Drogen und Prostitution Film ragazza-hamburg.de
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- PlatinStern
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Drogen und Prostitution Film ragazza-hamburg.de
Hallo zusammen,
gestern abend habe ich mir in Magdeburg den Film "wo anders sein" (D 2004) von Ulrike Schaz u. Christine Burkhart angeschaut. Frau Burkhart stellte sich danach der Diskussion.
Film in unserem Forum (members-only)
www.sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=88
(Wo anders sein - vom Alltag drogenabhängiger SW)
www.ragazza-hamburg.de in St. Georg, Hamburg
[eingefügt Marc]
zum Inhalt:
Der Film handelt von "Ragazza", einem Heim für drogenabhängige Prostituierte in Hamburg St. Georg. Dort halten sich ständig zwischen 40 u. 100 Frauen auf (in ganz HH gibt es 5 solcher Einrichtungen mit insg. etwa 350 Frauen), die psychosozial rund um die Uhr betreut werden. Es ist eine sog. "akzeptierende" Einrichtung, d.h. der Drogenkonsum der Betroffenen wird ohne Sanktionen hingenommen. Die Einzelschicksale sind sehr erschütternd und ohne viel Kommentare dokumentiert.
Die Frauen berichteten u.a von ihren schlechten Erfahrungen mit Freiern. Es liegt in der Einrichtung auch ein Buch auf, wo sie sich gegenseitig von gefährlichen Freiern tw. mit Autonummern warnen.
Die meisten Frauen stammen entweder aus zerrütteten Familienverhältnissen oder aus dem Ausland. Kamen schon früh an Drogen, wurden vergewaltigt, die meisten ohne Ausbildung usw.
die nachfolgende Diskussion ergab noch folgende aufschlußreiche Fakten:
Viele der Betroffenen sind Mütter, fast allen wurden die Kinder weggenommen, weil sie nicht in der Lage sind, sich um sie zu kümmern. Darunter leiden die Frauen fast noch mehr als unter der Beschaffungsprostitution.
In der Drogenszene wird übrigens Heroin (geschätzter Anteil noch 30%) längst von Kokain u. Krack (70%) als beliebteste Droge abgelöst. Da letztere geschnupft oder geraucht werden, könnte die AIDS-Rate zwar zurückgehen, aber die Langzeitwirkungen von Krack (erst seit 10 Jahren in D auf dem Markt) sind noch nicht erforscht. Außerdem hält dessen Wirkung nur kurzzeitig vor, so daß der Druck anschaffen zu gehen durch den erhöhten Bedarf nur noch größer wird.
zur Diskussion aus unserer Sicht:
Meine feststellende Frage, daß das primäre Problem dieser Frauen ihr Drogenkonsum ist und die Prostitution nur ein Symptom blieb unwidersprochen.
Ferner habe ich die Frage aufgeworfen, ob es einen bestimmten Freiertypus gibt, der auf Drogensüchtige steht.
Aufschlußreiche Antwort: "Hier geht es meist nicht um Sex sondern um Macht". Die oft wohlhabenden Kunden empfinden offenbar Spaß daran diese hilflosen Opfer noch zusätzlich im Presi zu drücken, miserabel zu behandeln usw.
Meine Feststellung, daß es sich bei den Mädchen offenbar um Arbeitsunfähige handelt, die letzlich auch nicht wirklich in der Lage sind einen "Job" als Prostituierte ordentlich auszuüben, schmeckte den Anwesenden verständlicherweise nicht.
Auf der Heimfahrt kamen mir noch einige Gedanken, schwarze und weiterführende, aber davon später.
Alles in allem ein anregender Abend. Den Film ohne Diskussion zu sehen macht aber nur begrenzt Sinn, weil er zu sehr auf der Betroffenheitsschiene fährt, das nötige Hintergrundwissen einfach nicht vermittelt wird und solche Bilder die meisten von uns schon kennen dürften.
beste Grüße
Hanna
gestern abend habe ich mir in Magdeburg den Film "wo anders sein" (D 2004) von Ulrike Schaz u. Christine Burkhart angeschaut. Frau Burkhart stellte sich danach der Diskussion.
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[eingefügt Marc]
zum Inhalt:
Der Film handelt von "Ragazza", einem Heim für drogenabhängige Prostituierte in Hamburg St. Georg. Dort halten sich ständig zwischen 40 u. 100 Frauen auf (in ganz HH gibt es 5 solcher Einrichtungen mit insg. etwa 350 Frauen), die psychosozial rund um die Uhr betreut werden. Es ist eine sog. "akzeptierende" Einrichtung, d.h. der Drogenkonsum der Betroffenen wird ohne Sanktionen hingenommen. Die Einzelschicksale sind sehr erschütternd und ohne viel Kommentare dokumentiert.
Die Frauen berichteten u.a von ihren schlechten Erfahrungen mit Freiern. Es liegt in der Einrichtung auch ein Buch auf, wo sie sich gegenseitig von gefährlichen Freiern tw. mit Autonummern warnen.
Die meisten Frauen stammen entweder aus zerrütteten Familienverhältnissen oder aus dem Ausland. Kamen schon früh an Drogen, wurden vergewaltigt, die meisten ohne Ausbildung usw.
die nachfolgende Diskussion ergab noch folgende aufschlußreiche Fakten:
Viele der Betroffenen sind Mütter, fast allen wurden die Kinder weggenommen, weil sie nicht in der Lage sind, sich um sie zu kümmern. Darunter leiden die Frauen fast noch mehr als unter der Beschaffungsprostitution.
