MA 15 Gesundheitsamt Wien- keine Bargeld Zahlung mehr möglich

[NoraSW]

Vorsicht!

Bis jetzt war es vor der Kontrolluntersuchung üblich, zur Kassa des Sozialamtes zu gehen, um die Untersuchung zu bezahlen.
Dies geht seit 1.11.2022 nur noch per Erlagschein.

Was für Sexarbeitende natürlich fatal ist: da viele kein Konto besitzen und dann 5-7€ Spesen dazu kommen plus Umweg zum Postamt oder ein langer Weg zu einer Stadtkasse erforderlich ist.
Es wird also nochmal komplizierter dem Gesetz zu entsprechen.

Verärgerte Grüße
Nora

[Zwerg]

viewtopic.php?p=166471#p166471

Man kann nur von Schikane in dem Zusammenhang sprechen!

[NoraSW]

Abgesehen von der angesprochenen Schwierigkeit überhaupt ein Konto zu bekommen als Sexarbeiter/In.
Beim überweisen der Beträge sieht jeder, was man beruflich macht.
Es ist bei der Bank ein Zwangsouting mit Klarname.
Auch das erschreckt wieder einen nicht unerheblichen Teil der Kollegen und Kolleginnen.
Es bedeutet wieder eine Wanderbewegung in den illegalen Bereich.

LG
Nora

[Thorja]

Eine weitere Hürde einbauen an Weg zum Zugang zur legalen Sexarbeit. Sehr gscheit ist das: Der österreichische Weg, gratuliere.

Man ist wirklich versucht, diese Maßnahme als (weiteren) schikanösen Akt einzuordnen. Vielleicht braucht man aber auch wieder Schlagzeilen über die "Rettung" von "illegalen" Prostituierten - denn deren Anzahl wird nun steigen, keine Frage.

ABER: Die Wahrheit ist wohl noch viel unerträglicher. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit schlicht und ergreifend die vollkommene Inkompetenz der Entscheidungsträger, die ohne einen Tau von der Lebens- und Arbeitsrealität einfach IRGENDWAS erfinden, um Abläufe zu "verbessern".

Naja, es werden sich schon "Unterstützer" finden, die die Einzahlung übernehmen, im Falle des Falles, nicht wahr? Dass Sexarbeiterinnen so in weitere Abhängigkeiten geraten, das ist wohl ein Kollateralschaden.

[Kasharius]

Frage aus dem Entwicklungsland BeÄrDee..gibt es politischen Widerstand seitens der Parteien, Grüne SPÖ ...

Kasharius grüßt naiv

[Zwerg]

@kasharius
Leider nein. Wobei ich dazu sagen muss, dass wir die ersten sind, die deshalb öffentlich wurden. So gesehen kann noch was kommen... allein mir fehlt der Glaube, aber es könnte.

Liebe Grüße

christian

[Joerg84]

Na ja man mag kein Bargeld. Weil man die Menschen besser kontrollieren kann.
Man will sogar bei uns im Bund eine Bargeldobergrenze einführen von 10.000 Euro.

[NoraSW]

Die Geschichte hat es jetzt auch in eine *Zeitung* geschafft:
https://www.oe24.at/oesterreich/chronik ... /536291638

[carlienet]

Da steht, die MA 15 sucht nach einer anderen Lösung, man darf gespannt sein...

[Zwerg]

Da steht, die MA 15 sucht nach einer anderen Lösung, man darf gespannt sein...

Wenn uns wer fragen würde, so hätten wir eine Lösung, die weitreichend die Problematik rund um die Untersuchung lösen würde.

Liebe Grüße

christian

[NoraSW]

Nach einer Reihe von Beschwerden, kann man gesamtheitlich feststellen.
Es dauert nun massiv länger.
Man läuft 2x durchs ganze Haus.
Es kostet mehr Geld.
Extrem viele Sexarbeitende haben unheimliche Umwege zu stemmen, wegen des fehlenden Kontos.
Sexarbeitende mit Konto haben Angst vor dieser Überweisung, da es sie als Sexarbeiter/ Innen outen könnte und sie ihr Konto verlieren könnten.
Die Mitarbeiter der MA15 wirken auch nicht begeistert von dem ganzen umständlichen Zirkus
Das ganze kostet wesentlich mehr als das bringt.
Es bringt nämlich niemanden etwas, nicht einmal der Stadt Wien, die jetzt 1-2 Mitarbeiter mehr brauchen wegen 50- 70x 2,10€ am Tag.
Der Amtsschimmel wiehert.

[Kasharius]

Wer könne wie konkret Abhilfe schaffen, fragt der naive Bundesbürger aus GER


kasharius grüßt

[NoraSW]

Naja, Abhilfe...
Es ist nicht wirtschaftlich, die Kontrolluntersuchung kostet eine Menge Geld, dem Staat, hat aber mit einer wirklichen Untersuchung nichts zu tun. Die 2,10 € können sich einfach nicht rechnen. Der Aufwand für die Zahlungen kosten mehr als die einbringen.

[Kasharius]

...ich meinte eher politische Abhilfe...aber die ist wohl eher nicht in Sicht...?!

kasharius grüßt solidarisch