Prostitution nicht mehr öffentlich
PLAUEN - Nach einem Grundsatzurteil des tschechischen Verfassungsgerichts dürfen Kommunen Prostituierte aus dem öffentlichen Raum verbannen. Der Plauener Verein "Karo" hat auf dieses Urteil mit Skepsis reagiert. Damit werde die Prostitution in den Untergrund gedrängt, sagte Geschäftsführerin Cathrin Schauer am Dienstag dem Pressedienst epd in Plauen. Die Leidtragenden seien die meist zwangsweise arbeitenden Frauen, deren Situation sich dann verschlimmere.
Gleichwohl könne sie aber die Begründung des Urteils logisch nachvollziehen, betonte die Expertin des Vereins für grenzüberschreitende Sozialarbeit in der Prostitutions- und Drogenszene. Bei seiner Entscheidung hatte das Gericht in Brno (Brünn) vor allem den Schutz von Heranwachsenden im Blick. Bei ihnen könne der Eindruck entstehen, dass das offene Anbieten von sexuellen Diensten eine normale Handlung sei, so die Richter.
Hinter den Frauen stünden zumeist organisierte und andere Zuhälterstrukturen, betonte Schauer. "Und die wollen nicht wegen einer Gesetzesänderung oder einem Urteil auf ihr Geld verzichten." Im Fall einer Verbannung aus der Öffentlichkeit sei mit mehr Übergriffen auf Prostituierte zu rechnen. Sie arbeiteten dann vermehrt ohne Schutz in irgendwelchen Räumen, die sie nicht verlassen könnten und wo sie keine Hilfe bekämen.
Schauer verwies darauf, dass zum Beispiel in Cheb (Eger) das öffentliche Anbieten sexueller Dienste verboten sei. Dennoch gebe es Straßenprostitution. Die Polizei kassiere die Prostituierten ab.
www.karo-ev.de
Quelle:
frankenpost.de/nachrichten/regional/resyart.phtm?id=1098854
Keine Prostitution
Das Verfassungsgericht hat endlich Gemeinden und Städten eine Handhabe gegen die öffentlich angebotene Prostitution gegeben. Auf Grundlage von Verordnungen dürfen die Kommunen die sexuelle Freizügigkeit von allen öffentlichen Orten in geschlossene Räume verbannen. Die Urteilsbegründung: "Das Angebot von Prostitution kann sehr maßgeblich die moralische Erziehung von Kindern und Jugendlichen gefährden".
Quelle:
pragerzeitung.cz/?c_id=9526
Mehr "Sitte und Moral" im Grenzgebiet
Maßnahmen gegen Straßenprostitution in tschechischen Gemeinden
13.03.2007 Eger/Brünn. (hou)
Jetzt kann endgültig gehandelt werden: Nach einem vom Verfassungsgericht in Brno (Brünn) gefällten Grundsatzurteil dürfen tschechische Gemeinden wirksame Maßnahmen gegen die Straßenprostitution ergreifen. Das meldete Radio Prag in einer am Montag verbreiteten Reportage.
In dem Spruch geht es um eine Verordnung der Stadt Ústí nad Labem (Aussig). Sie hatte neben dem Betteln auch die Straßenprostitution einschränken wollen, war damit beim tschechischen Innenministerium mit dem Hinweis auf Kompetenzüberschreitung abgeschmettert worden und vor Gericht gezogen.
Jugendliche schützen
Dort wurde jetzt zugunsten von Ústí nad Labem entschieden. Mehr noch: Künftig dürfen nun alle Kommunen in eigener Zuständigkeit über Maßnahmen gegen die Straßenprostitution befinden. Erläuternd sagte dazu die Verfassungsrichterin Ivana Janu: "Es geht darum, die öffentliche Sicherheit vor Ort sicherzustellen. Im Spiel sind Sitte und Moral. Es könnte das moralische Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen bedroht sein." In der Begründung heißt es ferner, das offizielle kommerzielle Anbieten sexueller Dienste erwecke möglicherweise bei Heranwachsenden den Eindruck, dass solche Handlungen den Normalfall darstellen. Laut Radio Prag existieren Schätzungen, nach denen in Tschechien rund 25 000 Frauen und Männer der Prostitution nachgehen. Aus einer für das Jahr 2003 errechneten Zahl sei bekannt, dass jährlich fast 300 Millionen Euro (neun Milliarden Kronen) für käufliche Liebesdienste ausgegeben wurden. Fast zwei Drittel davon seien auf ausländische Sextouristen entfallen.