In der Drogenszene wird übrigens Heroin (geschätzter Anteil noch 30%) längst von Kokain u. Krack (70%) als beliebteste Droge abgelöst. Da letztere geschnupft oder geraucht werden, könnte die AIDS-Rate zwar zurückgehen, aber die Langzeitwirkungen von Krack (erst seit 10 Jahren in D auf dem Markt) sind noch nicht erforscht. Außerdem hält dessen Wirkung nur kurzzeitig vor, so daß der Druck anschaffen zu gehen durch den erhöhten Bedarf nur noch größer wird.
zur Diskussion aus unserer Sicht:
Meine feststellende Frage, daß das primäre Problem dieser Frauen ihr Drogenkonsum ist und die Prostitution nur ein Symptom blieb unwidersprochen.
Ferner habe ich die Frage aufgeworfen, ob es einen bestimmten Freiertypus gibt, der auf Drogensüchtige steht.
Aufschlußreiche Antwort: "Hier geht es meist nicht um Sex sondern um Macht". Die oft wohlhabenden Kunden empfinden offenbar Spaß daran diese hilflosen Opfer noch zusätzlich im Presi zu drücken, miserabel zu behandeln usw.
Meine Feststellung, daß es sich bei den Mädchen offenbar um Arbeitsunfähige handelt, die letzlich auch nicht wirklich in der Lage sind einen "Job" als Prostituierte ordentlich auszuüben, schmeckte den Anwesenden verständlicherweise nicht.
Auf der Heimfahrt kamen mir noch einige Gedanken, schwarze und weiterführende, aber davon später.
Alles in allem ein anregender Abend. Den Film ohne Diskussion zu sehen macht aber nur begrenzt Sinn, weil er zu sehr auf der Betroffenheitsschiene fährt, das nötige Hintergrundwissen einfach nicht vermittelt wird und solche Bilder die meisten von uns schon kennen dürften.
beste Grüße
Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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- SW Analyst
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Prostitutionsklitschee Beschaffungsprostitutionselend
Nicht nur bei den Beschaffungsprostituierten geht es um eine Suchtproblematik mit selbstzerstörerischer Sado-Maso-Tendenz.
Diese speigelt sich m.E. auch ihrem Freierklientel.
Findet eine Beschaffungsprostituierte z.B. einen Maso-Freier, kann es auch zu gnadenloser Abzocke ihrerseits unter Vorspielung von "Liebe" kommen.
Blacklist
Auch in Frankfurt erstellt und verteilt das Hilfsprojekt - betreibt auch einen Druckraum www.idh-frankfurt.de - ein visitenkartengroßes Heftchen mit Merkmalen der aktuell tatverdächtigen Freier und KFZ-Kennzeichen.
Sex 'n' Drugs (SW-only)
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1860
.
Diese speigelt sich m.E. auch ihrem Freierklientel.
Findet eine Beschaffungsprostituierte z.B. einen Maso-Freier, kann es auch zu gnadenloser Abzocke ihrerseits unter Vorspielung von "Liebe" kommen.
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- PlatinStern
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div.
@Marc,
danke für Dein Interesse an dieser Problematik. Das einzige wo mit ich nicht so einverstanden bin ist Deine Überschrift:
ich schließe die Schickeria mit Kokain etc natürlich aus.
Es gibt neben den von Dir kritisierten Vorkommnissen auch noch die Variante des "Sozialfreiers": Der versucht, so einem Mädel zu helfen, nimmt es manchmal bei sich auf usw. Die Erfahrungen sind logischerweise sehr schlecht.
Ich darf das noch durch zwei mir persönlich bekannten Beispielen ergänzen:
meine ehemalige Vermittlerin ließ ihre eigene kokainsüchtige Tochter "mitlaufen". Das war auch im Prinzip vernünftig, so hart das klingt. Denn die Alternative wäre nur Straßenstrich gewesen. Sie hatte damit aber nur Ärger:
Das Mädel war gottserbärmlich krank (Lungenproblem), hat gehustet wie eine TBC-Kranke, wollte aber nicht ins Krankenhaus, weil sie polizeilich gesucht wurde.
Wir hatten oft Ärger mit Kunden, die sich von ihr nicht ausreichend bedient fühlten, war vom Verhalten her ziemlich dröge, arbeitete nur soviel wie sie mußte und hielt noch ihren drogensüchtigen Freund mit aus. Ihre beiden unehelichen Kinder waren ihr vom Jugendamt längst weggenommen worden, sie wurde polizeilich gesucht, schließlich eingesperrt, und Kumpels von ihr haben dann noch ihre Wohnung abgefackelt.
Ihre drogensüchtige Freundin hat auch mitgemacht, war aber so unzuverlässig, daß wir uns nach einigen Wochen gern wieder von ihr verabschiedet haben.
Meine Life-Anschauung deckt sich also so ziemlich mit dem im Film geschilderten.
liebe Grüße
Hanna
danke für Dein Interesse an dieser Problematik. Das einzige wo mit ich nicht so einverstanden bin ist Deine Überschrift:
den Frauen gehts ziemlich mies und sie sind auf der untersten Stufe angelangt. Das ist m.E. kein Klischee. Natürlich sind Menschen, die nur von einem Schuß zum nächsten denken oft auch skrupellos in der Geldbeschaffung, aber verelendet sind die meisten trotzdem und zu so was komplexem wie SM eher nicht fähig.Prostitutionsklitschee Beschaffungsprostitutionselend
ich schließe die Schickeria mit Kokain etc natürlich aus.
Es gibt neben den von Dir kritisierten Vorkommnissen auch noch die Variante des "Sozialfreiers": Der versucht, so einem Mädel zu helfen, nimmt es manchmal bei sich auf usw. Die Erfahrungen sind logischerweise sehr schlecht.
