er über eine hausbesuchsdame war. am telefon erzählte sie etwas von schlank (war aber mollig), die haarfarbe stimmte nicht und auch das alter erschien ihm falsch.

ist euch das auch schon passiert? dass ihr einen hausbesuch bestellt habt und ward völlig entäuscht?

wie verhaltet ihr euch dann?

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Beitrag von StauneBaer »

annainga hat geschrieben:ist euch das auch schon passiert? dass ihr einen hausbesuch bestellt habt und ward völlig entäuscht?

wie verhaltet ihr euch dann?
Ist mir bis jetzt noch nicht passiert. Allerdings mach ich auch nur Termine wenn ich vorher Bilder gesehen, mit der Dame E-Mail- oder PN-Kontakt, und ein Telefongespräch hatte.

Sollten die Bilder mal abweichen, würde ich wohl sagen, dass ich sie mir, auf Grund ihrer Eigendarstellung ganz anders vorgestellt habe und mich höflich verabschieden.

Beim Alter bin ich da eher ein wenig flexibel. Ich mag zwar Ehrlichkeit, aber bei manchen Agenturen wird da halt grundsätzlich geschummelt. Bei Independents, mit eigener Website, sehe ich das dann aber auch wieder anders.

Gruß SB

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Beitrag von annainga »

da sagst was @staunebaer! als ich mit sexarbeit anfing, verpasste mir die chefin mein neues alter, meinen "künstlernamen" durfte ich selbst aussuchen. mir hat das nicht gepasst, auf einmal 7 jahre jünger zu sein .....
das problem ist, dass die herren automatisch 5 - 10 jahre draufrechnen, weil es in unserer branche üblich ist, beim alter zu lügen.

liebe grüße, annainga

ps: dass independents ehrlicher sind in sachen alter ist ein gerücht

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Beitrag von sixela »

annainga hat geschrieben:freue mich sehr über die antworten!

ein kunde hat mir neulich erzählt, wie enttäuscht er über eine hausbesuchsdame war. am telefon erzählte sie etwas von schlank (war aber mollig), die haarfarbe stimmte nicht und auch das alter erschien ihm falsch.

ist euch das auch schon passiert? dass ihr einen hausbesuch bestellt habt und ward völlig entäuscht?

wie verhaltet ihr euch dann?
Also ich bestelle ja nicht mehr so oft Hausbesuche, und wenn, dann über Agenturen, die in den Foren einen guten Ruf haben (wobei viel nicht unbedingt von der Agentur selbst abhängt, sondern von der Berufseinstellung der Mädchen).

Aber was ich so mitbekomme, gibt es in Wien noch immer viele Agenturen, die mit Fakefotos arbeiten oder eine andere Dame schicken als diejenige, die man auf dem Foto gesehen hat.

Das beste in so einem Fall ist wirklich, die Besucherin sofort und ohne Taxigeld wegzuschicken (auch wenn die Arme vielleicht gar nichts dafür kann und von der Schwindelei gar nichts weiß). Anders ist es, wenn Versprechungen, die am Telefon gemacht werden, nicht eingehalten werden oder unvermutet Aufpreise verlangt werden. Da muss man dann als Kunde in den sauren Apfel beißen und eben entscheiden, ob man bei der Agentur nochmal bucht...

Aber man greift gerade bei Escorts immer wieder in die Goldgrube, das muss auch gesagt werden :008

Beim Alter flunkern meiner Erfahrung nach leider die meisten Damen, wenn sie nicht mehr 20 sind, selbst diejenigen, die ansonsten sympathisch sind und tolles Service bieten.

lg
sixela
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Beitrag von annainga »

bei uns im sauerland gibt´s nicht viele escort-agenturen. sind auch sehr viele "unseriöse nummern" dabei .....
viele kunden stürzen sich auf die unabhängigen damen mit normaler handynr., denn die sind preisgünstiger, weil sie nicht teilen müssen und die werbekosten halten sich hier in grenzen.

die escort-agenturen verlangen im sauerland 199,-€/h während die "privaten" damen 150 €/h nehmen und nicht unter zeitdruck arbeiten.

ein weiterer vorteil, wenn man nicht in einer agentur bucht ist, dass man die dame selbst am telefon hat und schon im gespräch merkt, ob die chemie stimmt.

liebe grüße, annainga

ps: ich werde auch oft am telefon gefragt, und was ist, wenn du mir nicht gefällst? ich erwidere dann, dass ich dann zumindest mein fahrtgeld erwarte und einen kaffee und ein nettes gespräch. ohne arrogant sein zu wollen ..... ich wurde noch nie abgelehnt, ich denke, sehr viele männer sind superhöflich, wenn ich nicht ihrem geschmack entspreche, sie nehmen den termin trotzdem wahr, aber buchen halt kein zweites mal

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Beitrag von annainga »

noch eine frage @sixela:
was ist ein toller service in deinen augen?