In der Reportage des Prager Senders wird auch der Oberbürgermeister von Ústí nad Labem, Jan Kubata, zitiert. Er äußerte nach dem Brünner Urteil: "Es ist ein gutes Signal, dass diese Dienste nicht mehr unbedingt der Öffentlichkeit zur Schau gestellt werden und nun in geschlossenen Räumen reguliert werden können."
Erfolglose Maßnahmen
Allerdings wird in der Tschechischen Republik zunehmend der Ruf nach einer allgemeinen Regelung der Prostitution laut. Dazu äußerte der Bürgermeister von Eger (Cheb), Jan Svoboda: "Wir brauchen ein Gesetz, wir müssen die Prostitution irgendwie bezeichnen. Zum Beispiel als Straftat. Oder wir legen Bußgelder fest und geben so die Möglichkeit zum Einschreiten." In Eger waren nach Angaben von Radio Prag mehrere kommunale Maßnahmen gegen den Straßenstrich erfolglos geblieben.
Quelle:
zeitung.org/zeitung/986531-100,1,0.html
Czech Bishop calls for legalising prostitution
[05-04-2002] By Daniela Lazarova
One of the most senior figures in the Czech Catholic Church - former dissident Bishop Vaclav Maly - has created a major stir by speaking out in favour of legalising prostitution in the Czech Republic. As a rule, prostitution and related issues get only sporadic attention from the media but the fact that it is a Catholic bishop who has spoken out has given the issue unprecedented publicity. Daniela Lazarova has the story.

Bishop Vaclav Maly
Since making the statement Bishop Maly and the Czech Bishops' Conference have been bombarded with questions from the media. The Bishops Conference has refrained from comment while Bishop Maly himself has made repeated attempts to explain that he does not condone prostitution or approve of it.
"I am not making a moral judgment here. I see prostitution as a reality of the modern world. The chances of eliminating it are practically nil. Under those circumstances it is better to keep it in check and under control by giving it a legal framework. This is not to say that I approve of brothels - but it seems to me that it would be better to have prostitution take place there - with medical check-ups and prostitutes paying taxes. It would be the lesser of two evils."
The number of prostitutes in the Czech Republic is said to be over 6,000. It is a serious problem especially in Prague and the border regions, where two thirds of clients are foreigners. Prostitutes in the Czech Republic are estimated to make over six billion crowns a year - and the state loses out on an estimated two billion in unpaid taxes. But what is more important is that while it remains part of the underworld, prostitution is closely linked to crime, and problems such as child prostitution and trafficking in women are not easily targeted.
In making his views known Bishop Maly emphasized that he spoke on his own behalf, but it is no secret that many Czech bishops are of the same opinion. The fact that a dignitary of the Catholic Church should be the one to call attention to these issues - especially in pre-election time - is a slap in the face for Czech politicians. Bishop Maly again:
"We have been living in a parliamentary democracy for twelve years now and the responsibility of dealing with problems relating to prostitution has been passed on to the local authorities - to deal with it as best they can. I feel truly sorry for them because it is a major burden and I do not think it is fair to just throw the problem at them and ignore it."
Meanwhile, Czech politicians remain at odds over whether or not prostitution should be legalised. Some say legalisation is not such a bad idea and should be given consideration, others have slammed the Bishop for allegedly "promoting nonsensical ideas", but whatever their position, none of them have shown a serious inclination to take the matter further and act on it.
Quelle:
radio.cz/en/article/26558
Siehe auch:
Lokalnachrichten Prag:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=6956
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