Ich darf das noch durch zwei mir persönlich bekannten Beispielen ergänzen:
meine ehemalige Vermittlerin ließ ihre eigene kokainsüchtige Tochter "mitlaufen". Das war auch im Prinzip vernünftig, so hart das klingt. Denn die Alternative wäre nur Straßenstrich gewesen. Sie hatte damit aber nur Ärger:
Das Mädel war gottserbärmlich krank (Lungenproblem), hat gehustet wie eine TBC-Kranke, wollte aber nicht ins Krankenhaus, weil sie polizeilich gesucht wurde.
Wir hatten oft Ärger mit Kunden, die sich von ihr nicht ausreichend bedient fühlten, war vom Verhalten her ziemlich dröge, arbeitete nur soviel wie sie mußte und hielt noch ihren drogensüchtigen Freund mit aus. Ihre beiden unehelichen Kinder waren ihr vom Jugendamt längst weggenommen worden, sie wurde polizeilich gesucht, schließlich eingesperrt, und Kumpels von ihr haben dann noch ihre Wohnung abgefackelt.
Ihre drogensüchtige Freundin hat auch mitgemacht, war aber so unzuverlässig, daß wir uns nach einigen Wochen gern wieder von ihr verabschiedet haben.
Meine Life-Anschauung deckt sich also so ziemlich mit dem im Film geschilderten.
liebe Grüße
Hanna
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Zu unterscheidende Drogenkonsumformen in der Prostitution
Geb ich Dir recht.
Was ich meinte ist, daß durch viele oberflächlichen Medienberichte und einseitigen pseudowissenschaftlichen Studien oft das unbestreitbare Elend der Beschaffungsprostituierten als Bild für Prostitution schlechthin gebraucht wird, um sodann Positionen und Maßnahmen gegen Prostitution per se zu begründen.
Interessant ist ein bisher unveröffentlichte Studie zum Drogengebrauch im professionellen Milieu der Frankfurter Laufhäuser:
.
Was ich meinte ist, daß durch viele oberflächlichen Medienberichte und einseitigen pseudowissenschaftlichen Studien oft das unbestreitbare Elend der Beschaffungsprostituierten als Bild für Prostitution schlechthin gebraucht wird, um sodann Positionen und Maßnahmen gegen Prostitution per se zu begründen.
Interessant ist ein bisher unveröffentlichte Studie zum Drogengebrauch im professionellen Milieu der Frankfurter Laufhäuser:
- Freier bringen meist die Drogen selbst mit ins Bordell
- Zum Eigenkonsum des Freiers
- Die Droge der Wahl ist hierbei meist Koks
- Viele Frauen dulden diesen Konsum ohne mitzukonsumieren
- Mit Sexdienstleistung an diesen Kunden kann sehr viel verdient werden
.
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- PlatinStern
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Hallo Marc,
du schreibst:
die beiden großen Klischeereservoirs für die mediale Aufbearbeitung unserer Profession sind der Drogensumpf und der Menschenhandel: Beide in der quantitativen Bedeutung aus durchsichtigen Gründen überschätzt und gegen die Sache an sich gewendet.
und das mit dem Kokain und den Freiern ist für uns Transen auch ganz übel: Ich hab mir von einer betroffenen Kollegin mal erzählen lassen, wenn die richtig drauf sind, dann ficken sie dir dein A....loch kaputt, weil er ihnen ewig steht und sie nie kommen. Aber die Zeche ist dann auch gewaltig! Kann ich daher bestätigen:
schlaf gut
Hanna
du schreibst:
genau das isses!Was ich meinte ist, daß durch viele oberflächlichen Medienberichte und einseitigen pseudowissenschaftlichen Studien oft das unbestreitbare Elend der Beschaffungsprostituierten als Bild für Prostitution schlechthin gebraucht wird, um so dann Positionen und Maßnahmen gegen Prostitution per se zu begründen.
die beiden großen Klischeereservoirs für die mediale Aufbearbeitung unserer Profession sind der Drogensumpf und der Menschenhandel: Beide in der quantitativen Bedeutung aus durchsichtigen Gründen überschätzt und gegen die Sache an sich gewendet.
und das mit dem Kokain und den Freiern ist für uns Transen auch ganz übel: Ich hab mir von einer betroffenen Kollegin mal erzählen lassen, wenn die richtig drauf sind, dann ficken sie dir dein A....loch kaputt, weil er ihnen ewig steht und sie nie kommen. Aber die Zeche ist dann auch gewaltig! Kann ich daher bestätigen:
meine schwarzen Gedanken erzähle ich ein andermal.Mit Sexdienstleistung an diesen Kunden kann sehr viel verdient werden
schlaf gut
Hanna
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- PlatinStern
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volkswirtschaftlich die billigste Lösung?
Liebe Leute,
um das thema Drogen und Prostitution abzurunden hier noch meine schwarzen Gedanken.
1. Aus volkswirtschaftlicher Sicht scheint es die billigste Lösung zu sein, die betroffenen Frauen einfach anschaffen zu lassen. Denn alle anderen Maßnahmen wie
- Einsperren
- Drogenentzug
- Methadon
sind offenbar zu unsicher und/oder zu teuer. Das erklärt auch das laxe Verhalten der Polizei bei der Strafverfolgung (z.B: wenn die Frauen in den Sperrgebieten stehen) oder auch bei Verbrechen oder Vergehen gegen die Betroffenen. Hier wirkt sich ihre Drogensucht auch glaubwürdigkeitsmindernd aus!
2. Frau Burghart erzählte noch auf die Nachfrage, wie alt die Betroffenen denn so werden, daß es da zwei Möglichkeiten gibt. entweder sie sterben jung oder wenn sie jenseits der 40 sind und sich aufgrund ihrer Sucht nicht mehr verkaufen können, dann kommt der Drogenentzug. Also wirklich die kostengünstigste Lösung, denn man wartet erst mal ob sie überhaupt so lange leben!
