Prostitution in Münster: Undurchsichtige Bordellszene
Wie es mit der Prostitution in Münster aussieht, weiß niemand so genau. Das ändert sich wohl, wenn das neue Prostitutionsgesetz kommt, das in Berlin vorbereitet wird. Die Stadt Münster will sich jetzt stärker um Prostituierte kümmern.
Die Stadt Münster weiß von etwa 15 Bordellen im Stadtgebiet. Eine regelmäßige Kontrolle gibt es nicht. Was genau in den Bordellen passiert, weiß deshalb niemand. "Einen ganz dezidierten Überblick haben wir nicht", gibt Martin Schulze-Werner, Leiter des städtischen Ordnungsamtes, unumwunden zu. Die einzige öffentliche Stelle, die ab und zu Kontakt zu einigen der Frauen in den Bordellen hat, ist das Gesundheitsamt. Nach deren Erfahrungen arbeiten dort hauptsächlich Frauen aus Osteuropa. Ihr Wissen über Krankheiten und Gesundheitsgefahren ihrer Tätigkeit sei oft nur gering.
Betreuung für Prostituierte
Dies ist ein Punkt, an dem das neue Prostitutionsgesetz ansetzen soll. Medizinische Beratung soll Pflicht werden. Die Stadt Münster will sich dieses Problems nun stärker annehmen. Auf Initiative einer Frau, die sich ehrenamtlich um die Betroffenen kümmert, hat die Stadt beschlossen, eine halbe Stelle für eine Betreuerin der Prostituierten zu finanzieren. Die Umsetzung lässt allerdings noch auf sich warten.
Kampf gegen Zwangsprostitution
Ein weiteres Problem, das durch das neue Gesetz angegangen werden soll, ist die Zwangsprostitution. Ob auch in Münster oder im Münsterland Frauen gegen ihren Willen als Prostituierte arbeiten, weiß von den offiziellen Stellen niemand. Die Bordelle in Münster selbst haben Interviewanfragen des WDR abgelehnt. Nur der Inhaber des "Golden Gate" war dazu bereit. Er beteuert: "Ich arbeite normalerweise mit rumänischen Frauen, die kommen freiwillig zu mir." Wie es sonst "in der Branche" zugehe, könne er nicht sagen. Aus der Bordellszene schwärzt keiner den anderen an. Ordnungsamtsleiter Schulze-Werner spricht von einem 'breiten Dunkelfeld': "Wir erfahren mit Sicherheit nur ganz, ganz wenig von dem, was hinter den Kulissen stattfindet."
Kontrolle braucht mehr Personal
Ordnungsamtleiter Martin Schulze-Werner erwartet mehr Kontrolle
Das dürfte sich mit dem neuen Prostitutionsgesetz ändern. Schulze-Werner erwartet einen "echten Systemwandel" mit sehr starken Kontrollen sowohl durch das Ordnungs- wie durch das Gesundheitsamt: "Das ganze Gewerbe der Prostitution würde einer starken Reglementierung unterliegen." Wie konkret das aussehen würde, kann noch niemand sagen. Klar ist aber wohl, dass die Ordnungsämter - auch das in Münster - dann mehr Personal benötigen.
http://www1.wdr.de/studio/muenster/them ... r-100.html
An diesem Artikel kann man sehr deutlich erkennen, das es ein starkes Paradigma geben wird. Setzte bis jetzt die Arbeit des Gesundheitsamtes auf vertrauensvolle Massnahmen, so werden sie ordnungspolitische Aufgaben als Kontrollinstanz mit eingebunden.
Mehr Kontrolle, und weniger vertrauensfördende Massnahmen
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- Admina
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Mehr Kontrolle, und weniger vertrauensfördende Massnahmen
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