Presseaussendung zum Internationalen Hurentag am 02.06.2021
Anlässlich des diesjährigen Internationalen Hurentags machen die Sexarbeiter*innen-Selbstorganisationen sexworker.at und Red Edition, sowie die Beratungseinrichtungen maiz (Linz), PiA (Salzburg), iBUS (Innsbruck), SXA-Info (Graz) und LEFÖ (Wien) auf folgende Missstände aufmerksam:
• Informationsmangel und Rechtsunsicherheit bezüglich Sexarbeit
• behördliche Willkür und diskriminierende Ungleichbehandlung in Bezug auf die Pflichtuntersuchungen
• Verbote, Illegalisierung und Einschränkung der Erwerbsfreiheit von Sexarbeiter*innen
Die bestehenden Probleme haben sich durch die Corona-Situation weiter verschärft.
In dieser Pandemie, welche für Sexarbeiter*innen von Berufsverboten und Diskriminierung gekennzeichnet war und noch immer ist, wurde das Problem von Informationsmangel bzw. -klarheit sowie der Uneinheitlichkeit von Informationen besonders auffällig. Sowohl Sexarbeiter*innen als auch die Beratungseinrichtungen bekamen nur unter großen Mühen Informationen über die rechtliche Situation und das weitere Vorgehen. Dieses Problem war bundesweit bemerkbar. Somit mussten die Sexarbeiter*innen in großer Rechtsunsicherheit leben, was nicht selten zu ungerechtfertigten Anzeigen und somit zu einer Verdrängung in eine noch prekärere und verwundbarere Situation führte.
Wir klagen die behördliche Willkür an!
Gesetzlich werden den Sexarbeiter*innen sehr viele Pflichten auferlegt, so u.a. die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrolluntersuchungen: Sehr oft während dieser Pandemie hatten die Sexarbeiter*innen aber keine Möglichkeit einen Termin dafür zu bekommen, wodurch legales Arbeiten in Österreich nicht möglich war. Aus diesen Missständen heraus wird noch deutlicher, dass es sich bei diesen Pflichtuntersuchungen um Kontrollinstrumente handelt, die einer Diskriminierung Tür und Tor öffnet.
Die Berufsverbote und die weitere Illegalisierung der Sexarbeit führten zu Einkommensverlusten, Wohnungslosigkeit und Isolation.
Wir fordern deshalb:
• kompetente und durchsichtige Regelungen und Kommunikation mit den zuständigen Ämtern
• mehrsprachige, leicht zugängliche Informationen über Verordnungen und Regelungen
• situationsunabhängiger, niederschwelliger Zugang zu den gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtuntersuchungen
• Gleichstellung von Sexarbeit mit anderen Berufen
• ein Ende der Kriminalisierung und Illegalisierung von Sexarbeit
Aktionen anlässlich des Internationalen Hurentags 2021:
• Innsbruck: 02.06.2021, 17:00 – 18:30 Uhr, Maria-Theresien-Str. (Anna-Säule): Kundgebung für mehr Rechte für Sexarbeiter*innen
• Linz: Interaktiver Stadtspaziergang am internationalen Hurentag, 16:00 – 19:00, in der Mitte des Platzes alter Markt (Nähe Hauptplatz)
• Graz: 02.06.2021, 11:00 – 14:00 Uhr, Mariahilferplatz: Aktion zur Solidarisierung mit Sexarbeiter*innen
• Wien: Öffentliche Aktion für die Rechte von Sexarbeiter*innen, 2. Juni 2021, 16.00-19.00 Uhr, Urban-Loritz-Platz (Wien 7) mit Musik, live-acts, Reden, Info-Point, etc. Veranstaltung von LEFÖ und Kooperationspartner*innen!
• Webinar: 01. Juni 2021, 18.00 Uhr, online via Zoom, Anmeldung: gruene.frauen.wien@gruene.at – Ein Webinar rund um Sexarbeit, Vorurteilen, Arbeitsbedingungen und eine Aufklärung über das sog. Nordische Modell mit Christine Nagl von sexworker.at
AT- Presseaussendung zum Internationalen Hurentag am 02.06.2021
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Re: AT- Presseaussendung zum Internationalen Hurentag am 02.06.2021
Ich gratuliere allen SW dieser Welt zu ihrem heutigen Ehren/Kampf/Gedenk/Feier-Tag!!!