3. so nebenbei schadet man durch die staatliche Tolerierung des Drogenstrichs auch noch dem Image der SW insgesamt.
insgesamt zum Kotzen
beste Grüße
Hanna
um das thema Drogen und Prostitution abzurunden hier noch meine schwarzen Gedanken.
1. Aus volkswirtschaftlicher Sicht scheint es die billigste Lösung zu sein, die betroffenen Frauen einfach anschaffen zu lassen. Denn alle anderen Maßnahmen wie
- Einsperren
- Drogenentzug
- Methadon
sind offenbar zu unsicher und/oder zu teuer. Das erklärt auch das laxe Verhalten der Polizei bei der Strafverfolgung (z.B: wenn die Frauen in den Sperrgebieten stehen) oder auch bei Verbrechen oder Vergehen gegen die Betroffenen. Hier wirkt sich ihre Drogensucht auch glaubwürdigkeitsmindernd aus!
2. Frau Burghart erzählte noch auf die Nachfrage, wie alt die Betroffenen denn so werden, daß es da zwei Möglichkeiten gibt. entweder sie sterben jung oder wenn sie jenseits der 40 sind und sich aufgrund ihrer Sucht nicht mehr verkaufen können, dann kommt der Drogenentzug. Also wirklich die kostengünstigste Lösung, denn man wartet erst mal ob sie überhaupt so lange leben!
3. so nebenbei schadet man durch die staatliche Tolerierung des Drogenstrichs auch noch dem Image der SW insgesamt.
insgesamt zum Kotzen
beste Grüße
Hanna
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- aufstrebend
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Re: Drogen und Prostitution
in welcher drogenszene? ich glaube nicht, dass man das in dieser allgemeinheit sagen kann!Hanna H. hat geschrieben:In der Drogenszene wird übrigens Heroin (geschätzter Anteil noch 30%) längst von Kokain u. Krack (70%) als beliebteste Droge abgelöst.
meiner überzeugung nach ist auch drogensucht (ganz allgemein, nicht auf prostituierte beschränkt) oft nicht das eigentliche problem, sondern symptom für zugrundeliegende psychische erkrankungen. es gibt genügend psychisch stabile konsumenten (auch von sogenannten "harte" drogen), die an keinerlei abhängigkeitsproblematik leiden! du schreibst ja auch selbst:Hanna H. hat geschrieben:Meine feststellende Frage, daß das primäre Problem dieser Frauen ihr Drogenkonsum ist und die Prostitution nur ein Symptom blieb unwidersprochen.
Hanna H. hat geschrieben:Die meisten Frauen stammen entweder aus zerrütteten Familienverhältnissen oder aus dem Ausland. Kamen schon früh an Drogen, wurden vergewaltigt, die meisten ohne Ausbildung usw.
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Kurze Zwischenfrage...sorry, Leute ich weiß es wirklich nicht...
was ist der Unterschied zwischen Heroin und Crack?
Dachte immer, das ist dasselbe???
was ist der Unterschied zwischen Heroin und Crack?
Dachte immer, das ist dasselbe???
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
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- Vertrauensperson
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danke für die info...
was ich nicht versteh, wenn die wirkung nur 5-15 min anhält, warum nimmt man dann dieses teufelszeug überhaupt???
aber das ist ein anderes thema...
ist ja gar nicht dasselbe, sondern was ganz anderes...dachte immer crack wird aus heroin hergestellt...man lernt nie aus ;-)
was ich nicht versteh, wenn die wirkung nur 5-15 min anhält, warum nimmt man dann dieses teufelszeug überhaupt???
aber das ist ein anderes thema...
ist ja gar nicht dasselbe, sondern was ganz anderes...dachte immer crack wird aus heroin hergestellt...man lernt nie aus ;-)
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
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- aufstrebend
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Crack ist rauchbar gemachtes kokain. wirkt im wesentlichen wie "normales" (d.h. nasal appliziertes kokain), nur halt kürzer und stärker.oberelfe hat geschrieben:Kurze Zwischenfrage...sorry, Leute ich weiß es wirklich nicht...
was ist der Unterschied zwischen Heroin und Crack?
Dachte immer, das ist dasselbe???
na ja, diese minuten sollen halt extrem geil sein... danach geht's einem auch entsprechend dreckig - darum ist der suchtdruck ja auch so enorm.oberelfe hat geschrieben:was ich nicht versteh, wenn die wirkung nur 5-15 min anhält, warum nimmt man dann dieses teufelszeug überhaupt???
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- Senior Admin
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- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
Ich vertrete folgenden Standpunkt:
Es gibt keine Drogenprostituierte (respektive DrogensexarbeiterIn)
Es gibt Drogensüchtige, die sich prostituieren (aber auf Grund Ihrer Sucht bei Weitem nicht die Professionalität sich selbst, aber auch dem Kunden gegenüber, aufbringen können, wie es eine professionelle SexarbeiterIn tut) - es muss hier eine absolute Ab- (nicht Aus-) Grenzung stattfinden.
Genauso wie es keine Zwangsprostituierte geben kann (Eine Frau die zu etwas (in dem Fall Prostitution) gezwungen wird, ist eine erpresste, genötigte und im Endeffekt vergewaltigte Frau - aber keine SexarbeiterIn! Auch hier hat man zu unterscheiden (und natürlich massiv Hilfestellung anzubieten - die Behörden zu informieren oder was auch immer nötig ist zu tun, um dieser Frau zu helfen)).
Es gibt keine Kinderprostituierte - Eines der abscheulichsten Verbrechen die ich mir vorstellen kann - Kindesmissbrauch und Vergewaltigung. Auch in diesem Bild muss man der Öffentlichkeit klar vor Augen führen, dass dies mit Sexarbeit - wie wir sie verstehen - wofür wir einstehen - absolut Nichts zu tun hat. Das ist keine Form der Prostitution, die wir akzeptieren. Auch der Kunde in diesem Bereich ist nicht akzeptabel - das sind Verbrecher!