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Beitrag von sixela »

annainga hat geschrieben:noch eine frage @sixela:
was ist ein toller service in deinen augen?
Hi annainga,

Bei mir ganz einfach zu beantworten, und wohl doch nicht so einfach auszuführen: dass mir die SW das Gefühl gibt, es "wie die (eine) Freundin" zu machen, der berühmte Girlfriendsex eben. Mit ZK und der gewissen Hingabe an das Geschehen. Vielen Männern ist es wichtig, dass die SW selbst geil dabei wird (und glauben auch regelmäßig, dass sie es wird - dann war sie gut! :003 ). Ich bin auch vollkommen zufrieden, wenn sie einfach eine gute Schauspielerin ist.

Ich habe auch durchaus Verständnis, wenn SW das nicht gelingt, weil man das ja nicht immer 100%ig spielen kann oder will, vor allem wenn der Mann unsympathisch oder eklig ist.

Dafür brauche ich keine Extratechniken wie Anal, SM, Rollenspiele etc.
lg
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Beitrag von Lady Katarina »

Grüß Euch,

ich denke, es gibt soviele unterschiedliche Gründe, warum ein Mann zu einer SW geht. Genauso und noch viel mehr unterschiedliche Vorstellungen gibt es, wie sich ein Treffen vorgestellt wird.

Jemand, der eine Hure am Strassenstrich besucht, wird einmal wahrscheinlich nur ein günstiges und schnelles Abreagieren suchen. Für viele ist auch das Flair für ihr Kopfspiel wichtig. Das stundenlange umherfahren, nachfragen und gustieren geilt viele schon auf. Das Verbotene, das Verruchte.

Das ist auch das, was viele Männer in Puffs und Bordelle treibt. Das rote Licht, die nackten Frauen, uvm.

Hingegen sind Männer, die Callgirls bestellen sicher oft einfach bequem. Man(n) möchte nicht raus, vielleicht gesehen werden.
Für viele ist auch hier wichtig, daß es eben das Gefühl ist, wie wenn eine Freundin kommt. Daher wird hier auch oft auf Gespräche, netten Umgang, Zärtlichkeiten wert gelegt.

Besucher in sog. Studios suchen sicher oft auch die Freundin. Bei einigen werden sie es sicher bekommen, jedoch wird wohl dort oft auch auf billige Preise wert gelegt.

Klar ist das Argument völlig legitim, daß man zu günstigen Preisen viel bekommen möchte. Wer will das nicht.
Jedoch bin ich schon sehr oft sehr negativ angetan, wenn ich die ganzen Berichte in Foren lese, wo Männer am liebsten gar nichts bezahlen wollen, für immer jüngere Frauen, die immer mehr bieten - auch Ohne Service.
Daß unter derarigen Umständen keine Frau wirklich glücklich sein kann und sich dieser Unmut nicht auf ihr Service niederschlägt, wundert mich nicht.

Ich kenne zwar diese ganzen Gedanken/Wünsche und auch Problematiken.
Nur ich selber bin da ein wenig anders. Ich würde nie einen Besucher annehmen, der mir unsympatisch ist. Schicke ihn lieber weg, als daß ich groß Schauspielern muß und meine Freundlichkeit künstlich zur Schau stelle.
Da würde ich sehr schnell meine Freude an der Sache verlieren.

Für mich ist es wichtig, daß sich ein Besucher fühlt, wie wenn er privat eine Frau trifft.
Gemütliches Plaudern, Kennenlernen, keine Hektik, kein Stress, genügen Zeit, keine Aufpreise für Praktiken, auch nachher noch genügend Zeit, wieder zurückzukehren. Keine andren Besucher, die schon wartend irgendwo sitzen udn Zeitung lesen...

Aber es ist auch was andres.

Ich denke, es gibt für jeden Geschmack das richtige Service und die richtige Frau.
Schummeln sollte man natürlich nicht zu viel. Was nützen einem die schönsten Fotos, wenn sie Photoshop gemacht hat und auch das falsche Alter läßt sich beim ersten Besuch nimmer verheimlichen.

Doch spekulieren die meisten eben damit, daß viele Männer dann eifnach nicht nein sagen - weil sie sich nicht trauen, extra hingekommen sind, das Mädel ihnen leid tut, wenn sie sie wieder wegschicken, etc.
Und somit habe auch sie genügend zu tun.

Und deshalb bin ich auch der Meinung, daß man nichts anbieten sollte, mit dem man sich nicht auch nur annähernd identitifizieren kann. Gerade bei SM-Praktiken ist das sehr oft der Fall.
Was glaubt Ihr, wie oft ich schon Gespräche unter Dominas gehört hatte, die über ihre Kunden spotteten, sie als pervers abstempelten und sich zerkugelten über ihre WÜnsche.
Die Kunden hören es zwar nicht, aber jeder der ein bisschen feinfühlig ist, wird recht schnell herausfühlen, ob das nur gespielt ist oder aber real ist.

Lieben Gruß,
Katarina