Kasharius grüßt
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Re: AT- Presseaussendung zum Internationalen Hurentag am 02.06.2021
Grüne/Disoski zum Internationalen Hurentag: „Lebens- und Arbeitsbedingungen langfristig verbessern“
Sexarbeit im Härtefallfonds abgedeckt
Grüne (OTS) - Anlässlich des heutigen Internationalen Hurentags fordert Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen, die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen: „Die Pandemie hat Sexarbeiter*innen vor riesige Herausforderungen gestellt. Als körpernahe Dienstleister*innen konnten sie aufgrund geltender Corona-Bestimmungen nicht arbeiten, totale Einkommensverluste waren die Folge. Dennoch hat das Finanzministerium, das die jährlichen Steuereinnahmen aus der Branche gerne nimmt, ihnen den Zugang zu Hilfen aus dem Corona-Härtefallfonds anfänglich auf schikanöse Art und Weise hartnäckig verweigert. Genauso hartnäckig haben wir Grüne ihren Zugang zum Härtefallfonds dann aber erkämpft“, erinnert Disoski.
„Nun muss es darum gehen, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen langfristig zu verbessern. Schon im Vorjahr hat der damalige Gesundheitsminister Anschober Sexarbeiter*innen, Sexarbeitsaktivist*innen und Vertreter*innen von Beratungsstellen zu einem Runden Tisch in sein Ministerium eingeladen, um mit ihnen gemeinsam an längerfristigen Perspektiven zu diesen Fragen zu arbeiten. Diesen Weg werden wir auch nach der Pandemie weiter beschreiten. Wenn wir die Rechte von Sexarbeiter*innen, ihre Selbstbestimmtheit und Sicherheit schützen wollen, müssen wir gemeinsam gegen die Stigmatisierung und Kriminalisierung von Sexarbeiter*innen auftreten. Das gilt für uns Grüne am Internationalen Hurentag, wie an jedem anderen Tag im Jahr“ sagt die Grüne Frauensprecherin abschließend.
Rückfragen & Kontakt:
Grüner Klub im Parlament
Sexarbeit im Härtefallfonds abgedeckt
Grüne (OTS) - Anlässlich des heutigen Internationalen Hurentags fordert Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen, die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen: „Die Pandemie hat Sexarbeiter*innen vor riesige Herausforderungen gestellt. Als körpernahe Dienstleister*innen konnten sie aufgrund geltender Corona-Bestimmungen nicht arbeiten, totale Einkommensverluste waren die Folge. Dennoch hat das Finanzministerium, das die jährlichen Steuereinnahmen aus der Branche gerne nimmt, ihnen den Zugang zu Hilfen aus dem Corona-Härtefallfonds anfänglich auf schikanöse Art und Weise hartnäckig verweigert. Genauso hartnäckig haben wir Grüne ihren Zugang zum Härtefallfonds dann aber erkämpft“, erinnert Disoski.
„Nun muss es darum gehen, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen langfristig zu verbessern. Schon im Vorjahr hat der damalige Gesundheitsminister Anschober Sexarbeiter*innen, Sexarbeitsaktivist*innen und Vertreter*innen von Beratungsstellen zu einem Runden Tisch in sein Ministerium eingeladen, um mit ihnen gemeinsam an längerfristigen Perspektiven zu diesen Fragen zu arbeiten. Diesen Weg werden wir auch nach der Pandemie weiter beschreiten. Wenn wir die Rechte von Sexarbeiter*innen, ihre Selbstbestimmtheit und Sicherheit schützen wollen, müssen wir gemeinsam gegen die Stigmatisierung und Kriminalisierung von Sexarbeiter*innen auftreten. Das gilt für uns Grüne am Internationalen Hurentag, wie an jedem anderen Tag im Jahr“ sagt die Grüne Frauensprecherin abschließend.
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