Natürlich gibt es SexarbeiterInnen die der Drogensucht verfallen - wie es genauso ApothekerInnen oder z. Bsp. ÄrztInnen gibt, die vielleicht Kokainsüchtig sind - überall dort wo relativ viel Geld verdient wird (+ Stress), taucht irgendwie die Schiki-Miki-Szene im Dunstkreis auf. Keine Frage - aber auch hier würde ich keines Falls einen kausalen Zusammenhang mit Sexarbeit sehen.
Ich gehe noch einen Schritt weiter: Wenn man es schaffen würde die Sexarbeit (auch in den Köpfen der Menschheit) komplett zu legalisieren, würde automatisch der "Graubereich" verschwinden - man könnte sich völlig frei entscheiden diese Profession betreiben zu wollen und man könnte auch dazu stehen. Ein Miteffekt wäre das die "Gestalten" welche bisweilen in diesem Gewerbe (nicht aktiv, sondern als Anhängsel) zu finden sind verschwinden würden. Oder, nur mehr als "Gag" (St. Pauli zum Beispiel) Verwendung fänden. Man würde eine komplette Berufsgruppe (die SexarbeiterInnen) aus der (vielleicht vorhandenen) Gefährdung herausführen.
Ich kann die Zahl der SexarbeiterInnen die ich durch meine Tätigkeit in diesem Forum bisher kennen gelernt habe für meine (subjektive - nur für mich geltende) Studie heranziehen. Es werden um die 150 Frauen und Männer sein (ich zähle jetzt nur die Personen, mit welchen ich mehr als "ein paar Takte" gesprochen habe, oder bei Gesprächen dabei war) - so weit ich mich erinnern kann, gab es davon 3 - 5 wo offensichtlich ein Drogen- oder Alkoholproblem bestand. Ich meine offensichtlich - man mag die Zahl höher ansetzen (bei Vielen ist es nicht sichbar) - dann bin ich genau dort, wo ich immer bin, wenn ich mir 10 Leute, egal welcher Profession sie nachgehen, ansehe. Ein gewisser Prozentsatz ist abhängig. Meine bisherige Erfahrung lässt mich Folgendes glauben: Es gibt Frauen und Männer in der Sexarbeit die süchtig sind, ist unbestreitbar. Aber ob die Zahl so viel höher ist, wie in anderen Berufen bezweifle ich. Bedenkt bitte, wie oben gesagt, ich schließe bewusst bereits Drogensüchtige aus, die ihren Drogenkonsum durch Prostitution finanzieren wollen. Dies ist nicht die Klientel für die ich einstehe (trotzdem würde ich die Hilfe nicht verweigern). Hier hat man (im Kopf) eine Abgrenzung zu machen.
Als triviales Beispiel: Der Wochenendhausbau - wenn dort im Pfusch (Schwarzarbeit) etwas fabriziert wird würde Niemand auf den Gedanken kommen die Folgen der Pfuscharbeit dem seriösen Bauarbeiter zuzurechenen.
Es ist nicht das Selbe - es gibt Personen die ihren Beruf ernsthaft betreiben - auch im Sinne ihrer Kunden - diese Professionalität muss hervorgehoben werden. Hier muss der Unterschied in Qualität, Seriosität, Diskretion, Wissen, Vor- und Nachbereitung, Beratung usw. hervorgehoben bzw. vielleicht einmal herausgearbeitet werden. Sexarbeit ist nicht auf die berühmten 5 Minuten begrenzt. Da gehört wesentlich mehr dazu - und da liegt auch der Unterschied.
Christian
Es gibt keine Drogenprostituierte (respektive DrogensexarbeiterIn)
Es gibt Drogensüchtige, die sich prostituieren (aber auf Grund Ihrer Sucht bei Weitem nicht die Professionalität sich selbst, aber auch dem Kunden gegenüber, aufbringen können, wie es eine professionelle SexarbeiterIn tut) - es muss hier eine absolute Ab- (nicht Aus-) Grenzung stattfinden.
Genauso wie es keine Zwangsprostituierte geben kann (Eine Frau die zu etwas (in dem Fall Prostitution) gezwungen wird, ist eine erpresste, genötigte und im Endeffekt vergewaltigte Frau - aber keine SexarbeiterIn! Auch hier hat man zu unterscheiden (und natürlich massiv Hilfestellung anzubieten - die Behörden zu informieren oder was auch immer nötig ist zu tun, um dieser Frau zu helfen)).
Es gibt keine Kinderprostituierte - Eines der abscheulichsten Verbrechen die ich mir vorstellen kann - Kindesmissbrauch und Vergewaltigung. Auch in diesem Bild muss man der Öffentlichkeit klar vor Augen führen, dass dies mit Sexarbeit - wie wir sie verstehen - wofür wir einstehen - absolut Nichts zu tun hat. Das ist keine Form der Prostitution, die wir akzeptieren. Auch der Kunde in diesem Bereich ist nicht akzeptabel - das sind Verbrecher!
Natürlich gibt es SexarbeiterInnen die der Drogensucht verfallen - wie es genauso ApothekerInnen oder z. Bsp. ÄrztInnen gibt, die vielleicht Kokainsüchtig sind - überall dort wo relativ viel Geld verdient wird (+ Stress), taucht irgendwie die Schiki-Miki-Szene im Dunstkreis auf. Keine Frage - aber auch hier würde ich keines Falls einen kausalen Zusammenhang mit Sexarbeit sehen.
Ich gehe noch einen Schritt weiter: Wenn man es schaffen würde die Sexarbeit (auch in den Köpfen der Menschheit) komplett zu legalisieren, würde automatisch der "Graubereich" verschwinden - man könnte sich völlig frei entscheiden diese Profession betreiben zu wollen und man könnte auch dazu stehen. Ein Miteffekt wäre das die "Gestalten" welche bisweilen in diesem Gewerbe (nicht aktiv, sondern als Anhängsel) zu finden sind verschwinden würden. Oder, nur mehr als "Gag" (St. Pauli zum Beispiel) Verwendung fänden. Man würde eine komplette Berufsgruppe (die SexarbeiterInnen) aus der (vielleicht vorhandenen) Gefährdung herausführen.
Ich kann die Zahl der SexarbeiterInnen die ich durch meine Tätigkeit in diesem Forum bisher kennen gelernt habe für meine (subjektive - nur für mich geltende) Studie heranziehen. Es werden um die 150 Frauen und Männer sein (ich zähle jetzt nur die Personen, mit welchen ich mehr als "ein paar Takte" gesprochen habe, oder bei Gesprächen dabei war) - so weit ich mich erinnern kann, gab es davon 3 - 5 wo offensichtlich ein Drogen- oder Alkoholproblem bestand. Ich meine offensichtlich - man mag die Zahl höher ansetzen (bei Vielen ist es nicht sichbar) - dann bin ich genau dort, wo ich immer bin, wenn ich mir 10 Leute, egal welcher Profession sie nachgehen, ansehe. Ein gewisser Prozentsatz ist abhängig. Meine bisherige Erfahrung lässt mich Folgendes glauben: Es gibt Frauen und Männer in der Sexarbeit die süchtig sind, ist unbestreitbar. Aber ob die Zahl so viel höher ist, wie in anderen Berufen bezweifle ich. Bedenkt bitte, wie oben gesagt, ich schließe bewusst bereits Drogensüchtige aus, die ihren Drogenkonsum durch Prostitution finanzieren wollen. Dies ist nicht die Klientel für die ich einstehe (trotzdem würde ich die Hilfe nicht verweigern). Hier hat man (im Kopf) eine Abgrenzung zu machen.
Als triviales Beispiel: Der Wochenendhausbau - wenn dort im Pfusch (Schwarzarbeit) etwas fabriziert wird würde Niemand auf den Gedanken kommen die Folgen der Pfuscharbeit dem seriösen Bauarbeiter zuzurechenen.
Es ist nicht das Selbe - es gibt Personen die ihren Beruf ernsthaft betreiben - auch im Sinne ihrer Kunden - diese Professionalität muss hervorgehoben werden. Hier muss der Unterschied in Qualität, Seriosität, Diskretion, Wissen, Vor- und Nachbereitung, Beratung usw. hervorgehoben bzw. vielleicht einmal herausgearbeitet werden. Sexarbeit ist nicht auf die berühmten 5 Minuten begrenzt. Da gehört wesentlich mehr dazu - und da liegt auch der Unterschied.
Christian
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Hallo Riemann,
gut daß sich jemand einklinkt der von Drogen was zu verstehen scheint (Eigenerfahrung?
)
zwei Sachen vorab zur Klarstellung:
1.
2.
ich wollte hier nicht eine Kausalkette zurückführen bis auf die prima causa (lieber Gott), sondern das Thema deshalb hier diskutieren, weil drogensüchtige verwahrloste Stricherinnen immer wieder das Image der Sexarbeit an sich beschädigen oder von der Presse und sonstigen interessierten Kreisen (bitte erspare mir hier die Herleitung einer Kausalkette) dazu benutzt werden, Sexarbeit an sich zu diskreditieren.
3. dieser Punkt interessiert mich als Nichtkennerin einer Drogenszene am meisten:
Das würde ja auch im geschilderten Fällen der Mädchen heißen, daß deren Verwahrlosung nicht unbedingt etwas mit Drogen zu tun hat, höchstens mit der mangelnden Reinheit des Stoffes (wie es im Film mehrmals angedeutet wurde)
Könntest Du dich zu den Langzeitwirkungen von harten Drogen bez. sozial integrierter bzw. wenig integrierten Personen noch eingehender äußern, falls du darüber Kenntnisse hast?
beste Grüße
Hanna
gut daß sich jemand einklinkt der von Drogen was zu verstehen scheint (Eigenerfahrung?

zwei Sachen vorab zur Klarstellung:
1.
Hanna H. hat folgendes geschrieben:
In der Drogenszene wird übrigens Heroin (geschätzter Anteil noch 30%) längst von Kokain u. Krack (70%) als beliebteste Droge abgelöst.
So allgemein wars auch nicht gemeint! Es bezog sich auf die im Film geschilderte Drogenszene in HH.in welcher drogenszene? ich glaube nicht, dass man das in dieser allgemeinheit sagen kann!
2.
Hanna H. hat folgendes geschrieben:
Meine feststellende Frage, daß das primäre Problem dieser Frauen ihr Drogenkonsum ist und die Prostitution nur ein Symptom blieb unwidersprochen.
meiner überzeugung nach ist auch drogensucht (ganz allgemein, nicht auf prostituierte beschränkt) oft nicht das eigentliche problem, sondern symptom für zugrundeliegende psychische erkrankungen.
ich wollte hier nicht eine Kausalkette zurückführen bis auf die prima causa (lieber Gott), sondern das Thema deshalb hier diskutieren, weil drogensüchtige verwahrloste Stricherinnen immer wieder das Image der Sexarbeit an sich beschädigen oder von der Presse und sonstigen interessierten Kreisen (bitte erspare mir hier die Herleitung einer Kausalkette) dazu benutzt werden, Sexarbeit an sich zu diskreditieren.
3. dieser Punkt interessiert mich als Nichtkennerin einer Drogenszene am meisten:
Kann mir kaum vorstellen, daß es hier keinerlei Abhängigkeitsproblematik gibt, wenngleich wir natürlich das Beispiel von vielen Prominenten kennen, die offenbar jahrelang munter konsumierten ohne daß sie auffällig wurden (K. Wecker, Ch. Daum usw.).es gibt genügend psychisch stabile konsumenten (auch von sogenannten "harte" drogen), die an keinerlei abhängigkeitsproblematik leiden!
Das würde ja auch im geschilderten Fällen der Mädchen heißen, daß deren Verwahrlosung nicht unbedingt etwas mit Drogen zu tun hat, höchstens mit der mangelnden Reinheit des Stoffes (wie es im Film mehrmals angedeutet wurde)
Könntest Du dich zu den Langzeitwirkungen von harten Drogen bez. sozial integrierter bzw. wenig integrierten Personen noch eingehender äußern, falls du darüber Kenntnisse hast?
beste Grüße
Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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@Christian
jedes Wort, daß du gesagt hast kann ich nur unterstreichen und unterschreiben.
Schicks an Alice Schwarzer, an Schwester Lea Ackermann und an alle CSU-Mitglieder, damit sie sichs übers Bett hängen!
viele Grüße
Hanna
jedes Wort, daß du gesagt hast kann ich nur unterstreichen und unterschreiben.
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Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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Bin nicht wirklich sicher, ob es alle UserInnen von sexworker.at ähnlich sehen wie ich /bzw. Hanna H. und ich - wenn dem so wäre, könnten wir es gewissermaßen in unsere Grundstatuten aufnehmen. Spricht sich Jemand grundsätzlich gegen das oben genannte Statement aus?Hanna H. hat geschrieben:jedes Wort, daß du gesagt hast kann ich nur unterstreichen und unterschreiben. Schicks an Alice Schwarzer, an Schwester Lea Ackermann und an alle CSU-Mitglieder, damit sie sichs übers Bett hängen!
viewtopic.php?p=28600
Übrigens: Diese Einstellung habe ich bei einem Gespräch mit Mag.a Eva van Rahden (ProjektleiterIn Sophie) gewonnen. Sie hat bei der Definition (was sind SexarbeiterInnen nicht) entsprechend ein- bzw. mitgewirkt. Bis zu diesem Gespräch ist es mir nicht wirklich bewusst gewesen, wo unser Problem in der Öffentlichkeit liegt. Es ist das ununterbrochene negativ besetzte Vermischen von Klischees, Halbwahrheiten und dem falschen, irreführenden Gebrauch des Wortes "Prostitution".
Bin gespannt Eure Meinungen zu hören...
Christian
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den ansatz halte ich für gut:
die professionalität hervorzuheben, für die sich einige sexarbeiter entschieden haben.
zuverlässsigkeit, seriösität, wissen über ungewöhnliche sextechniken, dominanz und empathie bestimmen mein arbeiten (mit jugend und schönheit kann ich nicht dienen), das ich als finanziell erfolgreich bezeichnen würde.
die theoretische beschäftigung mit dieser arbeit (fachbücher, erotikliteratur, kataloge .....), die steuerrechtliche eingliederung (EstE), die strafrechtlichen institutionen, die ich in anspruch nehme, der politische einsatz machen diese professionalität mit aus.
aus welchem grund ich der sexarbeit nachgehe, halte ich dabei für weniger wichtig. soweit ich das mitbekomme, grenzen sich frauen, die der sexarbeit nachgehen, um ihren drogenkonsum zu finanzieren selbst sehr stark ab und bezeichnen sich nicht als prostituierte. ich wüsste allerdings nicht, wie man ihre tätigkeit anders als prostitution bzw. sexarbeit bezeichnen sollte. für mich sind sie genauso sexarbeiter wie ich, sie verkaufen sex gegen geld.
vielleicht kann man die berufsbezeichnung "sexarbeiterIn" schützen lassen? und verknüpft sie mit merkmalen der professionalität?
der drogenkonsum, den ich in der sexarbeit kennengelernt habe ist erschreckend hoch. ich sehe auch einen zusammenhang zur sexarbeit. die frauen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, haben zu 98 % wegen finanziellen problemen angefangen zu arbeiten. d.h. sie waren schon überfordert mit problemen und fingen dann eine arbeit an, die einigermaßen belastend ist (doppelleben, ausgrenzung, körperliche belastung). der griff zur einfachen entspannung zu drogen liegt nahe, die berührung mit drogen ist in der sexarbeit hoch.
wobei es überall schwache menschen gibt, die mit ihrem leben nicht klar kommen und dann drogen als ausrede benutzen "ich halte meinen beruf/mein leben ansonsten nicht aus". wie schön, wenn es gesellschaftlich dann auch noch dem klischee entspricht.
sexarbeiterInnen, die organisiert sind, die professionell arbeiten, die sich mit der arbeit identifizieren, sich darin selbst verwirklichen, sind eine minderheit in der sexarbeit. damit diese minderheit wachsen kann, ist es wichtig sexarbeit einen rahmen der professionalität zu geben. wobei ich wieder bei meiner erstaussage bin:
den ansatz, die professionalität herauszustreichen, halte ich für gut.
liebe grüße von annainga
die professionalität hervorzuheben, für die sich einige sexarbeiter entschieden haben.
zuverlässsigkeit, seriösität, wissen über ungewöhnliche sextechniken, dominanz und empathie bestimmen mein arbeiten (mit jugend und schönheit kann ich nicht dienen), das ich als finanziell erfolgreich bezeichnen würde.
die theoretische beschäftigung mit dieser arbeit (fachbücher, erotikliteratur, kataloge .....), die steuerrechtliche eingliederung (EstE), die strafrechtlichen institutionen, die ich in anspruch nehme, der politische einsatz machen diese professionalität mit aus.
aus welchem grund ich der sexarbeit nachgehe, halte ich dabei für weniger wichtig. soweit ich das mitbekomme, grenzen sich frauen, die der sexarbeit nachgehen, um ihren drogenkonsum zu finanzieren selbst sehr stark ab und bezeichnen sich nicht als prostituierte. ich wüsste allerdings nicht, wie man ihre tätigkeit anders als prostitution bzw. sexarbeit bezeichnen sollte. für mich sind sie genauso sexarbeiter wie ich, sie verkaufen sex gegen geld.
vielleicht kann man die berufsbezeichnung "sexarbeiterIn" schützen lassen? und verknüpft sie mit merkmalen der professionalität?
der drogenkonsum, den ich in der sexarbeit kennengelernt habe ist erschreckend hoch. ich sehe auch einen zusammenhang zur sexarbeit. die frauen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, haben zu 98 % wegen finanziellen problemen angefangen zu arbeiten. d.h. sie waren schon überfordert mit problemen und fingen dann eine arbeit an, die einigermaßen belastend ist (doppelleben, ausgrenzung, körperliche belastung). der griff zur einfachen entspannung zu drogen liegt nahe, die berührung mit drogen ist in der sexarbeit hoch.
wobei es überall schwache menschen gibt, die mit ihrem leben nicht klar kommen und dann drogen als ausrede benutzen "ich halte meinen beruf/mein leben ansonsten nicht aus". wie schön, wenn es gesellschaftlich dann auch noch dem klischee entspricht.
sexarbeiterInnen, die organisiert sind, die professionell arbeiten, die sich mit der arbeit identifizieren, sich darin selbst verwirklichen, sind eine minderheit in der sexarbeit. damit diese minderheit wachsen kann, ist es wichtig sexarbeit einen rahmen der professionalität zu geben. wobei ich wieder bei meiner erstaussage bin:
den ansatz, die professionalität herauszustreichen, halte ich für gut.
liebe grüße von annainga
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Ich unterschreibe dieses Statement vollinhaltlich.
Deine Ausführungen treffen genau meine Beobachtungen und Erlebnisse, die ich in den vielen Jahren in der Prostitution machen musste und durfte.
Und wir sollten die Sexwork-Proffesionaltität unterstützen,- und anderen Sexworkerinnen dabei helfen,- aus einer der obgenannten Ecken herauszufinden, wenn sie Unterstützung brauchen.
Dies war der Grundgedanke bei der Erstellung von Sexworker.at, und jetzt findet er Form und Möglichkeiten (danke Christian) was ich persönlich sehr begrüße.
Liebe Grüße
Ellena
Deine Ausführungen treffen genau meine Beobachtungen und Erlebnisse, die ich in den vielen Jahren in der Prostitution machen musste und durfte.
Und wir sollten die Sexwork-Proffesionaltität unterstützen,- und anderen Sexworkerinnen dabei helfen,- aus einer der obgenannten Ecken herauszufinden, wenn sie Unterstützung brauchen.
Dies war der Grundgedanke bei der Erstellung von Sexworker.at, und jetzt findet er Form und Möglichkeiten (danke Christian) was ich persönlich sehr begrüße.
Liebe Grüße
Ellena
Nimm deine Mitmenschen wie sie sind,-
denn es gibt keine Anderen.... ; )
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@annainga
auch dein statement unterschreibe ich vollinhaltlich.
bei den drogensüchtigen Prostituierten ist es wohl so daß sie einem Zwang unterliegen, auf diese Weise Geld verdienen zu müssen (hoher Geldbedarf, keine Ausbildung, verwahrlost). Dieser innere Zwang entspricht der äußere Zwang einer genötigten (zwangsverschleppten) Prostituierten, von der wir uns als freie SexarbeiterInnen ja auch abgrenzen.
a propos:
liebe Grüße
Hanna
auch dein statement unterschreibe ich vollinhaltlich.
bei den drogensüchtigen Prostituierten ist es wohl so daß sie einem Zwang unterliegen, auf diese Weise Geld verdienen zu müssen (hoher Geldbedarf, keine Ausbildung, verwahrlost). Dieser innere Zwang entspricht der äußere Zwang einer genötigten (zwangsverschleppten) Prostituierten, von der wir uns als freie SexarbeiterInnen ja auch abgrenzen.
a propos:
stell dein Licht nicht zu sehr unter den Scheffel, Schnuckelbiene.(mit jugend und schönheit kann ich nicht dienen)
liebe Grüße
Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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Ich denke da sogar noch einen Schritt weiter.annainga hat geschrieben:die professionalität hervorzuheben, für die sich einige sexarbeiter entschieden haben. ---vielleicht kann man die berufsbezeichnung "sexarbeiterIn" schützen lassen? und verknüpft sie mit merkmalen der professionalität?
Sollte man nicht auch die Kunden-Konsumenten unterscheiden?
Die"alles ohne und Euro 30,- Kunden" gehen nicht zu SW sondern ganz wo anders hin, wo das angeboten wird.
Das wird es immer geben, warum auch nicht?
Das gibt es auch in anderen Berufen.
Bei einen Wasserschaden hole ich mir einen Installateur (Klempner) und keinen Bastler.
Der Folgeschaden bei nichtprofessionalität kann in beiden Fällen enorm sein.
Es ist bestimmt keine Aufforderung an die Kunden sich zu deklarieren aber in der Öffentlichkeit sollte schon ein Bild entstehen das es durchaus seriose Kunden gibt die keine Monster sind und die nicht darauf aus sind eine Frau zu demütigen, zu benützen, zu"kaufen" sondern die es schätzen
eben professional bedient zu werden.
LG Kaktus